Duisburg

kreisfreie Großstadt an der Mündung der Ruhr in den Rhein im Reg.-Bez. Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen
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Wappen Karte
Wappen von Duisburg Karte Duisburg in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Postleitzahl: 47001-47279 (alt 4100)
Vorwahlen: 0203, 02065, 02066,
02841, 02151
Geografische Lage: 51° 27' nördl. Breite
6° 45' östl. Länge
Kfz-Kennzeichen: DU
Gemeindeschlüssel: 05 1 12 000
Stadtgliederung: 7 Stadtbezirke
mit 46 Stadtteilen
Adresse der
Stadtverwaltung:
Burgplatz 19
47051 Duisburg
Website: www.duisburg.de
E-Mail-Adresse: info@stadt-duisburg.de
Politik
Oberbürgermeister: Adolf Sauerland (CDU)
Schulden: 1,56 Mrd. € (Stand: 31.12.02)
Bevölkerung
Arbeitslosenquote: 13,7 % (30.04.04)
Ausländeranteil: 15,01 % (31.12.03)
Altersstruktur:
0-18 Jahre: 18,3 %
18-65 Jahre: 61,9 %
ab 65 Jahre: 19,8 %
(31.12.02)

Duisburg Vorlage:Lautschrift ist eine Stadt im westlichen Ruhrgebiet in Nordrhein-Westfalen. Die kreisfreie Stadt im Regierungsbezirk Düsseldorf ist eine der größten Städte sowie ein Oberzentrum des Landes. Der Hafen mit seinem Zentrum im Stadtteil Ruhrort gilt als größter Binnenhafen Europas. Duisburg beheimatet eine Universität, die zum 1.1.2003 mit der Nachbaruniversität Essen zur Universität Duisburg-Essen fusioniert wurde. Die Stadt ist Mitglied im Regionalverband Ruhr.

Datei:Duisburg Brückenturm.jpg
Eines der Wahrzeichen der Stadt, Brückenturm am Rhein

Die Stadt in ihren heutigen Grenzen ist das Ergebnis mehrerer Gebietsreformen, durch welche umliegende Gemeinden und sogar größere Städte, darunter die ehemalige Großstadt (seit 1910) Hamborn (seit 1911 Stadtkreis Hamborn), nach Duisburg eingegliedert wurden. Schon kurz vor der ersten größeren Eingemeindung 1905 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt die 100.000-Grenze und machte Duisburg zur Großstadt. Heute steht Duisburg mit ihren etwa 505.000 Einwohnern an elfter Stelle unter den Großstädten Deutschlands. Die Stadt ist ein bedeutendes Zentrum der Stahlindustrie und verfügt über die mit 230 Quadratkilometern größte Produktionsstätte weltweit. Zudem stehen mittlerweile sämtliche der sechs im Ruhrgebiet betriebenen Hochöfen in Duisburg, sodass der Standort 49% der gesamten Menge an Roheisen und 34,4% der Menge an Rohstahl in Deutschland erzeugt (Stand 2000).

Geografie

Duisburg liegt am Rande des Niederbergischen Hügellandes, an der Mündung der Ruhr in den Rhein. Das Stadtgebiet erstreckt sich zu beiden Seiten der genannten Flüsse. Unweit nördlich von Duisburg, in Dinslaken, mündet die Emscher ebenfalls in den Rhein.

Nachbargemeinden

Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Duisburg. Sie werden im Uhrzeigersinn, beginnend im Nordosten genannt:

Oberhausen und Mülheim an der Ruhr (kreisfreie Städte), Ratingen (Kreis Mettmann), Düsseldorf und Krefeld (kreisfreie Städte) sowie Moers, Rheinberg und Dinslaken (alle Kreis Wesel)

Stadtgliederung

Das Stadtgebiet Duisburgs besteht heute aus 7 Stadtbezirken, die sich in Stadtteile beziehungsweise Ortsteile unterteilen. In jedem Stadtbezirk gibt es eine Bezirksvertretung. Diese werden bei jeder Kommunalwahl neu gewählt. Vorsitzender der Bezirksvertretung ist der Bezirksvorsteher. Die Bezirksvertretungen sind zu wichtigen, den Stadtbezirk betreffenden Angelegenheiten zu hören.

