Eine Litfaßsäule ist eine Anschlagssäule, an die Plakate geklebt werden können. Sie zählt zum Bereich der Außenwerbung.
Erfunden wurde sie von einem Berliner Drucker namens Ernst Litfaß (* 1816 in Berlin † 1876 in Wiesbaden), der sich über die wahllos an die Wände geklebten Plakate ärgerte. Eine andere Quelle berichtet, dass er diese runden Informations- und Werbesäulen in Paris entdeckt habe. Die ersten Prototypen wurden 1855 in Berlin errichtet.
Er bekam von der Stadt Berlin ein bis 1880 gültiges Monopol für die Aufstellung dieser Anschlagssäulen (Allerdings unter der Auflage, auch die neuesten Nachrichten anzuschlagen). Im Jahre 1855 wurden die ersten 100 Litfaßsäulen in Berlin aufgestellt und dem Erfinder zu Ehren nach ihm benannt. Im Jahre 1865 wurden weitere 50 Säulen aufgestellt. Während der Kriegsjahre 1870/71 wurden dann von ihm als ersten die Kriegsdepeschen veröffentlicht.
Litfaßsäulen hatten teilweise auch zusätzliche Funktionen. Sie wurden zum Beispiel als Telefonvermittlung oder Elektroschalträume mitverwendet.
Weblinks
Litfaßsäule Die von dem Berliner Buchdrucker Ernst Th. Litfaß (1816-1874) erstmals 1854 aufgestellte zylinderförmige Plakatanschlagsäule, die noch heute in der Außenwerbung Verwendung findet. Entgegen einer verbreiteten Ansicht ist Litfass nicht der Erfinder dieser Art von Plakatsäulen.
Fahrbare und feststehende Plakatsäulen gab es in London und in Paris („Colonne Morris“) bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Litfaß erhielt lediglich die Konzession für die Aufstellung von 150 Anschlagsäulen nach dem Pariser Vorbild in Berlin. In Paris hatte der Zirkusdirektor Ernst Renz die sog. "colonnes affiches" gesehen. Renz übernahm übrigens auch die Finanzierung der Berliner Säulen.
Die Idee, Plakatsäulen aufzustellen, entstand, um dem damals um sich greifenden Wildanschlag entgegenzuwirken. Litfaß schlug den Behörden vor, überall in der Stadt Säulen aufzustellen, an denen die Menschen ihre Plakate anhängen konnten. Heute werden die Litfaßsäulen entweder als Allgemeinstellen oder als Ganzstellen genutzt.