Neoliberalismus ist eine sich vor allem mit Wirtschafts-Aspekten beschäftigende Ideologie, die auf Deregulierung und den Rückzug des Staats bzw. staatlicher Kontrolle zugunsten freier Märkte setzt. In Deutschland vertritt vor allem die FDP neoliberale Positionen, von Gewerkschaften und Globalisierungskritikern wird "neoliberal" vor allem als Vorwurf verwendet, da der Neoliberalismus soziale Sicherungssysteme zugunsten einer niedrigeren Steuerlast soweit wie möglich beschränken will.
Es wird unter Umständen als Problem angesehen, dass Neoliberalismus den freien Wolf im freien Stall der freien Hühner frei wildern lässt, also statt Ungleichgewichte und Unausgewogenheiten auszugleichen diese zu verschärfen droht. (Nord-Süd-Gefälle, Spaltung der Gesellschaft in arm und reich) Die Ansicht kommt aus der Idee, dass der Rückzug des Staates nicht gleichbedeutend mit Rückzug von Fremdbestimmung einhergeht, vielmehr wird einfach der Staat als Bestimmer durch andere Mächte (z.B. Konzerne) ersetzt. Diese
- unterliegen jedoch meist noch weniger demokratischer Kontrolle als der Staat und
- sind meist viel Rendite-orienterter als der Staat (wollen also tendenziell mehr Leistung den Besitzern und weniger Leistung den restlichen Menschen geben).
Somit sehen Kritiker im Neoliberalismus den Verlust von Freiheiten für die meisten Menschen statt einen Gewinn.
Eine weitere Gefahr des Neoliberalismus sehen viele im Verlust demokratischer Einflussmöglichkeiten auf das Gemeinwesen.
Je mehr bisher öffentliche Bereiche in privates Konzerneigentum übergehen, desto geringer der Einfluss der Völker (Wähler) auf diese Bereiche.
Hinzu kommt der völkerrechtlich verbindliche Einfluss der WTO-Schiedsstelle auf die nationale Gesetzgebung: Wenn ein (privater) Konzern in einer gesetzlichen Regelung ( Umweltschutz, Verbraucherschutz, ...) ein Handelshemmnis sieht, drohen dem Staat Sanktionen.
Siehe auch: Public Private Partnership, Daseinsvorsorge