Die 7 Stadtbezirke mit ihren zugehörigen Stadtteilen:

Geschichte

Nachrömische Zeit

Intensive Ausgrabungen haben eine feste Besiedlung des hochwassergeschützten "Burgplatzes" bereits im ersten nachchristlichen Jahrhundert nachgewiesen. Der "Alte Markt" war seit dem 5. Jahrhundert der zentrale Handelsplatz der Stadt, die durch ihre Lage am Hellweg und an einer Rheinfurt ausgezeichnet war. Die Römer unterhielten hier eine regelmäßige Präsenz zur Sicherung des Rheinübergangs und der Ruhrmündung.

  • 420 Neubesiedlung der Duisburger Altstadt. Franken aus dem Inneren Germaniens übernehmen die Stellung der Römer
  • 883 Die Normannen erobern Duisburg und überwintern hier. Früheste schriftliche Erwähnung Duisburgs.
 
Stadtbefestigung

Aufgrund seiner günstigen geografischen Lage auf eine Hochterrasse am Zusammenfluss von Rhein und Ruhr wurde Duisburg zum Sitz einer Königspfalz und freie Reichsstadt; darüber hinaus war Duisburg eine Hansestadt. Durch die Verlagerung des Rheins von der Stadt weg, die vor etwa 1000 Jahren geschah, und der im 13./14. Jahrhundert zunehmende Verlandung des dann toten Rheinarms vor der Stadt, wurde die wirtschaftliche Entwicklung jedoch unterbrochen. Von der Kaufmannsstadt entwickelte sich Duisburg zur Ackerbürgerstadt. Das Wirken von Gerhard Mercator und die Gründung der Universität 1655 schufen die Anerkennung als "Gelehrtes Duisburg" ("Duisburgum Doctum").

  • zirka 1000 Der Rhein verlagert seinen Lauf von Duisburg weg
  • 1120 Bau einer Stadtbefestigung
  • 1279 Stadt laut einer Urkunde von König Lothar III.
  • zirka 13./14. Jahrhundert Duisburg kann nicht mehr über den Wasserweg erreicht werden
  • 1445 Ein Überfall des Kölner Erzbischof kann abgewehrt werden
  • 1566 Vollendung des farbigen Stadtplans durch Johannes Corputius
  • 1666 Duisburg fällt mit dem Herzogturm Kleve an Brandenburg beziehungsweise Preußen
 
Duisburg im Mittelalter (Modellaufnahme)

Neuzeit und Industrialisierung

Das Aufblühen von Tabak- und Textilmanufakturen im 18. Jahrhundert leitete eine Entwicklung ein, die mit der Industrialisierung zur "Montanstadt" führte. Große Industriewerke (Thyssen, Krupp, ...) bestimmten die Stadtentwicklung maßgeblich mit. Um die Werke entstanden ganze Stadtteile für die Arbeiter der einzelnen Betriebe.

Als logistisches Zentrum des Ruhrgebietes und bedeutender Standort der Chemie- und Hüttenindustrie wird Duisburg bald zum primären Angriffziel alliierter Bomber. Dabei werden nicht nur die Industrianlagen, sondern auch gezielt die zivile Bevölkerung angegriffen. Die deutschen Verteidigungsbemühungen bleiben letztlich erfolglos und können die Zerstörung der Stadt nicht verhindern. Als Einflugschneise zum Ruhrgebiet erlebt Duisburg ab 1943 praktisch tägliche Luftalarme.

