Diskussion:Außerchristliche antike Quellen zu Jesus von Nazaret/Archiv/1
Außerbiblische christliche Quellen
Es fehlen meiner Meinung nach die Quellen, die zwar christlich, aber nicht kanonisch (= außerbiblisch) sind. So z.B. das Thomasevangelium das Geheime Markusevangelium etc. Oder ist mit dem Artikel "außerchristliche Notizen" gemeint? Dann sollte der Artikelname aber geändert werden! --Klaus 19:11, 10. Aug 2005 (CEST)
- Danke für den Hinweis, Außerchristliche Quellen zu Jesus von Nazaret beschreibt den Inhalt des Lemmas genauer. Ich stelle es deshalb hier gleich zur Diskussion, den Inhalt in neues Lemma zu verschieben. --Heliozentrik 19:18, 10. Aug 2005 (CEST)
- Nein: Außerbiblische Quellen ist richtig. Denn das lässt offen, ob z.B. das Testimonium Flavianum christlichen Ursprungs ist oder nicht. Und auch außerkanonische, aber christliche Quellen hätten hier Platz, falls sie etwas zum historischen Jesus sagen. Das Lemma ist also korrekt. Bitte aber nicht verwechseln mit "Spekulative Theorien" und "Apokryphen", weil die zwar auch etwas über Jesus sagen, aber kaum Infos über den historischen Jesus anbieten . Jesusfreund 19:40, 10. Aug 2005 (CEST)
- Ja: Die Quelle ist hier Josephus Flavius und m.W. war der kein christlicher Autor. In wie weit er evtl. sekundäre oder tertiäre christliche Quellen verwendet hat oder nicht, ist m.E. für dieses Lemma nicht relevant.
- Davon abgesehen, sollte m.E. eine klare Trennung zwischen christlichen, also kanonischen und nicht-kanonischen Quellen einerseits und nichtchristlichen Quellen andererseits erhalten bleiben.--Heliozentrik 20:05, 10. Aug 2005 (CEST)
- Du hörst nicht zu: Diese Trennung ist eben genau nicht möglich, da die Notizen bei Josephus, Sueton und Tacitus schon auf christliche Überlieferung zurückgehen könnten (nicht sekundär oder tertiär, sondern primär). Darum heißt dieser Artikel wie er heißt. Wieso immer diese Sucht, Lemmata zu verschieben, hast Du nichts besseres beizutragen? Jesusfreund 20:26, 10. Aug 2005 (CEST)
- Die Quellen, um die es in diesem Artikel geht, gelten m.W. alle als nicht-christlich. Das sollte sich auch im Lemma wiederspiegeln. Oder würdest du Karlheinz Deschner unter Apologet einordnen, nur weil er gelegentlich theologische Quellen verwendet hat? Irgendwie bringst du da wohl die Ebenen durcheinander. P.S. dein penetrantes ad hominem kannst du dir sparen.--Heliozentrik 20:43, 10. Aug 2005 (CEST)
- Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum man den Artikel nicht einfach bei Jesus von Nazaret unter 'Quellen' einbaut. Wenn man die Quellendiskkussion auslagern will, dann muss mir jemand erklären, warum die außerbiblischen Quellen ein eigenes Lemma bekommen sollen, und man nicht besser ein Lemma macht: Quellen zu Jesus von Nazaret? Dort würde ich dann wie Roloff in "Jesus" (C.H. Beck) unterscheiden in:
- - Paulus
- - Die Evangelien (synoptiker + Johannes)
- - außerkanonische christliche Quellen
- - jüdische Quellen
- - römische Historiker
- Fand diese Gliederung sehr klar. So hätte der Leser auf einer Seite einen Überblick über alle maßgeblichen Quellen. Es ist übrigens auch schon eine wichtige Information, wenn man (mit Begründung) schreibt, dass einige Quellen eher wertlos für den historischen Jesus zu sein scheinen.
- Dass Flavius Josephus als jüdischer Historiker unter "jüdische Quellen" fallen sollte, finde ich sehr einleuchtend. Das hindert ja nicht daran, Jesusfreunds Einwand dort mit einzubauen.--Klaus 20:50, 10. Aug 2005 (CEST)
- M.E. ist eine klare Trennung christlicher und nicht-christlicher Quellen geboten. Ohne dass ich es näher ausführen will, ein Zitat der Paulus: "Wenn aber Gottes Wahrhaftigkeit infolge meines Lügens um so stärker zu seiner Verherrlichung hervorgetreten ist, warum werde ich dann noch als Sünder gerichtet?"--Heliozentrik 21:26, 10. Aug 2005 (CEST)
Neutralität
Habe den Neutralitätsbaustein eingesetzt, da ich diesen Jesusfreund-Artikel für alles andere als neutral halte. Man vergleiche nur was vorher zu Sueton im Artikel stand, und was jetzt drin steht. Statt einer neutralen Wiedergabe beider Standpunkte wird jetzt die eine Position (Sueton hatte Recht und es gab einen jüdischen 'Unruhestifter' namens Chrestos in Rom) sehr kurz dargestellt. Auf der anderen Seite hat die vermeintlich Christus-freundliche Version jetzt ein deutliches Übergewicht und es wird breit über die Existenz einer Christengemeinde in Rom geschrieben, um die es in diesem Artikel garnicht gehen soll. Der direkt nicht vorhandene Bezug zu Jesus von Nazaret (zur Erinnerung: so heißt dieses Lemma) scheint mir jetzt wie folgt konstruiert zu werden:
1. Sueton schreibt, wenn man ihn wörtlich liest, nichts, was direkt für die Existenz Jesu verwertbar ist
2. Sueton hat sich geirrt und Chrestos war in Wirklichkeit Christus
3. Sueton gibt dadurch, dass er ohne es zu wissen von Christus schreibt, doch einen Hinweis, dass es eine Christengemeinde in Rom gab.
4. Da es eine Christengemeinde in Rom gab, gab es Jesus Christus.
Aus "Chrestos" wird Jesus und aus Jesus der Heiland. Voilà haben wir aus einer nichtssagenden "Notiz" zu "Chrestos" einen weiteren "Christus"-Beweis geformt.--Klaus 13:37, 7. Sep 2005 (CEST)
- Da es eine Christengemeinde in Rom gab, gab es Jesus Christus: Diese Schlussfolgerung ist nur in deinem Kopf, aber sie wird im Text AUSDRÜCKLICH als unzulässig abgewiesen.
- Es gibt keine "christusfreundliche" Version, weil gleich zu Beginn des Teils glasklar festgestellt wird: Notizen der römischen Autoren belegen allenfalls die Existenz einer Christengemeinde, nicht mehr.
- Es geht also nicht um ein "Gleichgewicht" von angeblich zwei gegensätzlichen "Tendenzen". KEINER der Historiker, die hier einen Hinweis auf "Christos" sehen, wollen oder können damit dessen Existenz beweisen. Wie denn auch.
- Der Beleg der Apostelgeschichte für das Claudiusedikt wird von allen mir bekannten Historikern auf die Suetonnotiz bezogen. Würde man das nicht darstellen, dann würde man an dem eigentlichen Punkt der Forschung (Datierung der Christengemeinde in Rom) vorbeischreiben. Dann bräuchte man unter diesem Lemma die Suetonnotiz eigentlich überhaupt nicht zu erwähnen, weil sie dann nix mit dem Thema zu tun hätte.
- Deine vorherige Version behauptete, die Römer hätten Christen und Juden unter Claudius in Rom schon unterschieden. Das ist schlicht falsch, da gibt es kein "Gleichgewicht" zwischen verschiedenen Ansichten. Bitte nenn mir einen Historiker, der das anders sieht.
- Hätte Claudius den Unterschied gekannt, so hätte er dennoch die Christen sehr wahrscheinlich mit den Juden vertrieben, weil gerade die Christen den Kaiserkult und die Staatsgötter viel öffentlicher ablehnten als die Juden.
- Erstmal richtig recherchieren, andere Beiträge lesen und verstehen wäre vielleicht doch gut, um unnötige Scheinkonflkte zu vermeiden. Gruß, Jesusfreund 15:10, 7. Sep 2005 (CEST)
- Mein Kopf hat die Verbindung Christengemeinde-Jesus Christus aufgrund dieses Satzes hergestellt: "Dieser sieht jedoch wie viele Christentumsforscher hier einen indirekten Hinweis auf "Christus"
- Laut Wikipedia ist "Jesus Christus" die "Zusammenfassung der Aussage, dass Jesus der erwartete Messias und Retter (ich sagte: Heiland) sei. Soo weit hergeholt scheint mir die Verbindung in meinem Kopf also nicht zu sein. Oder was meint Herr Conzelmann mit "Christus"? Und worin besteht der "indirekte Hinweis" genau?--Klaus 12:05, 11. Sep 2005 (CEST)
- Lies einfach den Beitrag zu Sueton, dort findest Du alles klar ausgedrückt. Ein Hinweis ist ein Hinweis, kein Existenzbeweis. Wenn man die Notiz auf "Chrestus" mit der üblichen Bezeichnung der Christen als "Chrestianer" (Tacitus 3 Jahre vor Sueton) und der Angabe in Apg 18 zusammen betrachtet, sieht es danach aus, dass "Christus" hier gemeint war. Sonst wäre die Behandlung dieser Notiz in diesem Artikel ja auch fehl am Platz. Man kann daraus nur folgern, dass es um 49 eine Christengemeinde in Rom gab. An diese - und das steht wegen Apg 18 fest - schrieb Paulus um 50 seinen Römerbrief. Jesusfreund 12:14, 11. Sep 2005 (CEST)
- Ich möchte hier Jesusfreund beipflichten. ich finde in diesem Artikel ist das meiste vorsichtig genug formuliert. Und es ist eigentlich klar, dass für die Römer mit Christus oder evtl. Chrestos Jesus von Nazaret gemeint ist und nicht der Heiland. also eine Figur die offenbar existierte, auf die sich die Chrestianer beziehen mögen. Was aber natürlich kein Beweis ist, sondern nur verdeutlicht, dass ein nichtchristlicher Römer selbstverständlich davon ausgehen muß, dass der Religionsstifter auch existiert hatte. Wer sonst sollte denn die Christengemeinde aufgehetzt haben? Der Exkurs über die frühe Gemeinde in Rom hat mich zwar auch etwas irritiert unter diesem Lemma, aber er ist ja nicht zu lang. Ob man nun das Lemma mit Ausserchristliche Quellen bezeichnen muß, ist eher nebensächlich, weil ich nicht sehe, wo die Apocryphen einen echten Beitrag zur Jesusfrage bringen. Allerdings ist es richtig, dass in dem Artikel JvN ausführlich alle Quellen mit ihrem Stellenwert behandelt werden sollten, selbstverständlich gerade die außerchristlichen. Das würde dem Beitrag zu mehr Objektivität verhelfen, denn der ist bei weitem nicht so neutral, wie dieser hier. Und @Jesusfreund nicht immer so gereizt reagieren, das erhöht nicht gerade die Glaubwürdigkeit. Kritik ist erlaubt, auch unwissende. Wir sind hier nicht alle Experten und wollen gerne aufgeklärt werden.--Löschfix 04:20, 27. Dez 2005 (CET)
- Allerdings ist es richtig, dass in dem Artikel JvN ausführlich alle Quellen mit ihrem Stellenwert behandelt werden sollten, selbstverständlich gerade die außerchristlichen...
