Diskussion:Luftmine

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Letzter Kommentar: vor 18 Jahren von Avron in Abschnitt "Luftmine" / " Minenbombe"

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"Luftmine" / " Minenbombe"

Das Grundproblem ist, dass der Begriff "Luftmine" eigentlich verkehrt ist. Bereits in dem "Belehrungsblatt über Beseitigung feindlicher Abwurfmunition" Nr. 3 vom 15.11.1941 unterrichtet der "Reichsminister und Oberbefehlshaber der Luftwaffe", Inspektion des Luftschutz unter der lfd. Nr. 52:

"Lufttorpedos" als feindlicher Propagandatrick

Die Bezeichnungen 'Lufttorpedo' und 'Luftmine' werden vom feindlichen Rundfunknachrichtendienst in deutscher Sprache in propagandistischer Absicht zur Einschüchterung der deutschen Zivilbevölkerung mißbraucht. Um die Einführung dieser irreführenden Bezeichnungen zu vermeiden, ist für die seit einiger Zeit von englischer Seite eingesetzten d ü n n w a n d i g e n z y l i n d r i s c h e n S p r e n g b o m b e n mit hohem Sprengstoffanteil einheitlich die Bezeichnung "Minenbombe beizubehalten, gleichgültig, ob sie mit einem Steuerschwanz oder einem Bremsfallschirm versehen sind.

'Luftminen' sind S p e r r w a f f e n , die gegen Flugzeuge verwendet werden (s. Ziff. 57)" Anmerkung: derartige Sperrwaffen, britische Bezeichnung "ADD-Bomb" wurden gegen die deutschen Flugzeuge über England abgeworfen oder mittels Raketen verschossen, schwebten mit einem langen Auslösedraht an einem Fallschirm nieder und wurden durch gegen sie fliegende Flugzeuge ausgelöst. Dies entspricht der allgemein gebräuchlichen Bezeichnung "Mine" als lauermunition, die über bestimmte Sensorik vom Ziel ausgelöst wird. "Magnetische Grundminen, Treibminen und Torpedos, die von Flugzeugen gegen Seeziele abgesetzt werden, haben die Musterbezeichnung 'F l u g z e u g m i n e' und 'L u f t t o r p e d o' . ..."


Ich schlage daher vor, den Begriff "Luftmine" als umgangssprachlich zu kennzeichnen und direkt auf die korrekte Bezeichnung "Minenbombe" hinzuweisen sowie die von Flugzeugen aus verlegten Minen als "Flugzeugminen" zu bezeichnen. (vielleicht sogar mit dem Hinweis auf o.a. Quelle) Gruß Munibob

Interessant, diese Sperrwaffen waren anscheinend nicht so erflogreich, da sie nicht so bekannt sind. Gibt es dazu irgend einen Bericht oder gar Bilder?
Kannst du auch noch etwas zu der unten erwähnten Flugzeugmagnetmine sagen?--Avron 16:37, 16. Jul. 2007 (CEST)Beantworten
Ich habe ein wenig gesucht aber ausser [1] habe ich nicht viel gefunden. --Avron 18:32, 16. Jul. 2007 (CEST)Beantworten

Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr befürworte ich die Verschiebung des Artikels nach Minenbombe. Dieser Begriff ist eindeutiger und passt zu auch auf der einen Seite zu Sprengbombe, Splitterbombe, u.s.w. wie auch zu Minenwirkung und Minenmunition auf der anderen Seite. Was hält denn HH58 davon? --Avron 21:20, 17. Jul. 2007 (CEST)Beantworten

