Deutsche Mark † 1.1.2002 | |
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Land: | Deutschland |
Unterteilung: | 100 Pfennige |
ISO-4217-Code: | DEM |
Abkürzung: | DM |
Wechselkurs: (1.1.1999) |
1 EUR = 1,95583 DEM |
Die Deutsche Mark (ISO-Abkürzung DEM, national DM, auch D-Mark) war ab Juni 1948 gesetzliches Zahlungsmittel in West-Deutschland und West-Berlin. Am 1. Juli 1990 löste sie in der DDR die Mark der DDR ab.
Die D-Mark wurde von der Bank deutscher Länder, ab 1957 von der Deutschen Bundesbank herausgegeben. Neben der offiziellen Ausgabe hielt 1960 bis 1988 die Deutsche Bundesbank mit den Bundeskassenscheinen ein geheimes Ersatzgeld für Krisenzeiten bereit.
In der sowjetischen Besatzungszone bzw. Ostzone gab es ab Ende Juni 1948 die damalige "Deutsche Notenbank" in Ost-Berlin ebenfalls eine neue "Deutsche Mark" heraus, die umgangssprachlich Ost-Mark genannt wurde. Die offizielle Bezeichnung "Deutsche Mark" für das in der DDR gültige Zahlungsmittel wurde dort bis Anfang der 1960er Jahre beibehalten.
Seit der Einführung des Euro am 1. Januar 1999 existiert die D-Mark als eigenständige Währung nicht mehr, sondern nur noch als nichtdezimale Untereinheit des Euro, die Münzen und Geldscheine behielten ihren Status als gesetzliches Zahlungsmittel jedoch bis zum 31. Dezember 2001 bei. Von Handel und Banken wurde sie nach Einführung des Euro-Bargelds bis zum 28. Februar 2002 angenommen. Seit diesem Zeitpunkt können sie nur noch bei der Bundesbank sowie ihren Filialen - den Landeszentralbanken - getauscht werden. Die deutsche Mark wurde zu einem Wechselkurs von 1,95583 in Euro umgerechnet. Demnach erhielt man für eine Mark circa 0,51 Euro.
Die Deutsche Bundesbank gab Ende November 2004 bekannt, daß bis dato 46 % der Mark und Pfennig Münzen noch nicht umgetauscht worden sind und wohl bei den Sammlern verbleiben, der Nennwert dieser Münzen entspricht 7,32 Mrd. Mark; von den Banknoten sind 3 % bzw. 7,96 Mrd. Mark nicht umgetauscht worden (die meisten davon, 78 Mio. Stück, 10-Mark-Scheine).
Ausgabeformen
Die D-Mark wurde in Münzen und Banknoten herausgegeben.
MünzenMünzen existierten in den Nennwerten
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Auf der Rückseite der 2 DM-Münze sind folgende Persönlichkeiten der deutschen Geschichte abgebildet worden:
- Max Planck
- Konrad Adenauer
- Theodor Heuss
- Kurt Schumacher
- Ludwig Erhard
- Franz Josef Strauß
- Willy Brandt
Von 1951 bis 1958 war eine 2 DM-Münze im Umlauf, die der 1 DM-Münze sehr ähnlich war. Sie wurde durch die Münze mit dem Abbild von Max Planck ersetzt, die wiederum 1973 außer Kurs gesetzt wurde, aber bis zuletzt noch im Umlauf war. Im süddeutschen Raum ist Zwickel eine gängige Bezeichnung für die 2 DM-Münze.
Von 1951 bis 1975 gab es eine 5 DM-Münze aus Silber, die ersetzt wurde, als der Metallwert den Münzwert überstieg.
Die 10 DM-Münze wurde nicht regulär geprägt, sondern nur als Sondermünze. Sie galt trotzdem als gesetzliches Zahlungmittel, auch wenn sie im Handel so gut wie nie auftauchte.
Verwandte Themen: Deutsche Münzen.
Banknoten
Erste Serie
Die erste Serie an Banknoten wurde zur Währungsreform 1948 durch die Bank Deutscher Länder unter der Hoheit der westlichen Alliierten herausgegeben. Die Gestaltung der Noten orientierte sich sehr stark am US-Dollar.
Zweite Serie
Die zweite Serie an Banknoten wurde durch die Deutsche Bundesbank zwischen den Jahren 1960 und 1965 ausgegeben. Ihre Gestaltung unterschied sich deutlich von den wie ein Provisorium wirkenden vorhergehenden Ausgaben. Um politische Diskussionen über abgebildete Personen und die Motive an sich zu vermeiden, beschränkte man sich bewusst auf die Darstellung sehr alter Gemälde auf der Vorderseite und traditioneller Symbole auf der Rückseite wie das Wappentier, Eichenblätter oder bekannte symbolträchtige Bauwerke. Durch die lange Umlaufzeit dieser Serie und deren konservative und würdevolle Gestaltung verkörperten diese Banknoten für viele Menschen den Wert der D-Mark.
