Alfred Keller

General der deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg
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Alfred Keller (* 19. September 1882 in Bochum; † 11. Februar 1974 in Berlin) war ein General der deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg.

Lebenslauf

Fliegerausbildung und Erster Weltkrieg

Keller trat 1902 in das preußische Heer ein und gehörte zunächst der Pioniertruppe an. 1912 begann er allerdings mit der Ausbildung zum Flugzeugbeobachter und anschließend zum Flugzeugführer. Im Ersten Weltkrieg befehligte er als Hauptmann verschiedene Fliegerabteilungen und Armeeflugparks, bis er Anfang 1917 zum Kommandeur des Bombengeschwaders der Obersten Heeresleitung ernannt wurde. In dieser Funktion führte er zahlreiche Bombenangriffe auf die französischen Kanalhäfen und später auch auf Paris durch.

Zwischenkriegszeit

Bei Kriegsende 1918 verließ Keller die Armee und wurde zunächst Leiter des Landflugdienstes der Deutschen Luftreederei, der ersten deutschen Fluggesellschaft. 1923 wechselte er als Leitender Angestellter zur Junkers-Luftreederei und war dort zuletzt Geschäftsführer der Danziger Luftpost. 1925 wurde Keller Leiter der Verkehrsfliegerschule in Berlin-Staaken, die 1928 nach Braunschweig verlegt wurde. Hier wurde bereits in der Reichswehrzeit mit der geheimen Ausbildung neuer Militärpiloten begonnen.

Wehrmacht und Zweiter Weltkrieg

1934 ließ sich Keller als Oberst in der neugebildeten Luftwaffe reaktivieren, blieb aber zunächst noch Leiter seiner Flugschule. Erst nach einem halben Jahr wechselte er als Kommodore eines Kampfgeschwaders nach Fassberg und wurde 1935 Kommandeur der fliegenden Verbände im Luftkreis IV. Am 1. April 1936 wurde er zum Generalmajor ernannt. Anfang 1938 erfolgte seine Ernennung zum Kommandierenden General im Luftkreis II (Berlin) unter Beförderung zum Generalleutnant. Ein halbes Jahr später wurde er Befehlshaber des Luftwaffenkommandos Ostpreußen. Anfang 1939 wechselte Keller an die Spitze der 4. Fliegerdivision, was nominell einem Abstieg gleichkam. Er behielt jedoch ausdrücklich den Rang eines Kommandierenden Generals und wurde folgerichtig am 1. April zum General der Flieger befördert.

Wenige Wochen nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde Keller zum Kommandierenden General des IV. Fliegerkorps ernannt. Dieser Verband operierte während des Westfeldzuges 1940 vorwiegend in Belgien und den Niederlanden, wofür Keller Ende Juni das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes erhielt und am 19. Juli zum Generaloberst befördert wurde. Einen Monat später wurde er zum Chef der Luftflotte 1 und Luftwaffenbefehlshaber Ost ernannt. In dieser Funktion nahm er von 1941 bis 1943 am Russlandfeldzug teil, wobei die ihm unterstellten Einheiten vorwiegend im Bereich der Heeresgruppe Nord zum Einsatz kamen.

Als die deutsche Luftüberlegenheit im Sommer 1943 auch im Osten verlorenzugehen drohte, entband man den mittlerweile fast 61-jährigen Keller von seinem Kommando und ersetzte ihn durch den 16 Jahre jüngeren Günther Korten. Keller wurde nunmehr zum Korpsführer des Nationalsozialistischen Fliegerkorps ernannt, das für die Ausbildung des Pilotennachwuchses verantwortlich war. In dieser Stellung verblieb er bis zum Kriegsende.

Nachkriegszeit

Nachdem Keller 1947 aus der britischen Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt war, setzte er sich für die Gründung eines Interessenverbandes ein, dem Träger der höchsten Orden beider Weltkriege angehören sollten. Diese Bemühungen führten 1955 zur Gründung der Ordensgemeinschaft der Ritterkreuzträger, deren Vorsitzender er einige Jahre lang war. 1974 starb Alfred Keller 91-jährig in Berlin.

Auszeichnungen

Siehe auch