- Werden sie ja auch. Es wird ihr Ertrag angemessen gewürdigt im ersten Teil des JvN-Artikels.
- Und in diesem Artikel wird das dazu nötige Detailwissen ausgeführt.
- Wer nicht versteht, dass das schon rein räumlich nicht unter ein Lemma passt, dem ist auch mit freundlicher Zuwendung kaum zu helfen. Jesusfreund 04:51, 28. Dez 2005 (CET)
- Ich halte diesen Artikel ebenfalls für alles andere als neutral. Er endet mit einem eindeutigen "Ja" zur Historizität Jesus und zitiert auch keine einzige Quelle, Historiker o.ä. (z.B. Bruno Bauer) die die Historizität kritisch sieht. Die ersten beiden Quellen-Links sind private Homepages christlich-fundamentalistischer Privatpersonen. C.T.H (ich habe noch keine User-page)
- Bruno Bauer ist einer der ersten frühen Jesusmythos-Theoretiker des 19. JHs, in der heutigen Forschung längst nicht mehr aktuell. Und dennoch ist er indirekt zitiert, da er im verlinkten Artikel "Leben-Jesu-Forschung" mit seinen Zeitgenossen einen Extrateil erhalten hat.
- Nur der erste Privatlink war komisch, da gebe ich dir recht; der zweite ist eigentlich eine normale Quellenzusammenstellung mit geprüften Zitaten und reputablen NT-Historikern und enthält keinen sichtbaren Hinweis darauf, er stamme von einem "Fundi".
- Ein Neutralitätsbaustein muss stichhaltig begründet werden. Ein Satz, die Wunder Jesu seien (immer noch) nicht "bestätigt", ist keine stichhaltige Begründung, sondern eine grobe Verzeichnung des Artikelinhalts. Dort werden keine Existenzbeweise mit Hilfe von Jesuswundern geführt. Sondern dort wird lediglich korrekt darauf hingewiesen, dass auch außerchristliche Zeugen von Wundertaten Jesu gehört hatten und daraus auf seine Existenz schlossen - was natürlich nicht notwendig auf die Existenz der Wunder schließen lässt und auch nicht die Wunder zum Beweis der Existenz des Täters erhebt. Jesusfreund 16:51, 28. Jun. 2007 (CEST)
- Huhu Jesusfreund! Ich werde allerdings trotzdem das Gefühl nicht los, dass dieser Artikel dazu dienen soll, Jesus als historische Person zu bejaen und damit dem Christentum den alleinigen Wahrheitsanspruch zu sichern. Ansonsten kannst Du mich auch gerne mal anmailen, da das sonst hier im Diskussionsteil zu weit geht: 13rauch@gmx.net Gruß, C.T.H. (29.06.2007, 12:57 CET)
- (Rücke bitte eine Antworten ein.)
- Deine Gefühle sind enzyklopädisch irrelevant. Was du nicht loswirst, sind eher deine Vorurteile und Kurzschlüsse. Weder wird hier Jesu Existenz bewiesen noch wird damit irgendein Wahrheitsanspruch bewiesen. Jesusfreund 13:29, 29. Jun. 2007 (CEST)
Celsus
(Passage hierher verschoben zwecks Diskussion von Jesusfreund 18:47, 30. Nov 2005 (CET).)
Im Jahre 178 stellt der griechische Philosoph Celsus Nachforschungen über die aufkeimende Christensekte und ihren Gründer bei den Juden an. Sie dürften als erste authentische Berichte darüber gelten, was die Juden tatsächlich über Yehoshua-ben-Pandera (christlicher Name: Jesus Christ) gedacht hatten. Die Schrift ist von den Christen vernichtet worden und nur noch in einer vermeintlichen Widerlegung des Urchristen Origenes (185 – 254) vorhanden. Gerade das, was Origenes nicht bestreitet, dürfte dabei umso mehr als wahr gelten. So bestreitet, z.B. Origenes nicht die Hässlichkeit des Jesus, sondern sagt nur, dass nicht sicher berichtet ist, ob er auch wirklich zwergwüchsig gewesen sei ... Wie wenig die „Widerlegung“ des Origenes gelang, mag der Umstand verdeutlichen, dass Origenes u.a. deswegen noch posthum aus der Kirche exkommuniziert wurde. Merkwürdigerweise gibt es zahlreiche Übereinstimmungen von Celsus mit dem Toledoth Yeshu, den Christen vom 6. bis 13. Jahrhundert datieren wollen, die jedoch nicht so weit gehen, dass der eine vom anderen abgeschrieben haben kann.
Celsus berichtet folgende Sachverhalte:
a) Yehoshua-ben-Pandera (christlicher Jargon: Jesus Christ) ist von einer Handarbeiterin (Maria), die sich mit dem römischen Söldner Panthera (Toledoth: Pandera) eingelassen hatte, unehelich, d.h. heimlich und in Schande, geboren worden. Panthera war ein häufiger Name in damaliger Zeit. Übereinstimmungen zwischen Celsus und dem NT gibt es insofern, als beide berichten, dass Josef seine Frau wegen des Fehltritts verstoßen wollte. (Dies dürfte auch seine Aufhetzung zum Hass gegen Vater und Mutter - vgl. Lk 14,26 - erhellen, aber keineswegs rechtfertigen).
b) Yehoshua-ben-Pandera war in seiner Jugend arm und verdingte sich vor seiner Predigertätigkeit als Tagelöhner in Ägypten (Dies ist eine schwere Sünde für Israelis nach dem Exodus der Juden aus Ägypten, was christliche Theologen ihren Gläubigen ebenfalls verschweigen. Wer das tut, ist nach der Schrift, die Yehoshua vorgibt zu erfüllen, "ein Bild des Entsetzens und Gräuel" vor Gott (Jer 42,18). Hier wird offenbar mit einem eigenen "Gottes Wort" ("Neues Testament", Mt 2,13), d.h. mit einem unerlaubten Zusatz (vgl. 5. Mose 4,2; 5. Mose 13,1), das Wort Gottes ("Altes Testament") ausgetrickst, jedenfalls ein entsprechender Versuch gestartet.
c) In Ägypten erlernte Yehoshua seine Zauberkünste, die ihm später zum Anlass gereichten, sich als "Gott" aufzuführen.
d) Yehoshua versuchte nach seinem Überfall auf den Jerusalemer Tempel, sich der Strafverfolgung zu entziehen.
e)Yehoshua-ben-Pandera war von kleiner, unedler und hässlicher Gestalt, sodass seine Anhänger genauso sein Aussehen, seine Geburt und seinen Aufenthalt in Ägypten zu ihrem und seinem Vorteil verheimlichen bzw. verdrehen. Celsus sagt ausdrücklich, dass dieser „Gott“ überhaupt nichts Göttliches an sich hatte. Dies mag auch seinen Misserfolg erklären, der sich in maßloser Wut der Christen gegen die Juden entlud, die Erfolglosigkeit des Yehoshua den Juden anzulasten, d.h. die Juden als Sündenböcke darzustellen.
Zur angeblichen Flucht der Familie mit Yehoshua als Säugling nach Ägypten, die auch Lukas bestreitet (vgl. Lk 2,39), fragt Celsus sinngemäß lapidar: Wenn Gott in die Weltgeschichte eingreift, damit du (Jesus) König wirst und Herodes schon in dir (Jesus) als Säugling einen Rivalen gefürchtet habe, warum bist du (Jesus) dann nicht König geworden, als du (Jesus) das entsprechende Alter hattest? Die Schande und schwere Sünde seines Aufenthaltes in Ägypten sollte so in Mitleid bzw. in Notwehr gekehrt werden. Bemerkenswerterweise ist damit nicht nur Aufschluss über Yehoshuas Anfang, sondern auch über sein Ende gegeben - und zwar weitaus mehr als christliche Theologen träumen...
Wenn man bedenkt, dass andererseits Belanglosigkeiten breitgetreten werden, z.B., dass Yehoshua angeblich mit zwölf Jahren schon mit Priestern diskutieren konnte (vgl. Lk 2,42-50), dann kann man davon ausgehen, dass alles nur zu seinem und seiner Anhänger Vorteil verdunkelt, verwirrt und verschwiegen wird. Es werden nur das Kontrukt widerlegende Wahrheiten verschwiegen und so sich eine "Wahrheit" zurechtgeschnürt. Daher kommt es auch, dass angeblich sein Name, sein Aussehen und der größte Teil seines Lebenslaufes angeblich unbekannt seien oder sogar grob entstellt werden (z.B. die Geburtsgeschichte ist gelinde gesagt, ein Plagiat aus der Mithrasreligion – eine urchristliche Konkurrenz).
