Der Schriftsteller Walter Moers schuf den fiktiven Kontinent Zamonien ursprünglich für seinen Roman Die 13½ Leben des Käpt’n Blaubär. Die vier folgenden Romane Moers' – Ensel und Krete, Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Die Stadt der Träumenden Bücher und Der Schrecksenmeister – spielen ebenfalls in Zamonien, weshalb man diese Werke unter dem Begriff Zamonien-Romane zusammenfasst. Moers bevölkert seine Welt mit einer Vielzahl aus der Weltliteratur entliehenen Geschöpfen und eigenen Daseinsformen (Fabelwesen) aller Art.
Der Kontinent Zamonien
In einem Interview[1] erläuterte dieser die Bedeutung des Kontinentes Zamonien für seine Romane:
„[...] [F]ür mich [war] schon beim ersten Buch der eigentliche Held nicht der Blaubär, sondern der Kontinent Zamonien. Dessen Geschichte - und die seiner Bewohner - möchte ich weitererzählen, in alle möglichen Richtungen.“
Dass es der Autor dabei mit den Zusammenhängen zwischen den einzelnen Büchern nicht sonderlich genau nimmt, ist Programm. So Moers im nämlichen Interview:
„Zum Beispiel werde ich auch in zeitlicher Hinsicht anders anknüpfen, eine "Fortsetzung" von "Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär" muß nicht zwingend chronologisch daran anschließen. [...] Es gibt Verknüpfungen unter den Büchern, aber jedes wird für sich alleine stehen. Eines der geplanten Bücher [der "Rumo"] spielt praktisch zeitgleich zum ersten Zamonienroman, mit einem Hauptdarsteller, dem der Blaubär in einem seiner ersten dreizehneinhalb Leben begegnet.“
Diesen Plan führt Moers so weit aus, dass es keine durchgehende, klare Zeitlinie gibt, und immer wieder kann man Angaben finden, die einer Bemerkung in einem anderen Roman widersprechen. Oftmals treten auch verschiedene Schreibweisen der Namen und Bezeichnungen auf.
Allen Romanen eigen ist die unüberschaubare Detailfülle. Orte, Lebewesen und Charaktere werden je nach Bedarf neu eingeführt. Teilweise wird darauf zurückgegriffen, häufig aber etwas Neues hinzu gefügt.
Außerdem wird mit den physikalischen Gesetzen sehr frei umgegangen: Sie werden teilweise einfach aufgehoben oder Ausnahmen von ihnen werden gemacht. In Zamonien ist alles möglich.
Geographie
Die genaue Lage Zamoniens spielt für die Romane keine weitere Rolle. In Die 13½ Leben des Käpt’n Blaubär wird Zamonien als später untergegangener Kontinent in der Mitte des Atlantiks beschrieben. Offensichtlich um eine möglichst große Freiheit in der Fortführung der Zamonienromane zu haben, legte Moers seinen Kontinent als Zusammenfassung aller denkbaren Klimazonen und geographischen Strukturen an. Mit jedem neuen Roman kommen neue Orte und Landschaften hinzu.
So gibt es sich widersprechende Beschreibungen:
- Einer alten Weltkarte zufolge liegt es im heutigen Atlantik, nordöstlich liegt Grünland, nördlich die Kontinente Kleintroll und Großtroll, östlich Eurasien, südöstlich Afrika, südlich der Kontinent Go und westlich Amerika.
- Eine Karte Zamoniens gibt dagegen folgende Nachbarkontinente an: im Norden Grünland, im Südosten Yhôll, im Südwesten Nafklathu, im Westen Urien.
Zamonische Lebewesen
Zamonien wird von den seltsamsten Kreaturen bevölkert. In Die 13½ Leben des Käpt’n Blaubär wird der Kontinent zum Rückzugsort der Fabelwesen erklärt, in dem Menschen den gleichen Status wie andere Wesen haben. Menschen gibt es in Zamonien jedoch nur äußerst vereinzelt, da sie – so die Erklärung – nach den „Zamonischen Erbfolgerempeleien“, einem Machtkampf mit den Nattifftoffen, aus dem Land vertrieben wurden. Dennoch ist es bei all den Kreaturen und Monstern gerade ein Mensch, der in Die Stadt der Träumenden Bücher zum gefürchtetsten Herrscher der Unterwelt wird. Neben den Nattifftoffen, welche die politische Oberklasse Zamoniens darstellen, gibt es die Eydeeten, die die wissenschaftliche Elite Zamoniens bilden und die Lindwürmer, welche die literarischen Genies sind.