Wenig. Ein Belehrungsblatt der Luftwaffe ist eine interessante Quelle, aber nicht alleine ausschlaggebend. Wenn der Name "Luftmine" aus Propagandagründen damals nicht verwendet werden sollte, obwohl er in einem (deutschsprachigen) britischen Schriftstück zu lesen war, dann müssen wir auch heute nicht unbedingt "Minenbombe" verwenden, nur weil es in einem deutschen Schriftstück steht. Das britische Flugblatt mag Propaganda gewesen sein, aber das deutsche war es sicherlich auch. Unter dem Strich ist entscheidend, welcher Begriff gebräuchlicher ist, und das ist eindeutig Luftmine. --HH58 16:01, 19. Jul. 2007 (CEST)Beantworten
Was ist deine Meinung zum Verschieben des Artikels auf Minenbombe (siehe oben)? --Avron 13:33, 19. Jul. 2007 (CEST)Beantworten
Ich bin dagegen. Die Begriffe überschneiden sich teilweise und wurden manchmal sogar synonym verwendet, aber tendenziell wurde der Begriff "Minenbombe" vor allem für mittelschwere dünnwandige Bomben deutscher Herkunft verwendet, "Luftmine" dagegen eher auf sehr große dünnwandige Bomben vor allem britischer Herkunft. Im allgemeinen deutschen Sprachgebrauch dürfte aber das Wort "Luftmine" sehr viel gebräuchlicher sein. Vielleicht sollte man sogar zwei Artikel Luftmine und Minenbombe anlegen (plus einen für das Sperrmittel) ? Ich gebe zu, das Ei des Kolumbus habe ich für dieses Problem noch nicht gefunden ... --HH58 13:51, 19. Jul. 2007 (CEST)Beantworten
Naja, "Minenbombe" ist auch der technische Begriff, der auch für "Luftmine" passt. Eine Einschränkung auf "sehr große dünnwandige Bomben vor allem britischer Herkunft" haltet ich für nicht sinnvoll. Natürlich wird "Luftmine" in Google öfters gefunden als "Minenbombe" 13.200 zu 771 und Popularität ist ein starkes Argument für ein Lemma. Trotzdem ist es nicht das einzige Argument (vergleiche z.B. Mobiltelefon und Handy wobei google für Handy weit aus mehr Treffer ausspuckt). Wenn ein anderes Lemma "technisch richtiger" ist sowie eindeutiger ist, dann muss man die Argumente abwägen. Am Ende schlägst du doch noch einen Artikel für Minenbombe vor. Was soll der deiner Meinung nach enthalten?--Avron 14:23, 19. Jul. 2007 (CEST)Beantworten
Ich schrieb, Vielleicht sollte man ... wenn man das macht, dann müsste man den Stoff aufteilen wie ich oben geschrieben habe. Immerhin unterschieden sich die Minenbomben und die Luftminen nicht nur in Größe und Nationalität, sondern die Minenbomben waren auch noch etwas dickwandiger und stromlinienförmiger als die Luftminen. Letztere waren meist wirklich nur Blechtonnen mit Sprengstoff drin. --HH58 15:51, 19. Jul. 2007 (CEST)Beantworten
Jetzt machst du aber ein Fass auf. Woraum berufst du deine Aussage dass "Luftminen" im gegensatz zu "Minenbomben" noch etwas größer, noch etwas stromlinienförminer und noch etwas dünnwandiger waren? Mir kommt das eher als nicht fundierte Detailverliebtheit vor.--Avron 17:06, 19. Jul. 2007 (CEST)Beantworten
Ganz einfach: "Minenbombe" war der deutsche Ausdruck, vor allem für deutsche Muster (und die sahen noch wie eine gewöhnliche Fliegerbombe aus). "Luftmine" wurde und wird vor allem für die britischen HC-Sprengkörper verwendet - und die waren wirklich nicht viel mehr als ein Blechfass mit Sprengstoff und Zünder. Wie gesagt gab es auch Überschneidungen, da auch die Deutschen zu den britischen Waffen manchmal "Minenbombe" gesagt haben, aber prinzipiell ist meine Aussage richtig. Die britischen Luftminen wurden auch vor allem bei Angriffen gegen deutsche Städte eingesetzt, die deutschen Minenbomben durchaus auch "im Feld". --HH58 09:04, 20. Jul. 2007 (CEST)Beantworten