Normalerweise versuchen solche Personen im Stil von Desperados aus jeder Erbärmlichkeit eine "Vorzüglichkeit" zu mogeln, z.B. der Stall als "idyllischer Geburtsraum" und als angeblicher Beweis, dass "Gott" an den Letzten einen Narren gefressen habe... Mit der Hässlichkeit des Yehohshua konnten jedoch die Christen aus folgendem Grund nicht so verfahren. Auch nach christlicher Doktrin ist hinsichtlich transzendenter (nicht natürlicher!) Wesen Schönheit ein Ausdruck des Guten und Hässlichkeit ein solcher des Bösen. Deshalb nahm Gott, nachdem Satan als vormaliger Engel von ihm abgefallen war, zuerst die Schönheit von ihm, die er als vormaliger Engel besaß. Die Bosheit des Satans sollte an seiner äußeren Erscheinung schon erkennbar sein. Auch Ausreden mit Jesaja, die in der Urchristenheit versucht wurden, ziehen nicht, weil der Messias Immanuel des Propheten Jesaja ein Mensch und kein Gott ist. Ein Prophet kann hässlich sein, aber kein Gott. Was unvorteilhaft ist, ja die „Göttlichkeit“ des Jesus „Christ“ lächerlich macht, wird nicht zur Kenntnis genommen und gilt daher als unbekannt, weil man „nicht wissen will, was wahr ist“ (Nietzsche). Deshalb ist fast alles unbekannt über Jesus und das "Bekannte" meistens erfunden oder von der Konkurrenz (z.B. Mithrasreligion) genommen. Sollen die Christen eingestehen, eine Missgestalt, ja vielleicht sogar einen Krüppel zum Superstar, ja zum „Gott“ zu haben, wo doch ein Behinderter noch nicht einmal christlicher Priester werden darf, was in anderen Religionen, z.B. im Islam, durchaus möglich ist? Die christliche Weihnachtsgeschichte ist allein schon hinreichend durch den Namen Yehoshua oder Jesus der Unwahrheit überführt. Es ist ausgeschlossen, dass Maria dann als gläubige Jüdin, wenn all die Geschichten, welche die Christen ihr andichten, wahr wären, ihr Kind nicht nach Jes 7,14 „Immanuel“ genannt hätte, anstatt nach einem ihrer Brüder Yehoshua. So hätte sie damit kundgetan, dass nun der Messias (griechisch: Christos) geboren ist. Dass sie dieses nicht getan hat, überführt die Christen hinreichend der Unwahrheit. Im Unterschied zu den Christen war Maria eine gläubige Jüdin, die sich übrigens nach dem Toledoth Yeshu ihrem Rabbi in dieser Sache anvertraute. Das ist mehr als wahrscheinlich, denn schließlich drohte ihr wegen dieser unehelichen Geburt sogar die Todesstrafe, was christliche Theologen ebenfalls sorgsam verschweigen! Nach Yehoshua war vermutlich die Offenbarung gegenüber dem Rabbi der schwerste Fehler, den seine Mutter gemacht hat. Eine Ausrede, dass "Gott" der Vater ihres Kindes sei, der obendrein nun auch oder erst von ihr geboren werde, hätte nur Lacherfolge vor den Richtern erzielt. Die Geburtsgeschichte von Lukas und Matthäus, die Markus und Johannes durch Schweigen zurückweisen, sind größtenteils Plagiate aus der Mithrasreligion, die übrigens als antichristlich von den Christen massakriert wurde. Neuere Funde in Rom lassen darauf hindeuten, dass die Tempel der Mithrasreligion von den Christen in ähnlicher Weise überfallen wurden wie der Jerusalemer Tempel durch Yehoshua und dessen Gefolgsleute, nur erfolgreicher zerstört wurden.
Die Schrift des Celsus ist uns nur mittelbar in dem Versuch einer "Widerlegung" des Origenes bekannt.
- Was hat das mit dem Celsus wirklich auf sich. Kann das jemand seriös erklären? Die Kommentare hier dazu sind ja der kurzschlüssigste Unfug, den ich gesehen habe. Es erfüllt alle Kriterien einer Verschwörungstheorie.;-) Bringt aber keine überzeugenden Argumente, von dem Quellenwert des Celsus ganz abgesehen. Der Schreiber hier macht sich ja die angeblichen Argumente des Celsus unhinterfragt zu eigen.--Löschfix 06:48, 27. Dez 2005 (CET) Anm. Celsus ist in Jesus außerhalb des Christentums behandelt.
- "Behandelt" ist zuviel gesagt, erwähnt wird er. Hier wäre Platz für seine ausführlichere kritische Darstellung. Dass die natürlich nicht so POV-mäßig und unsachlich daherkommen kann wie in dem ellenlangen Geschwurbel hier drüber, ist ja wohl klar. Jesusfreund 04:54, 28. Dez 2005 (CET)
Notizen aus Griechenland
Warum wird hier Magus nicht erläutert? Und nicht überhaupt die Stelle über Pellegrinus ausführlicher kommentiert? Das gleiche gilt auch für die syrischen und Ägyptischen Notizen. Sie sind sinnlos, wenn sie nicht kommentiert werden. Was bedeutet "Der weise König der Juden"? Ist das ein sonst noch gebräuchlicher Titel?--Löschfix 06:10, 27. Dez 2005 (CET)
Und noch was, müßten nicht auch die Stellen im Koran hier aufgeführt werden? Im Artikel Jesus außerhalb des Christentums werden die zwar ausführlich erwähnt, ihr quellengeschichtlicher wert aber nicht behandelt. Man gewinnt oft den Eindruck, dass der Koran nicht nur auf die Evangelien zurückgreift, sondern noch eine andere Quelle kennt. Darüber gibt es mit Sicherheit auch Lit. Das sollte hier wenigstens thematisiert werden, auch wenn das vollständig negativ sein sollte.--Löschfix 18:15, 27. Dez 2005 (CET)
- Hier geht es um zeitnahe "Notizen" damaliger Historiker, nicht um die Rezeption in anderen Religionen Jahrhunderte später.
- Der Koran enthält dazu ja auch viel mehr und was ganz anderes als nur "Notizen". Das ist unter "Jesus außerhalb des Christentums" schon ganz richtig und zudem ausführlich genug dargestellt, zudem unter "Isa ben Marjam". Auch die Quellenkritik ist drin; falls nicht ausführlich genug, ist sie dort zu ergänzen.
- Wenn wir zwischen zeitgenössischen eventuell historischen Notizen und außerchristlicher Rezeption und Auslegung der Bedeutung Jesu nicht unterscheiden, müssten wir letztlich alles, was irgendwer irgendwo zu Jesus gesagt hat, in einen einzigen Megaartikel packen.
- Ganz trennen lässt es sich natürlich auch nicht, darum gibt es ja Querverweise und partielle Überschneidungen, aber nur in Maßen.
- Bitte dazu mal die Entstehungsgeschichte der Lemma-Aufteilung nachvollziehen, siehe Disku-Archive bei JvN. Jesusfreund 04:57, 28. Dez 2005 (CET)
echte Fälschungen
Beim Schmökern stolperte ich (nicht nur) über diesen Satz hier:
- Diese Aussage wird eher als echt angesehen, da Eusebius von Cäsarea sie in seiner Kirchengeschichte (um 324 n. Chr.) schon kannte. Die meisten Historiker heute betrachten jedoch auch diese Stelle als Fälschung.
Was denn nun? Echt oder Fälschung? Könntet Ihr Euch da mal einigen? --Jrohr 15:24, 30. Dez 2005 (CET)
- Ist eben umstritten, daher stimmt beides. Müsste jetzt aber besser formuliert sein. Jesusfreund 22:35, 30. Dez 2005 (CET)
Chrestos
Chrestos war kein "häufiger römischer Name", wie es im Artikel heißt. Im Kleinen Pauly kommt das Lemma z.B. gar nicht vor. Chrestos ist vielmehr griechisch (Jesusfreund, wo bleiben deine altsprachlichen Kenntnisse?) und bedeutet brauchbar, nützlich. Chrestos war wahrscheinlich ein häufiger Sklavenname, was ein Licht auf Suetons Meinung über den vermeintlichen Urheber der Unruhe wirft. Een frohet Neuet wünscht --Phi 21:04, 1. Jan 2006 (CET)
- Eben das war gemeint: ein häufiger in Rom bekannter griechischer Name. Stützte mich auf das, was schon dastand; Conzelmann sieht es auch so. Werde es aber präzisieren. Dir auch ein frohes 2006! Jesusfreund 21:09, 1. Jan 2006 (CET)
Lemma abstimmen lassen?
Entschuldigung, aber Lemmata werden sowenig wie Textinhalte durch Abstimmung entschieden. Die Eröffnung einer Abstimmung bedarf ihrerseits einer vorherigen Diskussion; sie kann nur ein Meinungsbild sein, kein Sachentscheid. Zudem hat niemand, der das Lemma kritisiert hat, ein anderes Lemma ultimativ gefordert und zur Bedingung gemacht. Abstimmen als Alternative zu Diskutieren ist immer eine Art Kapitulationserklärung, wenn man nicht mehr argumentieren mag. Und das geht mir übrigens ganz gehörig auf die Nerven. Und deshalb bitte ich darum, es einfach zu lassen. Jesusfreund 16:20, 5. Jan 2006 (CET)
- OK, aber wie soll der Streit sonst geschlichtet werden?
- Indem du mal genau hinschaust, ob der Streitpunkt überhaupt so gravierend ist. Die Alternativvorschläge sind sehr nah am bestehenden Lemma dran: Ob du nun wählst: "Jesus von Nazaret in außerchristlichen Berichten/Quellen" oder "Außerchristliche Notizen zu Jesus von Nazaret", ist nur noch graduell verschieden.