  • 1935 Die Stadt Duisburg-Hamborn wird in Stadt Duisburg umbenannt.
  • 1938 im November zerstören Nationalsozialisten die jüdische Synagoge in der Junkerstraße.
  • 1941 unter anderem am 12./13. Juni werfen britische Maschinen 445 t Bomben ab.
  • 1943 äscherten 577 britische Bomber am 12./13. Mai die gesamte Altstadt von Duisburg mit 1599 t Bomben ein und machten 96.000 Menschen obdachlos.
  • 1944 erleidet die Stadt die schwersten Schäden, als unter anderem am 22. Mai über 2000 t Bomben fallen, eine Menge, die am 14./15. Oktober noch verdoppelt wird, als 1005 Halifax, Lancaster und Mosquito-Bomber über Duisburg erscheinen. Es folgten zahlreiche weitere Großangriffe in ähnlicher Größenordnung.
  • 1945 kamen zu den Bombenschäden die Zerstörungen während des Endkampfes um die Stadt, die am Nordwestrand des Ruhrkessels lag und seit 3. April 1945 mit Artillerie beschossen wurde. Am 12. April 1945 marschieren Einheiten der 9. US-Armee in Duisburg ein.

Nachkriegszeit

Die 299 Bombenangriffe im 2. Weltkrieg zerstörten das alte Stadtbild nahezu vollkommen. 80% der Wohngebäude wurden zerstört oder stark beschädigt. In der Folge wurde praktisch die gesamte Stadt inklusive der Infrastruktur neu aufgebaut, wodurch die meisten historischen Merkmale verschwanden.

  • 1975 - Zusammenschluss unter anderem mit Walsum, Homberg und Rheinhausen.
  • 1983 - Stadtjubiläum - 1100 Jahre Duisburg.
  • 1999 - Das neue jüdische Gemeindezentrum mit Synagoge am Innenhafen wird eröffnet.
  • 2004 - Am 19. Juli ist Duisburg von einem Tornado betroffen, der erhebliche Schäden anrichtet.

Duisburg-Hamborn

Duisburg-Hamborn war zwischen 1929 und 1935 der Name der heutigen Stadt Duisburg. Ihren damaligen Doppelnamen erhielt die Stadt, als die kreisfreie Stadt Duisburg mit der kreisfreien Stadt Hamborn und den Ortschaften Huckingen, Mündelheim und Rahm (Amt Angermund, Kreis Düsseldorf) zu einer neuen kreisfreien Stadt vereinigt wurde. Da Doppelnamen jedoch meist unerwünscht waren, wurde 1935 der Name in Duisburg geändert.

Weitere Umbenennungen im rheinisch-westfälischen Industrieraum bei Städten mit Doppelnamen:

Eingemeindungen

Das Stadtgebiet der Stadt Duisburg hat sich wie folgt entwickelt:

Im 19. Jahrhundert bildete die Stadt Duisburg mit der Ortschaft Angerhausen-Wanheim die "Bürgermeisterei Duisburg". Zum Stadtgebiet gehörten noch weitere Dörfer beziehungsweise Wohnplätze und Siedlungen mit eigenem Namen, wie etwa Duissern, Feldmark, Neuenkamp, Neudorf, Kaßlerfeld und Hochfeld. 1857 wurde die Bürgermeisterei Duisburg geteilt. In der "Stadt Duisburg" wurde die Städteordnung eingeführt und die "Bürgermeisterei Duisburg-Land" umfasste die Ortschaft Wanheim. 1874 wurde Duisburg eine kreisfreie Stadt. 1902 wurde die Bürgermeisterei Duisburg-Land mit der Stadt Duisburg vereinigt. Es folgten noch weitere Eingliederungen, und zwar:

