Plumpsklo ist der umgangssprachliche Begriff für eine Toilette ohne Wasserspülung, d.h. ein Trockenklo. Der Kot samt Urin fällt in einen Kasten oder eine Grube und verbleibt dort, bis die Grube bzw. der Kasten gefüllt ist und sein Inhalt entsorgt wird. Alternativ wird die Grube - (Sickergrube) genannt - zugeschüttet und eine neue in einiger Entfernung ausgehoben - ein Vorgang, der sich zyklisch wiederholt ("wanderndes Plumpsklo").



In Städten ohne Abwasserentsorgung waren Plumpsklos früher weit verbreitet. Die Fäkalien wurden in Jauchegruben gesammelt und mehr oder weniger regelmäßig abgepumpt - Es kam schonmal vor, dass in einigen Baracken die Kacke bis zum Hals stand. Der Komfort dieser Toiletten war weitgehend den Wasserklosetts nachempfunden. Gespült wurde aber nicht, sondern stattdessen eine Klappe am unteren Ende des Keramikbeckens geöffnet und eventuell mit etwas Wasser aus einer daneben stehenden Kanne nachgeputzt.
Verbreitet waren auch Plumpsklos mit mehreren Sitzen (ohne Trennwand) zur gleichzeitigen Benutzung. Im alten Rom zum Beispiel galt das Scheissen als gesellige Angelegenheit. Das Plumpsklo kann als Weiterentwicklung des Stehklos mit einem horizontal angebrachten Balken zum Sitzen (im Volksmund "Donnerbalken") gelten.
Laut LG Hamburg, Az.: 313 S 78/0 reicht für ein Ferienhaus ein Plumpsklo aus, ohne dass der Vermieter explizit darauf hinweisen muss.
Plumpsklos in Schweden und Finnland
In den ländlichen Gegenden Schwedens und Finnlands kommen Plumpsklos noch relativ häufig vor. Man findet sie vor allem im Zusammenhang mit älteren Gebäuden, die heute als Freizeithäuser verwendet werden. Die schwedische Bezeichnung ist „Dass“ oder „Utedass“ (Außenklo), was auf das deutsche Wort bzw. den Artikel des Wortes "das Haus" zurückzuführen ist. Für die Entsorgung der Fäkalien sorgt, gegen Gebühr, die Gemeinde. Ein Entsorgungsabonnement kann auf die Sommermonate beschränkt werden.
Auch an schwedischen Stränden oder finnischen Nationalparks werden Plumpsklos aufgestellt, meist direkt neben den Parkplätzen, da es dort meist keine eigens dafür gebauten Häuschen gibt.
Plumpsklos in Eisenbahnzügen
Bis heute finden Plumpsklos (Fallrohrtoilette; „Offene Bauart“) in vielen Eisenbahnzügen Verwendung. Dabei werden Fäkalien und Urin durch eine Klappe auf die Gleise abgelassen, weswegen der Gebrauch in Bahnhöfen verboten ist. Bei der Deutschen Bahn AG werden die Plumpsklos immer mehr durch Vakuumtoiletten, die ein geschlossenes Abwassersystem erlauben, ersetzt.
Siehe auch
Weblinks
- Bebilderte Abhandlung: Plumpsklo, Abort, Stilles Örtchen