Isolierkanne
Isolierkannen (auch Thermoskannen und Thermosflaschen - ein Produktname eines Herstellers) sind verschließbare Gefäße, die Getränke oder Suppen länger warm oder kalt halten sollen. Als (oft rechteckige) Transportbehälter für größere Mengen an Speisen werden sie auch als Thermophoren bezeichnet.

Sie verzögern dabei den Temperaturausgleich der aufbewahrten Flüssigkeit mit der Umgebungstemperatur (adiabatische Verpackung). Das heißt, dass die Flüssigkeit sowohl heiß als auch kalt gegenüber der Umgebung sein kann.
Das sichtbare Gehäuse einer Isolierkanne ist meist aus Kunststoff oder Edelstahl. In dem Gehäuse befindet sich, in der klassischen Ausführung, ein Glasgefäß mit einer Doppelwand. Zur Verbesserung der Wärmedämmung enthält dieses Glasgefäß einen evakuierten Zwischenraum und ist mit einem wärmereflektierenden Material beschichtet. Durch diese Konstruktion wird der Wärmetransport über Infrarotstrahlung und durch Konvektion verzögert. Die Abdichtung oben bestand in der Urversion aus einem großen Korken, heutzutage wird meist ein Kunststoffverschluss eingesetzt.
Das Glasgefäß, ein so genanntes Dewargefäß, wurde 1890 von dem Physiker James Dewar erfunden. Unabhängig davon entdeckte schon früher der Chemnitzer Professor Adolf Ferdinand Weinhold (nach 1870) ebenfalls dieses Prinzip.
Reinhold Burger forschte in Deutschland an einer Nutzung des Prinzips. 1903 erwarb er ein Patent und produzierte für den Eismaschinenfabrikanten Carl von Linde Behälter für verflüssigte Luft. Er sorgte für eine beständige Silberbeschichtung und ein schützendes Metallgehäuse. 1909 verkaufte Burger sein Patent an die Charlottenburger Thermos AG, die dann auch Namensgeber wurde. Die erste Serienproduktion fand 1920 statt.
Heutzutage wird statt des Glasgefäßes auch häufig ein doppelwandiges Gefäß aus Edelstahl eingesetzt. Zwischen dem Inneren und dem äußeren Gefäß ist ebenfalls ein Vakuum zur Isolierung. Dieses Prinzip hat etwas schlechtere Wärmedämmeigenschaften, ist aber im Alltag sehr viel unempfindlicher gegenüber Erschütterungen und spitzen Gegenständen (z. B. beim Spülen). Oft wird das Edelstahlgefäß mit einer Edelstahlhülle zu einer Isolierkanne kombiniert.
Das Funktionsprinzip wird auch bei Solaranlagen mit Vakuumkollektoren genutzt.
Zur Isolierkanne als isoliertes System siehe Thermoskanne (Isoliertes System).