  • am 1. Oktober 1905: Stadt Meiderich (bis 1874 Ruhrort-Land, seit 1894 Stadtrechte) und Stadt Ruhrort (Stadtrechte seit 1857 mit der 1904 eingegliederten Gemeinde Beeck)
  • am 1. August 1929: Stadt Hamborn (seit 1900 selbständige Gemeinde und seit 1911 Stadtkreis) sowie die Ortschaften Huckingen, Mündelheim und Rahm (alle Amt Angermund, Kreis Düsseldorf); die vergrößerte Stadt erhielt danach den Namen Duisburg-Hamborn, jedoch wurde 1935 der Name in "Stadt Duisburg" geändert
  • am 1. Januar 1975: Städte Homberg (Stadtrechte seit 1921), Rheinhausen (gebildet 1923 aus den Bürgermeistereien Friemersheim und Hochemmerich, Stadtrechte seit 1934) und Walsum (Stadtrechte seit 1958), Gemeinde Rumeln-Kaldenhausen (bis 1950 Amt Rumeln) sowie Ortsteil Baerl der Gemeinde Rheinkamp (bis 1950 Bürgermeisterei Repelen-Baerl)

Einwohnerentwicklung

Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind entweder Schätzungen, Volkszählungsergebnisse (&sup1) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).

Jahr Einwohnerzahlen
1714 2.983
1770 etwa 3.000
1810 5.195
1830 7.005
1871 30.533
1. Dezember 1890 ¹ 59.285
1. Dezember 1895 ¹ 70.272
1. Dezember 1900 ¹ 92.729
1. Dezember 1905 ¹ 192.346
1. Dezember 1910 ¹ 229.483
8. Oktober 1919 ¹ 244.302
16. Juni 1925 ¹ 272.252
Jahr Einwohnerzahlen
16. Juni 1933 ¹ 440.419
17. Mai 1939 ¹ 434.646
13. September 1950 ¹ 410.783
6. Juni 1961 ¹ 502.993
31. Dezember 1970 452.700
30. Juni 1975 596.800
30. Juni 1980 558.700
30. Juni 1985 520.200
1. Januar 1989 527.447
30. Juni 1997 530.900
31. Dezember 2003 506.496

¹ Volkszählungsergebnis

Religionen

Duisburg gehörte von Anfang an zum Erzbistum Köln und war dem Achidiakonat Xanten unterstellt. 1543 wurde auf Beschluss des Rates der Stadt im evangelischen Sinne gepredigt und in den Folgejahren auch das Abendmahl in beiderlei Gestalt ("Brot und Wein") gefeiert, sodass bis 1555 die Reformation endgültig Fuß fassen konnte. Vorherrschend war das reformierte Bekenntnis. 1610 wurde der Synodalverband der reformierten Gemeinden Jülich, Kleve und Berg gegründet, zu dem auch die Gemeinde in Duisburg gehörte. Die Gegenreformation konnte sich nicht durchsetzen. 1727 bildete sich auch eine lutherische Gemeinde. Beide Konfessionen vereinigten sich 1891 zur unierten Gemeinde von Duisburg. In preußischer Zeit wurde Duisburg Sitz einer Superintendentur innerhalb der Evangelischen Kirche in Preußen beziehungsweise der rheinischen Provinzialkirche, aus der später der Kirchenkreis Duisburg innerhalb der heutigen Evangelischen Kirche im Rheinland hervorging. Dieser wurde später in die Kirchenkreise Duisburg-Nord und Duisburg-Süd geteilt, jedoch zum 1. Juli 2004 wieder vereinigt. Die meisten evangelischen Gemeinden der Stadt Duisburg gehören somit heute zum Kirchenkreis Duisburg, Walsum gehört jedoch zum Kirchenkreis Dinslaken und die linksrheinischen Orte gehören zum Kirchenkreis Moers. Duisburg ist Sitz der großen Hilfsorganisation Kindernothilfe.

Die auch nach der Reformation in Duisburg verbliebenen Katholiken gehörten auch weiterhin zum Erzbistum Köln. Nach dessen Auflösung 1801 kamen die linksrheinischen Pfarrgemeinden zum Bistum Aachen, die rechtsrheinischen zum Bistum Münster. 1821 kamen alle Pfarrgemeinden der heutigen Stadt zum Bistum Münster. 1958 kamen die meisten rechtsrheinischen Orte zum neugegründeten Bistum Essen, während die linksrheinischen und einige Gemeinden im Norden der heutigen Stadt Duisburg beim Bistum Münster verblieben. Die 36 Pfarrgemeinden Duisburgs im Bistum Essen gehören zu den Dekanaten Duisburg-Süd, Duisburg-Mitte, Duisburg-Ruhrort und Duisburg-Hamborn. Die 18 Pfarrgemeinden Duisburgs innerhalb des Bistums Münster gehören zum Dekanat Duisburg-West und zum Pfarrverband Walsum innerhalb des Dekanats Dinslaken.