- Ich finde das zweite eben besser, weil die Berichte sich gar nicht um Jesus drehen, sondern ihn wirklich ALLE nur beiläufig erwähnen. Das bringt das bestehende Lemma besser zum Ausdruck.
- Und im übrigen hat keiner der Lemmakritiker gemeint, es müsse unbedingt geändert werden. Jesusfreund 16:24, 5. Jan 2006 (CET)
Lesenswert-Diskussion
Der Artikel wurde kräftig ausgebaut und geordnet. Verschiedene Forschermeinungen wurden zugeordnet und gegenübergestellt. Die außerkanonischen Schriften wurden in einen eigenen Artikel verlegt, so dass das Lemma von "außerbiblisch" (also auch Apokryphen umfassend) zu "außerchristlich" (also profanhistorische Notizen umfassend) verschoben werden konnte. Man könnte die relativ langen Ausführungen zum Testimonium Flavianum - dem wohl wichtigsten außerchristlichen Dokument - eventuell eher unter dem eigenen Lemma abhandeln und die Texte quasi austauschen; aber dazu stelle ich das Ding hiermit zur kritischen Begutachtung. Jesusfreund 17:00, 31. Dez 2005 (CET)
- Mir gefällt das Lemma nicht. Das ist eher ein Lemma für ein Essay, also für die Wikipedia nicht unbedingt ideal. Stern 17:02, 31. Dez 2005 (CET)
- Ist der Artikel denn ein Essay, oder ist er enzyklopädisch dargestellt? Dass die außerchristlichen Quellen zu Jesus aufgrund ihrer Bedeutung ein eigenes Lemma brauchen, lässt sich m.E. kaum bestreiten. Jesusfreund 17:37, 31. Dez 2005 (CET)
- Das lässt sich sehr wohl bestreiten. Schaue mal in deine bevorzugte Print-Enzyklopädie und halte mal nach etwas ähnlichem Ausschau. Damit will ich nicht deren Bedeutung in Abrede stellen. Ich sperre mich lediglich gegen diese ewigen Artikelauslagerungen im Allgemeinen. --Zivilverteidigung 17:36, 1. Jan 2006 (CET)
- In der RGG 4. Auflage werden die außerchristlichen Quellen in einem eigenen Abschnitt abgehandelt. Da dies in einem Internetgebrauchslexikon und nach Wikipedia-Empfehlungen für Artikelumfang nicht möglich ist, bleibt nur die Einrichtung eines eigenen Lemmas. Das ist keine Auslagerung, da im Jesus-von-Nazaret-Artikel bereits eine Zusammenfassung dazu existiert. Es hat sich durch endlose Debatten aber gezeigt, dass die Quellenfrage ausführliche Behandlung verlangt. Es existiert dazu viel Viertel- und Halbwissen im Internet, das meist sehr voreingenommen von der einen oder anderen Seite aus selektiv dargestellt wird. WP kann stolz darauf sein, das mal übersichtlich, vollständig, informativ und neutral auf die Reihe zu bringen. Jesusfreund 20:30, 1. Jan 2006 (CET)
- Carroy 20:07, 31. Dez 2005 (CET) Kontra gäbe es eine kategorie lesenwerte essays... der artikel behauptet von sich selbst: Der Artikel stellt die wichtigsten dieser Notizen und ihre Bedeutung für die historisch-kritische NT-Forschung dar. als unbedarfter frage ich mich aber warum 3 von 4 vorgestellten jüdischen notzien jesus nicht erwähnen.--
- Es sind zwei von vier. Und sie werden dargestellt, damit es kein nichtneutrales belangloses Essay wird, sondern klar wird, in welchen zeitgenössischen Quellen Jesus eben nicht vorkommt, obwohl man dies erwarten konnte. Aber schön, wenn man dem Vorredner einfach nachquatschen kann, ohne sich selber Gedanken zu machen. Jesusfreund 20:12, 31. Dez 2005 (CET)
- Die Abschnitte zu Philo und Justus von Tiberias wurden auf das Notwendige zusammengekürzt. Jesusfreund 12:36, 1. Jan 2006 (CET)
- Fingalo, 13:55, 1. Jan 2006 (CET) (Signatur nachgetragen von Jesusfreund 14:33, 1. Jan 2006 (CET)) Pro Der Arikel ist sorgfältig recherchiert und hat auch eine interessante Thematik. Nur das "Lemma" ist kein Lemma. Das wäre eher Jesus von Nazareth (außerbiblisch).
- Nein, denn dein Vorschlag suggeriert thematisch etwas anderes und zwar eher das, was unter Jesus außerhalb des Christentums schon steht. (Auch dieses Lema finde ich nicht optimal, aber das ist eine andere Geschichte.) Eigentlich ist die Darstellung antiker Jesusnotizen ein Kapitel der historischen Leben-Jesu-Forschung, wo es aber proportional nicht reinpasst. Mal weitergrübeln, aber besser auf der Artikeldisku. Jesusfreund 14:33, 1. Jan 2006 (CET)
- Panter Rei 14:35, 1. Jan 2006 (CET) Kontra zu welchem enzyklopädischen Begriff finden die angestellten Überlegungen statt? --
- Googelt man, findet man Begriffe wie "Außerchristliche" oder "Außerbiblische Quellen zu Jesus" o.ä. - zwar nicht oft, aber schon. Unter "Tacitusnotiz" oder "Testimonium Flavianum" kommen natürlich mehr Treffer. Jedoch macht es Sinn, diese nicht nur als Einzelartikel abzuhandeln, sondern gemeinsam. Das ist die übliche Vorgehensweise auch in wissenschaftlichen Jesusdarstellungen (siehe die angegebenen Weblinks und Literatur). Jesusfreund 16:48, 1. Jan 2006 (CET)
- Zivilverteidigung 17:33, 1. Jan 2006 (CET) Kontra Schließe mich Stern und Panter Rei an.
- Testimonium Flavianum in dem Zitat Buch XX, 9.1 ist irgendwo eine Klammer falsch gesetzt. Gruß an Gerhard: nicht unterkriegen lassen, Du machst es genau richtig! -- Andreas Werle 18:21, 1. Jan 2006 (CET) Pro Das Lemma ist völlig in Ordnung und die Darstellung korrekt. In einem Lexikon die außerbiblischen Quellen zu Jesus aus der neutestamentlichen Zeit nachlesen zu können ist schon ziemlich cool. Ich würde das Testimonium Flavianum hier drinlassen. PS: In Artikel
- Danke und schönes Neues! Ich bin mir auch sicher, dass der Artikel notwendig und sinnvoll ist. Ein besseres Lemma haben die Contras ja auch nicht anzubieten. - Habe gleich dank deiner Hinweise auch Testimonium Flavianum ein wenig wikifiziert, aber so, dass nicht in beiden Artikeln dasselbe steht und die Themenabgrenzung deutlich bleibt. Grüße, Jesusfreund 18:57, 1. Jan 2006 (CET)
- Lutz Hartmann 20:02, 1. Jan 2006 (CET) Pro Wer den Artikel liest, hat auch gegen das Lemma nichts einzuwenden. Den Artikel findet man sowieso nur über die Leiste/Box zu den Jesus-Artikeln und da erschließt sich der Inhalt. --
- GS 19:59, 1. Jan 2006 (CET) Pro Wie Fingalo. Bitte auch seinen Hinweis zum Lemma umsetzen. --
- OK, aber Klammerlemmata sind unerwünscht, unüblich und der Titel "Jesus von Nazaret" ist irreführend, da es in diesen sporadischen außerchristlichen Quellen nicht um seine Person als solche geht. Wer eine bessere Idee hat, nur zu. Gruß und schönes 2006, Jesusfreund 20:03, 1. Jan 2006 (CET)
- Bei zwei oder mehr Sachverhalten, die mit einem Lemma bezeichnet werden ist die Klammer absolut üblich. Beispiel: Erwin Jacobi und Erwin Jacobi (Jurist). --GS 20:07, 1. Jan 2006 (CET)
- Ja, nur dass es eben in diesem Fall tatsächlich nicht derselbe Sachverhalt ist, wie ja (hoffentlich) aus dem Artikel auch hervorgeht. Es handelt sich eher um die früheste Rezeption Jesu in der Antike als um Quellen über ihn selber. Nochmal Gruß, Jesusfreund 20:14, 1. Jan 2006 (CET)
- Ist es eine Rezeption der gleichen Person oder einer anderen Person mit gleichem Namen? Ist ersteres der Fall, ist das Lemma aus meiner Sicht in Ordnung. Es sagt das gleiche wie das heutige Lemma (einziger Informationsverlust sind die Notizen, und was soll das besagen?) nur enzyklopädischer. --GS 21:38, 1. Jan 2006 (CET)
- Ich finde das jetzige Lemma einfach treffender: Es sagt genau, worum es im Artikel geht. Ein weiteres Lemma "Jesus von Nazaret (Klammer xy)" führt glaube ich echt in die Irre, es geht ja um die Rezeption, nicht die Person. Sonst müssen wir wohl "J.v.N. (Forschung)", "J.v.N. (andere Religionen)" usw. einführen, und das fände ich einfach unästhetisch... Jesusfreund 22:07, 1. Jan 2006 (CET)
- Bottomline 09:16, 2. Jan 2006 (CET) Pro Ich stelle mal die umgekehrte Frage, was an diesem Artikel nicht lesenswert sein soll. Das „zu essayistisch“-Argument nervt mich, mit Verlaub gesagt, sowieso ein klitzekleines Bisschen, weil es– wie im Falle dieses Artikles auch wieder– so prachtvoll unreflektiert eingesetzt wird... egal. Ich wüsste allerdings noch gern, was das in der Einleitung zu bedeuten hat: die apokryphe christliche Literatur kann doch schlecht außerchristliche Notizen hervorbringen. Vielleicht auch noch, auch wenn's eigentlich nachvollziehbar ist, den Begriff „profanhistorisch“ erläutern? --
