Uschlag | |
Wappen | Karte |
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Deutschlandkarte, Position von Uschlag hervorgehoben |
Basisdaten | |
Staat: | Deutschland |
Bundesland: | Niedersachsen |
Landkreis: | Göttingen |
Gemeinde: | Staufenberg |
Fläche: | |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Höhe: | 230 m ü. NHN |
Postleitzahl: | 34355 |
Vorwahl: | (+49) (0) (55 43) |
Kfz-Kennzeichen: | GÖ
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Verwaltungsadresse: | Hannoversche Str. 21 34355 Staufenberg |
Website: | http://www.staufenberg-nds.de |
Politik | |
Ortsbürgermeister: | Friedhelm Damm (CDU) |
Uschlag ist der zweitgrößte Ort (Gemeindeteil) der Gemeinde Staufenberg in Süd-Niedersachsen, Landkreis Göttingen, (Deutschland).
Geographie
Der Ort liegt rund 7 km (Luftlinie) östlich von Kassel unmittelbar an der Grenze zu Hessen südwestlich der nördlichen Ausläufer des Kaufunger Waldes im Naturpark Münden. Er befindet sich in dem Tal der Nieste und an den angrenzenden Südhängen der in der Ortschaft bzw. Gemarkung einmündenden Nebenbäche. Dies sind von Westen nach Osten der Kitzebach, der Wellebach, der Ingelheimbach und der Hopbach. Die Nieste durchfließt das Dorf von Ost nach West.
Verkehrsanbindung
Uschlag ist sehr Verkehrsgünstig von der Bundesautobahn 7 (A 7) über die Anschlussstellen Nr. 77 (Kassel-Nord), von Süden kommend, bzw. Nr. 76 (Staufenberg-Lutterberg), von Norden kommend, zu erreichen. Der Ort liegt an der Straßenverbindung Kassel - Witzenhausen. Diese Landesstraße hat auf hessischer Seite die Bezeichnung L 3237 und in Niedersachsen heist sie L 563, bzw. "Kasseler Straße" in Uschlag.
Die nächste Bahnstation ist Kassel-Hbf oder der ICE-Bahnhof Kassel-Wilhelmhöhe. Im Ort zweigen die Landesstraße L 533 (Mündener Straße) in Richtung Benterode und die Kreisstraße K 212, östlich von Uschlag an der sogenannten Hopbach-Kreuzung, in Richtung Escherode ab.
Geschichte
Die erste, allerdings umstrittene Erwähnung von Uschlag fällt in die Zeit um 850. Man geht jedoch davon aus, dass der Ort noch um einiges älter ist. Damit ist Uschlag einer der ältesten Orte im so genannten Obergericht, der heutigen Gemeinde Staufenberg.
Der Name des Ortes Uschlag ist eine Stellenbezeichnung, deren Endsilbe wohl soviel wie Schlucht oder Tal bedeutet. In dem Tal des Niestebaches, unmittelbar an der hessischen Grenze liegt denn auch Uschlag.
Die erste gesicherte Urkundliche Erwähnung von Uschlag stammt vom 04. Mai 1019. Mit der Schenkungsurkunde übergab Kaiser Heinrich II dem Kloster Kaufungen die Dörfer Oberkaufungen (Overencoufunga) mit dem ganzen Walde, Niederkaufungen (Nederencoufunga), Vollmarshausen (Volmareshusun) und Uschlag (Luslad).
Zu dem Zeitpunkt dieser Schenkung gehörte Uschlag zum Hessengau und zusammen mit der Grafschaft Hessen zu Thüringen. Im Jahre 1247 wurde der Raum Münden (das sogenannte Untergericht) und das Obergericht (die heutuge Gemeinde Staufenberg)von den Braunschweigern besetzt. Damit kam auch Uschlag zu Braunschweig (Hannover) und so gehört es bis Heute zu Niedersachsen.
Die vier, in der Gemarkung und der Ortslage in die Nieste mündenden Wasserläufe, und natürlich der Niestebach selbst, sorgten dafür, dass sich in Uschlag fünf Mühlen drehten. Dies waren zwei Getreidemühlen, zwei Ölschlagmühlen und eine Sägemühle. Das gute Quellwasser wurde zum Bierbrauen verwendet, es gab ein Brauhaus und zwei Schnapsbrennereien.
Anno 1689 konnte Uschlag mit 419 Einwohnern aufwarten. Um 1700 gibt es in dem Dorf 81 Familien die ein Haus besitzen, im Jahre 1821 sind es 572 Einwohner, 1939 liegt die Einwohnerzahl über tausend.
Während die älteren Bewohner in der Zeit der Industrialisierung, also etwa um 1850, überwiegend mit der Leineweberei ihren Lebensunterhalt verdienten, versuchten die jüngeren Leute als Industriearbeiter in den Betrieben der aufblühenden Großstadt Kassel ihr Glück. Die Umwandlung des Bauerndorfes mit wenigen Handwerksbetrieben zum heutigen gemischten Wohnort begann 1901, als die Landstraße nach Kassel gebaut wurde.
Tourismus
Die landschaftlich besonders schöne Lage des Dorfes, in Verbindung mit den vielen Freizeit- und Ausflugsmöglichkeiten der Region und der noch intakten Natur in den Bachtälern des Kaufunger Waldes, macht einen Aufenthalt in Uschlag sehr interessant. Besonders für Wanderer, Radfahrer und Erholungssuchende ist ein Urlaub in dieser Region ein Geheimtipp. Aber auch Kultur- und Kunstinteressierte kommen durch die Nähe der Dokumenta Stadt Kassel, mit den Ausstellungen, Museen und Sehenswürdigkeiten, auf ihre Kosten.
Wohnen und Leben
Zu dem hohen Lebens- und Wohnwert des Ortes trägt auch eine gut ausgebaute Infrastruktur bei. So gibt es neben zwei Arztpraxen auch eine Zahnärztin und eine Apotheke. Ein Lebensmittelmarkt sorgt zusammen mit zwei Bäckereien und zwei Metzgereien für eine gute Grundversorgung. Aber auch einige Handwerksbetriebe, Frisöre, Drogerie und zwei Bankfialen sind vorhanden. Für junge Familien dürfte interessant sein, dass es neben einem Kindergarten auch eine Grundschule im Ort gibt. Durch die Neuausweisung eines Baugebietes stehen auch Bauplätze in Uschlag zur Verfügung.
Sehenswürdigkeiten
Als wahres Schmuckstück präsentiert sich die Johanniskirche mit ihrem sehr alten Turm, nach der Renovierung in den Jahren 1969-1970. Sie bildet, wie in vielen anderen Orten auch, einen zentralen Platz des Ortes. Stolz sind die Kirchgänger auf den alten Taufstein von 1612.
Einen weiteren Mittelpunkt stellt der so genannte Schniederplatz dar. Auf diesem Dorfplatzplatz, unmittelbar bei dem historischen und sehr schön renovierten Pfarrhaus mit der Pfarrscheune (einer Begegnungsstätte der Kirchengemeinde) gelegen, ist der Dorfbrunnen sehenswert, der aus einem alten Mühlenstein besteht. Auch befindet sich im Ort der höchste Zunftbaum im südlichen Niedersachsen, der neben den Wappen des ortsansässigen Handwerks auch die Zeichen der Vereine und Verbände der Dorfgemeinschaft trägt.