Die evangelischen und katholischen Gemeinden in Duisburg sind Mitglied in der 1993 gegründeten Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) Duisburg. Dieser Arbeitsgemeinschaft gehören noch folgende Duisburger Gemeinden und Kirchen an: Griechisch-Orthodoxe Kirche, Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche und Armenische Apostolische Kirche sowie die Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Freikirchen (darunter unter anderem Evangelisch- freikirchliche Gemeinde - Baptisten, die Evangelisch-methodistische Kirche - Methodisten und die Gemeinde Gottes Duisburg).

Ferner sind in Duisburg auch die Neuapostolische Kirche sowie die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage vertreten.

Die jüdische Gemeinde Duisburg-Mülheim/Ruhr-Oberhausen zählt über 1000 Mitglieder.

Politik

An der Spitze der Stadt Duisburg stand schon seit etwa 1270 ein Rat und seit 1275 zwei Bürgermeister. Der Rat hatte 10 bis 22 Mitglieder. Der Wahlmodus für den Rat wurde mehrfach geändert. In der Regel wechselten seine Mitglieder jährlich am 10. August (Laurentiustag). Ab 1566 behielt sich der Herzog von Kleve das Recht, den Bürgermeister und 2 Räte selbst zu ernennen. Dennoch machte der Herzog hiervon kaum Gebrauch. Neben dem Rat taucht seit dem 15. Jahrhundert ein weiteres Gremium als Bürgerbeteiligung auf, der "Sechzehner". Ihm gehörten je 4 Vertreter der 4 Stadtviertel an. Ein weiteres größeres Gremium war der "Vierundzwanziger". Jedoch kann man bei beiden Gremien nicht von einer echten Bürgerbeteiligung im heutigen Sinne sprechen. Sie hatten meist nur beratende Funktion. 1713 wurde die freie Ratswahl vorübergehend aufgehoben. 1807 wurde in französische Zeit die Munizipalverfassung mit einem Munizipalrat eingeführt. Seit 1856 gab es "Stadtverordnete", später Ratsherren. Die Leitung der Stadt übernahm in französischer Zeit der Maire, in preußischer Zeit ein Bürgermeister beziehungsweise später Oberbürgermeister.

Während der Zeit der Nationalsozialisten wurde der Oberbürgermeister von der NSDAP eingesetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die Militärregierung der Britischen Besatzungszone einen neuen Oberbürgermeister ein und 1946 führte sie die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten "Rat der Stadt", dessen Mitglieder man als "Stadtverordnete" bezeichnet. Der Rat wählte anfangs aus seiner Mitte den Oberbürgermeister als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, welcher ehrenamtlich tätig war. Desweiteren wählte der Rat ab 1946 ebenfalls einen hauptamtlichen Oberstadtdirektor als Leiter der Stadtverwaltung. 1997 wurde die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Oberbürgermeister. Dieser ist Vorsitzender des Rates, Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt.

2004 wurde zum ersten Mal ein CDU-Mitglied Oberbürgermeister der Stadt. Adolf Sauerland gewann im zweiten Wahlgang mit 61,2 Prozent gegen seine Vorgängerin Bärbel Zieling SPD.

Oberbürgermeister seit 1873

Oberstadtdirektoren 1946-1997

Stadtrat

Der Stadtrat der Stadt Duisburg hat insgesamt 74 Mitglieder. Diese verteilen sich seit der letzten Wahl vom 26. September 2004 wie folgt auf die einzelnen Parteien:

Bereits kurz nach der Wahl ist die DAL in der CDU-Fraktion aufgegangen, die AMP hat sich mit der FDP-Fraktion zusammengeschlossen, und die Duisburger PBP hat sich von ihrer Bundespartei getrennt und in Bürger-Union 2004 umbenannt.