- 5 Deutsche Mark
- Vorderseite: Junge Venezianerin (Nach einem Gemälde von Albrecht Dürer)
- Rückseite: Eichenblätter
- 10 Deutsche Mark
- Vorderseite: Bildnis eines jungen Mannes (nach einem Gemälde von Albrecht Dürer oder Anton Neupauer)
- Rückseite: Segelschulschiff Gorch Fock
- 20 Deutsche Mark
- Vorderseite: Die Nürnberger Patrizier- und Kaufmannsfrau Elsbeth Tucher (nach einem Gemälde von Albrecht Dürer)
- Rückseite: Violine und Klarinette
- 50 Deutsche Mark
- Vorderseite: Porträt des Kämmerers H. Urmiller (nach einem Gemälde "Mann mit Kind" von einem unbekannten schwäbischen Meister)
- Rückseite: Holstentor in Lübeck
- 100 Deutsche Mark
- Vorderseite: Der Kosmograph Sebastian Münster (nach einem Gemälde von Christoph Amberger)
- Rückseite: Adler mit ausgebreiteten Schwingen (Bundesadler)
- 500 Deutsche Mark
- Vorderseite: Männerporträt (Nach dem Gemälde "Bildnis eines bartlosen Mannes" von Hans Maler von Schwaz)
- Rückseite: Burg Eltz
- 1000 Deutsche Mark
- Vorderseite: Der Magdeburger Theologe Dr. Johannes Scheyring nach einem Gemälde von Lucas Cranach d.Ä.)
- Rückseite: Dom zu Limburg an der Lahn
Dritte Serie
Die dritte und letzte Serie erschien ab 1989 und wurde durch den technischen Fortschritt notwendig. Die Fälschung der alten Banknoten wurde immer einfacher, so dass zahlreiche neue Sicherheitsmerkmale in die neuen Scheine eingearbeitet wurden. Auffällig ist bei der Wahl der Motive, die wieder Personen abbildeten, die bewusste Ausgewogenheit hinsichtlich Geschlecht (abwechselnd Frau und Mann - wobei das Geschlechterverhältnis zeitweilig diskutiert wurde: Die Gebrüder Grimm sind zu zweit.), Religion, Arbeitsgebiet der Person (Literatur, Musik, Naturwissenschaft, Geisteswissenschaft). Die Rückseite zeigt ein Motiv aus dem Arbeitsgebiet und Lebensumfeld der Person auf der Vorderseite.
- 5 Deutsche Mark
- Vorderseite: Bettina von Arnim, im Hintergrund das Gut Wiepersdorf sowie historische Gebäude von Berlin
- Rückseite: Brandenburger Tor
- 10 Deutsche Mark
- Vorderseite: Carl Friedrich Gauß und Glockenkurve, im Hintergrund Gebäude des historischen Göttingen
- Rückseite: Sextant
- 20 Deutsche Mark
- Vorderseite: Annette von Droste-Hülshoff, im Hintergrund historische Gebäude der Stadt Meersburg
- Rückseite: Schreibfeder und Buche (Bezug zu der Novelle "Die Judenbuche")
- 50 Deutsche Mark
- Vorderseite: Balthasar Neumann, im Hintergrund historische Gebäude von Würzburg
- Rückseite: Würzburger Residenz
- 100 Deutsche Mark
- Vorderseite: Clara Schumann, im Hintergrund Gebäude des historischen Leipzig
- Rückseite: Konzertflügel und das Hochsche Konservatorium in Frankfurt am Main
- 200 Deutsche Mark
- Vorderseite: Paul Ehrlich, im Hintergrund historische Gebäude der Stadt Frankfurt am Main
- Rückseite: Mikroskop und Äskulapstab
- 500 Deutsche Mark
- Vorderseite: Anna Maria Sibylla Merian und Insekt, im Hintergrund Gebäude des historischen Nürnberg.
- Rückseite: Löwenzahn, auf dem Raupe und Falter des "Grauen Streckfußes" sitzen
- 1000 Deutsche Mark
- Vorderseite: Gebrüder Grimm, im Hintergrund historische Gebäude der Stadt Kassel.
- Rückseite: das "Deutsche Wörterbuch" und die Königliche Bibliothek in Berlin
In memoriam
Am 26. Juli 2001 gab die Deutsche Bundesbank, ermächtigt durch die Bundesregierung mit dem Gesetz über die Ausprägung einer 1-DM-Goldmünze und die Errichtung der Stiftung "Geld und Währung" vom 27. Dezember 2000 'im Gedenken an die Deutsche Mark' die letzte Auflage der Deutschen Mark aus. Die Münze bestand aus 999-er Feingold und entsprach im Aussehen der zuletzt ausgegebenen 1 DM-Münze mit der Ausnahme, dass die Umschrift auf dem Revers nicht Bundesrepublik Deutschland, sondern Deutsche Bundesbank lautete.
Umrechnungswährung D-Mark
Die D-Mark bleibt aber den Menschen in Erinnerung und dient vor allem als Umrechnungswährung. Da insbesondere in der Gastronomie, bei Hotelübernachtungen, sowie diversen Dienstleistungen mit der Einführung des EURO enorme Preissteigerungen zu bemerken waren, rechnen die meisten Bundesbürger fast alle Einkäufe in D-Mark um. Eine im November 2004 veröffentlichte tns-Emnid-Studie kommt zu dem Ergebnis, daß 66 Prozent aller Bürger der BRD die Euro-Beträge noch in D-Mark umrechnen. Bei den Männern sind es 54 Prozent, bei den Frauen sogar 74 Prozent, die EURO-Beträge in D-Mark umrechnen. In bezug auf das Alter rechnen jüngere Leute im Jahre 2004 noch zu 41 Prozent in D-Mark um, die über 50-jährigen sogar zu 71 Prozent.
Literatur
- Holger Rosenberg: Die deutschen Banknoten ab 1871. ISBN 3924861730 (so genannter Rosenberg-Katalog, Standardwerk für Sammler deutscher Banknoten, alle Banknoten abgebildet, einschließlich Probedrucke und nicht ausgegebenem Militärgeld der DDR)