Werk Verle

Festungsanlage im Trentino, Italien
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Das Fort Verle war eine von den sieben Festungen, die vor dem Ersten Weltkrieg von der österreichisch-ungarischen Regierung in dem damals noch zu diesem Staatsgebilde gehörenden Landesteil Trentino auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden (Sette Communi), Lusern, Lavarone/Folgaria gebaut wurden. (Die Bezeichnung des Forts als Rocca Alta ist fiktiv und eine Erfindung von Luis Trenker, der sie nur für sein Buch "Sperrfort Rocca Alta" verwendet.) Die offizielle Bezeichnung der k.u.k. Militärverwaltung lautete "Sperrwerk Verle". (Auf italienischen Karten findet man auch die Bezeichnungen "Ex Forte di Busa Verle" sowie "Forte la Pozzona")

Werk Verle


Diese Kette von Festungen befand sich an der damaligen Staatsgrenze zu Italien, obwohl dieses Land offiziell noch mit Österreich-Ungarn verbündet war. Beobachtungsstation für Verle in das Val Sugana und über die Hochfläche war das benachbarte Fort Vezzena.

Verle wurde in den ersten Jahren nach der Wende vom 19. in das 20. Jahrhundert ganz in Beton erbaut. Das Fort fand seine Lage in den letzten südlichen Ausläufern der Alpen östlich von Trient. Seine Bewaffnung bestand aus:

Werk Verle während der Kämpfe auf der Hochfläche

Seit dem Kriegseintritt Italiens im Ersten Weltkrieg auf Seiten der Entente am 23.5.1915 wurde Verle mit schwerster Artillerie beschossen, teilweise sogar mit in das Hochgebirge herauf geschafften 28-cm- und 30,5-cm-Küstenhaubitzen der italienischen Marine. Dennoch konnte das Fort mit seiner benachbarten Front bei den italienischen Angriffen nicht eingenommen werden.

Im Frühjahr 1916 führten die Österreicher parallel zu den Angriffen bei Verdun eine Offensive von der Hochfläche aus Richtung Italien. Der Angriff blieb nach einigen Kilometern stecken, dadurch war Verle allerdings bis zum Ende des Ersten Weltkriegs aus den unmittelbaren Kampfhandlungen herausgenommen.

Während dieser Zeit war im Fort der Schriftsteller und Schauspieler Luis Trenker stationiert, der in seinem Buch „Sperrfort Rocca Alta“ das Leiden der Fortbesatzung anschaulich geschildert hat. Er schreibt:

Da gibt es keine Ablösung, kein Aufatmen. Da ist die Zeit ausgelöscht, und Tag und Nacht werden zu einer einzigen, endlosen Kette aneinander gereihter Stunden, die der Lichtschein schwacher elektrischer Lampen, das Brummen der Ventilatoren und der dröhnende Hammerschlag krepierender Geschoße erfüllt. Da hockt der Tod in jedem Winkel, und sein Atemhauch nach Ekrasit, Blut und verbrannten Leibern verfolgt die Eingeschlossenen in Schlaf und Wachen. Da zerbröckeln langsam die Gehirne unter dem Übermaß an Nervenqualen, das Lachen verstummt, der Trunk ist nicht mehr Laster, sondern Erlösung und die Menschen schleichen wie verstörte Tiere in dem immer enger werdenden Bau herum, an den sie gekettet sind und den sie nicht einmal als Sterbender verlassen dürfen.

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