Wappen

Das Wappen von Duisburg zeigt in von Gold und Rot geteiltem Schild oben ein wachsender, rot gezungter schwarzer Doppeladler, unten eine dreitürmige silberne gezinnte Burg. Die Stadtflagge ist weiß-rot belegt mit dem Wappen. Das Wappen wurde der Stadt am 31. Januar 1977 vom Regierungspräsidenten in Düsseldorf verliehen. Es ist jedoch bereits im Jahre 1527 bezeugt. Es kann teilweise als "redendes" Wappen bezeichnet werden, denn die Burg weißt auf den Namen der Stadt hin. Der Reichsadler deutet auf die Zugehörigkeit zum Reich und weist auf die ehemalige Reichsfreiheit hin, die jedoch bereits 1290 an die Herren von Kleve verpfändet war.

Städtepartnerschaften

Die Stadt Duisburg unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Duisburger Hafen

 
Im Duisburger Hafen

Der Duisburger Hafen "duisport" [1] ist nicht nur der größte europäische Binnenhafen, sondern auch offiziell Seehafen. Mit flussgängigen Seeschiffen werden von hier im Linienverkehr Häfen in Europa, Afrika und im vorderen Orient bedient. Die verschiedenen Hafenbecken liegen teilweise am Rhein, überwiegend jedoch an der Ruhrmündung im Stadtteil Ruhrort.

Jährlich werden rund 40 Mio. Tonnen Güter aller Art umgeschlagen. Über 20.000 Schiffe laufen jährlich den Hafen an. Kernstück sind die öffentlichen Hafenanlagen mit einer Ausdehnung von 740 Hektar, 21 Hafenbecken von über 180 ha ergeben eine Uferlänge von 40km. Dazu kommt noch das Logport Logistic Center Duisburg mit 265 ha Fläche. Etliche Unternehmen verfügen darüber hinaus über private Hafenanlagen, so dass der Gesamtumschlag bei 70 Mio. Tonnen liegt.

Straße und Schiene

 
Hauptbahnhof

Die Stadt Duisburg ist gut an das deutsche Autobahnnetz angeschlossen. Folgende Bundesautobahnen führen durch das Stadtgebiet oder nahe daran vorbei: A 3, A 40, A 42, A 57, und A 59. Ferner führt die Bundesstraße 8 durch Duisburg.

Duisburg verfügt über den ICE-Fernbahnhof Hauptbahnhof, 10 Regionalbahnhöfe, sowie vier S-Bahn-Stationen. Im Eisenbahngüterverkehr ist Duisburg jedoch nach Stillegung seiner Rangierbahnhöfe Duisburg-Wedau und Duisburg Hbf/Güterbahnhof kein Eisenbahnknoten mehr, aber es besteht dort nach wie vor in Hamborn als Europas größte Werksbahn der "Gemeinschaftsbetrieb Eisenbahn und Häfen" bei der ThyssenKrupp AG.

Die S-Bahn bedient zusammen mit einer U-Bahn-Linie und einem dichten Netz an Straßenbahn- und Bus-Linien der Duisburger Verkehrsgesellschaft AG den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) der Stadt. Alle Linien sind zu einheitlichen Preisen innerhalb des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr zu benutzen.

Öffentliche Einrichtungen

Duisburg ist Sitz folgender Einrichtungen und Körperschaften des öffentlichen Rechts:

Medien

Über das aktuelle Tagesgeschehen in Duisburg berichten mehrere Tageszeitungen, unter anderem die "Westdeutsche Allgemeine" (WAZ), die "Neue Ruhr Zeitung" (NRZ) und die "Rheinische Post" (RP). Seit 2001 gibt es in Duisburg einen lokalen Fernsehsender (aksf), der ab 2005 als erster privater Lokal-TV-Sender in Nordrhein-Westfalen sein Programm ausstrahlen will.