Es wird eine interessante Diskussion! Wenn ich als Neuling einmal zusammenfassen darf Ich (jaja, der Esel nennt sich selbst ..., und dann noch einen Beitrag mit "Ich" anfangen ...) habe die Erkennungsblätter zitiert: englische dünnwandige zylindrischen Sprengbomben mit hohem Sprengstoffanteil = "Minenbombe" Sperrwaffe gegen Flugzeuge (z.B. "ADD-Bomb") = "Luftminen" Magnetische Grundminen und Treibminen = "Flugzeugmine" Avron hat erkannt dass damit die Diskussion, was eigentlich eine Luftmine ist wieder entbrannt ist. HH58 machte deutlich, dass es da nicht viel zu diskutieren gibt "Schwere, dünnwandige Sprengbombe" ist die übliche Bedeutung. Ich habe dann die amerikanischen Vorschrift zum Sperrmittel gegen Flugzeuge mit aerial mines = "Luftmine" zitiert. HH58 hat auf den Unterschied zwischen dem offiziellen Sprachgebrauch in Wehrmachtsdokumenten und der übliche Verwendung eines Begriffes und auf die in 99 % übliche Bezeichnung der schweren dünnwandigen Sprengbombe hingewiesen und vorgeschlagen, einen separaten Artikel zur "Luftmine (Sperrmittel)" bzw. Anlegen eines Artikels Luftmine (Begriffsklärung) Avron fragte nach der Meinung zum Verschieben des Artikels auf Minenbombe HH58 war dagegen: tendenziell "Minenbombe" = für mittelschwere dünnwandige Bomben deutscher Herkunft, "Luftmine" sehr große dünnwandige Bomben vor allem britischer Herkunft. Im allgemeinen deutschen Sprachgebrauch "Luftmine" sehr viel gebräuchlicher und schlug zwei oder drei Artikel vor. Avron wies darauf hin, dass "Minenbombe" als technische Begriff auch für "Luftmine" passt, "Luftmine" in Google öfters gefunden wird als "Minenbombe" und man die Argumente abwägen muss. HH58 zeigte noch einmal die Unterschiede zwischen Minenbomben und die Luftminen nicht nur in Größe und Nationalität, sondern auch in Form und Ausführung auf.

Nach ein wenig längerer Überlegung nähere ich mich HH58 an: fast alle sagen "Luftmine" und meinen die schweren dünnwandigen Sprengbombe der Briten. Ob nun alle immer noch auf die britische Kriegspropaganda hineinfallen oder nicht (ich bin fast sicher, dass selbst in den deutschen Luftschutzdokumenten auch von "Luftminen" gesprochen wird), der Begriff hat sich so eingebürgert, dass er sogar in der Kampfmittelräumung genutzt wird (die Dinger heißen eben "Luftmine", nicht "britische Minenbombe" (das wären eher die MCs) oder gar "britische Großladungsbombe"! Insofern sollte - meine Meinung - der Titel des Artikels so bleiben. Und es stimmt schon: die britischen Luftminen (ich nutze hier schon einmal den Begriff) sind mehr oder weniger Blechfässer mit Sprengstoff, die deutschen Minenbomben dagegen von Form und Funktion mehr "Bombe. Von deutscher Seite war lediglich die SA-5000 so konstruiert wie die britischen HCs. Gruß--Munibob 16:42, 19. Jul. 2007 (CEST)

