Uster

Stadt im Kanton Zürich, Schweiz
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Uster ist eine Stadt und der Hauptort des gleichnamigen Bezirks des Kantons Zürich in der Schweiz.

Basisdaten
Uster
Uster
Kanton: Zürich
Bezirk: Uster
BFS-Nr: 198
Fläche: 28.56 km²
Koordinaten: 47° 20' n. Br., 8° 42' ö. L.
Sprache: Deutsch
Höhe: 464 m ü. M.
Einwohner:
  • Stadt: 30'227 (01.07.2004)
Flughafen:
Distanz
Flughafen Zürich-Kloten
ca 18 km
Stadtpräsidentin: Elisabeth Surbeck-Brugger (FDP)
[1]
Website: www.stadt-uster.ch
Karte
Datei:Stadt Uster.png
Stadt Uster
Uster um 1900

Mit rund 30'000 Einwohnern ist Uster die drittgrösste Stadt im Kanton Zürich, zählt zu den 20 grössten Städten der Schweiz und bildet das Tor zum Zürcher Oberland. Die zentrale Lage und die gute Erschliessung mittels öffentlichem Verkehr hat seit 1990 einen Bauboom und steigende Immobilienpreise ausgelöst.

Trotz der Nähe zur Stadt Zürich besitzt die Stadt Uster ein reiches Angebot an kulturellen und kulinarischen Höhepunkten (vor allem Bars und Restaurants). 2001 wurde die Stadt für ihre Stadt- und Raumplanung mit dem Wakkerpreis ausgezeichnet.

Sehenswürdigkeiten

Auf einem Hügel südlich des Stadtzentrums, trohnt als Wahrzeichen das Schloss Uster, mit Rebberg und der reformierten Kirche am Fusse, über der Stadt.

Mit dem Industrielehrpfad besitzt Uster ein interessantes Anschauungsdokument für die industrielle Vergangenheit der Region, welche vor allem in der Baumwollverarbeitung lag. Zwei dieser ehemaligen Industriegelände wurden inzwischen unter Beibehaltung der alten Bauten zu Wohnsiedlungen umgestaltet. Die Umnutzung dieser Gelände zu den Siedlungen "Im Lot" und "Arche Nova" waren mit ein Grund für den Erhalt des Wakkerpreises, einer Auszeichnung des Schweizer Heimatschutzes.

Eisenbahnfreunde dürften sich für die wieder instandgestellte "Lokremise" von 1857 interessieren. Dieses Gebäude mit fünf Lokständen, welche um eine Drehscheibe angeordnet sind, ist die älteste Ringsegmentremise der Schweiz. Seit 1995 dient das Gebäude dem Dampfbahnverein Zürcher Oberland als Remise und Werkstatt für die Dampflokomotiven.

Auch die 1977 stillgelegte Brauerei "P. Bartenstein AG" ist einen Besuch wert.

Naherholung & Freizeit

Zur Naherholung stehen den Ustermern der See, das Stadtparkgebiet mit zwei Weihern und mehr als sieben Wälder zur verfügung.

Für individuelle sportliche Aktivitäten bietet die Region den See mit den Möglichkeiten für Radtouren, Inlineskating, Schwimmen, Rudern, Segeln, Surfen, etc. sowie Laufparcours im Wald, Vitaparcours, Finnenbahn, 400m-Laufbahn, Hallenbad und Freibäder, Golfrange, Minigolf, Squash-, Tennis- & Badmintonplätze. Überdies bietet Uster zwei Fussballplätze, Sportstadion, und Sporthalle, ist Austragungsort für Geländesportarten wie Triathlon und Langstreckenlauf, und beheimatet mehr als 76 Sportvereine.

Neben dem Frühlingsmarkt, und der "Uster-Messe" im Herbst, findet jeweils am letzten Donnerstag und Freitag im November der "Uschtermärt" statt. Dieser seit 1099 bestehende Jahrmarkt war ursprünglich Bauernmarkt und Tierschau. Heutzutage gibt es neben dem klassischen Marktbetrieb auch einen grosser Karussell und Fahrgeschäftebetrieb, so dass dieser Anlass inzwischen zu den grössten Jahrmärkten der Schweiz zählt.

Verkehr

Öffentlicher Verkehr

Uster ist bestens mit öffentlichen Verkehrsmittel erschlossen. So führen beispielsweise 3 S-Bahn Linien nach oder über Uster (S5, S9, S14), welche in Stosszeiten zusätzlich durch Sonderzüge und spezielle Nachtzüge ergänzt werden. Die einzelnen Linien verkehren im Halbstundentakt, so dass stündlich mindestens 6 Züge nach Zürich und 4 Züge ins Zürcher Oberland führen. Als Besonderheit ist die S5 erwähnenswert, welche die Fahrgäste in 15 Minuten direkt ins Herz von Zürich führt.

In Uster selbst, stehen den Reisenden 7 lokale und 6 regionale Buslinien zur verfügung.

