Würges
Vorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde
Würges bildet heute mit 2.547 Einwohnern und einer Gemarkung von 1380 ha (davon 628 ha Wald) den südlichsten Stadtteil der Stadt Bad Camberg im Kreis Limburg-Weilburg. Würges ist damit das südlichste Dorf im Regierungsbezirk Gießen und nach der Kernstadt und Erbach der drittgrößte Stadtteil von Bad Camberg.


Geografie & Verkehr
Würges liegt nördlich des Hauptkammes des Taunus, im Goldenen Grund, 18 Kilometer südöstlich von Limburg an der Lahn. Die nächsten Großstädte sind Wiesbaden (31 Straßenkilometer südlich), Frankfurt am Main (48 Straßenkilometer südöstlich, 59 Kilometer über die Autobahn), Koblenz (72 Kilometer) und Gießen (75 Kilometer).
Den Ortsmittelpunkt bildet der Kirchplatz. Er befindet sich auf einer Höhe von 202 Metern. Die höchste Erhebung in der Würgeser Gemarkung liegt bei 413 Metern im Walddistrikt „Todtenkopf“.
Die Gemarkung erstreckt sich als ost-westlicher Schlauch von rund acht Kilometern Länge und zwei Kilometern Breite vom Dombachtal über das Emsbachtal bis zur Autobahn. Durch die Würgeser Gemarkung verlaufen die Bundesautobahn 3, die Bundesstraße 8, die Landstraße L 3031 sowie die Bundesbahnlinie Frankfurt-Limburg und die ICE-Trasse Frankfurt-Köln.
Geschichte
Die bis 1974 selbständige Gemeinde Würges blickt zusammen mit Erbach auf die älteste urkundlich nachweisbare Geschichte unter den Bad Camberger Stadtteilen zurück. 768 wurde Würges erstmals urkundlich erwähnt. Damals wurden die Hofstätte Widergisa (Würges) und die Mark von Arilbach (Erbach) an das Kloster Lorsch verschenkt. Schenkungen aus der "Widigiser Mark" sind aber bereits früher verzeichnet, so dass vermutlich auch die Ansiedlung älter ist. Funde aus der Bandkeramikzeit von etwa 5000 vor Christus westlich des Ortskerns stammen von einer Siedlung, die allerdings keine Vorgängerin des heutigen Ortes ist, sondern wieder aufgegeben wurde.
Die katholische Kirche in Würges wurde in den Jahren 1833 bis 1835 erbaut. Die dörfliche Überlieferung behauptet, die Würgeser Kirche in den Dietrichswiesen stehe auf einem Pfahlrost. Das Gelände sei so sumpfig gewesen, dass es nur so möglich gewesen sei, die Kirche dort hinzustellen. Dies entspricht aber nicht den Tatsachen. Beim Bau der Fundamente stieß man auf eine Kiesschicht, die so hart war, das es nicht gelang, gespitzte Eisen mit Gewalt in sie hineinzutreiben. Die Kosten für den Kirchbau betrugen 30.000 Gulden und mussten durch einen Holzeinschlag der Gemeinde abgedeckt werden. Beudeutendstes Ausstattungsstück der Kirche ist die so genannte "Walsdorfer Madonna", eine Marienfigur, die aus dem ehemaligen Benediktinerinnekloster Walsdorf stammt und im 16. Jahrhundert geschaffen wurde.
1829 wurde die heute denkmalgeschützte Schule errichtet. Zwei Gebäude der Turn- und Taxischen Post stammen aus den Jahren 1790 und 1825. Das ältere Gebäude war 1801 das Ziel eines Überfalls durch den Räuberhauptmann Schinderhannes. Die erste Poststation entstand 1602. Das älteste noch stehende Fachwerkhaus in Würges stammt aus dem Jahr 1568.
1962 wurde eine neue Grundschule gebaut, 1974 das Gemeindezentrum und 1985 ein Pfarrzentrum.
Namensentstehung
Der Ortsname leitet sich ab aus „Widergisa“ (768), „Widergis“ (1156) und „Wydergis“ (1300). Der eigentliche Ursprung des Namens ist unklar; wenn nicht schon aus der alemannischen Besiedlung übernommen, dürfte der Name aus der Zeit der fränkischen Besitznahme dieses Gebietes um 520 herrühren.
Einwohnerentwicklung

| Jahr | Einwohnerzahl |
|---|---|
| 1910 | 926 |
| 1970 | 2101 |
| 1974 | 2185 |
| 1987 | 2147 |
| 1998 | 2453 |
| 2004 | 2530 |
| 2005 | 2543 |
Sport
Seit 2006 spielt der erfolgreichste Fußballverein des Landkreises Limburg-Weilburg (RSV Würges) wieder in der Oberliga Hessen. Neben dem RSV Würges besitzt Würges einen weiteren Fußballverein, den FSV Würges, der in der B-Liga Limburg Weilburg Süd spielt.
Vereine
Der älteste noch bestehende Verein in Wüges ist der Gesangverein "Eintracht" 1852, der heute neben einem gemischten einen Kinder- und einen Rentnerchor sowie die Theatergruppe "Junge Bühne Würges" umfasst.
Der Turnverein Würges wurde 1904 gegründet und umfasst neben mehreren sportlichen Abteilungen auch einen Musikzug. Der RSV Würges besteht seit 1920 und verfügt mit dem "Stadion Goldener Grund" über einen eigenen Sportplatz. Der zweite Sportplatz wird vom Fußballclub "FSV Würges 1975" genutzt.
Weitere Vereine des Orts sind der Angelverein ASV (gegründet 1974), die Jagdhornbläsergruppe Goldener Grund (1979), die VdK-Ortsgruppe, die Kyffhäuser Kameradschaft (1883), die zugleich die Funktion eines Schützenvereins erfüllt, der Brieftaubenverein Fortuna (1953) und die Freiwillige Feuerwehr (1905)