Nicht falsch verstehen, ich bin nicht fanatisch für eine Umbenennung des Artikels. Es ist aber so, daß in der letzten Woche neue interessante Tatsachen durch Munibob geliefert wurden. Ich habe auch noch einiges rechercheiert. Der Artikel hieß schon lange Luftmine, nannte aber gleichzeitig einen Alternativnamen Minenbombe. Es wurde noch nie ein Unterschied zwischen Luftminte und Minenbombe gemacht, erst seit dem Vorschlag der Umbenennung heisst es plötzlich, das wären zwei verschiedene Dinge. Wenn das so wäre müsste man das jetzt schon irgendwie kenntlich machen.
Trotzdem sehe ich noch nicht ein, daß Luftmine etwas anderes sein sollte als Minenbombe. Minenbombe beschreibt die Funktion der Bombe mit Minenwirkung und das passt exakt auf Luftmine. Technisch gesehen ist also Minenbombe die korrekte Bezeichnung. Die Argumentation dass Luftmine sich auf englische Minenbomben bezieht, ist eigentlich ein Argument den Artikel umzubenennen. Denn in dem Artikel geht es um den Waffetyp an sich und nicht um spezielle englische Bomben!
Allerdings glaube ich auch, daß die deutschen SC-Bomben in dem Artikel deplaziert sind. Es handelt sich mehr um Mehrzweckbomben als Minenbomben.--Avron 09:20, 20. Jul. 2007 (CEST)Beantworten
Lexikon der Wehrmacht, eine der besten Seiten für deutsche Wehrtechnik des 2WK im Internet definiert die SC Bomben als Sprengbomben und SB-Bomben als Minenbomben [[2]]--Avron 01:02, 21. Jul. 2007 (CEST)Beantworten

eigener Beitrag zu Flugzeugminen

Über die Flugzeugminen kann man eigentlich einen eigenen Beitrag schreiben: Es gab im 2. WK bei den deutsche Streitkräften 5 Flugzeugminen, d. h. von einem Flugzeug aus (mit Fallschirm) abgeworfene Kampfmittel, die nicht durch den Aufschlag oder mit eine Zeitverzögerung zur Wirkung kommen (Bomben), sondern erst bei einem bestimmten Ereigniss auslösen sollten. Die eingeführte Bezeichnung setzte sich zusammen aus dem Kürzel LM (LuftMine) und einem folgenden Buchstaben. Hauptsächlich eingesetzt wurden die LMA, LMB und LMF, es gab wohl auch die LMC und LMD, eine LME gabes nicht. Weiterhin gab es die BombenMine BM 1000

Die LMA als Vorkriegsentwicklung (1928-1934) hatte bei einem Gesamtgewicht von 540 kg eine Wirkladung von 300 kg, bei der parallel entwickelten LMB war deutlich größer 965 kg Gesamtgewicht) als die LMA und hatte eine Wirkladung von 700 kg Sprengstoff. Beide Luftminen konnten (nach Entfernen von Fallschirm und Abschlußhaube) mit einem Wurfwagen auch von Überwasserfahrzeugen verlegt werden, sie hatten dann die Bezeichnung LMA/S bzw. LMB/S. Bei den LMA bzw. LMB handelte es sich um Grundminen, die (abhängig von den eingesetzten Zündgeräten) in eine Wassertiefe von mindestens 8 und maximal 35 Meter geworfen wurden Die LMF (1050 kg, 290 kg Ladung) war dagegen eine Ankertaumine, die in Wassertiefen von bis zu 300 Metern eingesetzt wurde. Die LMB gab es in den Ausführungen I bis III (Unterschiede lediglich marginal) und der LMB IV, deren Hülle - bis auf das Zündergehäuse - aus Preßpappe und Bakelit gefertigt war. Eingesetzt wurden mit den LMA/LMB verschiedene Fernzündgeräte, die auf unterschiedliche physikalische Ereignisse ansprachen: Magnetisch (z.B. die Fernzündgeräte M 1, M 3), akustisch (A 1, AA 1, AA 2) magnetisch-akustisch (MA 1, MA 2), Druckänderung-magnetisch (DM 1)


