Nordic Walking ist eine Ausdauersportart, bei der Gehen durch den Einsatz von zwei Stöcken im Rhythmus der Schritte unterstützt wird. Nordic Walking ist sehr umstritten und wird von Sportärzten häufig als ineffizient und sogar schädlich eingestuft.
Entwicklung
Die Anfänge dieses Sports liegen in den 30er Jahren. Schon damals wurde unter dem Namen Stockgang oder Stocklauf schnelles Gehen von Langläufern im Sommer und Herbst in das Training integriert, um die Kondition zu verbessern und so schon im Winter in höhere Trainingsintensitäten einzusteigen. Diese Bewegungsform wurde dann in den 1980er Jahren in den USA unter den Begriffen Pole Walking und Exerstriding[1], als äußerst effektive Variante des klassischen Walking bekannt, konnte sich aber nicht in der breiten Masse etablieren. Im Rahmen einer Dipl.-Arbeit von Marko Kantaneva 1997 wurde Nordic Walking als Sportart in Finnland vorgestellt. Im Norden des Landes wurden im selben Jahr auch die ersten Trainer ausgebildet, darunter auch einige Deutsche[2].
Allgemein
Der Einsatz von Stöcken macht aus Walking ein Ganzkörpertraining, bei dem zusätzlich die Muskulatur des Oberkörpers beansprucht. Nordic Walking ist für ambitionierte Sportler ebenso geeignet wie für untrainierte Menschen.
Bewegungsablauf
Walking ist eine Sportart mit zyklischem Bewegungsablauf. Der rechte Stock hat immer dann Bodenberührung, wenn die linke Ferse aufsetzt, der linke Stock, wenn die rechte Ferse aufsetzt. Die Stöcke werden nah am Körper geführt. Der jeweilige Stock wird schräg nach hinten eingesetzt; der Stockeinsatz sollte immer unterhalb des Körperschwerpunktes, also in der Schrittstellung auf der vertikalen Körperachse erfolgen.
Der lange Schritt und der lange Arm erhöhen den Trainingsreiz, wodurch es zu einer höheren und auch gewollten Belastung kommt.
Stöcke
Nordic-Walking-Stöcke bestehen aus leichten Materialien wie Carbon, Carbon-Glasfaser-Mischung oder Aluminium.
Carbon dämpft besser als Aluminium und ist stabiler. Ein auswechselbarer Gummischutz absorbiert zusätzlich Schläge und mindert Geräusche auf Asphalt.
Ein zu kurzer oder zu langer Stock ist bei einer funktionalen Bewegungsausführung hinderlich. Für die Länge der Stöcke kann folgende Faustformel empfohlen werden: Körpergröße (in cm) x 0,66 = Stocklänge. Es empfiehlt sich, im Zweifel eine etwas kürzere Stocklänge als berechnet auszuwählen, damit es nicht zu Ausweichbewegungen in den Schultergelenken kommt. Viele Stöcke lassen sich in der Länge verstellen.
Handschlaufen verhindern ein Abrutschen der Stöcke. Es gibt Trainingsarten bei denen die Hand ständig geöffnet und geschlossen wird. Das flüssige Öffnen und Schließen der Hand erfordert allerdings eine gute Koordination.
Schuhe
Die Anforderungen an einen Laufschuh und einen Walking-Schuh sind ähnlich. Im Vergleich zum Joggingschuh ist im Walkingschuh der Fersenbereich und die gesamte Sohle stärker abgerundet und sorgt für ein flüssiges Abrollen.
Quellen
Literatur
- Ulrich Pramann, Bernd Schäufle: Nordic Walking für Einsteiger, ISBN-10: 3517068624
- Andreas Wilhelm, Christian Neureuther, Rosi Mittermaier: Nordic Walking Praxisbuch, ISBN-10: 3426643413
Weblinks
- Linkkatalog zum Thema Nordic Walking bei curlie.org (ehemals DMOZ)