Karakalpakistan (karakalpak. Қарақалпақстан Республикасы, Қарақалпақстан [veraltete kyrillische Schreibweise ]; Qaraqalpaqstan Respublikasi, Qaraqalpaqstan [neue lateinische Schreibweise ]; usbek. Qoraqalpog‘iston Respublikasi, Qoraqalpog‘iston), amtlich Republik Karakalpakistan oder auch veraltet Karakalpakien, ist eine autonome Republik im Westen Usbekistans am Aralsee. Sie hat 1.632.600 Einwohner (Stand 1. Januar 2004) und eine Fläche von 164.900 km². Die Hauptstadt ist Nukus.

Die autonome Republik hat ein eigenes Parlament, einen eigenen Ministerrat und eine eigene Flagge. Das Karakalpakische ist zusammen mit dem Usbekischen Amtssprache.
Geographie
Im Osten befindet sich die Kysylkum, im Westen das Ustjurt-Plateau, im Mittelteil das Delta des Amudarja.
Das Wasser im Aralsee ist in den letzten Jahrzehnten immer weniger geworden, da die früheren Zuflüsse durch die Ströme Amudarja und Syrdarja den See nicht mehr erreichen. Um ausreichend Wasser für den von Stalin befohlenen Baumwollanbau zu bekommen, wurden die Wasser dieser beiden Flüsse in unzählige Kanäle abgeleitet und erreichen somit den Aralsee nicht mehr.
Dies führte in den zurückliegenden Jahrzehnten zu großen Veränderungen im Wasserhaushalt der gesamten Region, zu Klima- und Bodenveränderungen und zu immensen Umweltschäden. Die Ufer des Sees haben sich von den früheren Häfen und Kurorten zurückgezogen. Ganze Flotten von Schiffen liegen heute in einem Sand- und Salzmeer, anstatt im Wasser, es gibt „Friedhöfe der Schiffe“.
Geschichte
Bis 1924 gehörte der Norden der Region mitsamt dem Kysylkum-Gebiet (Navoiy) zur Kirgisischen ASSR innerhalb der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik (Russland, RSFSR), dem heutigen Kasachstan, der Süden Karakalpakistans war bis 1924 Teil der Sowjetischen Volksrepublik Choresm (Chorezmien, bis 1920 Khanat Chiwa). Seit dem 27. Oktober 1924 zuerst als autonomes Gebiet (autonome Oblast), ab 20. März 1932 als Karakalpakische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik (ASSR) Teil Usbekistans (bis 1991 Usbekische SSR).
Wirtschaft
Die Hauptwirtschaftszweige sind die Förderung von Erdöl und Erdgas, die Gewinnung von Salzen und Phosphoriten, der Bewässerungsfeldbau (Baumwolle, Reis), die Schaf- und Seidenraupenzucht sowie die Textilindustrie.
Bevölkerung
Die Bevölkerung der Republik setzt sich zu jeweils einem Drittel aus Karakalpaken (nicht zu verwechseln mit den Karapapaken), Usbeken und Kasachen zusammen.
Die in der Republik lebenden Karakalpaken („Schwarzhüte“) unterscheiden sich äußerlich von den Usbeken durch ihr stark mongolides Aussehen.
Weblinks
- www.karakalpak.com (englisch)