Nachdem die deutsche Vorkriegsentwicklung der BIK-Zündgeräte (Balloninklinatorium") die britische Marine zunächst völlig überrascht hatte, wurde bereits am 23.11.1939 eine Magnetmine geborgen, entschärft und zerlegt. Es dauerte dann immerhin bis in das Frühjahr 1940, bis die britischen Experten das System erkannt und ein geeignetes Räumverfahren entwickelt hatten. Aufgrund des hohen technischen Entwicklungsstandes der späteren Fernzündeinrichtungen wollte man dieses natürlich unbedingt vermeiden. Hierzu wurden diverse Zusatzeinrichtungen für die verschiedenen Fernzündungsminen entwickelt, in die LMB konnten verbaut werden:

Z.E. II (Zeiteinrichtung): Unschaft machen der Mine nach einer bestimmten Zeit (76 Stunden bis 6 Tage)

Z.K. (Zählkontakt) Schaltet erst nach einer bestimmten Anzahl von Zündkontakten (1 bis 12 oder 15 x Überlaufen von Schiffen ) scharf

V.K. (Verzögerungskontakt): verzögert die Auslösung der Mine (zwischen 4 und 38 Sekunden), um z.B. gegen Sperrbrecher zu wirken (Detonation erst unter dem Sperrbrecher)

Li.S. (Lichtsicherung): Zündauslösung der Mine beim Heben ("Lichten") der Mine höher als 2 m Wassertiefe. Spricht auch an beim Trockenfallen der Mine z.B. bei Ebbe oder beim Anbohren der Mine unter Wasser (Entschärfungsversuch)

Weiterhin konnmte die LMB mit dem Bombenzünder VzZ34A+ bzw. LMZUS Z 34B oder dem 157/3 von Rheinmetall ausgestattet werden. Dieser sollte die Mine beim Aufschlag auf eine feste Oberfläche (z.B. Fehlwurf an Land oder in zu geringe Wassertiefe) zur Detonation bringen. Und dann muß man noch davon ausgehen, daß jede Lageänderungen der Mine die hochempfindlichen magnetischen Fernzündgeräte zum Ansprechen bringen können

Außerdem gab es direkte "Entschärferfallen", die jeden Zugang zu der Zündeinrichtung unterbinden sollten (sog. "Geheimhalteeinrichtung"): 1. ein elektrischer Kontakt hinter der hinteren Verschlußplatte: Beim Öffnen der Verschlußplatte schließt der Kontakt einen Stromkreis der Hauptbatterie, der die eine kleine Ladung zur Detonation bringt. 2. eine mechanische federgespannte Vorrichtung, die statt eines oder zwei der 36 Haltebolzen eingesetzt wurde: Beim Entfernen der Muttern des Minendeckels löst die Vorrichtung mechanisch aus und zündet eine "kleine" Ladung (1.000 Gramm reichen, wenn man direkt davor sitzt) Nur zur Information: für die BM 1000 gabe es noch zwei weitere Fallen: 1. zwei Fotozellen, die beim Öffnen der Abdeckung die Mine zur Detonation bringen 2. eine Vorrichtung aus zwei unterschiedlichen Drähten, die mit Salz ummantelt sind. Nach dem Öffnen der Abdeckung (wenn man denn alle vorher genannten Fallen bis hierhin überlebt hat!) tritt Luftfeuchtigkeit zu, löst des Salz auf und es entsteht ein kleine elektrische Zelle, die über ein Relais die Hauptladung der Mine zur Detonatin bringt. Und zu guter (?) Letzt war es Sitte, unter dem Bombenzünder noch einen ZusZ 40 einzubauen, um es "denen da drüben" nicht zuuu einfach zu machen ...

Auch wenn man davon ausgehen kann, daß die Hauptbatterien dieser Minen nach nunmehr 60 Jahren nicht mehr die erforderliche Spannung und Leistung haben, um die Hauptladung elektrisch zu zünden, sind da immer noch die rein mechanisch arbeitenden Vorrichtungen unter den Abdeckungsschrauben bzw. dem Bombenzünder. Das ist tragischerweise im Januar 2004 im Hafen von Sewastopol (Ukraine) bestätigt worden, als bei dem Versuch der Entschärfung einer LMB die Geheimhalteeinrichtung ausgelöst wurde und zwei Entschärfer tötete.

