Kurt Schuschnigg (* 14. Dezember 1897 in Riva del Garda (damals Südtirol); † 18. November 1977 in Mutters bei Innsbruck) war österreichischer Diktator.
Nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Freiburg im Breisgau und Innsbruck eröffnete er 1924 eine Rechtsanwaltskanzlei. 1926 heiratete er seine erste Frau Herma Masera, mit der einen Sohn hatte (sie verstarb 1935). Gleichzeitig engagierte er sich auch in der Christlichsozialen Partei. Ab 1927 war er der jüngste Abgeordnete im Nationalrat. Da er der Heimwehr misstraute, gründete er 1930 einen eigenen Kampfverband, die betont katholischen Ostmärkischen Sturmscharen.
1932 wurde er Justizminister im Kabinett von Bundeskanzler Karl Buresch, 1933 zusätzlich Unterrichtsminister. Nach dem Februaraufstand von 1934 weigerte er sich in seiner Eigenschaft als Justizminister, dem Bundespräsidenten Gnadengesuche von Februarkämpfern vorzulegen.
Nach der Ermordung von Engelbert Dollfuß folgte er diesem im Amt nach und versuchte, den Ständestaat nach seinen Vorstellungen zu formen, was ihm aber nicht ganz gelang. Er versuchte, einen "besseren deutschen Staat" als es das Dritte Reich war, zu verwirklichen. Zu diesem Zweck begab er sich in eine Abhängigkeit von Benito Mussolini, wodurch Italien sozusagen als Schutzmacht auftrat. Nach der Besetzung Äthiopiens brauchte Mussolini aber Hitlers Rückendeckung, wodurch Österreich unter immer stärkeren Druck des deutschen Reichs kam. 1936 kam es daher zum so genannten Juliabkommen, in dem Hitler zwar die Souveränität Österreichs anerkannte und die Tausend-Mark-Sperre aufhob, dafür aber verlangte, dass die österreichische Außenpolitik der deutschen entspreche. Zusätzlich wurde der Nationalsozialist Edmund Glaise-Horstenau Minister. Schwierigkeiten hatte Schuschnigg auch mit den Vertetern der Heimwehr in der Regierung. Der Druck Hitlers wurde inzwischen immer größer und im Berchtesgadener Abkommen vom 12. Februar 1938 zwang Hitler Schuschnigg Arthur Seyß-Inquart als Innenminister auf. Schuschnigg versuchte noch eine Volksabstimmung über die Unabhängigkeit Österreichs auszurichten, was ihm aber nicht mehr gelang. Am 11. März 1938 trat er zurück, wobei er seine berühmte Rundfunkrede mit den Worten "Gott schütze Österreich" hielt.
Kurz darauf heiratete er seine zweite Frau Vera Fugger, mit der er eine Tochter hatte. Den Zweiten Weltkrieg musste er in verschiedenen Konzentrationslagern verbringen, ein geplanter Schauprozess fand aber nicht statt. 1948 ging er in die USA und wurde Professor für Staatsrecht an der Universität von Saint Louis, Missouri, wobei er auch die amerikanische Staatsbürgerschaft erwarb. Trotzdem kehrte er 1968 nach Österreich zurück, betätigte sich aber nicht mehr politisch.