- B. N. 15:05, 2. Jan 2006 (CET) Neutral Wie wäre es mit dem Lemma Jesus von Nazaret aus außerchristlicher Sicht? Dann finden auch diejenigen den Artikel, die über „Spezialseiten -> Alle Artikel“ suchen. --
- Ganz gute Idee, aber dann schon eher: Jesus von Nazarath in außerchristlichen Berichten --Lutz Hartmann 13:12, 3. Jan 2006 (CET)
- Laien-Wiggum 23:49, 2. Jan 2006 (CET) Pro Volle Zustimmung zu Andreas Werle & Bottomline --
- h-stt 19:40, 4. Jan 2006 (CET) Pro - inhaltlich definitiv lesenswert, mit guten Chancen für exzellent. Auch die Sprache halte ich für angemessen. Das Lemma ist eine gewisse Schwachstelle, insbesondere sollte es mit dem Namen beginnen: zB „Jesus von Nazaret in außerchristlichen Quellen“? --
- Antifaschist 666 15:57, 5. Jan 2006 (CET) Pro
- Lutz Langer 13:34, 6. Jan 2006 (CET) Pro Auch wenn er schon als lesenswert gekennzeichnet ist, schließe ich mich noch gerne an. Hier ist viel gute Arbeit reingesteckt worden. Grüße
- Mediatus 21:47, 15. Aug 2006 (CET) Pro Der Artikel bringt wichtige Quelle zur historischen Person Jesu. Eine für mich interessante Quelle (aber hier unrelevant) ist auch der vor Jahrzehnten geschehene Fund einer Bauinschrift mit dem Namen des Pontius Pilatus in Israel, dessen Name zuvor nur durch die Bibel bekannt war. Vielfach wurde davor die Existenz dieses Statthalters angezweifelt, den nur die Bibel kannte. --
Quellen für Jesus von Nazaret
Folgende Diskussion ist (ich denk mal relativ seriös) aus dem Zusammenhang gerissen. Sie stammt aus der Disku von Francesco Carotta und vielleicht könnt Ihr uns helfen, damit klar zu kommen. Der vorletzte Eintrag war von Glasreiniger: "Noch eine Zwischenbemerkung..." der letzte Eintag war von mir, die Diskussion auf Anregung von Phi hierher zu verlagern. Danke. --PaCo 23:11, 31. Mär 2006 (CEST)
- Wie gesagt, da (lies: dass Glasreiniger einen Löschantrag für Pseudowissenschaft stellt) wird nichts draus. Ich teile grundsätzlich durchaus die Bedenken gegen ausufernede Darstellungen von Außenseitertheorien, und ich hätte den Artikel, wie er sich zum Zeitpunkt des LA darstellte, auch nicht so stehenlassen wollen. Aber, Darstellungen von frommen Legenden wie in den Artikeln zu Nero und Titus, lehne ich genauso ab, wie oben in der Diskussion schon ausgeführt. Tacitus' Bericht über den Brand in Rom kann die Historizität einer Christenverfolgung zu dieser Zeit nicht belegen. Zu Titus' Zeit wurden Christen von den Römern nicht als jüdische Sekte angesehen, wie die Liste der jüdischen Denkrichtungen in der "Geschichte des Judäischen Krieges" deutlich belegt. --Glasreiniger 20:03, 31. Mär 2006 (CEST)
- (Randbemerkung:) Zu Heidenchristen gibt es auch andere Quellen als Tacitus.-PaCo 20:22, 31. Mär 2006 (CEST)
- Nachfrage zur Randbemerkung: Nichtchristliche? Sind jedenfalls nicht im Artikel genannt. Auch über das Jahr 64? --Glasreiniger 20:42, 31. Mär 2006 (CEST)
- Meinst du den Artikel von Tacitus? --PaCo 20:46, 31. Mär 2006 (CEST)
- Nein, sondern Heidenchristen. Sofern diese vorher dem Mithraskult anhingen, wird man sie wohl zeitlich später einordnen müssen. Paulus, Apg, Ignatius sind doch wohl christlich. --Glasreiniger 20:52, 31. Mär 2006 (CEST)
- Sorry. Du meinst natürlich Flavius Josephus, Fehler von mir. - Heidenchristen sind Christen (wie der Name schon andeutet), die aus Sicht der Jerusalemer Urgemeinde und aus Sicht von Paulus nicht den jüdischen Kult beachten. Paulus von Tarsus ist jüdischer Herkunft aus Tarsus in Kleinasien.--PaCo 20:59, 31. Mär 2006 (CEST)
- Noch eine Zwischenbemerkung. Wie du ja weißt, befinden wir uns manchmal (diskussionsmäßig) in einem Paralleluniversum, in dem Paulus nicht aus Tarsus kommt, sondern ein Alter Ego des Flavius Josephus sein könnte. Dies hat zumindest soweit einen fundierten Hintergrund, als die Historizität des Paulus auch nicht unumstritten ist. Ich darf da neben FC auch auf Gerald Messadié verweisen, der die Theorie vertritt, Paulus sei ein Herodes-Abkömmling ("Ein Mensch names Saulus"). Zum Glück können nicht beide Ansichten gleichzeitig faktisch richtig sein. --Glasreiniger 21:42, 31. Mär 2006 (CEST)
- Flavius Josephus erklärt dem römischen Publikum die judäische Geschichte (bekanntlich nicht ganz ohne eigenes Interesse). Aber es scheint mir ausgeschlossen, daß er an einer Stelle wie II,8f (Essener) oder II 13,3 (Sikarier), und überhaupt, die Christen unerwähnt lassen kann, wenn sie in Rom gemeinhin als jüdische Sekte angesehen worden wären, als Brandstifter überführt etc., und so bedeutend, daß Titus deswegen Berenike fallen läßt, wie im Titus-Artikel behauptet. --Glasreiniger 21:16, 31. Mär 2006 (CEST)
- Ich wollte nur anmerken, dass es im ersten Jhd. im nördlichen Mittelmeer vor allem heidenchristliche Gemeinden gab (es also vielleicht plausibel erscheint, wenn die frühen römischen Christen nicht als jüdische Sekte bezeichnet werden). --PaCo 21:25, 31. Mär 2006 (CEST)
Inhaltlich Jesus
Ich habe jetzt eine zeitlang hier im Artikel rumgelesen (allerdings die Diskussion nur sehr flüchtig überflogen) und habe an den/die Autoren eine Bitte: im großen und ganzen wird aus vielen Quellen zitiert aber im Grunde genommen werden vordringlich Zitate gebracht, die sich darum drehen, ob es Jesus nun gegeben hat oder nicht - sprich, es werden die Stellen zitiert, die die Existenz irgendwie untermauern. Meine Bitte wäre nun, daß diese Quellen vielleicht zusätzlich noch etwas allgemeiner werden. Diese ganze Zeit ist doch sehr geheimnisumwittert und neben dem direkten Nazarener doch zusätzlich sehr interessant von der Entwicklung des Christentums her betrachtet. Dies fehlt mir ganz basismäßig ein wenig - ohne jetzt den Artikel kritisieren zu wollen. Ich möchte - um es anders auszudrücken - quasi aus diesen außerchristlichen Notizen soszusagen etwas mehr "Fleisch" bezüglich des Frühchristentums erfahren. Dafür wäre ich wirklich dankbar. Hartmann Schedel 22:51, 17. Apr 2006 (CEST)
- Meine Bitte wäre nun, daß diese Quellen vielleicht zusätzlich noch etwas allgemeiner werden... Das geht nicht, was in den Quellen drinsteht oder nicht, steht nunmal so drin.
- Aber was du suchst, könntest du in Jesus von Nazaret, Urchristentum, Patristik, Kirchengeschichte, Kanon des Neuen Testaments, Jerusalemer Urgemeinde; Leben-Jesu-Forschung usw. finden. Schau auch vielleicht mal beim Portal:Christentum vorbei nach weiteren Artikeln. Gruß, Jesusfreund 23:08, 17. Apr 2006 (CEST)
- Danke Dir vielmals - ich knöpfe mir jetzt die von Dir genannten Artikel/Portale mal vor :-) Hartmann Schedel 23:19, 17. Apr 2006 (CEST)
- argl... wie ich schon beim ersten Link sehe hast Du mir hier Lesestoff für die nächsten Wochen aufgeladen :-)))) Hartmann Schedel 23:21, 17. Apr 2006 (CEST)
Gründe für meine revertierten Änderungen
Ok, dann werde ich mal versuchen, jede einzelne meiner Änderungen zu begründen. Ich werde dazu die beiden Varianten zitieren und dann meine Gründe nennen. Au Backe, das wird lang.
Version Jesusfreund:
- Die christlichen inner- wie außerkanonischen Quellen sind durchgängig von der Absicht der Verkündigung Jesu Christi bestimmt. Eigene schriftliche Werke hat Jesus nicht verfasst, da er als Wanderprediger mündlich das nahe Reich Gottes verkündete und nach wenigen Jahren seines öffentlichen Auftretens in Galiläa und Judäa als Messiasanwärter auf Anordnung des römischen Statthalters Pontius Pilatus gekreuzigt wurde.
Version Der Eberswalder:
- Die christlichen inner- wie außerkanonischen Quellen sind durchgängig von der Absicht der Verkündigung Jesu Christi bestimmt und gehören in die literarische Gattung der Hagiographie. Es gibt keine schriftlichen Werke, die Jesus von Nazaret als Verfasser zugeschrieben werden.