Bildung und Forschung

  • Universität Duisburg-Essen; gebildet zum 1. Januar 2003 durch Vereinigung der Universitäten in beiden Städten; die Duisburger Universität war 1972 als Gesamthochschule durch Zusammenschluss der Pädagogischen Hochschule und der Fachhochschule für Maschinenbau gegründet und 1980 in Universität Gesamthochschule Duisburg umbenannt worden. Bereits von 1655 bis 1818 gab es in Duisburg eine Universität, die seinerzeit vom Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm gegründet worden war.
  • Folkwang-Hochschule Essen - Standort Duisburg; Die Hochschule wurde 1927 in Essen als Folkwang-Schule für Musik gegründet und erhielt 1962 den Rang einer Musikhochschule.1972 wurde diese mit den Konservatorien in Essen und Duisburg zur Staatlichen Hochschule für Musik Ruhr zusammengefasst. Seither hat die Folkwang-Hochschule Essen auch eine Abteilung in Duisburg
  • Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme (IMS)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Datei:Duisfin3.jpg
Impression von Duisburg

Duisburg bietet ein reichhaltiges Angebot an kulturellen Einrichtungen und Veranstaltungen. Ein Highlight im Duisburger Kulturjahr sind die alljährlich stattfindenden Duisburger Akzente [2], welche sich seit 1977 mit einem gesellschaftlich oder kulturpolitisch aktuellen Thema auseinandersetzen.

Daneben hat Duisburg aufgrund seines Alters, sowie seiner Geschichte als Hafen-, Handels- und Industriestadt auch in architektonischer Hinsicht für den interessierten Besucher einiges zu bieten. Die Bandbreite reicht hier von der um das Jahr 900 begonnenen Pfarrkirche St. Johann Baptist in Duisburg-Hamborn, bis zum Micro-Electronic-Centrum in Duisburg-Neudorf aus dem Jahr 1995. Beispielhaft seien hier außerdem der Landschaftspark Duisburg-Nord, das Wilhelm-Lehmbruck-Museum [3], der Technologiepark Duisburg [4], die Duisburger Königstraße ("Brunnenmeile") sowie der umstrukturierte Duisburger Innenhafen genannt.

Theater

Museen

Bauwerke

  • Rathaus und Salvatorkirche, die Wahrzeichen der Stadt
  • Kirchen
    • Abteikirche Hamborn
    • St. Bonifatius-Kirche (Hochfeld)
    • St. Dionysius-Kirche (Mündelheim)
    • Karmelkirche am Innenhafen
    • St. Joseph-Kirche (Stadtmitte)
    • Ludgerikirche (Neudorf)
    • Marienkirche
  • Schwanentorbrücke
  • Windmühlen in Baerl

Sonstige Einrichtungen

Duisburg verfügt über eine breite Palette von Freizeiteinrichtungen. Zu nennen sind insbesondere der Sportpark Wedau mit Regattabahn, MSV-Stadion, beleuchteter Nachtlaufstrecke, Wasserskibahn, Fußball- und Tennisplätzen.

Das Gelände eines ehemaligen Hüttenwerkes, einer Zeche und einer Kokerei wurde zu einem rund 200 ha großen Park neuen Typs entwickelt. Der Landschaftspark Duisburg-Nord mit dem erhaltenen Hochofenwerk bietet zahlreiche Freizeitmöglichkeiten wie Klettern in alten Erzbunkern oder Tauchen im Gasometer. Der Duisburger Stadtwald, die Sechsseenplatte, sowie diverse weitere Seen und Parks bieten vielfältige Erholungsmöglichkeiten.