Die Romane
13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär
Die 13½ Leben des Käpt’n Blaubär (Untertitel: "Die halben Lebenserinnerungen eines Seebären, mit zahlreichen Illustrationen und unter Benutzung des Lexikons der erklärungsbedürftigen Wunder, Daseinsformen und Phänomene Zamoniens und Umgebung von Prof. Dr. Abdul Nachtigaller.") ist der erste Zamonien-Roman von Walter Moers. Das Buch erschien erstmals 1999 im Eichborn-Verlag. Moers schildert hier das Leben seines Protagonisten Käpt'n Blaubär und wendet sich dabei im Gegensatz zu den Käpt'n Blaubär-TV-Episoden in der Sendung mit der Maus eindeutig an ein erwachsenes Publikum.
Ensel und Krete
Ensel und Krete, dessen Untertitel „Ein Märchen aus Zamonien“ lautet, ist ein Roman von Walter Moers. Er spielt, wie auch andere Werke Moers', auf dem fiktiven Kontinent Zamonien. Vom Autor selbst als Märchenparodie bezeichnet, stellt er eine Bearbeitung des Grimmschen Märchens Hänsel und Gretel mit zwei "Fhernhachenkindern" – äußerst liebenswürdigen und anständigen Halbzwergen – als Helden dar.
Auf der anderen Seite steht er in er Tradition romantischer Kunstmärchen, denn Moers setzt hier zum ersten Mal die Figur des zamonischen Dichterfürsten Hildegunst von Mythenmetz als fiktiven Autor des Buches, das man gerade in Begriff ist zu lesen, ein. Wie in bekannten Werken romantischer Literatur (vgl. z.B. E.T.A. Hoffmanns Roman Kater Murr) fungiert der eigentliche Autor Walter Moers nur als Vermittler des Textes – in diesem Fall als 'Übersetzer' aus dem Zamonischen. Dieser übersetzt nicht nur, sondern greift zusätzlich in das angebliche Original ein, indem er es mit zahlreichen Abbildungen, Erläuterungen aus dem Lexikon der erklärungsbedürftigen Wunder, Daseinsformen und Phänomene Zamoniens und Umgebung von Professor Dr. Abdul Nachtigaller, einigen Kommentaren zur Schwierigkeit des Übersetzens sowie der halbe[n] Biographie des Hildegunst von Mythenmetz ergänzt.
Rumo und die Wunder im Dunkeln
Rumo & Die Wunder im Dunkeln ist ein moderner Roman von Walter Moers, der Oktober 2003 bei Piper (München) erschien. Er ist der dritte Roman der Zamonien-Reihe des Autors und schildert die Abenteuer des Wolpertingers Rumo, der in Die 13½ Leben des Käpt’n Blaubär bereits eine Nebenrolle eingenommen hatte.
Moers selbst hat das Buch als Abenteuerroman bezeichnet: in der Tat lassen sich darin viele Reminiszenzen des Abenteuergenres verschiedenster Epochen entdecken, wie mittelalterlicher Aventiurefahrten und der Heldenepik oder solch Klassiker wie Alexandre Dumas, Jules Verne und Karl May. Die Handlung gliedert sich in zwei Teile, was an den arthurischen Doppelweg erinnert: Im ersten Teil (Obenwelt) geht es darum, dass der Protagonist seine Heimat findet, um seine Erziehung und seine Ausrüstung als Held zu erwerben. Im zweiten Teil (Untenwelt) wird ihm diese Heimat genommen, es kommt zur Krise, Rumo muss sich als Held bewähren und findet erst auf diese Weise zu dem, was seine eigentliche Bestimmung ausmacht. Diesen zweiten Teil gestaltet Moers in der Tradition der Jenseitsreisen oder Höllenfahrten (wie z.B. die Visio Tnugdali oder Dantes Göttliche Komödie).
Rumo ist jedoch auch ein Liebesroman.
Die Stadt der träumenden Bücher
Die Stadt der Träumenden Bücher ist ein Roman von Walter Moers, der am 9. September 2004 beim Münchener Piper-Verlag erschien. Wie bereits in einem der früheren Zamonien-Bücher (Ensel und Krete) gibt Moers vor, ausschließlich als deutscher Übersetzer eines Werkes des zamonischen poeta laureatus Hildegunst von Mythenmetz zu fungieren. Laut Moers′ Konstruktion stellt der Roman nur die ersten zwei Kapitel der 25-bändigen, über 10.000-seitigen „Reiseerinnerungen eines sentimentalen Dinosauriers“ aus der Feder des Dichterfürsten von der Lindwurmfeste dar.