Hier habe ich versucht, die Wortwahl neutraler zu gestalten. Jesusfreunds Wortwahl erweckt den Eindruck, dass diese Ereignisse historisch gesichert wären und die Evangelien denselben Stellenwert wie Josephus' Geschichtsschreibung hätten. Sind die Evangelien denn keine Hagiographien? --Der Eberswalder 14:04, 19. Okt. 2006 (CEST)
Version Jesusfreund:
- Deshalb sind manche der außerchristlichen Notizen für die Frage nach dem historischen Jesus relevant. Ihre Auswertung ist jedoch umstritten, da sie selten sind, nur knappe Angaben zu Leben und Lehre Jesu bieten und meist nicht auf unabhängiger Nachforschung beruhten, sondern schon auf christliche Überlieferung reagierten: Die ältesten dieser Notizen tauchen frühestens 40 Jahre nach Jesu Tod auf. Doch sie geben Aufschluss über Jesu Rezeption in der nichtchristlichen Geschichtsschreibung des 1. und 2. Jahrhunderts. Trotz verschiedener Haltungen - von Sympathie und neutraler Distanz bis zu Ablehnung und Verachtung - zweifelte keiner dieser Autoren an Jesu Existenz.
Der letzte Satz ist zum einen irrelevant, zum anderen könnte die Wortwahl direkt aus einem christlichen Traktat oder Missionsbuch stammen. Ob die Autoren an Jesu Existenz zweifelten oder nicht spielt keine Rolle. Wenn die damaligen Christen so insistierten, dass es einen solchen Menschen gegeben haben soll - dann haben die säkularen Schriftsteller das eben einfach vorausgesetzt und nicht weiter überprüft, zumal wenn derartige behauptete Ereignisse mehrere Generationen in der Vergangenheit lagen. --Der Eberswalder 14:04, 19. Okt. 2006 (CEST)
Version Der Eberswalder:
- Deshalb sind manche der außerchristlichen Notizen für die Frage nach dem historischen Jesus relevant. Ihre Auswertung ist jedoch umstritten, da sie selten sind, nur knappe Angaben zu Leben und Lehre Jesu bieten und meist nicht auf unabhängiger Nachforschung beruhten, sondern schon auf christliche Überlieferung reagierten. Als älteste dieser Notizen gilt die Erwähnung eines Jakobus, "Bruder des Jesus, welcher Christus genannt wird" in den Jüdischen Altertümern von Flavius Josephus (geschrieben zwischen 79 und 94).
Die Ersetzung von "Die ältesten dieser Notizen tauchen frühestens 40 Jahre nach Jesu Tod auf." durch "Als älteste dieser Notizen gilt die Erwähnung eines Jakobus, ..." soll verdeutlichen, dass all die anderen Notizen sehr viel späteren Datums sind und auch die erste Notiz nicht unbedingt auf diesen (in den Evangelien erwähnten) Jesus oder diesen Jakobus bezogen werden kann. --Der Eberswalder 14:04, 19. Okt. 2006 (CEST)
Jüdische Notizen
Version Jesusfreund:
- Jedoch sind diese nur bruchstückhaft überliefert, so dass eine Erwähnung Jesu vielleicht verloren ging. Eventuell war Jesus für gebildete Angehörige der jüdischen Oberschicht einfach zu unbedeutend, oder Justus hatte als Hofschreiber der Herodianer kein Interesse, über aus seiner Sicht gescheiterte jüdische Gegner dieses Könighauses zu berichten.
Den 2. Satz des obigen Abschnitts hatte ich wegen Spekulation gelöscht.
Version Jesusfreund:
- Das Schweigen antiker Quellen zu bestimmten, aus anderen Quellen als unbezweifelbar historisch bekannten Personen ist auch in anderen Fällen auffällig: So berichten Paulus von Tarsus und Philo nichts über Johannes den Täufer, während Josephus und die Mandäer diesen erwähnen. Josephus wiederum berichtet nichts über Paulus, Rabbi Hillel und den Lehrer der Gerechtigkeit aus Qumran, obwohl er sich zum Pharisäismus bekannte.
Version Der Eberswalder:
- Das Schweigen antiker Quellen zu bestimmten (aus anderen Quellen historisch belegten) Personen muss für sich allein betrachtet noch nicht bedeuten, dass die betreffende Person nicht gelebt hat. So berichtet Philo nichts über Johannes den Täufer, während Josephus und die Mandäer diesen erwähnen. Josephus wiederum berichtet nichts über Paulus von Tarsus, Rabbi Hillel und den Lehrer der Gerechtigkeit aus Qumran, obwohl er sich zum Pharisäismus bekannte. Nur wenn aus einer gut überlieferten Epoche überhaupt keine Zeitzeugen über die Existenz einer Person berichten, wird die These einer Nichtexistenz wahrscheinlicher.
Ich finde meine Lesart deutlich neutraler formuliert. Inhaltlich ist es dasselbe. --Der Eberswalder 14:04, 19. Okt. 2006 (CEST)
Testimonium Flavianum
Das Argument, dass die frühen Kirchenväter in ihren apologetischen Schriften Josephus nicht als Zeugen heranziehen, ist das bedeutendste Argument. Deswegen hatte ich es an die erste Stelle gesetzt. --Der Eberswalder 14:04, 19. Okt. 2006 (CEST)
„Bruder des Jesus, der Christus genannt wird“
Version Jesusfreund:
- Die zweite Stelle bei Josephus erwähnt die Hinrichtung des Jakobus (62) unter dem sadduzäischen Hohenpriester Hannas II. (zitiert nach Theißen S. 411):
Version Der Eberswalder:
- Die zweite Stelle bei Josephus erwähnt die Hinrichtung eines Jakobus im Jahre 62 (in der christlichen Tradition als Jakobus der Gerechte identifiziert) unter dem sadduzäischen Hohenpriester Ananus (Hannas II.) (zitiert nach Theißen S. 411):
Meine Version ist neutraler. Wenn nicht, warum nicht?
Version Der Eberswalder:
- Obwohl die meisten Historiker diese Stelle für echt halten, ist sie nicht ohne Probleme: Im selben Abschnitt berichtet Josephus von Jesus dem Sohn von Damneus, welcher drei Monate später an Stelle von Hannas Hohenpriester wird. Es kann daher angenommen werden, dass der zuvor erwähnte Jakobus als Bruder des späteren Hohenpriesters Jesus bar Damneus den Machtkämpfen um das Hohenpriesteramt zum Opfer fiel und die Namensänderung auf spätere christliche Editierung zurückzuführen ist. Für eine spätere Namensänderung spricht auch, dass eine Textvariante existiert, die den Namen Jesus nicht erwähnt und Jakobus als „Bruder von Barabbas" bezeichnet.
Auch hier ist meine Version neutraler als die Version von Jesusfreund, die lediglich das Neue Testament zitiert. --Der Eberswalder 14:04, 19. Okt. 2006 (CEST)
Mara bar Sarapion
Wer sagt denn, dass mit "der weise König der Juden" Jesus gemeint ist? Und wenn, was beweist das? Doch höchstens nur, dass Mara das von Gläubigen gehört hat. Mehr nicht. --Der Eberswalder 14:04, 19. Okt. 2006 (CEST)
Auswertung
Version Jesusfreund:
- Für die historische Forschung haben die außerchristlichen Notizen über Jesus eine mehrfache Aussagekraft:
Version Der Eberswalder:
- Aufgrund der besonderen Bedeutung Jesu für Christen und Muslime ist eine distanzierte Auswertung schwer möglich. Unterschiedliche Forscher gelangen daher zu unterschiedlichen Ergebnissen:
- Skeptische Sicht:
- Notizen über Jesus basieren nicht auf eigenem Erleben als historischer Person, sondern auf Kontakt mit Gläubigen des neuen Mysterienkultes sowie späteren christlichen Veränderungen der Originale.
- Für detaillierte Überlieferungen ist eine Entstehung vor dem 2. Jahrhundert nicht nachweisbar.
- Christliche Sicht:
Das, was jetzt im Punkt Auswertung im Artikel steht, ist reinste christliche POV. Es könnte wörtlich aus einem christlichen Missionsbuch stammen. Enzyklopädisch müsste es zumindest umformuliert werden --Der Eberswalder 14:04, 19. Okt. 2006 (CEST)
"ähnelt der Geburtslegende von den drei „Königen""
"Auch der Ausdruck „weiser König" ähnelt der Geburtslegende von den drei „Königen" aus dem Orient, die Jesu Geburtsort suchen (Mt 2,1ff), oder spielt sogar auf sie an." Ist das nicht unsagbarer Bödsinn? Es waren erstens nicht 3 und schon gar keine Könige. Da der Autor der besagten Texte noch vor der übermäßigen Romantisierung gelebt hat, ist doch eher anzunehmen, daß er - wenn überhaupt - von Sterndeutern/Weisen/Astronomen wüßte. Und somit kann da auch keine künstliche Beziehung zu den Orientalen hergestellt werden. Also ich denke, das sollte ersatzlos gestrichen werden. 84.58.49.253 05:04, 16. Dez. 2006 (CET)
POV
Der Artikel treibt viel Aufwand, einen POV voran zu treiben. Augenfällig ist dies zum Beispiel beim Testimonium Flavianum. Nun ist die Fälschung selbst und die Art und Weise, wie mit ihr im Christentum umgegangen wurde, natürlich peinlich. Bemerkenswerterweise wird darüber, speziell über die Motive der Fälschung, wenig geschrieben. Stattdessen wird der Theoriefindung, ob oder wie eine Erwähnung Jesu bei Josephus, wenn es sie denn gegeben hat, ausgesehen hätte, viel Raum gegeben. Und abschließend entfallen die Konjunktive, und diese Spekulationen werden als bare Münze verkauft:
- Ein jüdischer Historiker, ein syrischer Philosoph und ein römischer Staatsmann erwähnen Jesu gewaltsamen Tod mit je eigener Darstellung
Der versteckte Hinweis, dass es sich um die Meinung eines Theißen handele, kann das auch nicht rechtfertigen.