Bereits die deutsche Minenräumvorschrift Nr. 13 von 1946 schreibt: "Diese Minen sind deshalb auch, wenn irgend angängig - geringe zu erwartende Schäden an Baulichkeiten müssen unter Umständen in Kauf genommen werden - an Ort und Stelle durch Sprengen zu beseitigen."

Aber wie bereits geschrieben, das könnte ein eigener Beitrag werden...

Gruß Munibob

Das sehe ich genauso. Schließlich sind diese Minen bei den Deutschen nur behelfsweise als Luftmine (schwere Sprengbombe gegen Landziele) eingesetzt worden. --HH58 09:00, 17. Jul. 2007 (CEST)Beantworten
Und damit wären wir wieder bei der Diskussion was eigentlich eine Luftmine ist ;-) Anscheinend wird der Begriff in mehreren verschiedenen Zusammenhängen gebraucht.--Avron 09:45, 17. Jul. 2007 (CEST)Beantworten
Da brauchen wir nicht viel zu diskutieren. a) "Schwere, dünnwandige Sprengbombe" ist die übliche Bedeutung. Die aus der Luft verlegten Seeminen wurden von den Deutschen zwar manchmal behelfsweise im Sinne von a) benutzt; bei der üblichen Seekriegsnutzung war der Begriff "Luftmine" aber nicht gebräuchlich. Von dem Sperrmittel habe ich noch nie was gehört. Es kann durchaus sein, dass sowas mal angedacht und vielleicht sogar erprobt wurde (da gab es noch viel exotischere Sachen), aber zum regulären Einsatz gekommen ist es sicherlich nicht. Und ob das dann tatsächlich als "Luftmine" bezeichnet wurde ? Hat da jemand Quellen ?
Nur weil jemand mal einen Begriff falsch gebraucht, muss man nicht gleich eine BKL einführen. Wenn wir hier Begriffsfindung betreiben wollen, dann können wir ja auch noch die aus der Luft verlegten Landminen als "Luftmine" bezeichnen. Oder die Gasmine aus "Das Imperium schlägt zurück" ... --HH58 12:18, 17. Jul. 2007 (CEST)Beantworten

Wie oben schon geschrieben: der Begriff "Luftmine" geht auf britische Propaganda zurück, die wirkt noch heute z.B. in Wismar, dort wird jedes Jahr in der Lokalzeitung der Zerstörung der Marienkirche durch "Lufttorpedos" gedacht... Da die Deutschen 1941 selbst den Begriff "Minenbombe" eingeführt haben, ist dieser für einen Beitrag in Deutsch eigentlich der korrekte (die Briten haben ihre Dinger ja "High Capacity" genannt. Vielleicht stellt man dem Beitrag ja den o.a. Absatz aus den Belehrungsblättern voran, so dass jeder selbst entscheiden kann, welchen Ausdruck er als "richtig" betrachtet.


Zum "exotischen Sperrmittel":