Die Handlung folgt dem in Fantasy- und Abenteuerromanen häufigen Modell der Quest: Von seinem im Sterben liegenden „Dichtpaten“ Danzelot von Silbendrechsler erhält Mythenmetz einen genialen Text mitsamt dem Auftrag, dessen unbekannten Autor ausfindig zu machen. Zu diesem Zweck solle sich der junge Lindwurm in die „Stadt der Träumenden Bücher“, nach Buchhaim, aufmachen. Von der Erfüllung dieser Aufgabe hänge es ab, ob Hildegunst eines Tages des „Orms“ teilhaftig werden könne, einer geheimnisvollen Kraft, die in allen großen Dichtern wirke.
In Buchhaim angekommen, ist Mythenmetz überwältigt von der Fülle der auf ihn einströmenden Erfahrungen und verwirrt von den Begegnungen mit einigen Einheimischen, darunter ein Impresario und drei Antiquare. Er erfährt nach und nach, dass die ganze Stadt von einem düsteren System ausgedehnter, labyrinthischer und überreich mit alten Büchern angefüllter Katakomben untertunnelt ist. Dort liefern sich die skrupellosen, blutrünstigen Bücherjäger erbitterte Kämpfe um kostbare Druckerzeugnisse– nicht nur untereinander, sondern auch mit einem Volk von Zyklopen, den Buchlingen (denen nachgesagt wird, sie fräßen Literatur) sowie zahllosen anderen, größtenteils höchst gefährlichen Daseinsformen. Über allem herrscht dort unten eine unfassbar grausame und erbarmungslose Gestalt, der Schattenkönig.
Als Eigentümer des genialen Manuskripts findet sich der Lindwurm alsbald inmitten einer undurchsichtigen Intrige wieder. Mit Hilfe eines giftigen Buches betäubt, wird er ins Labyrinth verbracht und verirrt sich immer tiefer in dessen Gängen. Inmitten vieler gefährlicher Abenteuer findet Mythenmetz schließlich auch die Wahrheit über die Buchlinge und den Schattenkönig heraus. Die zweite Hälfte des Buches nimmt über längere Passagen Züge eines Bildungsromans an, der uns schildert, wie der junge Hildegunst von Mythenmetz gewissermaßen in die Lehre geht, um schließlich das Orm zu erlangen.
Geplanter Roman: Der Schrecksenmeister
Bereits für Herbst 2006 kündigte der Piper Verlag das Erscheinen des fünften Zamonienbuchs Der Schrecksenmeister an. Die Veröffentlichung verschob sich bislang aber immer wieder; zur Zeit soll das Buch laut Verlag im August dieses Jahres erscheinen. Der Roman wird eine zamonische Version der Novelle Spiegel, das Kätzchen von Gottfried Keller sein, in dem Spiegel, das Kätzchen (hier: Echo, das Krätzchen) einen Vertrag mit dem Hexenmeister Pineiß (hier: Schrecksenmeister Eißpin) schließt, dessen Einhaltung mit dem Tod des K(r)ätzchens enden würde. Die Handlung spielt im Städtchen Seldwyla (hier: Sledwaya).
Wichtige Charaktere der Zamonienromane
Käpt’n Blaubär
Käpt’n Blaubär ist der Protagonist in Moers' erstem Zamonien-Roman, "Die 13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär". Er ist ein Seebär, und es liegt daher in seiner Natur, zu lügen und zu übertreiben, wo immer es möglich ist. Ein Blaubär hat üblicherweise 27 Leben, seine ersten 13 Leben verliefen extrem ereignisreich, er reist quer durch ganz Zamonien, erlebt die bizarrsten Abenteuer und trifft viele unterschiedliche Daseinsformen. Am Ende des Buches lebt er "ein halbes Leben in Ruhe".