Ferner zeigt dieser Satz, woran der Artikel krankt. Was hier als Gewährsmann angeführt wird, sagt, wenn man Fälschung außen vor lässt, das, was die Christen glaubten oder über Christen geglaubt wurde. Die Existenz des christlichen Glaubens mit solchen Inhalten zu jener Zeit steht aber nicht in Frage. Unabhängige Gewährsleute sind hier nicht zu finden. -- ZZ 12:43, 18. Jul. 2007 (CEST) P.S. Es gibt noch deutliche andere Schwachstellen, das führt aber zur Verzettelung.
- Der Artikel referiert die historischen Hauptmeinungen zu den genannten Notizen. Nicht versteckt, sondern offen, so dass auch du bemerkt hast, wem diese Meinungen zugeordnet wurden.
- Das Testimonium Flavianum wird nunmal von Historikern seit 1945 nur noch selten als Ganzes als Fälschung beurteilt: Da können WP-Autoren nix dafür.
- Wir haben die verschiedenen Hypothesen dazu darzustellen, ohne eine davon als Tatsache zu verkaufen.
- Eben das tust DU aber hier, wenn du das Testimonium Flavianum als Ganzes als Fälschung bezeichnest, obwohl dies wissenschaftlich nicht gesichert und folglich umstritten ist.
- Über die Motive der möglichen Redaktion(en) dieses Textes erfährt man natürlich hier weniger als aus dem Originalartikel dazu. Das ist auch normal und richtig so, denn hier geht es ja nicht nur um diesen Josephustext. Näheres dazu kann man über den Wikilink erreichen.
- Der zitierte Satz von Theißen bezieht sich gar nicht primär auf das Testimonium Flavianum, sondern auf die von Historikern kaum bestrittene Annahme, dass die Jakobusnotiz bei Josephus historisch ist und es einen wahrscheinlichen historischen Kern des Testimoniums gibt, zu dem der gewaltsame Tod Jesu gehörte.
- Das kann man nur mit rein historischen Mitteln, nicht mit Glaubensvorurteilen, wahrscheinlich machen. Und die Gründe dafür müssen hier allgemein nachvollziehbar dargestellt werden.
- Eben deshalb wurden die vorgenannten Hypothesen relativ ausführlich referiert.
- Es stimmt also nicht,
- dass die Josephustexte insgesamt als Fälschungen gelten
- dass die Schlussfolgerung Theißens auf Glauben statt wahrscheinlichem historischen Wissen beruht
- dass nur noch christlicher Glaube an Jesu Historizität übrig bleibt, selbst wenn man die Josephusnotizen als Ganze für Fälschungen erklärt.
- Denn es gibt ja auch andere plausible außerchristliche Notizen und vor allem einen ziemlich soliden historischen Kern des NT, der beileibe nicht nur von Christen für historisch gehalten wird (vgl. z.B. den jüdischen Profanhistoriker Geza Vermes, um nur einen von vielen NT-Forschern außerhalb des Christentums zu nennen).
- "Unabhängige Gewährsleute sind hier nicht zu finden": Das hieße, dass alle im Text referierten Historiker für dich vom christlichen Glauben abhängig sind und diese Glaubensbrille bei ihren wissenschaftlichen Forschungen nicht absetzen können? Etwas anmaßend, oder?
- Denn unter diesen Forschern sind weder nur Christen, noch sind unter den christlichen Forschern nur Apologeten und keine Skeptiker, noch sind unter den Nichtchristen nur radikale Skeptiker und keine Vertreter einer möglichen Echtheit z.B. eines Kerns der Josephusnotizen.
- Kurz: Da von einer totalen Fälschung dieser Notizen nur wenige Außenseiter unter den Historikern reden, ist die POV-Warnung nicht stichhaltig begründet. Sie ist vielmehr mit deinem eigenen Glaubesdogma begründet, dass alles gefälscht sein MUSS, was Jesu Existenz nahelegen könnte.
- Ich nehme den Baustein daher wieder raus. Dann darfst du auch gern christliche Zensur behaupten. ;-) Jesusfreund 13:12, 18. Jul. 2007 (CEST)
- Ich hatte ja schon vor bewusster Verzettelung gewarnt.
- Deswegen in aller Kürze:
- Eben das tust DU aber hier, wenn du das Testimonium Flavianum als Ganzes als Fälschung bezeichnest, obwohl dies wissenschaftlich nicht gesichert und folglich umstritten ist. (Deine Worte).
- Und:
- Ein jüdischer Historiker, ein syrischer Philosoph und ein römischer Staatsmann erwähnen Jesu gewaltsamen Tod mit je eigener Darstellung (Artikel)
- Wir bemerken den Widerspruch und sehen, wer den POV als Tatsache darstellt.
- Auch sonst bist Du nicht auf das, was ich schrieb, eingegangen. Dabei haben Dir schon diverse Leute den POV attestiert. Deine weiteren Ausführungen, wie es handele sich um eine Mehrheitsmeinung unter den Historikern, oder Deine Vermutungen, was ich für richtig halte, sind das, was man dann schreibt. POV gestützt von POV. Ich werde Dich allerdings in Sachen christlicher Zensur zitieren. -- ZZ 13:24, 18. Jul. 2007 (CEST)
- Ich bin genauestens Punkt für Punkt auf dich eingegangen.
- Benenne bitte ganz konkret, welchen Widerspruch du siehst. Jesusfreund 14:13, 18. Jul. 2007 (CEST)
- Widerspruch: es ist umstritten, ob das Testimonium als Ganzes eine Fälschung ist. Demnach ist die gegenteilige Behauptung auch umstritten. Sie wird im Artikel aber als Tatsache dargestellt mit der Behauptung, Josephus liefere eine eigene Darstellung von Jesu Tod.
- Ferner hast Du den Passus mit den unabhängigen Gewährsleuten missverstanden, als Du ihn auf zeitgenössische Historiker bezogst, dabei ging es aber um die außerbiblischen Quellen zu Jesus.
- Mal am Rande - wieso, meinst Du, attestieren so viele Leute dem Artikel POV? -- ZZ 15:34, 18. Jul. 2007 (CEST)
- In dem Passus zum Testimonium werden Meinungen von insgesamt 11 Historikern referiert, die sich damit befasst haben. Während andere Passagen höchst umstritten sind, sieht keiner der Elf den Satz Und obgleich ihn Pilatus auf Betreiben der Vornehmsten unseres Volkes zum Kreuzestod verurteilte...als Fälschung an.
- Die Folgerung daraus - Josephus hatte von Jesus gehört und auch von seiner Kreuzigung durch Pilatus - wird Theißen zugeordnet. Es ist seine Folgerung; damit ist sie kein unumstrittener Fakt, nur etwas, was die meisten Historiker heute für wahrscheinlich halten.
- Dass die außerbiblischen Notizen nicht "unabhängig" sein müssen, sondern auf christliche Quellen reagiert haben können, steht schon gleich oben im Überblick.
- Über Motive anderer Benutzer spekuliere ich nicht, das macht keinen Sinn im Netz. Jesusfreund 21:06, 19. Jul. 2007 (CEST)
Ich bin ebenfalls der Meinung, dass hier (bzgl. der Jüdischen Notizen/Josefus) POV vorliegt. Und zwar mindestens an folgenden Stellen:
- „ ... so dass eine Erwähnung Jesu vielleicht verloren ging. Eventuell war Jesus für gebildete Angehörige der jüdischen Oberschicht einfach zu unbedeutend, oder Justus hatte als Hofschreiber der Herodianer kein Interesse, über aus seiner Sicht gescheiterte jüdische Gegner dieses Könighauses zu berichten.“
Hier wird eine erst zu beweisende (!) Hypothese (die Erwähnung Jesu) als wahr vorausgesetzt und dann verwundert nach irgend welchen äußeren Gründen gesucht, warum es keine Anhaltspunkte für die Hypothese gibt. Das ist reine Spekulation und keine Analyse.
- „Das Schweigen antiker Quellen zu bestimmten, aus anderen Quellen als unbezweifelbar historisch bekannten Personen ist auch in anderen Fällen auffällig:“
Das auch ist pejorativ: Es behauptet implizit, dass es andere „unbezweifelbare“ Quellen zu Jesus gibt. Das ist aber - zumindest an dieser Stelle des Artikels - keine belastbare Aussage.
- „Das wirkt, als sei vorher schon ausführlicher von Jesus berichtet worden und hier werde nur daran erinnert.“
Dies ist eine völlig aus der Luft gegriffene persönliche Annahme, die hier offenbar dazu dienen soll, das erste Zitat aus den Antiquitates (18,63) als echt zu stützen. Jesusfreund, ich bitte dich, die genannten Formulierungen zu ändern oder zu streichen. Ich halte auch nach wie vor die Aussagen unter „Überblick“ für nicht ganz NPOV. Ein Hinweis auf die Fraglichkeit der vorgestellten „Notizen“ ist dort unverzichtbar. Es reicht nicht, die Auswertungen als fraglich hinzustellen, fraglich ist nämlich die historische Zuverlässigkeit der Notizen selbst!! Gleichwohl meine ich, dass alle Notizen für die Frage (!) nach dem historischen Jesus relevant sind (und nicht nur manche). Ob sie die Historizität Jesu stützen, steht natürlich auf einem anderen Blatt (ich hatte das schon einmal umformuliert, aber Du hast das wieder revidiert).
