Das Männerkloster Saint-Étienne gilt gemeinsam mit dem benachbarten Frauenkloster Sainte-Trinité in Caen als Vollendungsbau der Romanik in der Normandie. Gleichzeitig ab 1060 erbaut, standen die Bauhütten der beiden Kirchen jahrzehntelang in produktiver Konkurrenz. Bedeutend waren vor allem die in beiden Kirchen ab 1120/25 eingebauten Rippengewölbe, die hier erstmals in Frankreich verwendet werden. Die beiden Abteikirchen gelten damit als Wegbereiter der Gotik.


Die beiden Klöster wurden gestiftet von Wilhelm dem Eroberer und seiner Frau Mathilde von Flandern als Buße für ihre vom Papst angefochtene Ehe. Wilhelm wurde schließlich auch in der Abtei St-Etienne beigesetzt. Die frühere Abtei dient heute als Hotel de Ville der Stadt Caen.
Baugeschichte
- um 1060/65: Baubeginn
- ab 1120/25: Nach Planänderung Wölbung des Langhauses mit Rippengewölben.
- 13. Jh: Ersetzen des ursprünglichen Staffelchors durch einen gotischen Umgangschor.