Potenzmittel
Als Potenzmittel bezeichnet man Stoffe und Medikamente, die der Bekämpfung der Impotenz dienen.
Medizinisch wird eine derartige Erektionsstörung und im weiteren Sinne auch die Störung der Erlebnisfähigkeit als erektile Dysfunktion bezeichnet. Man spricht von einer solchen, wenn es einem Mann über sechs Monate lang in drei Vierteln aller Versuche nicht gelingt, eine ausreichende Erektion des Penis zu erreichen. Schätzungen haben ergeben, dass etwa 20% aller Männer in Deutschland (mehr als 5 Millionen) an Impotenz leiden und daher potentielle Kandidaten für Potenzmittel sind. Doch die Dunkelziffer ist hoch.
Neben historisch bekannten volkstümlichen Potenzmitteln ("spanische Fliege") und meist unwirksamen unseriösen Mitteln, die in Illustrierten angeboten werden, sind von der pharmazeutischen Industrie in der letzten Zeit viele neue, medizinisch nachweisbar wirksame Potenzmittel entwickelt worden, die man in Pillenform einnehmen kann.
Bei den auf dem Markt vertriebenen Substanzen unterscheidet man
- Initiatoren (sie haben eine erektionsauslösende Wirkung),
- Konditionierer (sie verbessern die Bedingungen für eine Erektion).
Daneben gibt es noch andere Maßnahmen gegen die Impotenz:
- die Schwellkörperinjektion direkt in den Penis (z.B. mit Caverject oder Viridal),
- direkt in die Harnröhre einzuführende Therapeutika (z.B. Muse),
- Vakuum-Erektionshilfen,
- hydraulische Penisprothesen,
- chirurgische Eingriffe.
Der Vertrieb von potenzsteigernden Medikamenten ist ein lukrativer Millardenmarkt für die Pharmaindustrie.