eine britische Entwicklung gegen deutsche Flugzeuge, daher hierzulande nicht so bekannt, da hier gar nicht eingesetzt: Zunächst als freifliegender kleiner Sperrballon mit einem Durchmesser von 1 bis 3 Metern entwickelt, wurden diese bei einfliegenden deutschen Flugzeugen vom britischen Festland aus hochgelassen. Unter dem Ballon hängt die ADD-Bomb (Aparatus Aircraft Destroyer), von ihr aus hängt ein dünner Stahldraht bis zu 300 Metern nach unten, an dem unteren Ende verkehrt herum (mit der Öffnung nach oben) ein kleiner Fallschirm. Wenn ein Flugzeug in den herunterhängenden Draht fliegt, öffnet sich dieser untere Fallschirm und bremst das untere Ende des Drahtes, so dass ddie ADD-Bomb vom Ballon abgerissen wird. Durch die Bewegung des Flugzeuges und dem "festgehaltenen" unteren Ende des Drahtes wird der Stahldraht über die Tragfläche des Flugzeuges gezogen, das Flugzeug zieht die ADD-Bomb an zich heran, bis sie am Flugzeug anschlägt und detoniert. Aufgrund ungünstiger Winde sind derartige Ballons während der Luftschlacht um England auch auf das europäische Festland getrieben worden, entsprechende Hinweise finden sich in den Belehrungsblättern über die Beseitigung feindlicher Abwurfmunition" vom 1.6.1941. Später wurde diese Vorrichtung unter der Bezeichnung "Apparatus A.D. Type B" mit Hilfe von Raketen von Schiffen aus abgeschossen, um eine Sperre aus "Luftminen" in wörtlichen Sinne ;-) zu erzeugen (In der amerikanischen Vorschrift TM 9-1985-1 "British Explosive Ordnance" vom Juli 1952 steht wörtlich: This rocket is employed to lay a curtain of aerial Mines in the path of ... aircraft ...", das ist also auch nach amerikanischer Auffassung eine "Luftmine" !!! Quellen: Belehrungsblätter Nr. 1, 2, 3 TM 9-1985-1 "British Explosive Ordnance" vom Juli 1952 Gruß --Munibob 16:08, 17. Jul. 2007 (CEST)Beantworten

Interessanter Aspekt. Aber wenn das die Amerikaner/Engländer so bezeichnet haben, dann heißt das nicht, dass die wörtliche Übersetzung im deutschen das gleiche bedeuten muss. Wurden die Dinger im Deutschen denn auch als "Luftmine" bezeichnet ? Wenn nicht, dann haben die Dinger zumindest in diesem Artikel eh nix zu suchen. --HH58 07:12, 19. Jul. 2007 (CEST)Beantworten

Nochmal der Hinweis auf das Belehrungsblatt Nr. 3 (Text siehe oben) Diese Dinger als Sperrwaffen gegen Flugzeuge waren in der Tat die einzigen, die die deutsche Nomenklatur offizell als "Luftminen" bezeichnet hat !!! Damit gehören sie schon hierher (wenn man ihnen nicht einen eigenen Artikel gönnt, ich versuche gerade, ein paar schöne Abbildungen zu erhalten) --Munibob 09:25, 19. Jul. 2007 (CEST)Beantworten

Ich habe hierzu noch Begriffe wie Unrotated Projectile und Z-Rocket gefunden. [3] Scheint als würde es sich um etwas ähnliches oder gar gleiches handeln. --Avron 18:33, 17. Jul. 2007 (CEST)Beantworten
O.K., ich unterstelle jetzt einfach mal, dass die Deutschen die Dinger tatsächlich so bezeichnet haben. Entscheidend ist aber nicht nur der offizielle Sprachgebrauch in Wehrmachtsdokumenten, sondern auch die übliche Verwendung eines Begriffes. Und in 99 % aller Fälle wird im Deutschen eben die schwere dünnwandige Sprengbombe so bezeichnet. Ich habe den Begriff sogar schon in offiziellen zeitgenössischen Dokumenten aus dem Luftschutzbereich gefunden. Ich werde mal danach suchen.
Ich schlage also, wenn das stimmt, was Du schreibst, folgendes vor:
a) Du schreibst, wenn Du genug Material hast, einen Artikel mit dem Titel "Luftmine (Sperrmittel)" bzw. dem englischen Originalnamen
b) Dieser Artikel hier enthält sinngemäß den Hinweis: "Dieser Artikel behandelt eine besondere Form der schweren Sprengbombe; zu dem Sperrmittel siehe Luftmine (Sperrmittel)
c) Alternativ zu b: Anlegen eines Artikels Luftmine (Begriffsklärung)
--HH58 12:04, 19. Jul. 2007 (CEST)Beantworten

Seemine als Luftmine

" Luftminen wurden aber auch über Gewässern abgeworfen und detonierten dann durch Zünder, die auf Magnetfelder reagierten. So wurden darüber fahrende Schiffe zerstört."

