Saphir

Varietät des Minerals Korund, Aluminiumoxid
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Saphir
Rohsaphir
Rohsaphir
Chemismus Al2O3
Kristallsystem trigonal
Kristallklasse m
Farbe blau; im weitesten Sinne alle Farben außer rot
Strichfarbe weiß
Härte 9
Dichte 3,95 - 4,03 ·103 kg/m3
Glanz Glasglanz
Opazität durchsichtig bis undurchsichtig
Bruch muschelig, splitterig, spröd
Spaltbarkeit keine
Habitus doppelseitig zugespitzt, tonnenförmig, sechsseitige Pyramiden, tafelig
häufige Kristallflächen ___
Zwillingsbildung ___
Kristalloptik
Brechzahl 1,76 - 1,77
Doppelbrechung -0,008
Pleochroismus ___
optische Orientierung ___
Winkel/Dispersion
der optischen Achsen
2vz ~ ___
weitere Eigenschaften
chemisches Verhalten ___
ähnliche Minerale Korund, Rubin
Radioaktivität nicht radioaktiv
Magnetismus nicht magnetisch
besondere Kennzeichen ___

Als Saphir bezeichnet man im weiteren Sinne jeden Schmuckstein aus Korund mit Ausnahme der rubinroten Varietäten (Rubine). Im engeren Sinne bezieht sich der Begriff heute aber nur noch auf die blauen Varianten, die aber immer noch von Himmelblau bis zu einem ins Schwarze gehenden Dunkelblau reichen und je nach Lichteinfall auch im Farbton variieren können.

Saphir besteht aus monokristallinem Al2O3 sowie je nach Farbe Verunreinigungen mit Fe2+-, Fe3+-, Cr3+-, Ti3+- und/oder V4+-Ionen. Die Härte beträgt 9 auf der Mohs-Skala.

Vorkommen und künstliche Herstellung

Saphire treten in Pegmatiten oder durch Verwitterung verbracht in Flusssedimenten auf.

Die bedeutendsten Produzenten von Saphiren waren bis vor kurzem Sri Lanka und Indien, heute kommen die Schmucksteine auch aus den USA, Australien, oder Nigeria. Saphire aus Madagaskar, genauer gesagt Ilakaka, gelten als sehr hochwertig, werden jedoch in der Regel als aus Sri Lanka stammend deklariert, da diese höhere Preise erzielen.

Künstliche Saphire können in perfekter Qualität in nahezu unbegrenzter Größe hergestellt werden.

Verwendung

Neben seiner Verwendung als Schmuckstein wurde der Saphir in Schallplattenspielern der 1950er und 1960er Jahren als Spitze der Tonabnehmernadel eingesetzt.

Synthetische einkristalline Saphir-Substrate sind das wichtigste Ausgangsmaterial für das künstliche Kristallwachstum (Epitaxie) von Galliumnitrid, eine Substanz, die in blauen, weißen und grünen LEDs sowie blauen Halbleiterlasern eingesetzt wird.

Unter Beimischung von Titan als Laserion sind synthetische Saphire auch selbst ein wichtiger Bestandteil für Laser-Anwendungen, insbesondere für durchstimmbare Laser im Wellenlängenbereich von 700 bis etwa 1000 Nanometern; diese werden als Titan-Saphir-Laser, kurz Ti:Sa-Laser bezeichnet.

Für die extremen Belastungen ausgesetzten Fenster von Aufklärungsflugzeugen, Flugabwehrraketen oder Weltraumflugkörpern werden synthetische Saphire von bis zu 75 Zentimeter Durchmesser eingesetzt.

In besonderen Fällen findet Saphir auch in wissenschaftlichen Instrumenten bei der Raumfahrt Verwendung, zum Beispiel bei der Genesis-Mission.

Aufgrund der hohen Wärmeleitfähigkeit von Saphir greift man in wissenschaftlichen Experimenten zu Scheiben aus diesem Material, wenn etwa eine effektive Kühlung oder eine genaue Temperaturregelung durch ein zum Zwecke der Beobachtung durchsichtiges Medium hindurch erfolgen muss.

Bei hochwertigen Armbanduhren werden Gläser aus synthetischem Saphir eingesetzt.

Individuelle Saphire

Der größte jemals geschliffene Saphir ist der „Stern von Indien“ mit einem Gewicht von 563,35 Karat. Der in Sri Lanka gefundene Stein wurde 1901 durch John Pierpont Morgan an das American Museum of Natural History übereignet und kann dort besichtigt werden.

Farbvarietäten

  • Padparadscha ist die Verkaufsbezeichnung für rosa-orangefarbene Saphire. Die Bezeichnung Padparadscha wird auf das singhalesische Wort für Lotusblüte zurückgeführt. Padparadschas kommen ursprünglich aus Sri Lanka, werden aber mittlerweile häufig farbbehandelt und können dann aus der ganzen Welt stammen.

Esoterik

Die himmelblaue Variante wird gewöhnlich mit Eigenschaften wie Ruhe, Reinheit und Frieden in Verbindung gebracht.

Siehe auch: Liste von Mineralen

Literatur

  • Matthias Bodenhöfer: Ilakaka – Hauptstadt des Saphirs. Eine politisch-ökologische Untersuchung des Saphirbergbaus in Madagaskar. Wissenschaftliche Arbeit, Albert-Ludwigs-Universität, Freiburg i. Br. 2004 (Volltext)