Weitestgehend private Assoziationen zum Thema und damit formaler Wiedergänger des aus genau diesem Grund gelöschten Artikels Realitätsflucht. -- Asthma 02:21, 5. Aug. 2007 (CEST)
Als Eskapismus oder Realitätsflucht bezeichnet man die Flucht aus bzw. vor der realen Welt und das Meiden derselben, mit all ihren wirklichen Anforderungen, zugunsten einer imaginären Scheinwirklichkeit. Sie wird als eine Fluchthaltung oder Ausbruchshaltung, die als bewusste oder unbewusste Verweigerung gesellschaftlich allgemein anerkannter Zielsetzungen und Handlungsvorstellungen verstanden [1].
Realitätsflucht kann durch geistiges Abschirmen oder durch einen eskapistischen Gebrauch von Medien wie auch Substanzdrogen erzeugt werden.
In der Medienpsychologie ist einer der Hauptmotive von Mediennutzung Eskapismus, die als Eskapismus-These von Döring 1996 beschrieben wurde. Medien werden sowohl zur Befriedigung affektiver Bedürfnisse (Eskapismus) wie auch kognitiver Bedürfnisse (Wissenserweiterung) verwendet [2].
In diesem Ansatz werden Rezipienten nicht mehr als reiner Reizempfänger nach dem Stimulus-Response-Modell, sondern die Motivation des Medienkonsumenten ermittelt. In der Medienforschung wird Eskapismus dem Uses-and-Gratifications-Ansatz zugeordnet, dass heißt Medienangebote werden zur Alltagsflucht selektiert. Nach dem Escape-Konzept von Katz und Foulke werden durch alltäglich erlebte gesellschaftliche Rollenausübungen erzeugte Spannungen abgebaut und unerfüllte Wünsche und Idealvorstellungen kompensiert. Motive sind demnach das Vergessen und Entfliehen vor eigenen Problemen sowie passive Entspannung und das Erzeugen von Emotionen und Ablenken von Regeln und Normen der Realität. [3] Ergebnisse des medialen Eskapismus ist eine Identifikation mit vorgeführten Lebensweisen, Projektion eigenen Versagens auf Handlungsträger und Kompensation für offene oder unerfüllte Wünsche. Kritisiert wird diese These, da eine weitergehende psychologische Fundierung fehlt. Sie gehört dennoch zum festen Bestand der Bedürfnis- oder Motivforschung in der Medienwissenschaft (Eilders 1999) [4]
Literatur
- Katz, E. / D. Foulkes: ”On the Use of Mass Media as „Escape“: Clarification of a Concept” (1962)
Quellenbelege
- ↑ Bertelsmann Universal Lexikon, Band 5: Dri - Fet, S. 245
- ↑ Bonfadelli, Heinz: Neue Perspektiven: Medienzuwendung als soziales Handeln S.7
- ↑ Petra Sandhagen: Medienpsychologie, S. 64
- ↑ ,S.35