Ich habe diesen Satz entfernt, denn das ist zum einen sachlich falsch, und gehört zum andern in den Artikel Seeminen.

Der Satz ist inhaltlich nicht falsch. Ich empfehle folgende Literatur zu lesen: Heinz Nowarra: Minensuchgruppe Mausi. Flugzeug Publikations GmbH, 1995, ISBN 3-927132-26-8 . Dort wird eindeutig beschrieben, daß man umgebaute See-Minen ( die vorher auf dem Magnet-Zündungs-Prinzip beruhten ) als Behelfs-Abwurfwaffen verwendete. Dies geschah sowohl seitens der deutschen Luftwaffe als auch seitens des englischen Bomber Command. Rainer E. 12:21, 6. Mai 2007 (CEST)Beantworten
Ich vermute stark, hier wird von zwei verschiedenen Dingen gesprochen. Der erste Satz ist über Abwurf von Seeminen, fälschlicherweise Luftmine benannt, die Antwort ist Verwendung von Seeminen als Fliegerbomben. --Avron 13:03, 6. Mai 2007 (CEST)Beantworten

Lieber Avron, die offizielle Bezeichnung der aus der Luft abzuwerfenden deutschen Seeminen lautete Flugzeugmagnetmine Typ LM/A bzw. Flugzeugmagnetmine Typ LM/B! Erstere wog ca. 500 kg ( die Angaben gehen aber teilweise bis zu 650 kg ) und die zweite wog ca. 1000 kg. Das Buchstabenkürzel LM in der Typenbezeichnung steht für Luftmine. D.h. die Waffe, die zur Bekämpfung von Schiffen konzipiert wurde, nannte man also vereinfacht/abgekürzt Luftmine. Diese Bezeichnung wurde deutscherseits auch dann verwendet, wenn ein solches "Gerät" nicht als Mine sondern als klassische Bombe verwendet wurde. Das Ganze hatte aber Behelfs-Charakter und war aus der Not geboren, da man 1940 noch zuwenig überschwere Bomben zur Verfügung hatte. Kauf Dir doch einfach das von mir genannte Buch, da steht es drinnen ( übrigens auch interessante Konstruktionszeichnungen im Anhang). Es kostet bei Amazon gerade mal 7,95 Euro. Rainer E. 13:49, 6. Mai 2007 (CEST)Beantworten

Interessant. Dieser Aspekt fehlt bei dem Artikel.--Avron 18:46, 6. Mai 2007 (CEST)Beantworten
Habe etwas zu den als Bombe abgeworfenen Seeminen gefunden: [4] --Avron 20:18, 18. Jul. 2007 (CEST)Beantworten

Interessante Seite insgesamt, aber diese Erklärung als Minenbomben mit der Zielart: Weichziele, schwach gepanzerte Ziele,Gebäude ist eindeutig falsch, es handelt sich eindeutig um die vom Flugzeug aus zu verlegenden Seeminen ("Flugzeugminen"). Sicherlich konnte man die auch als Sprengbomben (und aufgrund der großen Ladung auch als Minenbombe oder Luftmine) werfen, das war aber nicht der Hauptzweck (und eigentlich auch "Perlen vor die Säue", wenn man das in Bezug von "Bomben auf die Menschen" überhaupt schreiben kann...): hochpräzise Seeminen, mit amagnetischen Hülle und für den Einsatz unter Wasser optimiertem Sprengstoff versehen, wurden als popelige Sprengbombe geworfen. Und wie man die LMF mit 300 Metern Ankertau gegen Landziele einsetzt, würde ich gerne einmal sehen --Munibob 21:13, 18. Jul. 2007 (CEST)Beantworten