Wissenschaftlich-humanitäres Komitee
Es gibt zwei Organisationen mit dem Namen Wissenschaftlich-humanitäres Komitee, die nichts miteinander zu tun haben. Die beiden Organisationen kürzen sich unterschiedlich ab.
Usprüngliches Wissenschaftlich-humnitäres Komitee
Das Wissenschaftlich-humanitäre Komitee (WhK) wurde am 15. Mai 1897 von Magnus Hirschfeld zusammen mit dem Verleger Max Spohr, dem Juristen Eduard Oberg und dem Schriftsteller Max von Bülow gegründet, um vor allem durch Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnisse gegen den § 175 StGB anzugehen, der gleichgeschlechtliche Handlungen zwischen Männern kriminalisierte.
Das Komitee hatte seinen Sitz in Berlin und hatte Zweigstellen in etwa 25 deutschen, österreichischen und niederländischen Städten. Es gilt als wichtiger Meilenstein der Schwulenbewegung.
Das WhK wurde 1933 von den Nationalsozialisten aufgelöst.
Neugründung
Am 26. Oktober 1998 gründete sich in Berlin ein neues wissenschaftlich-humanitäres komitee (whk) auf der Basis einer Initiative gegen die Wiederwahl von Volker Beck als Abgeordneten für den Bundestag.
Dieses neue whk setzt sich dafür ein, „marginalisierte Minderheiten“ wie Drogensüchtige, Schwule und Prostituierte zu vereinigen und Bündnisse mit „der radkalen Linken“ einzugehen, um eine „eigene Lebensweise autonom neu zu erfinden“. Diese Lebensweise soll unabhängig vom kapitalistischen System sein; das whk versteht sich explizit als links und antikapitalistisch.
Das whk bekämpft die Gleichstellungpolitik der Mehrheit der Lesben- und Schwulenbewegung. Sie ist nach seiner Ansicht konservativ oder rechtsgerichtet. Das whk kämpft gegen von ihm so gesehene konservative Tendenzen in der Lesben- und Schwulenbewegung, wie sie nach Ansicht der Initiative zum Beispiel durch den Bürgerrechtsverband LSVD repräsentiert werden.
Das ‚neue‘ whk schreibt sich in Kleinschrift, um sich vom alten WhK zu unterscheiden. Die vom ursprünglichen WhK verfolgte Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnisse findet beim neuen whk keine Erwähnung.