Der Greifensee ist durch die Schiffslinie Uster - Maur ebenfalls öffentlich erschlossen.

Individualverkehr

Trotz seiner Grösse ist in Uster keine einzige Verkehrsampel zu finden. Diese wurden in den letzten Jahren alle durch teilweise phantasievoll gestaltete Verkehrskreisel ersetzt, was Uster auch überregional als "Kreiselstadt" bekannt machte.

Ebenfalls überregional bekannt sind die zehn Bahnübergänge welche mehr als 40 Minuten in der Stunde geschlossen sind. Als einzige Alternative dazu befindet sich vor dem Feuerwehr-Depot eine Unterführung. Dies führte in den Achzigerjahren zum sarkastischen Slogan: "Uster - Die lebendige Stadt hinter der Barriere".

Die im Norden angrenzende Oberlandautobahn (A53) erschliesst die Stadt mit drei Abgängen, welche ausserhalb der Stadt in die drei Hauptverkehrsachsen münden.

Infrastruktur

Als einer der 12 regionalen Feuerwehr-Stützpunkte hat die Ustermer Feuerwehr die Aufgabe, die Ortsfeuerwehren der umliegenden 14 Gemeinden bei grösseren Schadensereignissen und im Oel-/Chemiewehrbereich logistisch und personell zu unterstützen.

Neben der Kantonspolizei und Seepolizei besitzt Uster eine eigene Stadtpolizei, welche die Ordnung in der Stadt und die Sicherheit der Bevölkerung gewährleistet.

Das Schwerpunksspital Uster bietet über 135'000 Einwohnerinen und Einwohner des oberen Glatttales und des Zürcher Oberlandes eine medizinische Versorgung.

Neben dem Sportgelände Buchholz, welches Sportstadion, Sporthalle, Hallenbad, Reitanlage mit Halle, Tennis-, Squash- & Badmingtonplätze, sowie Boccia- und Minigolfbahnen beheimatet, bietet die Stadt auch zwei Freibäder.

Geschichte

Die alemannische Siedlung Uster wird im Jahr 775 erstmals urkundlich erwähnt.

Im Jahr errichteten die Herren von Winterthur mitten im Gebiet des Grafen von Rapperswil die Burg, welche sich heute als Wahrzeichen über der Stadt erhebt. Dadurch dass Land und Burg unterschiedlichen Herren gehörten, bildete sich in Uster kein eigentlicher Altstadtkern; einzig im Gebiet der heutigen Zentralstrasse liessen sich ein paar Handwerker nieder, aber ansonsten wurde der dörfliche Charakter bewahrt.

Die Geschichte der Baumwollspinnerei und der industriellen Revolution in Uster und im Zürcher Oberland kann heute anhand des Industrie-Lehrpfades an 49 Objekten zwischen Uster und Bauma eindrücklich nacherlebt werden.

Anfang des 19. Jahrhunderts erlange das Dorf durch die zunehmende Industrialisierung mehr und mehr Bedeutung und zählte mit dem Zürcher Oberland zu den am dichtesten industrialisierten Gegenden Europas. 1830 forderten am Tag von Uster (22. November), 10'000 Landbewohner mehr demokratische Rechte, einen Rücktritt der alten Gewalten und die Ausarbeitung einer neuen Verfassung. Dies war der erste Schritt, zu einem modernen Kanton Zürich. 1831 wurde als Ergebnis des Ustertages eine neue Verfassung auf Basis der Volkssouveränität, der Gewaltentrennung und der Gleichberechtigung der Landbewohner, sowie Presse- und Gewerbefreiheit im Kanton Zürich eingeführt.

1832 geriet Uster in die Schlagzeilen, als am 22. November, enttäuscht über nicht eingehaltenen Versprechen der Regierung, Heimweber die Fabrik der Firma Corrodi & Pfister, mit den ersten mechanischen Webstühlen aus Angst um ihre Arbeitsplätze niederbrannten. Gegen fünfzig Beteiligte an dieser Tat wurden daraufhin zu Ketten- und Gefängnisstrafen von bis zu 24 Jahren verurteilt. Dieses Ereignis ging später als Der Brand von Uster in die Geschichtsbücher ein.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erhielt Uster eine Strassenbahn (Uster-Oetwil-Bahn), welche später die Zürich-Romanshorn-Bahn ergeben sollte. Am 1. Oktober 1949 fuhr die Bahn zum Letzten Mal die Strecke Uster-Oetwil und wurde danach durch Autobusse ersetzt.

Aufsehen erregte der schwere Unfall am 9. Mai 1985, als gegen 20.25 Uhr im Hallenbad Uster die Stahlanker der untergehängten Decke aufgrund von Spannungsrisskorrosion versagten. 12 Personen starben, 19 wurden verletzt. Der verantwortliche Ingenieur hatte die aggressive Natur von chlorgasgeschwängerter warmer und feuchter Luft unterschätzt.