Prof. Dr. Abdul Nachtigaller
In Die 13½ Leben des Käpt’n Blaubär wird Prof. Dr. Nachtigaller als der Leiter der elitären Nachtschule vorgestellt. Der Blaubär verbringt hier eines seiner Leben und eignet sich bei ihm sehr viel allgemeines und spezielles Wissen an. Er ist Autor des berühmten "Lexikon der erklärungsbedürftigen Wunder, Daseinsformen und Phänomene Zamoniens und Umgebung". Nachtigallers Leitspruch lautet: Wissen ist Nacht, eine Anspielung auf seine Dunkelheitsforschung, die in etwa besagt, dass Wissen und Dunkelheit sich gegenseitig bedingen und die seiner Meinung nach zur Unsterblichkeit verhilft. Mit sieben Gehirnen ist er ein Eydeet der Kategorie Sieben. Er ist befallen von Intelligenzbazillen, die er während seiner Unterrichtsvorträge auf seine Schüler überträgt, wodurch unter anderem Käpt´n Blaubär sein Wissen hat. Er erfand z.B. den Nachtigallerator, das Luftschloss, das Nachtigalloskop, den Nachtigallerschen Unmöglichkeitsschlüssel und viele andere Dinge. Manche Erfindungen, wie etwa die Treibsandhose und Aquaschuhe, sind aufgrund fraglicher Funktion in der Kammer der unausgereiften Patente gelandet.
Rumo
Rumo ist ein zamonischer Wolpertinger, eine Variante des bayrischen Wolpertingers. Einen zamonischen bzw. Moers'schen Wolpertinger kann man sich als einen aufrechtgehenden, menschengroßen Hund mit Hörnern vorstellen. Rumo hat weißes Fell und ein furchterregendes Gebiss mit vielerlei Zähnen. Wie alle Wolpertinger ist er ein geborener Kämpfer. Er kann zB ausgezeichnet Fechten. Das größte Talent der Wolpertinger ist wohl ihre unfassbare Schnelligkeit, die es Rumo zB in einer Szene des Romans "Rumo & Die Wunder im Dunkeln" ermöglicht einem auf ihn abgeschossenen Armbrustbolzen nicht nur auszuweichen, sondern diesen im Flug auf ein anderes Ziel zu lenken. Das Kämpfen ist jedoch nicht sein einziges Talent: Er ist ein ausgezeichneter Schreiner, vielleicht der beste seiner Zeit. Seinen ersten Auftritt hat Rumo in Die 13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär als Leibwächter von Volzotan Smeik. Er ist die Hauptperson in Walter Moers' drittem Zamonien-Roman, Rumo & Die Wunder im Dunkeln. Darin wird Rumos Lebensgeschichte erzählt.
Ensel und Krete
Ensel und Krete von Hachen, zwei Fhernhachenkinder, verlaufen sich in dem Buch Ensel und Krete im Großen Wald und begegnen dort auf ihrer verzweifelten Suche nach dem Weg zurück nach Bauming diversen zamonischen Daseinsformen, wie u.a. einem Laubwolf. Die größte Gefahr im Wald sind allerdings die Überreste einer verbrannten Waldspinnenhexe (derselben, die von Käpt’n Blaubär im ersten Buch erlegt wurde - Ensel und Kretespielt also vor Käpt'n Blaubär). Schlussendlich wird sie mit Hilfe eines verrückten Buntbären besiegt.
Hildegunst von Mythenmetz
Hildegunst von Mythenmetz ist ein schriftstellernder Lindwurm. Er wird von Moers als der eigentliche Autor von "Ensel und Krete" sowie von "Die Stadt der Träumenden Bücher" vorgestellt. Letzteres gilt als Teil seiner 25-bändigen Autobiographie "Reiseerinnerungen eines sentimentalen Dinosauriers", die als erstes seiner Werke in Zamonien im Druck erschien und deren erste zwei Kapitel unter dem deutschen Titel von dem 'Übersetzer' Walter Moers lediglich aus dem Zamonischen 'übertragen' wurden. Es enthält die Erinnerungen an Hildegunsts Jugend.
Geboren wurde Mythenmetz in der legendären Lindwurmfeste, wo er auch die Kindheit verbrachte. Seine umfassende literarische Bildung verdankt er seinem Dichtpaten Danzelot von Silbendrechsler, ein "Lindwurm-Urgestein", der in Zamonien einige Bekanntheit mit einem Buch über die Pflege von Kleingärten ("Vom Gartengenuss") erreichte. Mythenmetz' weiteres Leben verlief sehr ereignisreich: Er kam sehr schnell zu großem Ruhm, zerbrach aber auch mehrmals fast an seiner Popularität. Bis zum heutigen Tage hat er mehr als 500 Werke veröffentlicht.
