Basisdaten | |
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Kanton: | Aargau |
Bezirk: | Baden |
BFS-Nr.: | 4022 |
Fläche: | 4.94 km² |
Koordinaten: | 47° 23' n. Br., 8° 21' ö. L. |
Höhe: | 597 m.ü.M. |
Einwohner: | 1436 (2003) |
PLZ: | 5454 |
Gemeindeammann: | Dr. Walter Hauenstein |
Website: | www.bellikon.ch |
Bellikon ist eine Gemeinde im Bezirk Baden des Schweizer Kantons Aargau. Sie liegt am Südwesthang des Heitersberg, der das Reusstal und das Limmattal voneinander trennt. Zu Bellikon gehört auch der Ortsteil Hausen.
Geschichte
Bereits zu römischer Zeit war die Gegend des heutigen Bellikon besiedelt. Hier führte die Römerstrasse zwischen Vindonissa (Windisch) und Turicum (Zürich) durch. 1934 wurden Ziegel gefunden; das dazu gehörende Landhaus wurde 1941 ausgegraben und dokumentiert, danach mit Hilfe internierter polnischer Soldaten wieder eingedeckt. Gefundene Kunstgegenstände weisen darauf hin, dass dieses Haus Ende des 1. Jahrhunderts gebaut worden war. Mitte des 6. Jahrhunderts liess sich ein alemannischer Stamm in der Gegend nieder, rodete den Wald und zerstörte auch die römische Siedlung.
Bellikon wurde erstmals am 11. Oktober 1064 urkundlich erwähnt, in einem Stiftungsbrief des Klosters Muri. Bellikon und Hausen waren zuerst dem Kloster Murbach im Elsass, später den Habsburgern zehntenpflichtig. 1415 wurde der Aargau durch die Eidgenossen erobert und Bellikon gehörte nun zum Amt Rohrdorf in der Grafschaft Baden. 1798 wurde Bellikon Teil des Kantons Baden der Helvetischen Republik. Bellikon wurde 1803 mit Hausen fusioniert und gehört seither zum Kanton Aargau.
Bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts hinein blieb Bellikon ein kleines Bauerndorf. So betrug im Jahr 1900 die Einwohnerzahl 377, fünfzig Jahre später erst 434. Die schöne Lage Bellikons wurde entdeckt und das Dorf machte eine stürmische Entwicklung durch. Die Zahl der Einwohner stieg bis heute auf über 1400. 1974 wurde die Rehabilitationsklinik der SUVA eröffnet. Im selben Jahr wurde eine neue Schule gebaut. Die alte Kirche wurde abgerissen und 1977 durch eine modernen Bau ersetzt.
Entwicklung der Bevölkerungszahl
Sehenswürdigkeiten
Ein Zeuge der Vergangenheit ist das kleine Schloss Bellikon, welches auch auf dem Gemeindewappen abgebildet ist. Es wurde Ende des 13. Jahrhunderts durch die Habsburger erbaut und hiess anfänglich Rotten Hus. Von 1314 bis 1640 war die Patrizierfamilie Krieg aus Zürich Besitzerin des Schlosses. Später wechselte das Schloss in regelmässigen Abständen den Besitzer und wurde schon zweimal versteigert, letztmals Ende September 1999.
Gemeindeordnung
Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung, übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der Gemeinderat. Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden.
Die 5 Gemeinderäte sind:
- Dr. Walter Hauenstein, Gemeindeammann
- Hermann Kaufmann, Vize-Gemeindeammann
- Hans-Ulrich Tarnutzer
- Elsbeth Specht
- Ulrich Baumann
Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Baden zuständig. Bellikon gehört zum Friedensrichterkreis Rohrdorf.
Wirtschaft
Der grösste Arbeitgeber (und Steuerzahler) im Dorf ist die SUVA, die in Bellikon eine Rehabilitationsklinik mit über 200 Betten betreibt. Ansonsten gibt es nicht viele Unternehmen, vor allem kleine Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe. Insgesamt werden rund 350 Arbeitsplätze angeboten. Viele Erwerbstätige arbeiten in den Agglomerationen von Baden oder Zürich.
Verkehr
Bellikon liegt an der Hauptstrasse zwischen Baden und der Mutschellen-Passhöhe. Zwischen diesen beiden Orten verkehrt eine Postautolinie. In Baden besteht Anschluss an das nationale Schnellzugsnetz der SBB, auf dem Mutschellen befindet sich die Station Berikon-Widen der Bremgarten-Dietikon-Bahn.
Bildung
In Bellikon gibt es einen Kindergarten und eine Primarschule. Für die Führung der Real- und Sekundarschule hat Bellikon mit den Nachbargemeinden Remetschwil, Oberrohrdorf und Niederrohrdorf einen Schulverband gegründet. Schüler aus Bellikon gehen deshalb meist nach Oberrohrdorf in die Schule. Die nächste Bezirksschule befindet sich in Baden, die nächste Kantonsschule (Gymnasium) in Baden oder Wettingen.