Eine reichhaltige Kneipenlandschaft findet sich rund um den Innenhafen und im Dellviertel. Aus kultureller Sicht sind das Stadttheater, Musicaltheater, Wilhelm Lehmbruck Museum, Kultur- und Stadthistorisches Museum (es beheimatet die Mercator-Sammlung), sowie Deutschlands erstes Kindermuseum zu nennen. Im Sommer gibt es regelmäßige Hafenrundfahrten durch Europas größten Binnenhafen.

Sport

Duisburg ist Sitz des Landessportbunds NRW.

Dem Sportinteressierten steht in Duisburg eine breites Angebot an Sportarten zur Verfügung. Neben den obligatorischen wie Leichtathletik, Ballsportarten (Fuß-, Hand-, Volleyball usw.), Asiatische Kampfsportarten (Judo, Karate, Jiu-Jitsu) seien hier auch die etwas exotischeren Sportangebote wie Tauchen im Gasometer (Landschaftspark Du-Nord), sowie Klettern im Landschaftspark Du-Nord genannt.

In Duisburg sind der traditionsreiche Fußballzweitligist MSV Duisburg und der Oberligist Hamborn 07, sowie der Frauen-Bundesligist FCR 2001 Duisburg zu Hause. Das alte Wedaustadion wird gegenwärtig in eine moderne Fußballarena mit einem Fassungsvermögen von 30.000 Zuschauern umgebaut.

Der Eissportverein Duisburg "Die Füchse" GmbH [5] spielt in der zweiten Eishockeybundesliga. Spielstätte ist die SCANIA Arena im Stadtteil Wedau direkt neben dem Stadion des MSV.

Im linksrheinischen Rheinhausen ist der traditionsreiche Handball-Regionalligist und ehemalige Bundesligist OSC Rheinhausen [6] beheimatet. Dessen Heimspiele werden in der Sporthalle an der Krefelder Straße ausgetragen.

Bekannt geworden ist die Sportstadt Duisburg unter anderem durch die Ausrichtung von Kanu- und Ruderweltmeisterschaften auf der Regattaanlage Du-Wedau, sowie die Ausrichtung der Universiade 1989. Ein fester Bestandteil im Duisburger Sportkalender ist auch der seit 1981 stattfindende Rhein-Ruhr-Marathon [7], mit inzwischen mehr als 4000 Teilnehmern.

2005 finden in Duisburg die World Games [8] der nichtolympischen Sportarten statt.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Die Stadt Duisburg beziehungsweise die Stadt Hamborn und andere heute zu Duisburg gehörigen Städte haben folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen. Die Auflistung erfolgt chronologisch nach Verleihungsdatum:

Weitere Auszeichnungen der Stadt sind:

  • der Goldene Ehrenring, mit dem außergewöhnliche Verdienste um die Stadt Duisburg geehrt werden. Träger waren bislang meist ehemalige Oberbürgermeister.
  • die Mercatorplakette für besondere Verdienste, insbesondere auf wissenschaftlichem oder künstlerischem Gebiet. Träger waren bislang zum Beispiel Gründungsrektoren der Duisburger Universität sowie Kulturdezernenten und Generalmusikdirektoren
  • der Stadtring, der an Ratsmitglieder und leitende Gemeindebeamte für besondere Verdienste um die Selbstverwaltung der Stadt verliehen werden kann
  • die Stadtplakette, zum Beispiel für eine 10jährige Zugehörigkeit zum Rat oder an Bürger, die sich um die Stadt verdient gemacht haben
  • die Stadtmedaille in Silber beziehungsweise in Bronze an Mitglieder der Bezirksvertretungen oder sonstigen Personen für langjährige kommunalpolitische Verdienste

Söhne und Töchter der Stadt

Folgende Persönlichkeiten sind in Duisburg geboren. Die Auflistung erfolgt chronologisch nach Geburtsjahr beziehungsweise -tag:

Andere Persönlichkeiten, die in Duisburg wirkten, ohne dort geboren zu sein

und nicht zuletzt

Für einen Gesamtüberblick mit weiteren Persönlichkeiten siehe hier

Literatur

Zur Bibliografie Duisburgs siehe Duisburg (Literatur)

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