Er ist der großartigste, berühmteste Autor von ganz Zamonien, hypochondrisch veranlagt und Erfinder zahlreicher patentierter literarischer Techniken, etwa der außergewöhnlichen „Mythenmetzschen Abschweifung“, die es dem Autor gestattet, mitten im Text Kommentare einzufügen, zu plaudern, kurz gesagt: abzuschweifen, sowie der "Mythenmetzsche[n] Ereignisandrohung" und der „Mythenmetzsche[n] Ungewissheitsschürung“.
Berghutze Fredda
Fredda wird in den Büchern als die Letzte ihrer Art bezeichnet. Alles, was über Berghutzen bekannt ist, leitet sich also aus diesem einen Individuum ab. Ob die beschriebenen Eigenarten typische Eigenarten von Berghutzen oder speziell Eigenarten von Fredda sind, bleibt teilweise unklar. Die Berghutze Fredda wird als albern und intelligent dargestellt. Sie kann nicht sprechen, sondern nur schreien, und äußert sich daher ausschließlich per Bleistift und Notizblock. Fredda schreibt Gedichte, die sich zwar immerhin reimen, allerdings alles andere als große Literatur sind. Im Buch ist sie dafür verantwortlich, dass die Stadt Atlantis ihre jetzt bekannte Form hat: Die fliegende Stadt. Mit den unsichtbaren Leuten hat sie dafür gesorgt, dass sich die Stadt erhebt, denn die unsichtbaren Leute, die in der Kanalisation von Atlantis leben, weil sie von den anderen Bewohnern nicht akzeptiert werden, sind technisch sehr begabt.
Qwert
Qwert heißt mit vollem Namen Qwert Zuiopü und kommt aus der 2364. Dimension. In dieser war er ein Prinz, bevor er durch ein Dimensionsloch nach Zamonien kam. Sein Name ist aus der ersten Reihe einer QWERTZ-Tastatur gebildet. Qwert ernährt sich ausschließlich von Musik, die auf Instrumenten aus Milch gespielt wird. Er ist ein Mitschüler vom Blaubär und wird auch sein Freund. Nachdem Blaubär die Nachtschule verlassen und seine Ausbildung beendet hat, begegnet er Qwert noch zwei mal. Zuerst in einem Dimensionsloch. Er kann sich aber nicht mit ihm unterhalten, weil er sich in salopper Katatonie befindet, dem Zustand in einem Dimensionsloch. Er kann hier also weder sprechen, noch sich bewegen, noch wirklich darüber nachdenken, wie unmöglich es eigentlich ist, dass sie sich gerade hier treffen. Das zweite mal begegnet er ihm während Qwert auf seinem Teppich aus dem Malmstrom heraus und Blaubär hinein segelt. Dort bewahrt Qwert ihn davor, noch einmal durch das Weltall zu purzeln.
Weitere Vermarktung Zamoniens
Verlagswechsel
Bis zum Jahr 2002 schrieb Moers bei dem Verlag Eichborn, in welchem die Zamonienromane „Die 13 1/2 Leben des Käptn Blaubär“ und „Ensel und Krete“ erschienen sind. Seit dem Jahr 2003 schreibt Moers (welcher in einem Interview als Grund persönliche Probleme mit der Verlagsleitung angab) bei Piper. Dort erschienen die Zamonienbücher „Rumo und die Wunder im Dunkeln“, „Die Stadt der Träumenden Bücher“ und „Der Schrecksenmeister“.
Hörbücher
Zu allen Büchern Hörbuchaufnahmen von Dirk Bach. Auch die Hörbücher wechselten den Verlag von Eichborn-Lido zu Hörverlag Hamburg.
Musical
„Die 13 1/2 Leben des Käpt´n Blaubär - Das wahrscheinlich erlogenste Musical der Welt!“ von Martin Lingnau und Heiko Wohlgemuth hatte am 26. Oktober 2006 Premiere in Köln und sollte in einem Zelt nach Frankfurt, Hamburg, Berlin und Stuttgart weiterziehen, spielte jedoch nur noch bis März 2007 in Köln, da alle weitere Gastspiele aus, so schrieb die Vermarktungsfirma Stage Entertainment, finanziellen Gründen abgesagt worden waren
Merchandising
Da Piper Merchandising nicht schätzt und nur Wert auf "die literarische Qualität" legt, liegen die Rechte für das Merchandising der Zamonienromane (zumindest den ersten zweien) und anderen bei Eichborn erschienen Moers-Bücher beim Eichborn-Verlag, der auf seiner Website immer noch Merchandising-Artikel rund um die Nachtschule und Zamonien verkauft.
