Michail Wassiljewitsch Frunse

sowjetischer General während des Russischen Bürgerkrieges
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Michail Wassiljewitsch Frunse (russisch Михаил Васильевич Фрунзе; * 21. Januar 1885 in Bischkek, Kirgisistan; † 31. Oktober 1925 in Moskau) war ein sowjetischer Heerführer während des russischen Bürgerkrieges.

Biographie

Der Sohn eines aus Bessarabien stammenden rumänischen Bauern schloss sich schon früh Lenin und seinen Bolschewiki an. Er war einer der führenden Köpfe der streikenden Textilarbeiter in Iwanowo während der Russischen Revolution von 1905. Nach der Niederschlagung der Revolution wurde er verhaftet und zum Tode verurteilt, dann jedoch zur lebenslangen Zwangsarbeit begnadigt. Nach zehn Jahren in Sibirien gelang es ihm nach Tschita zu fliehen. Hier arbeitete er als Redakteur einer bolschewistischen Wochenzeitung.

Während der Februarrevolution 1917 war Frunse Anführer der Bolschewiki in Minsk. Danach stand er an der Spitze des Sowjet in Weißrussland. Nach dem Beginn der Oktoberrevolution mit der Erstürmung des Winterpalastes in Petersburg eroberte er mit 2.000 Kämpfern Moskau.

Im russischen Bürgerkrieg wurde er von Trotzki zum Kommandanten der Südarmee ernannt und besiegte in dieser Funktion die Weißen Truppen unter Admiral Koltschak. Er wurde auch zum Kommandanten der gesamten Ostfront ernannt, und eroberte das gebiet Turkestan und besiegte 1920 die letzten Weißen unter Wrangel auf der Krim, was ihm besondere Popularität in Sowjetrussland einbrachte.

Nach der Niederschlagung der Anarchisten unter Nestor Machno in der Ukraine wurde er 1921 in das Zentralkomitee gewählt. Von 1924 bis 1925 war er als Nachfolger von Trotzki Volkskommissar für Verteidigung

1925 wurde er zum Oberbefehlshaber der Roten Armee ernannt. Als Anhänger Sinowjews geriet er im innerkommunistischen Machtkampf in Opposition zu Stalin.

Am 31. Oktober 1925 verstarb er während einer Magenoperation an Herzinsuffizienz. Das vermutete Magengeschwür erwies sich als Narbe eines bereits verheilten Geschwürs. Gerüchte, nach denen ihm im Zuge der Operation auf Geheiß Stalins eine Überdosis von Betäubungsmitteln verabreicht worden sein soll, sind bis heute nicht verstummt.

Ihm zu Ehren wurde seine Heimatstadt Bischkek in Frunse umbenannt (bis 1991). Die Militärakademie „M.W. Frunse“ trägt noch heute seinen Namen.

Literatur

Biographien zur Weltgeschichte - Lexikon, herausgegeben von Heinz Tillmann; Deutscher Verlag der Wissenschaften; Berlin 1989

Robert Payne; Stalin - Macht und Tyrannei; Heyne Biographien; 4. Auflage 1989; ISBN 3-453-55048-X

Alan Bullock; Hitler und Stalin - Parallele Leben; Bertelsmann Club GmbH, Gütersloh; 1991

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