Burg Hornberg (Neckarzimmern)

Burg im Odenwald, Deutschland
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Die Burg Hornberg ist eine Ritterburg auf einem steilen Bergsporn über dem Neckartal oberhalb des Ortes Neckarzimmern zwischen Bad Wimpfen und Mosbach. Götz von Berlichingen lebte 45 Jahre auf Burg Hornberg, für die er sich schon als Jugendlicher begeisterte. Das zur Burg gehörende, nach Urkundenlage zweitälteste noch bestehende Weingut der Welt betreibt unterhalb der Burg auf Steilterrassen traditionellen Weinbau.

Burg Hornberg
Burg Hornberg

Burg Hornberg

Alternativname(n) Götzenburg Hornberg, die Burgen Hornberg, Duo Castra Horimberch
Ort Neckarzimmern
Entstehungszeit vor 1100
Burgentyp Höhenburg
Erhaltungszustand Oberburg Ruine, Unterburg erhalten bzw. instandgesetzt
Ständische Stellung Grafen
Bauweise Muschelkalk, Bruchstein
Höhenlage 260 m ü. NN

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Burg Hornberg Teilansicht

Geschichte

 
Überblick über die Burg vom Bergfried aus.
 
Rückwärtige Ansicht der Burg
 
Götz von Berlichingen zu Hornberg war Besitzer im 16. Jahrhundert.
 
Reichsfreiherr Reinhard (der Gelehrte) von Gemmingen kaufte 1612 die Burg, die seine Nachfahren bis heute besitzen.
 
Zwei von bislang drei seit 1956 durch den Burgherrn wieder entdeckten romanischen Doppelfenstern am Turmpalas der Unterburg. Aus der Nähe leider nur aus dem öffentlich nicht zugänglichen Privatgarten der Burg zu sehen
 
Außergewöhnlich große und grob bearbeitete Steine in der sogenannten Schildmauer.

Wahrscheinlich im 11. Jahrhundert gegründet; die erste urkundliche Erwähnung der Burg weist 1184 die Grafen von Lauffen als Eigentümer aus. Nach dem Aussterben dieses Geschlechts gelangten die Herren von Dürn (Walldürn) in den Besitz der Anlage. 1259 verkauften die Herren von Hornberg die Burg an den Bischof von Speyer und 1263 verzichteten die Brüder Junker von Dürn zugunsten des Bischofs von Speyer auf ihre Rechte. Damit war das Hochstift Speyer Eigentümer der Burg Hornberg mit den dazugehörigen Dörfern Neckarzimmern und Steinbach. Die in der Folge häufig wechselnden Besitzer mussten sich von Speyer belehnen lassen. Bereits 1283 trat mit den Pfauen von Hornberg ein neues Geschlecht auf, das sich später Hornecke von Hornberg nannte, jedoch als Besitzer der Burg nicht nachweisbar ist.

Im Jahre 1330 sah sich Bischof Walram von Speyer (1328 bis 1336) aufgrund seiner starken Verschuldung gezwungen, die Pflege seines Hochstifts samt seiner Besitzungen dem Erzbischof von Trier anzuvertrauen. Dem Nachfolger Walrams, Gerhard von Ehrenberg, gelang es sehr schnell, die Schuld an Trier zu bereinigen, so dass bereits 1338 Burg Hornberg und alle anderen Besitzungen wieder in den Besitz des Bistums Speyer zurückkamen, das von nun an die Lehensherrlichkeit über die Burg sowie der dazugehörenden Dörfer Neckarzimmern und Steinbach bis 1803 innehatte.

Nachdem das Dorf Steinbach 1341 durch einen der Herren von Helmstatt, die im 14. und 15. Jahrhundert Burg und Dorf als Lehen hatten, befestigt worden war, erhielt Burg Hornberg als Schutzfestung eine besondere Bedeutung für das Bistum Speyer. Bis Mitte des 15. Jahrhunderts fungierte es als östliches Bollwerk des Hochstifts. Um 1430 ist überliefert, dass Pfalzgraf Otto die Hälfte der Burg Hornberg besaß und sie an Hans von Berlichingen verkaufte, der sie aber vermutlich später wieder verkaufte. Schließlich verkaufte Speyer die Burg Hornberg samt Neckarzimmern und Steinbach 1464 an Lutz Schott von Schottenstein. 1470 erhielt Schott auch das Lehen für seinen neuen Besitz. Schon 1474 jedoch eroberte Kurfürst von der Pfalz Friedrich der Siegreiche, nach einem Zwist mit seinem Dienstmann Schott, die Burg Hornberg. Im Zuge der ‚bayerischen Fehde’ 1504 gelang es dem Sohn von Lutz Schott, Conz Schott von Schottenstein, den Hornberg sowie Neckarzimmern und Steinbach zurückzuerobern.