Grundsätzlich frage ich mich, warum in diesem Artikel ein anderer Text zum Testimonium zu Grunde gelegt wird, als im Hauptartikel dazu. Auch fände ich es redlich, die Diskussion um die Echtheit des Zeugnisses im Hauptartikel zu führen und hier darauf zu verweisen. Gruß --Arjeh 16:21, 18. Jul. 2007 (CEST)
- Die Erwägungen zu Justus von Tiberias stammen nicht von mir, sondern werden ebenfalls bei Theißen/Merz als Allgemeinplatz der NT-Forschung genannt. Es waren halt unvollständig überlieferte Geschichtswerke, so dass Jesus in verlorenen Textpassagen erwähnt worden sein kann. Aber auch das bewusste Auslassen oder Nichtgehörthaben ist möglich; alle Möglichkeiten werden der Vollständigkeit halber gesagt. Damit wird natürlich nicht Jesu Existenz bewiesen; die könnte man auch dann nicht beweisen, wenn Justus ihn erwähnt hätte. Denn auch das kann ja von christlicher Überlieferung abgehangen haben. Und dass es die zur Zeit des Justus schon gab, lässt sich nicht bestreiten. Also muss man sein Schweigen dazu halt erklären.
- Das "auch" kann man weglassen, kein Problem. Es ist nur sinnvoll, um eine Beziehung zwischen dem Schweigen einiger Quellen zu Jesus und dem Schweigen anderer Quellen zu anderen damaligen Personen, die diesen Quellen hätten bekannt sein können, herzustellen. Da muss man also "auch" nicht soviel hineingeheimnissen.
- Die "persönliche Annahme" steht exakt genauso bei Theißen und stammt auch dort nicht von ihm allein, sondern gibt eine historische Mehrheitsmeinung zu dieser Stelle wieder. Und sie bezieht sich erstmal nur auf den Text als solchen; der kann ja immer noch als Ganzes interpoliert worden sein, was dann ja auch gesagt wird. Man kann allenfalls deutlich machen, dass dies laut Theißen eine historische Mehrheitsmeinung ist, aber weglassen kann man diese Deutung nicht.
- Da die Jakobusnotiz in der Regel als die ältere gilt, kann sie nicht das Testimonium stützen. Aber sie redet nur beiläufig von Jesus. Da Josephus sonst ja gerade die Ereignisse berichtet, bei denen es Konflikte mit Römern gab, kann er an anderer Stelle sehr wohl davon berichtet haben.
- Der Hinweis auf die Umstrittenheit und Fraglichkeit der Notizen - inklusive ihrer historischen Zuverlässigkeit, ja was denn sonst - steht gleich oben SEHR deutlich in der Einleitung: Daher verstehe ich deine Aufregung nicht.
- Wenn nicht alle Notizen irgendwie historisch relevant wären, ob für Jesu Existenz oder das frühe Christentum oder dessen Rezeption - würden wir hier ja nicht drüber berichten. Jesusfreund 21:06, 19. Jul. 2007 (CEST)
- PS: Ich kann mir einen Teil der Einwände nur aus einem Missverständnis heraus erklären. Hier geht es von vornherein NICHT darum, mit Hilfe von außerchristlichen Quellen Jesu Existenz zu "beweisen". Das kann und will niemand, auch keine der genannten Historiker tun das mit dieser Plattheit.
- Worum es geht, ist die Rezeption Jesu in der römischen Antike. Das sagt der Überblick schon gleich zu Beginn. Wenn man die Notizen nicht radikal skeptisch zu Fälschungen erklärt (was man nunmal auch höchstens wahrscheinlich machen, aber nicht beweisen kann), dann können einige nebenbei auch einige aus der christlichen Überlieferung bekannte Daten und Motive der urchristlichen Geschichte erhärten. Ein Beweis ist das alles natürlich nicht, es bleibt bei mehr oder weniger plausiblen Wahrscheinlichkeiten. Mehr wird auch von keinem der referierten Historiker beansprucht. Jesusfreund 21:50, 19. Jul. 2007 (CEST)
- Wenn im Überblick von „Jesu Rezeption“ die Rede ist, dann wird Jesus rezipiert, nicht die Geschichten über ihn. Auch sonst hält die Sprache nicht genug Abstand oder ist missverständlich, und bei lectio simplicior scheint der Text Dinge zu sagen, die er angeblich nicht sagen will. Ich gehe trotzdem davon aus, dass wir das gemeinsam hinkriegen.
- Was die Kommentare zum Testimonium in der mir vertrauten Literatur angeht, so funktionieren sie wie folgt: a) bei Josephus taucht Jesus zweimal auf, die eine Stelle ist offensichtlich gefälscht, die andere vielleicht nicht, b) womöglich ist die erste Stelle nicht komplett gefälscht, siehe Shlomo Pines. Einige spekulieren noch darüber, wann die Fälschung stattgefunden haben und inwiefern auch Agapias aus ihr zieht.
- Was übrigens meine Position zum Thema angeht, über die Du spekuliert hast, ich gehe davon aus, dass die Geschichten auf eine historische Person zurück gehen - mindestens eine, jedenfalls. Und da kommen die Probleme her, weil man nicht weiß, ob oder was da mit wem verknüpft wurde. -- ZZ 22:08, 19. Jul. 2007 (CEST)
- Naja, die Simplizität liegt auch etwas an der Sogkraft dieses Mediums und an meiner Ungeduld: Ich möchte Internetlesern, die ja meist auch recht ungeduldig Themenhopping und Fastfoodkonsum betreiben, auch nicht zu viel Kompliziertheit auf den Weg geben.
- "Die eine Stelle ist offensichtlich gefälscht" ist halt heute nicht mehr Forschungskonsens, sondern wie dargestellt eher:
- "Die eine Stelle ist wahrscheinlich mit einigen von Christen stammenden Sätzen erweitert und eventuell in einigen Ausdrücken umgeformt worden."
- Das sagt nicht nur Shlomo Pines, allerdings hat er m.E. mit der Agapiasversion die interessanteste These dazu anzubieten.
- Auch wenn alle Notizen allesamt nicht von Jesus reden und/oder gefälscht wären, so bliebe es doch recht schwierig und wenig überzeugend, die ganze urchristliche Geschichtsüberlieferung mit all ihren konkreten Zügen und Daten aus einem Mythos zu erklären. Jesusfreund 22:25, 19. Jul. 2007 (CEST)
- Arjeh, du hast oben selber betont, dass alle Notizen relevant sind, deshalb hatte ich "die" ergänzt. Nun löschst du genau das wieder, so bin ich verwirrt, was du willst. Ein Diskussionsergebnis waren diese Änderungen jedenfalls nicht. Das Tempus zu ändern oder einmal "Jesus" durch "er" ersetzen war nicht diskutiert und erscheint mir auch nicht nötig. Jesusfreund 22:47, 19. Jul. 2007 (CEST)
Frage
Wieso gibt es eigentlich parallel zu diesem Artikel hier auch noch Jesus außerhalb des Christentums???--A.M. 22:35, 19. Jul. 2007 (CEST)
- Dieser Artikel behandelt antike Notizen zu Jesus mit Relevanz für den histor.Jesus.
- Jener hieß früher "Jesus in anderen Religionen". Dort geht es also nicht um den histor. Jesus, sondern um die Rezeption des neutestamentlichen Jesus durch andere Religionen und Weltanschauungen, vom Judentum bis zur modernen Literatur. Ist also schon ein anderes Thema.
- Aber die Lemmata sind nicht optimal, da gebe ich dir recht. Jesusfreund 22:39, 19. Jul. 2007 (CEST)
Tacitusnotiz
Habe folgendes unverschämterweise revertiert:
- Die Tacitusnotiz sagt indes nicht mehr als Christen über einen historischen Jesus heute glauben und behaupten mögen. Tacitus sagt, daß sich die Christen auf eine Gestalt namens Christus berufen, ob diese auch tatsächlich existiert hat, wird bei ihm gar nicht thematisiert. Er überliefert damit keine historischen Fakten, sondern das Faktum des Glaubens an vermeintliche Fakten. Tacitus übernimmt die Eigenbeschreibung der Chrestianer ohne diese in irgendeiner Weise zu verifizieren. Er beschreibt, was an Christus wahr sein soll, daß die Chrestianer an eine Gestalt namens Christus und ihre Existenz glauben, nicht daß Christus auch tatsächlich existiert hat. Tacitus bestätigt die Existenz von Chrestianern, also von denen, die an Christus glauben, nicht aber die Existenz von Christus selbst.
Nochmals: Ein Existenzbeweis kann und soll sowieso nicht geführt werden, auch nicht mit Tacitus. Das steht zu Beginn im Text, unübersehbar. Dennoch zieht hier jemand (und wie oft in solchen Fällen ein "Neuangemeldeter", der nicht dazu stehen kann, dass er schon mal hier war) private Schlüsse, denen man den POV allzu deutlich anmerkt.
"Tacitus übernimmt die Eigenbeschreibung der Chrestianer...": Da weiß jemand mehr als die Historiker je wissen werden. Im Passus drüber steht doch schon ganz klar:
"Woher sein Wissen stammte, ist ungewiss."
Warum kann man es nicht dabei belassen und die Möglichkeit offenlassen, dass Tacitus sein Wissen von den Chrestianern von Plinius dem Älteren oder aus anderen römischen Annalen und aus seiner eigenen Begegnung mit Christen in Kleinasien hatte?
Dass er keine eigenen Nachforschungen anstellte, ist ebenfalls nicht sicher; er hat offensichtlich von früherer Unterdrückung des „Aberglaubens“ Kenntnis gehabt, dann wird er auch die amtlichen Gründe dafür gekannt und vielleicht sogar anhand anderer Aussagen geprüft haben, zumal er eben diese vorgegebenen Rechtfertigungen der Christenverfolgung unter Nero ja kritisch thematisiert in seinem Nero-Kapitel.
Dass er das Amt des Pilatus als "Prokurator" statt "Präfekt" angab, kann sowohl auf fehlerhafte römische Überlieferung wie auf fehlende eigene Nachforschung wie darauf verweisen, dass Tacitus das, was er erfuhr, halt einfach glaubte. Dann sah er eben keinen Anlass für Zweifel an Jesu Existenz. Mehr kann und muss man nicht nochmal zusätzlich "festschreiben", das wäre zwanghaft und dogmatisch. Jesusfreund 06:04, 20. Jul. 2007 (CEST)