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Kuchelmiß ist eine Gemeinde im Süden des Landkreises Güstrow in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Die Gemeinde wird vom Amt Krakow am See mit Sitz in der gleichnamigen Stadt verwaltet.
Geografie
Die Gemeinde Kuchelmiß liegt zwischen der Kreisstadt Güstrow und Krakow am See. Das Gemeindegebiet am Rande der Mecklenburgischen Seenplatte wird vom Durchbruchstal der Nebel geteilt. Diese in Mecklenburg seltene Talform mit Abbruchkanten steht vollständig unter Naturschutz. Die Hügel östlich und westlich des Tales liegen zum Teil 40 m über der Nebel, nahe dem Ortsteil Koppelow werden 73 m ü. NN erreicht.
Zu Kuchelmiß gehören die Ortsteile Ahrenshagen, Hinzenhagen, Seegrube, Serrahn und Wilsen.
Wappen
Blasonierung: „In Rot unter einem sechsblättrigen silbernen Buchenzweig ein aus zwei Tragsteinen und einem Deckstein bestehendes silbernes Steingrab.“
Sehenswürdigkeiten
Die Gegend um Kuchelmiß gehört zur mecklenburgischen Großseenlandschaft. Sie ist während der letzten Eiszeit entstanden. Dabei lag der Eisrand nördlich des Krakower Sees und hinterließ nach dem Abtauen die Endmoräne. Sie hat ein hügelig- kuppiges Relief und ist durch wechselnde Bodenarten auf kleinsten Raum sowie Steinstreuungen und große Blöcke gekennzeichnet. Das Schmelzwasser floss zuerst nach Südwesten und hinterließ Rinnen. Später, vor ca. 10.000 Jahren, floss das Wasser nach Norden ab und hat sich dabei in die Endmoräne eingegraben und das Nebeldurchbruchstal geformt.
Die Nebel ist eines der fischreichsten und saubersten Fließgewässer Mecklenburgs. Sie Entspringt im Malkwitzer See im Landkreis Müritz, durchfließt eine Seenkette, mündet nahe Dobbin in den Krakower Obersee und verlässt den Krakower See bei Serrahn in nordöstlicher Richtung. Von hier bis Klueß ist die Nebel auf einer Länge von ca. 20 km als Naturschutzgebiet sichergestellt worden. Danach durchfließt sie Güstrow und mündet bei Bützow in die Warnow. Zwischen Serrahn und Kuchelmiß ist ein Teil des Durchbruchstals für den Tourismus erschlossen. Die Nebel hat hier den Charakter eines Gebirgsbaches mit Geröllstrecken, Gesteinsbrocken, umgestürzten Bäumen und steilen Ufern. Auf einer Länge von 4 km hat sie ein Gefälle von 14 m. Zwischen den Gefällstrecken liegen stark mäandrierende Flussabschnitte, eingebettet in Bruchwälder und Wiesen, die sehr artenreich sind Bisher wurden 29 einheimische Fischarten im Fluss gefunden, darunter seltene Arten wie Bachneunauge, Schmerle, Steinbeißer und Elritze. Seltene Schmetterlinge, Libellen Fließwasserinsekten und Muscheln haben hier ihren Lebensraum. Eisvogel, Gebirgsstelze und Wasseramsel sowie der Fischotter leben am Gewässer. Der aufmerksame Wanderer kann viele Naturbeobachtungen machen und eine schöne Landschaft erleben. Am schönsten ist es, wenn man die romantische Landschaft bei einer Kremserfahrt genießt. Eine Fahrt mit der Kutsche oder dem Kremser wird zum unvergesslichen Erlebnis.
Im Nebeldurchbruchstal bei Kuchelmiß befindet sich eine alte Wassermühle von 1558. Neu errichtet wurde sie nach einem Sturmschaden 1751. Das Wasserrad wurde schon 1866 durch eine Turbine ersetzt, das gesamte Mahlwerk wurde Jahre später nochmals erneuert und 1911 mit neuem Mühlenzubehör ausgestattet. Seit 1980 wurde die Mühle als Technisches Denkmal der Gemeinde umfassend restauriert und bietet in drei Stockwerken die Vorstellung über die Umwandlung des Getreidekorns in Schrot und Mehl. Die ehemalige Müllerwohnung wurde mit vielen Einrichtungsgegenständen der alten Müllersfamilie wieder hergestellt. Gesellenkammer, mühlentechnische Anlagen und die Funktionsräume wie Sackkammer, Werkstatt und Generatorenraum sind auch zu besichtigen. Nahe der Mühle befindet sich der Wasserturm, der das Schloss, die Mühle und den Marstall mit Trinkwasser versorgte. Das Wasser wurde von der Nebel in den Turm gepumpt und gespeichert. Der Turm kann selbst nur von außen besichtigt werden, Teile der Wasserleitung und der Pumpe sind noch erhalten. Ebenfalls auf der Mühleninsel befindet sich eine kürzlich restaurierte Mühlenscheune, die für Feiern und als Begegnungsstätte genutzt wird. Eine neu angelegte Fischtreppe sowie ein neuer steinerne Brotofen befinden sich ebenfalls auf dem Gelände.
Sehenswert ist auch das Gutshaus in Kuchelmiß, dessen Fachwerk aus dem Jahr 1650 stammt sowie die für 1240 beurkundete Kirche im Ortsteil Serrahn.
Verkehrsanbindung
Durch das Gemeindegebiet führt die Bundesautobahn 19 (Rostock - Berlin). Über die die Anschlußstelle 14 (Krakow am See / Groß Wokern) kreuzende Landesstraße L11 sind alle Ortsteile der Gemeinde in wenigen Minuten erreichbar. Mit einer Buslinie, die zweimal täglich zwischen Kuchelmiß, Krakow am See und Güstrow verkehrt, ist die Gemeinde an das ÖPNV-Netz angeschlossen. Vom benachbarten Krakow am See gibt es Linienbusverbindungen nach Meyenburg (alle zwei Stunden) und Güstrow (ca. 1x stündlich).
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