1517 kaufte Götz von Berlichingen, der Ritter mit der eisernen Hand, die Burg für 6500 Gulden von Conz Schott von Schottenstein und lebte auf dieser, zusammen mit seiner Familie, bis zu seinem Tode 1562. Götz benannte sich seitdem nach dieser Burg, führte den Namen „von Berlichingen zu Hornberg“ und begründete die Hornberg-Rossacher Hauptlinie. Vom Bauernaufstand 1525 blieb Burg Hornberg verschont, da Götz von Berlichingen vorübergehend erzwungenermaßen Hauptmann bei den Aufständischen war. Wegen seiner Teilnahme am Bauernkrieg wurde er 1528 nach Augsburg bestellt und für zwei Jahre gefangen gesetzt. Erst nachdem er Urfehde geschworen hatte, den Bezirk von Hornberg nicht mehr zu verlassen, Schadenersatz zu leisten und keine Rache zu üben, wurde er freigelassen. Ein Anklageverfahren vor dem Bundestag des Schwäbischen Bundes endete kurze Zeit später mit einem bedingten Freispruch, die Urfehde wurde 1541 von Kaiser Karl V. aufgehoben. Auf der Burg diktierte er seine Lebensgeschichte, die Johann Wolfgang von Goethe als Vorlage für seinen „Götz von Berlichingen“ diente. 1562 starb der „Ritter mit der eisernen Hand“ im Alter von 82 Jahren. Nach dem Tode von Götz ließ einer seiner Enkel, Philipp Ernst, ab 1573 die bereits zuvor begonnenen Um- und Erweiterungsbauten forciert durchführen und Verbesserungen an den Festungswerken vornehmen. Schon 1594 aber bewogen ihn finanzielle Schwierigkeiten und Prozesse bzw. Klagen, die seine Untertanen gegen ihn, bis hinauf zum kaiserlichen Gericht, führten, zum Verkauf an Hans Heinrich von Heußenstamm. Dieser erhielt sie 1602 auch zu Lehen und errichtete in der Vorburg das Bandhaus, auch Wingerthaus genannt.

1612 schließlich kaufte der kurfürstliche pfälzische Rat in Michelfeld, Reinhard von Gemmingen, Burg Hornberg mit Neckarzimmern und Steinbach. Bis heute ist, nunmehr in der zwölften Generation, mit Reichsfreiherr Dajo von Gemmingen-Hornberg die Burg Hornberg im Besitz dieser Familie. Unmittelbar nach dem Kauf verlegte die herrschaftliche Familie ihren Wohnsitz vom Berg ins neu errichtete Schloss im Tal. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Anlage mehrmals besetzt und geplündert (1634, 1645) und im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1689) von den Franzosen verwüstet und geplündert. Jedoch war die Burg, obwohl nicht mehr dauerhaft bewohnt, bereits um 1700 wieder instand gesetzt.

Ab 1738 blieb die Burg bis Ende des 19. Jahrhunderts unbewohnt und dem Verfall preisgegeben. Schließlich ließ um 1780, in Abwesenheit des Burgherrn, ein Burgverwalter die vermutlich stark sanierungsbedürftigen Dächer abdecken und machte so den Hornberg zur Ruine. Das seitdem stark witterungsbedingtem Verfall ausgesetzte Schloss, wurde im Zuge der Burgenromantik ab 1825 teilweise wieder instand gesetzt. Die abgegangenen Fachwerkaufsätze auf den Türmen und die Treppe im Bergfried wurden wieder aufgebaut, der auch ein neues Dach und neue Fenster erhielt. Der Turmpalas der Unterburg wurde überdacht und eine Verwalterwohnung in der obersten Etage eingerichtet und seitdem zunächst von Verwaltern bewohnt.

