Lautlos im Weltraum

Film von Douglas Trumbull (1972)
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Film
Titel Lautlos im Weltraum
Originaltitel Silent Running
Produktionsland USA
Originalsprache englisch
Erscheinungsjahre 1972
Länge 85 Minuten
Stab
Regie Douglas Trumbull
Drehbuch Deric Washburn
Michael Cimino
Steven Bochco
Produktion Michael Gruskoff
Musik Peter Schickele
Kamera Charles F. Wheeler
Schnitt Aaron Stell
Besetzung

Lautlos im Weltraum ist ein Science-Fiction-Film von Regisseur Douglas Trumbull, der 1972 in den USA gedreht wurde. Der Film war Trumbulls erste Regiearbeit. Der rebellische Astronaut Lowell weigert sich, die Raumschiffe zu sprengen, in denen die letzten Wälder der verwüsteten Erde aufbewahrt werden.

Handlung

Eine Flotte von Raumschiffen treibt seit mehreren Jahren durchs Sonnensystem, mit der Aufgabe, die letzten Pflanzen und Tiere der Erde als einer Art Arche Noah unter riesigen Glaskuppeln zu erhalten, da auf der Erde inzwischen die gesamte Natur zerstört wurde. Zwei der Raumschiffe tragen die Namen Berkshire und Valley Forge.

Der Astronaut Freeman Lowell hat sich mit vollem Engagement und Enthusiasmus dieser Aufgabe verschrieben und versucht seit 8 Jahren die Biotope zu erhalten und zu pflegen. Er versieht seinen Dienst auf dem Raumschiff Valley Forge mit drei weiteren Besatzungsmitgliedern, die seinen Idealismus dem Projekt gegenüber nicht teilen. Sie verabscheuen biologisch angebautes Essen und ernähren sich nur von synthetisch hergestellten Nahrungsmitteln.

Dem entsprechend unterschiedlich sind auch die Reaktionen, als die Crews der Schiffe erfahren, dass das Projekt aufgegeben wird, die Kuppeln mit den sich an Bord befindenden Atombomben gesprengt werden sollen und die Raumschiffe zurückbeordert werden, um wieder für kommerzielle Zwecke eingesetzt zu werden.

Während seine Kollegen in Vorfreude auf die Rückkehr zur Erde beginnen, die Sprengungen durchzuführen, wächst in Lowell der Widerstand, dies weiter zuzulassen. Um die Sprengung der letzten Kuppel zu verhindern, tötet er seine Kollegen, ignoriert die Befehle der Bodenstation zur Rückkehr und gibt technische Probleme vor. Viele Monate verbringt er alleine mit zwei Robotern, die er Dewey und Huey nennt (der dritte Roboter – Louie – ging beim Durchqueren der Saturnringe verloren), dabei schreibt er für die Roboter viele verschiedene Programme und pflegt mit ihnen zusammen die Pflanzen. Bevor ein Suchtrupp vom Schwesterschiff Berkshire eintrifft, schickt er die letzte mit künstlichem Licht ausgestattete Kuppel als abgeschlossenes Biotop wie eine Flaschenpost in den Weltraum. Lowell macht alle an Bord des Basisschiffs vorhandenen Atombomben scharf und sprengt die Valley Forge zusammen mit sich und dem beschädigten Dewey an Bord. Die gewaltige Explosion beschleunigt die übrige Kapsel. Huey verbleibt auf dieser letzten Kuppel und pflegt dort die überlebenden Pflanzen und Tiere.

Kritiken

  • Lexikon des internationalen Films: Technisch hervorragender Science Fiction – Film, der das Unbehagen an der fortschreitenden Technisierung der Umwelt zu beschreiben sucht.

Sonstiges

  • „Silent Running“ wird im englischen Sprachgebrauch auch für einen bestimmten Betriebszustand bei getauchten U-Booten benutzt: „Schleichfahrt“.
  • Regisseur Douglas Trumbull war zuvor verantwortlich für die Spezialeffekte in Stanley Kubricks Film 2001 – Odyssee im Weltraum. Kubrick wollte, dass das Sternentor am Ende des Film um den Saturn platziert werden sollte. Dies scheiterte aber an den damaligen technischen Möglichkeiten. Daher wurde in Kubricks Film schließlich der Jupiter in Szene gesetzt. Trumbull konnte später die Szene realistisch umsetzen und für seinen Film dann verwenden.
  • Um Kosten zu sparen, heuerte er Studenten für die Erstellung der Spezialeffekte seiner ersten Regiearbeit an. Einer davon, John Dykstra, war später für die Effekte in Star Wars verantwortlich.
  • Die Innenaufnahmen wurden auf dem ausgedienten Flugzeugträger Valley Forge gedreht, der im Zweiten Weltkrieg, dem Korea-Krieg und in Vietnam eingesetzt wurde. Nach Beendigung der Dreharbeiten wurde der Flugzeugträger verschrottet. Der Name dieses Miltärschiffs, der sich von Washingtons Lager Valley Forge ableitete, wurde gleichfalls für das Raumschiff im Film übernommen.
  • Die Aufnahmen der künstlichen Wälder auf dem Raumschiff sollten ursprünglich in den Mitchell Park Domes in Milwaukee, Wisconsin, USA aufgenommen werden, aber das eingeschränkte Budget des Films ließ nur die Möglichkeit zu, die Aufnahmen in einem neu aufgebauten Flugzeughangar in Van Nuys, Kalifornien zu machen.
  • Verschiedene Sequenzen der Raumschiffaufnahmen wurden wiederverwendet in der Fernsehserie Kampfstern Galactica. Dort dienten sie als Agrarschiffe der Flüchtlingsflotte.
  • Wie auch im Film ist auch von dem Modell der Valley Forge, das für die Spezialeffekte benutzt wurde, nur eine Kuppel erhalten geblieben. Sie wird heute im Science Fiction Museum and Hall of Fame in Seattle, Washington ausgestellt.
  • Die drei Roboter, die Lowell bei der Pflege der Pflanzendome helfen, hießen im Original „Huey, Dewey and Louie“. Dies sind die Namen von Donald Ducks Neffen, die im Deutschen Tick, Trick und Track heißen. In der deutschen Synchronisation wurden die englischen Namen beibehalten, in der italienischen erhielten sie die Namen „Paperino“ (entspricht Donald Duck), „Paperone“ (entspricht Dagobert Duck) and „Paperina“ (entspricht Daisy Duck). Bewegt wurden die "Roboter" von kleinwüchsigen Statisten.
  • Das Titellied Rejoice In The Sun und der Titel Silent Running werden von Joan Baez gesungen. Beide Titel sind nur auf der Soundtrack-LP und -Single veröffentlicht worden. Joan Baez war selbst begeistert von dem Film, und sah ihn mehrere Male im Kino.
  • In der deutschen Fassung wurde trotz des sachlichen Filmtitels auf den künstlerischen Effekt von Explosionsgeräuschen im Weltraum nicht verzichtet.