Eine Rhode war ein gemeindeähnliches Gebiet in den Kantonen Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden.
Das Wort hat seinen Ursprung wohl im lateinischen opera rogata ("Fronarbeiten"). Vermutlich hat es der St. Galler Abt Ulrich von Sax (1204 - 1240) geprägt, dessen Vater aus dem Bleniotal stammte. Dort wurden die Verwaltungsbezirke romanisch als rodariae bezeichnet.
Ursprünglich vom Abt ernannt, später von den Bewohnern gewählt, sorgten Rhodhauptleute für die Verwaltung der Rhoden (primär Steuern und Militär). Schliesslich erzwangen die Bewohner eine Art genossenschaftliche Selbstverwaltung.
Die Organisation des Kantons in Rhoden ist durch Schriften aus dem 14. Jahrhundert belegt.
In dieser Zeit waren die Ämter Trogen und Appenzell in je 6 Rhoden aufgeteilt.
Amt Trogen:
- Schneiter/Schwender Rhode
- Füglisegger Rhode
- Roter Rhode
- Rotenwieser Rhode
- Trogener Rhode
- Tablater Rhode
Amt Appenzell:
Über die Rhoden im restlichen Kantonsgebiet ist wenig bekannt.
Im späteren Ausserrhoden bildeten sich dann bis im 16. Jahrhundert die sechs Rhoden, deren Grenzen ungefähr denen der heutigen Ausserrhoder Gemeinden entspricht. Die Rhoden im späteren Innerrhoden blieben unverändert.
Bei der Landteilung 1597 verschoben sich an der neu gebildeten Kantonsgrenze auch einige Rhodengrenzen, aus verkleinerten Rhoden wurden Halbrhoden. Z.B. ging Gais von der Rhode Rinkenbach (die Halbrhode wurde) an die Rotenwieser Rhode.
Appenzell Ausserrhoden
In Appenzell Ausserrhoden gingen die Rhoden bei der Landteilung 1597 in gleichnamige Gemeinden über:
Einige wurden später in kleinere Gemeinden aufgeteilt, so z.B. Trogen und Hundwil.
Appenzell Innerrhoden
In Appenzell Innerrhoden brachte die Revision der Kantonsverfassung von 1872 die Umwandlung in Bezirke. Allerdings finden bis heute formelle Versammlungen der Rhoden im Anschluss an die Versammlung der Landsgemeinde statt.