Heutige Nutzung

Ab der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erfolgten umfangreiche Restaurierungsmaßnahmen. Zunächst wurde im Turmpalas der Unterburg weiterer Wohnraum für die Eigentümerfamilie geschaffen, die seit den 1930er Jahren wieder auf dem Hornberg wohnt. Danach wurden zunächst die ehemaligen Stallungen der Vorburg zu einem Panorama-Restaurant mit weitem Blick über das Neckartal umgebaut. Später wurden in über den Ställen gelegenen Knechtsstuben Hotelzimmer eingerichtet, so dass sich Burg Hornberg heute auch als komfortables Burghotel, umgeben von Weinbergen präsentiert, welches von einer Nebenlinie der Burgeigentümerfamilie betrieben wird. Ein Museum wurde 1968 von Hans-Wolf Freiherr von Gemmingen mit Beständen aus eigenem Besitz und Neuerwerbungen im Turm und der ehemaligen Küche der Oberburg eingerichtet (es wurde 1998 in den Weinverkauf in der Vorburg verlegt). Gezeigt werden neben Artefakten aus älteren Epochen, Waffen und Rüstungen aus dem Mittelalter, darunter die Originalrüstung Götz von Berlichingens, sowie eine Dokumentation zur Geschichte der Burg. Neben der Burg kann auch der historische Weinkeller besichtigt werden. Im einem später entstanden Schafstall befindet sich heute der Ticket- und Weinverkauf, in welchem vor allem Erzeugnisse des zur Burg gehörenden Weingutes angeboten werden.

Die Oberburg ist der Öffentlichkeit für Besichtigungen zugänglich, auch Burgführungen werden hierfür angeboten. Gelegentlich wird sie auch auch für Veranstaltungen, Ausstellungen und Filmaufnahmen genutzt.

Anlage

 
Innenseite des oberen Torhauses mit alemannischem Fachwerk

Die Burganlage liegt auf einem schmalen Bergsporn und erstreckt sich über eine Länge von 170 m. Sie bestand ursprünglich aus zwei getrennten Anlagen, die um 1510 von Conz Schott von Schottenstein mit einer gemeinsamen Mauer umschlossen wurden.

Die Unterburgurg besteht aus dem heute von der Eigentümerfamilie bewohnten romanischen Turmpalas, welcher ursprünglich eine Etage höher war und heute das älteste Gebäude der Burganlage ist. Die Vorburg mit dem heutigen Restaurant im ehemaligen Marstall, dem Torhaus, Schafstall (Weinverkauf) und dem Bandhaus liegt zwischen der Unter- und der Oberburg. Von dieser Vorburg erreicht man über einen Zwinger das obere Torhaus (Nordtor) mit dem alemannischen Fachwerk und die Oberburg. Zur Oberburg gehören neben einer sogenannten Schildmauer, Bergfried, Burgkapelle und Palas noch weitere Wohnbauten. Diese „Schildmauer“ erreicht heute eine Höhe von 7,50 Metern und war ursprünglich sicher noch höher. Sie stellt heute wohl, ebenso wie der auf ihr stehende Bergfried, eines der größten Rätsel der Burg dar, da sie nicht sicher datierbar ist und möglicherweise lange vor der Zeit als Schildmauern üblich wurden bereits stand. Selbst sehr gründliche Burgenforscher, wie A. Zeller, der um 1900 die Burg aufwendig mit den damals modernsten Mitteln vermaß und untersuchte, fanden keine Erklärung. In Chroniken des 17. Jahrhunderts spricht Reinhard von Gemmingen gar von einer römischen Mauer. Allerdings, auf Grund der überaus grob behauenen Steine und anderer Merkmale lässt sich dies heute sicher ausschließen. Für diese grobe Mauerarbeit wurde bisher noch kein weiteres Beispiel in der weiteren Umgebung der Burg gefunden. Auch die Lage der Mauer und ihre Dimensionen wollen nicht in ein Konzept passen, zumal wenn man dies im Kontext mit dem umliegenden Gelände und der zu jenen Zeiten verfügbaren Waffen sieht. Die Eigentümerfamilie vermutet, dass es sich hier um ein vor romanisches Bauwerk handeln könne, welches evtl. in Verbindung mit der Notburga Sage oder mit Ungarnwällen zu sehen sei. Für Letzteres spräche auch die Lage und Ausdehnung der Burganlage.

