Flight and Navigation Procedures Trainer

Flugübungsgerät für Piloten
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Als Flight and Navigation Procedures Trainer (FNPT) wird eine Klasse von synthetischen Flugübungsgeräten - Synthetic Training Device (STD) - bezeichnet, welche in Europa in der Ausbildung von Piloten eingesetzt werden.

Datei:Frasca-242 2.jpg

Regulativ

Während im allgemeinen Sprachgebrauch bei Flugübungsgeräten salopp immer generell von Flugsimulatoren gesprochen wird, bezeichnen in Europa die Joint Aviation Authorities (JAA) diese als sog. Synthetic Training Devices (STD), welche ihrerseits in 4 verschiedene Klassen unterteilt werden:

  • Flight Simulator (FS)
  • Flight Training Device (FTD)
  • Flight and Navigation Procedures Trainer (FNPT)
  • Other Training Device (OTD)

Die JAA publiziert einheitliche europäische Vorschriften in den Joint Aviation Requirements (JARs), die Regelungen für Synthetic Training Devices findet man in den JAR-STD. Die Klasse der FNPT ist seit 1999 in JAR-STD 3A (für Flugzeuge) und JAR-STD 3B (für Hubschrauber) geregelt.

Flight and Navigation Procedures Trainer Type I (FNPT-I)

Datei:Frasca-242.jpg
FNPT-I Verfahrenstrainer Frasca 242 / Cessna 310R

Der Aufbau und Umfang eines FNPT-I repräsentiert die typische Ausrüstung einer Klasse von ein- oder mehrmotorigen Flugzeugen (z.B. "MEP" - multi engine piston, mehrmotorige Propellerflugzeuge). Er kann, muß aber nicht zwingend, einem konkreten Flugzeugtyp entsprechen, ebenso ist ein Sichtsystem (Visualator) und Bewegungssystem (Motion) nicht vorgeschrieben. Flugcharakteristik und Verhalten der Systeme muß größtenteils dem eines echten Flugzeuges entsprechen. In der Regel finden FNPT-I in der Grundschulung des Instrumentsflugs Verwendung.

Flight and Navigation Procedures Trainer Type II (FNPT-II)

Auch der FNPT-II ist ein fixes (ohne Bewegungssystem) Flugübungsgerät. Zusätzlich zu den Anforderungen des FNPT-I muß der FNPT-II über ein Sichtsystem verfügen und eine Klasse oder Type eines mehrmotorigen Flugzeuges repräsentieren. Flugcharakteristik, Geräuschkulisse und (Fehler-) Verhalten der Systeme muß dem eines echten Flugzeuges entsprechen, die Installation muß das Üben von Systemausfällen und Abhandeln von Notverfahren realitätsnah erlauben. FNPT-II können zusätzlich zur Grundschulung des Instrumentenfluges auch teilweise für die Erlangung einer Klassenberechtigung hinzugezogen werden.

Der am Bild gezeigte Frasca 242 FNPT simuliert zwar sehr realitätsgetreu eine Cessna 310R und ebenso sind fast alle Systemausfälle und Notverfahren abhandelbar, wegen des fehlenden Sichtsystems ist dieser jedoch nur als FNPT-I verwendbar.

Flight and Navigation Procedures Trainer Type II Multi-Crew Co-operation (FNPT-II MCC)

Während viele Airlines mit eigener ab initio Ausbildung die Einschulung auf Verfahren für Flugzeugen mit mehreren Piloten (Multi-Crew Co-operation Course, MCC) auf echten Flugsimulatoren (FS) durchführen, bestünde theoretisch auch die Möglichkeit, das MCC-Training auf FNPT-II MCC zu absolvieren.

Damit ein FNPT-II die Zulassung für MCC-Ausbildungen erlangen kann, sind zusätzlich zu den zuvor genannten Voraussetzungen noch weitere erforderlich. So muß beispielsweise ein Flugzeug mit Strahltriebwerk oder Turboprop simuliert werden sowie u.a. Systeme zur Druckkabinenregelung, Enteisung und Autopilot vorhanden sein.