Keilschrift

Bilderschrift, deren Formen durch die Eindrücke eines Schreibgriffels in den noch weichen Beschreibstoff Ton entstanden
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Die sumerische Schrift - Keilschrift (altbabylonisch)

Die Sumerer waren die Bewohner von Sumer im südlichen Mesopotamien. Die sumerische Schrift ist die älteste bekannte Schriftform, die etwa um 3500 v. Chr. entstand und ihre Vormachtstellung bis ca. 1800 v. Chr. halten konnte. Sie gab zu Beginn lediglich Worte in Form von Bildern wieder. Erst unter der Zuhilfenahme von Werkzeugen, mit welchen die Schriftzeichen in den weichen Ton gepreßt worden, wurde diese Schrift auch als Keilschrift bekannt. Sie wurde zuerst nur von den Sumerern selbst verwendet.

Ca. 2350 v. Chr. übernahm das Volk der semitischen Akkader nicht nur die Herrschaft über die sumerischen Stadtstaaten, sondern auch deren Schrift und Kultur. Unter der akkadischen Herrscherdynastie von Sargon von Akkad breitete sich das Herrschaftsgebiet und damit auch Sprache, Kultur und Schrift weiter aus.

Bruchstück aus der Sintflutsaga aus dem Gilgamesch Epos, beginnend mit den Worten: “Ich will mich dieser Tage erinnern und sie bis in ferne Zukunft nicht vergessen” – London, Britisches Museum

Als Hammurapi im Jahre 1750 v. Chr. den babylonischen Thron bestieg, bestand Mesopotamien lediglich aus einer Reihe rivalisierender Stadtstaaten. Ihm gelang es jedoch aufgrund seiner Feldzüge, das Herrschaftsgebiet Babylons auf ganz Mesopotamien auszudehnen und weit über die Landesgrenzen hinaus die Sprache und Kultur seines Reiches zu verbreiten. Die Literatur in Form der Keilschrift fand besonders in der Wissenschaft, wie auch in den hochentwickelten Rechts- und Verwaltungssystemen dieser Zeit ihre Anwendung. Aus der anfänglichen Bilderschrift formten sich erste komplexere Symbole, die zu einer Silbenschrift wurden. Zu den überlieferten Texten in sumerischer Sprache gehören Königsinschriften, Epen, Mythen, Hymnen und Klagelieder. Die weiterentwickelte Form der Keilschrift war so anpassungsfähig beim Gebrauch der Symbole als phonetische Zeichen, dass die Schrift ebenso die Sprachen der Akkader, Babylonier und Assyrer ausdrücken konnte.

Mit dem Niedergang des babylonischen Reiches und dem Aufstieg des assyrischen sollte sich die Schrift und Kultur des Zweistromlandes weiter verbreiten. Wie die Schrift, so breitete sich auch das Reich bis zum 7. Jh. v. Chr. von Babylonien und Assyrien überPalästina bis nach Ägypten aus. In dieser Zeit entwickelte sich die Keilschrift zu ihrer endgültigen Form weiter.