Elektromechanisches Musikinstrument
Ein elektromechanisches Musikinstrument erzeugt im Regelfall mit Hilfe mechanischer Komponenten Tonschwingungen als definierte niederfrequente Wechselströme, die danach elektronische be- und verarbeitet verstärkt über Lautsprecher hörbar gemacht werden können. Beispiele sind E-Gitarre und Hammond-Orgel.
Da (im Gegensatz beispielsweise zu einem Elektromotor) hierbei mechanische in elektrische Energie umgewandelt wir, müßte es richtigerweise Mechano-elektrisches Musikinstrument genannt werden, jedoch hat sich der andere Ausdruck im deutschen Sprachgebrauch festgesetzt. Der Grund ist wahrscheinlich darin zu sehen, daß (wie bei der Hammond-Orgel) elektrischer Strom einen Elektromotor antreibt, der eine Mechanik in Gang setzt, die dann die eigentliche Tonerzeugung ermöglicht.
Geschichte
Die ersten elektromechanischen Musikinstrumente erscheinen zum Ende des 19. Jahrhunderts. Zu nennen ist hier beispielsweise das 1897 von Thaddeus Cahill entwickelte Telharmonium oder Dynamophon (USA). Wie auch die legendäre Hammond-Orgel werden hier durch induktiv beeinflusste Elemente Wechselströme erzeugt: Eiserne Zahnräder beziehungsweise -scheiben drehen sich vor einer Spule. Dabei wird das Phänomen der Induktion benutzt, dass ein sich änderndes Magnetfeld in einer darum befindlichen Spule mit Dauermagnetkern einen elektrische Wechselstrom erzeugt. Das gleiche Prinzip erzeugt auch bei der E-Gitarre den „Ton“ als Wechselstrom: Die angezupfte Stahl-Saite schwingt über einer entsprechenden Spule, dem Tonabnehmer.
Tonerzeugung
Damit
- ein rotierendes Medium (Zahnscheibe), angetrieben mit z. B. einem Elektromotor (Hammond-Orgel)
- ein schwingendes Medium (Saite), angezupft mit dem Finger oder Plektrum (E-Gitarre)
- ein schwingendes Medium (Klangplatte oder Tonzunge), angeschlagen mit einer Mechanik ähnlich dem Klavier (Fender Rhodes)
- ein schwingendes Medium (Tonzunge), angerissen mit einer Mechanik ähnlich dem Cembalo (Claviset von „VERMONA“)
induktiv abgenommen werden kann, muss es generell ferromagnetisch sein.
Tonabnahme
Die mechanisch erzeugte Schwingung wird in Wecheslestrom umgewandelt:
- induktiv: das schwingende Medium verändert das Magnetfeld ein einem Elektrischer Generator
- kapazitiv: das schwingende Medium entspricht einer Kondensatorelektrode, die Teil eines elektrischen Schwingkreises ist
- piezoelektrisch: das schwingende Medium ist mechanisch darauf fixiert