Vorbei am Pulverturm mit einem in schwindelerregender Höhe liegenden Abtritt betritt man die Oberburg. Hier ist der Berlichingsche Palas noch als Ruine erhalten. Der schlanke, zur Angriffsseite hin halbkreisförmige und an der Rückseite (Südseite) abgeplattete Bergfried steht an der höchsten Stelle und ist 33 m hoch. Der Unterbau unterhalb der romanischen Pforte wird seit dem 17. Jahrhundert immer wieder als vollkommen massiv angenommen; wohl weil beim Betreten des Turmes dies der erste Eindruck auch ist. Jedoch sind keine Untersuchen bekannt, die dies auch sicher nachweisen bzw. nachweisen, dass dies auch schon von Beginn an so war. Und auch das Alter des Turms ist ungewiss, hatte die frühen Burgenforscher um 1900 gerne das 10. spätestens aber 11. Jahrhundert als Bauzeit genannt, gehen aktuellere Untersuchungen von von der Mitte des 14. Jahrhunderts aus (weil die Mauer darunter ja nun als „Schildmauer“ gedeutet wird, die erst gegen Ende des 12. Jahrhunderts aufkamen)und deuten die diese Sicht störende romanische Pforte als zweit verwendet. Jedoch fehlen auch jegliche zur dieser Zeit üblichen baulichen Merkmale, welche mit den Kreuzzügen auch in Deutschland längst Verbreitung fanden. Auch die Art des verwendeten Mörtels lässt einen Bauzeitpunkt, laut Krieger, nach 1200 sehr unwahrscheinlich werden. Ungeklärt ist auch der äußere ovale Grundriss und innere rechteckige Grundriss. Üblicherweise haben diese Türme innen wie außen denselben Grundriss. In die beiden Untergeschosse sind Holzdecken eingezogen. Die einzigen Lichtöffnungen bilden schmale Schlitzfenster auf der Rückseite. Die Wände des obersten Turmzimmers werden von sechs unterschiedlich großen Fenstern durchbrochen, die eine herrliche Aussicht nach allen Seiten gewähren. Der ursprüngliche Eingang befand sich in einer Höhe von etwas über 15 Metern. Der Bergfried wurde von den Berlichingen, in der Absicht die Burg in ein Renaissance-Schloss umzubauen, um einen Treppenturm ergänzt. Ein Söller verbindet den oberen Ausgang des Treppenturms seitdem mit dem Eingang des Bergfrieds und ermöglicht so einen leichten Aufstieg.

Hinter dem Bergfried steht die Burgkapelle aus dem 15. Jahrhundert, ein eher schlichter Bau. In das Innere gelangt man durch ein spitzbogiges Portal mit Wappenschild. Der Innenraum wird von Kreuzgewölben überspannt. Unter der Kapelle befindet sich die Familiengruft derer von Gemmingen. Die Zwinger wurden im 13. und im 15. Jahrhundert ergänzt und geändert. Ein weiterer Zwinger und der große Berlichingsche Palas folgten im 16. Jahrhundert.

Der imposanteste Bau der Oberburg ist der Palas mit dem Wendelstein. Er wurde von Jakob von Berlichingen im 16. Jahrhundert erbaut. Die Räume des Untergeschosses dienten als Küche, Backstube und Abstellräume. In der Bäckerei sind noch Reste zweier Backöfen zu sehen. Die Küche wird von einem gotischen Kreuzrippengewölbe überspannt, dessen Schlusssteine von Wappen geziert werden. Das Obergeschoss bildet ein großer Raum, der sogenannte Rittersaal. An der Ostwand ist zwischen zwei Doppelfenstern ein alter Kamin zu sehen. Der Wendelstein, ein sechseckiger Treppenturm, ist der jüngste Bauteil der Oberburg. Erbaut wurde er 1573 von Philipp Ernst von Berlichingen. Besonders kunstvoll ist das Portal gestaltet. Neben dem rundbogigen Eingang erheben sich über zwei Fratzengesichtern geschwungene Halbsäulen mit reicher Ornamentik, bekrönt von Kapitellen, Akanthusreihen und Engelsköpfchen. Über den Kapitellen führen Pilaster weiter nach oben bis zum Kranzgesims. Den oberen Abschluss bildet eine giebelbekrönte Steinplatte mit dem Wappen derer von Berlichingen. Der Wendelstein führt zum Bergfried-Eingang hinauf und bildet zugleich den Zugang zum Museum im Palas.

Die wichtige Wasserversorgung der Burg war wohl immer ein Problem. Sie erfolgte zunächst mittels eines heute noch erhaltenen Eselsweges im Osten der Burg. Später sind zwei Brunnen erwähnt, die jedoch heute nicht mehr erhalten sind.

