Sanitätschef des Österreichischen Bundesheeres (Surgeon General of the Austrian Armed Forces)
Brigadier (Brigadegeneral) Prof. Dr. med. Thomas M. Treu, F.E.B.U. (17. Jänner 1949 in Wien) ist Offizier des militärmedizinischen Dienstes des Österreichischen Bundesheeres (ÖBH). Am 1. März 2003 wurde er zum Kommandanten der Sanitätsschule und am 1. April 2003 zusätzlich zum Sanitätschef (Waffengattungschef) des ÖBH ernannt. Die Ernennung zum Sanitätschef erfolgte nicht zuletzt auf Grund einer fragwürdigen und öffentlich kritisierten Entscheidung des seinerzeitigen Verteidigungsministers Herbert SCHEIBNER (damals noch FPÖ-Mitglied) einen Tierarzt (FPÖ) als Leiter des Militärischen Gesundheitswesen in der Zentralstelle des ÖBH einzuteilen. Brigadier Treu wurde daher auf Wunsch der Ärzteschaft, als Konterpart zum Tierarzt, zum Sanitätschef ernannt und vertritt somit neben seiner eigentlichen Tätigkeit als Schulkommandant die Humanmedizin im Bundesheer in der nationalen und internationaler Öffentlichkeit.
Prof. Treu ist Facharzt für Urologie und Andrologie, praktischer Arzt, Notarzt und diplomierter Katastrophenmediziner (Universität Paris-Créteil). Vor seinem Eintritt in das ÖBH hatte er verschiedenen Verwendungen im Zivilleben (Krankenhäuser in Wien und in Oberwart, Universitätskliniken für Urologie in Wien und in Paris (Clinique St. Louis) und in der Ordination) und war Milizoffizier (Bataillonsarzt). 1990 wurde er aktiver Offizier im Sanitätsdienst zunächst bei der Truppe (KpKdt, BrigadeArzt) und danach über 10 Jahre Leiter der Urologie im Heeresspital Wien; in dieser Zeit war er u.a. auch im Hôpital d'instruction des armées du Val-de-Grâce in Paris eingesetzt. Im Einsatz war er u.a. 1991 im Iran als Kommandant und ärztlicher Leiter des Feldspitals UNAFHIR ("Kurdenhilfe"). Er ist Mitglied in nationalen und internationalen Gesellschaften für Urologie, Andrologie, Militärmedizin und Katastrophenmedizin. Er ist Träger verschiedener österreichischer und internationaler Auszeichungen, u.a. ist er Offizier der französischen Ehrenlegion.