Internet
Nach dem Erfolg von Moers Roman, stellte der Eichborn Verlag (anfangs für Marketing gedacht) zwei Internetseiten ins Web.
Die Zamonien-Seite
Im Jahr 2000 gründete der Eichborn-Verlag zu Marketingzwecken die Seite "zamonien.de" (Informationen über den "Kontinent"; ein Forum, ein Gästezimmer), die bisheute existiert und vom Eichborn Verlag unterhalten wird (anders als die Nachtschule). Da der Piper Verlag auch an solchem Marketing keine Interesse hat, werden auf der Seite bis heute nur die zwei beim Eichborn-Verlag erschienenen Zamonien-Bücher beworben und seit dem Verlagswechsel ist abgesehen von den Gastbeiträgen in Forum und Gästebuch kein aktueller Beitrag mehr geleistet worden.
Die Nachtschule
Nach dem Erfolg von Walter Moers' Roman "Die 13½ Leben des Käpt'n Blaubär" wurde im Jahr 2000 die auch im Roman vorkommende Nachtschule als Ergänzung zur Zamonien-Seite vom Eichborn-Verlag im Internet gegründet. Nach der Anmeldung in der Nachtschule, kann man dort chatten(in der "Raucherecke"), in einem Forum (der "Dunkelkammer") diskutieren, für Leistungen verewigt werden (in der "Ruhmeshalle"), Hausaufgaben bewältigen (im "Lehrsaal") oder Belohnungen für gutgemachte Hausaufgaben erhalten. Für gute Hausaufgaben und Doktorarbeiten kann man ebenfalls das Nachtitur, das Vordiplom, das Diplom und einige T-Shirts bekommen. Ab und zu werden (sowohl auf privater als auch auf öffentlicher Ebene) Klassentreffen veranstaltet. Darüber hinaus existieren "neben" der Nachtschule von Nachtschüler "gebaute" Wohnstollen, Kochbücher, Bibliotheken u.v.a.m. Als Walter Moers im Jahr 2003 den Verlag wechselte, verlor Eichborn die Interesse an der Nachtschule. Doch die Nachtschüler wehrten sich, gründeten den Nachtschulverein und unterhalten seitdem selbst die Nachtschule.
Verfilmung
2005 wurde erstmals erwähnt, die GFP (German Film Productions) wolle einen Film über den Kontinent Zamonien drehen. Dies sollte keine Verfilmung eines der Zamonienbücher, sondern eine neue Geschichte werden, zu der Walter Moers das Drehbuch schreibt. Natürlich sind Anspielungen auf die Bücher und eventuelle Nebenrollen von bekannten Charakteren geplant. Die ersten Dreharbeiten für den Realfilm mit computeranimatorischen Elementen sollten Ende 2006 beginnen, ob das wirklich geschehen ist, lässt sich nicht sagen, da man seit 2005 sowohl von Seiten der GFP als auch Walter Moers nichts mehr vernommen wurde.
Erstausgaben
- Die 13½ Leben des Käpt’n Blaubär, Walter Moers, Eichborn Verlag, 2000, (ISBN 3-8218-2969-9).
- Ensel und Krete, Walter Moers, Eichborn Verlag, 2000, (ISBN 3-8218-2949-4).
- Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Walter Moers, Piper Verlag, 2003, (ISBN 3-492-04548-0).
- Die Stadt der Träumenden Bücher, Walter Moers, Piper Verlag, 2004, (ISBN 3-492-04549-9).
- Der Schrecksenmeister, Walter Moers, Piper Verlag, 2007, (ISBN: 3-492-04937-0) (erscheint voraussichtlich am 1. November 2007).
Siehe auch
Weblinks
- Wiki zum 'Lexikon der erklärungsbedürftigen Wunder, Daseinsformen und Phänomene Zamoniens und Umgebung'
- Seite über den Kontinent Zamonien.
- die virtuelle Nachtschule
- umfangreicher Stichwortindex der Zamonienromane
- Webseite mit der Entschlüsslung eines Großteils der in Die Stadt der Träumenden Bücher verwendeten Autorenanagramme
- Seite über das Käpt'n Blaubär-Musical
- Seite über Zamonien von Arno Willig
- Seite über das "Orm"