Weingut Burg Hornberg

Schon mit der Ersterwähnung der Burg Hornberg im Jahre 1184, wird auch von den zur Burg gehörenden Weinbergen berichtet. Es gibt viele Anhaltspunkte die bereits einen Weinbau seit der Römerzeit in Neckarzimmern nahelegen. Der frühere Mitbesitz an den Weinbergen unterhalb der Burg Hornberg durch das ehemalige Kloster Billigheim legt nahe, dass zumindest sehr früh mit dem Weinbau nach Abzug der Römer wieder begonnen wurde und somit eine etwa 1500-jährige Weinbautradition besteht. So erklärt sich auch, dass die Biphoren im romanischen Turmpales der Burg Hornberg, welches zur Zeit der Ersterwähnung bereits stand, reichlich mit Motiven des Weinbaus verziert sind. Das Weingut Burg Hornberg gilt heute nach Urkundenlage als das zweitälteste noch existierende Weingut der Welt und das älteste Weingut in Baden-Württemberg. Auf den Lagen "Götzhalde" und "Wallmauer" wird eine Vielzahl von Weinen auf ca 10h Fläche in Steilterrassen angebaut. Darunter auch historische Weinsorten wie Muskateller und Traminer. Der von diesem Weingut ebenfalls angebotene Sekt, erinnert wegen der sehr ähnlichen Klima- und Bodenverhältnisse stark an die Erzeugnisse aus der Champagne. Von alters her bis in die Gegenwart gehören zu den Kunden des Weingutes diverse europäische Kaiser- und Könighöfe. Das Weingut liegt auf badischem Gebiet an der Grenze zu Württemberg und galt bis in die 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts als badisches Weingut. Seitdem wird es als württembergisch geführt, weil die Weine eher typisch württembergisch als badisch sind. Auf Burg Hornberg befindet sich ein Weinverkauf des Weingutes. Der offizielle Gutsausschank wurde vor einigen Jahren jedoch verlegt, in die für gastronomische Zwecke neu gestalteten Alten Neckarmühle in Gundelsheim.

Sonstiges

Neben dem Weingut und jüngst der beliebten Alten Neckarmühle im Nachbarort Gundelsheim, gehören zur Burg auch umfangreiche Acker- und Waldflächen in der unmittelbaren Umgebung zur Burg. Unterhalb dieser Flächen wurden ab dem frühen 18. Jahrhundert bis etwa 1925 ein Gipsbergwerk betrieben. Der in etwa 3 km Entfernung zur Burg gelegene Stockbrunner (auch Stockbronner) Hof, wurde einst als Wirtschaftshof von Götz von Berlichingen zur Burg erworben und gehört bis heute zur Burg Hornberg. Auf diesem Hof gibt es auch verschüttete Reste einer römischen Villa Rustica. Somit dürfte er ebenfalls auf eine sehr lange Geschichte zurückblicken. Über die zur Burg gehörenden Flächen lief einst auch der römische Limes. Knapp unterhalb der Burg wurde 1829 ein keltisches Grab in einem gemauerten Gewölbe freigelegt. Es wurde um 400 vor der Zeitenwende angelegt und enthielt Überreste mehrerer Personen und Schmuckbeigaben.

 
Blick auf das Neckartal und Haßmersheim von Burg Hornberg

Trivia

  • Mit der Burg Hornberg ist auch eine Variante der Sage um Notburga von Hochhausen verknüpft. Notburga soll demzufolge die Tochter eines auf Hornberg regierenden Königs gewesen sein.
  • Die in der Novelle Das Bild des Kaisers von Wilhelm Hauff vorkommenden zwei Burgen haben ihr Vorbild in den sich über den Neckar in Sichtweite gegenüberstehenden Burgen Hornberg und Guttenberg.

Literatur

  • Fr. Krieger: Die Burg Hornberg am Neckar. Heidelberg 1869.
  • Adolf Zeller: Burg Hornberg am Neckar. Karl W. Hiersemann. Leipzig, 1903
  • Hans Obert: 1200 Jahre Neckarzimmern. Selbstverlag Gemeinde Neckarzimmern 1973
  • G. H. Bidermann: Burg Hornberg, Wohnsitz des Ritters Götz von Berlichingen, Rüstzeugschau 1980. Journal Verlag Schwend GmbH, Schwäbisch Hall 1980
  • Nicolai Knauer: Hornberg - Verschmelzung zweier Burgen. Kraichgau Folge 17/2002, Eppingen 2002