DR-Baureihe 01

Einheitsdampflokomotive für Schnellzüge
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Die Lokomotiven der Baureihe 01 waren die ersten Schnellzulokomotiven der Deutschen Reichsbahn, welche nach dem Einheitsbauprinzip entstanden.

Baureihe 01
Technische Daten
Bauart 2'C 1' h2
Läge über Puffer 23940 mm
Ø Treib- und Laufrad 2000 mm
Ø vorderes Laufrad 800 (Betriebsnummer 01 001-010 und 01 012-101)

1000 mm (Betriebsnummer 01 102-232)

Ø hinteres Laufrad 1250 mm
Leistung 2240 PSi
Höchstgeschwindigkeit 130 km/h
Kesselüberdruck 156,9 N/cm²
Zylinderdurchmesser 600 mm
Kolbenhub 660 mm
Rostfläche 4,41 m²
Verdampfungsheizfläche 247,35 m²
Überhitzerfläche 85,00 m²
Achslast 198,0 kN
Lokreibungslast 580,6 kN
Lokdienstlast 1.067,9 kN

Geschichte

Die Firmen AEG und Borsig, welche die Haupthersteller dieser Maschinen waren, lieferten zwischen 1925 und 1937 insgesamt 231 Fahrzeuge dieses Typs an die Reichsbahn. Bei den ersten Modellen waren die Luft- und die Speisepumpen in einer Rauchkammernische hinter dem großen Windleitblech angeordnet, welches zu sichtbehinderungen führte. Im Laufe der verschiedenen Loks wurden diese weiter zur Fahrzeugmitte verlegt, so das bei den späteren Modellen die Sicht auf die Strecke nicht mehr durch diese behindert wurde. Auch änderte man den Durchmesser des vorderen Laufrades von ursprünglich 800 mm ab der Lok mit der Betriebsnummer 01 102 auf 1000 mm ab. Urspünglich war die Höchstgeschwindigkeit auf 120 km/h begrenzt. Dank stärker Bremsen konnte diese aber auf 130 km/h heraufgesetzt werden.

Die Lok wurde mit zwei verschiedenen Tendern eingesetzt. Es handelt sich um die Bauarten 2'2' T 32 und 2'2' T 34. Die Umbauten verwendeten alle den Tender der Bauart 2'2' T 34.

Umbauten 1950 bis 1957

Abweichende technische Daten der Umbauten 1950-1957
Technische Daten
Leistung 2450 PSi
Rostfläche 4,31 m²
Verdampfungsheizfläche 216,23 m²
Überhitzerfläche 95,00 m²
Achslast 195,2 kN
Lokreibungslast 585,5 kN
Lokdienstlast 1.089,5 kN

Die Fahrzeuge mit den Betriebsnummer 01 042, 01 046,01 112, 01 154 und 01 192 wurden in den Jahren 1950 und 1951 durch die Deutsche Bundesbahn umgebaut. Sie wurden um Mischvorwärmer vom Typ Heinl der Firma Henschel und um Turbospeisepumpen ergänzt. Zudem wurden Verbrennungskammern in den Kessel eingebaut. Abgeschlossen wurde der Umbau mit dem Austausch der ursprünglichen Windleitbleche durch Witte-Bleche, welche trotz der wesentlich kleiner Abmessungen genauso wirksam waren wie ihre großen Vorgänger. Vier der fünf umgerüsteten Loks blieben nur bis 1968 in Betrieb.

Umbauten 1957 bis 1961

Abweichende technische Daten der Umbauten 1957-1961
Technische Daten
Leistung 2330 PSi
Rostfläche 3,96 m²
Verdampfungsheizfläche 193,09 m²
Überhitzerfläche 100,54 m²
Achslast 194,2 kN
Lokreibungslast 565,4 kN
Lokdienstlast 1.062,1 kN

Ab 1957 rüstete die Deutsche Bundesbahn weitere 50 Fahrzeuge um. Diese Fahrzeuge bekamen geschweißte Hochleistungsdampfkessen welche bereits in den Fahrzeugen der Baureihe 01.10 verwendet wurden. Zudem wurde in die Rauchkammer eine neue Mischvorwärmanlage eingebaut und zahlreiche Gleitlager durch Walzenlager ersetzt. Durch Änderungen am Zylinderblock, am Umlauf, durch den niedrigeren Schornstein, den nun fehlenden Speisedom und geänderte Rahmenteile bekam die Lok ein anderes Außeres.

Umbauten ab 1961

Abweichende technische Daten der Umbauten:

Abweichende technische Daten der Umbauten ab 1961
Technische Daten
Rostfläche 4,88 m²
Verdampfungsheizfläche 219,17 m²
Überhitzerfläche 97,90 m²
Lokreibungslast 593,3 kN
Leistung 2400 PSI
Lokdienstlast 1.088,5 kN

Ab dem Jahr 1961 rüstete die Deutsche Reichsbahn der DDR unter der Regie der VES M Halle 35 Maschinen der Baureihe 01 um. Aller diese Loks wurden mit neuen Windleitbleche, ähnlich der Witte-Bleche der Deutschen Bundesbahn und mit einem neuen Kessel versehen. Dieses wies eine durchgehende Verkleidung des Doms, einen Mischvorwärmer und Trofimoff-Schieber auf. Acht Exemplare wurden zum mit Boxpok-Rädern, wie sie von Lokomotiven der UdSSR und der USA bekannt sind, versehen. Einige andere Fahrzeuge wurden auch mit einer Umlaufschürzte versehen. Bei der Hälfte der Loks wurden eine Ölhauptfeuerung eingebaut. Bei der DR wurden diese Maschinen unter der Bezeichnung Baureihe 01.5 geführt.



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