Peter Jackson
Peter Jackson (* 31. Oktober 1961 in Pukerua Bay) ist ein neuseeländischer Regisseur, Produzent und Autor.

Leben und Werk
Die Anfänge
Jackson beginnt schon in jungen Jahren mit einer geschenkten Super 8-Kamera zu experimentieren. Sein Interesse am Filmen wird noch größer, nachdem er erstmals den Klassiker King Kong und die weiße Frau (1933) gesehen hat. Zunächst träumt er davon, wenn er erwachsen ist, Spezialeffekte zu machen, was alle seine Filme prägt. Es entstehen mit seinem besten Freund Pete O'Herne die Filme "Ponty Mython" (eine Parodie auf Monty Pythons Flying Circus), "Planet of the Peters" (inspiriert von "Planet of the Apes"), ein Film über den Zweiten Weltkrieg, für den er den heimischen Garten mit Schützengräben durchzieht, sowie der Kurzfilm "The Valley", der für einen Wettbewerb hergestellt wird, aber nicht prämiert wird. Mit siebzehn Jahren bricht er die Schule ab, um in der Filmbranche Fuß zu fassen, bleibt allerdings vorerst erfolglos. So macht er zunächst eine Lehre als Filmgraveur.
Von seinem ersten Geld kauft er sich eine Kamera und beginnt einen Kurzfilm. Sämtliche Rollen werden mit Freunden und Bekannten besetzt. Auch Jackson selbst spielt zwei Charaktere. Die Handlung durchläuft eine große Entwicklung. Sollte es ursprünglich um einen Kollektensammler gehen, der von Kannibalen gefressen wird, so sind es später Aliens, die sich als Rettungseinheit tarnen, um den Kollektensammler zu fressen, und schließlich geht es um eine Rettungsmannschaft, die einen Kollektensammler vor kannibalischen Aliens rettet. Erst nach vier Jahren wird das Werk vollendet, komplett selbst finanziert und nun doch abendfüllend: Bad Taste, sein erster Spielfilm. Der Film gewinnt auf Festivals insgesamt 16 Fantasy- und Science-Fiction-Preise (auch in Cannes). Nun wird die heimische Filmbranche doch auf ihn aufmerksam.
1987 heiratet Jackson Fran Walsh, die ebenfalls ein großer Filmfan ist und fortan an fast all seinen Projekten als Drehbuchautorin oder Co-Produzentin mitarbeitet.
Jackson dreht für das Fernsehen oder wirkt bei Spezialeffekten für Produktionen mit. Öfters nutzt er die Chance, als Statist oder Nebendarsteller in seinen Filmen mitzuspielen. Sein Puppenfilm Meet the Feebles erregt die Öffentlichkeit und wird daraufhin als "nicht jugendfrei" eingestuft. Mit Braindead von 1992 folgt als nächste Arbeit wieder ein Horrorfilm, der heute Kultstatus genießt, aber in Deutschland in der ungeschnittenen Fassung offiziell nach § 131 StGB bundesweit beschlagnahmt wurde. Jacksons Werk zeigt hier besonders stark eine Anlehnung an Vorbilder wie Sam Raimi und George Romero, aber auch Buster Keaton und Monty Python. Man spricht vom Genre des "Funsplatter", das Jackson mit Bad Taste gewissermaßen erfunden und mit Braindead zur Vollendung gebracht hat.
Das Drama Heavenly Creatures, mit Kate Winslet und Melanie Lynskey als jugendliche Mörderinnen, macht ihn 1994 international bekannt, als er dafür den silbernen Löwen von Venedig erhält und eine Oscar-Nominierung für das beste Drehbuch.
Hollywood
1996 erschien The Frighteners mit Michael J. Fox in der Hauptrolle. Die Actionkomödie thematisiert auf humorvolle Weise das Geschäft mit dem Tod. Fox spielt einen Geisteraustreiber, der seit einem Autounfall Tote sehen kann und mit diesen gemeinsam Geld verdient, indem er sie in diversen Wohnungen spuken lässt. Der Film litt an seinem aufgeblähten und komplizierten Drehbuch einerseits, seinen schrillen und unglaubwürdigen Charakteren andererseits. Trotzdem gelang Jackson eine interessante Mischung aus Krimi, Geistergeschichte, Komödie und Abenteuer, die visuell den Bogen zwischen Jacksons Frühwerken und seiner Mainstreamzeit schlägt.
1997 begannen die Vorbereitungen für das bisher größte Filmprojekt aller Zeiten: die Verfilmung des Fantasy-Epos „Der Herr der Ringe“ von J. R. R. Tolkien. Jackson verfilmte das Buch als Trilogie, alle drei Teile wurden am Stück an diversen Drehorten in Jacksons Heimat Neuseeland gedreht. Die Filme kamen 2001 (Der Herr der Ringe: Die Gefährten), 2002 (Der Herr der Ringe: Die zwei Türme) und 2003 (Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs) jeweils kurz vor Weihnachten weltweit in die Kinos.
Mit dieser Trilogie schaffte Jackson einen Meilenstein der Filmgeschichte: Alle drei Teile errangen zusammen 30 Oscar-Nominierungen und wurden letztendlich mit 17 Oscars ausgezeichnet. Der dritte Teil erhielt alle 11 Oscars, für die er nominiert wurde (darunter den Preis für den besten Film und die beste Regie). Außerdem erhält Die Rückkehr des Königs als erster Fantasy-Film überhaupt den Oscar als bester Film.
Durch die Herr der Ringe-Filme wurde Jackson praktisch über Nacht von einem belächelten neuseeländischen Horrorfilmregisseur zu einem der erfolgreichsten und bekanntesten Filmemacher aller Zeiten. Obwohl er danach ankündigte, einen kleinen Film mit geringen Kosten drehen zu wollen, war sein nächstes Projekt die aufwändige Neuverfilmung von King Kong und die weiße Frau (King Kong), die am 14. Dezember 2005 weltweit in die Kinos kam. Auch wenn der Film Millionenbeträge an den Kinokassen einspielte, blieb er jedoch hinter den sehr hohen Erwartungen zurück.
Peter Jackson hatte 2007 einen kleinen Gastauftritt in der Komödie Hot Fuzz,verkleidet als Weihnachtsmann,der der Hauptperson des Filmes ein Messer durch die Hand stößt
Familie
Peter Jackson hat mit Fran Walsh, die als Co-Produzentin, Co-Autorin und Co-Songwriterin ebenfalls drei Oscars für den dritten Teil der Der Herr der Ringe-Trilogie erhielt, zwei Kinder namens Billy und Katie, die in der Fantasy-Trilogie in mehreren kleinen Kurzauftritten zu sehen sind. Billy ist außerdem in der Szene mit den Babys in den schwebenden Laufgestellen in The Frighteners zu sehen.
Zukünftige Projekte
Als nächstes Projekt hat Jackson die Verfilmung des Romans "In meinem Himmel" () um ein totes Mädchen angekündigt. Das Drehbuch hat er wiederum zusammen mit Fran Walsh und Philippa Boyens geschrieben. Die Dreharbeiten beginnen im Oktober 2007. Ferner besitzt Jackson eine Option auf die Verfilmung von Naomi Noviks Temeraire-Romanzyklus, der historische Elemente mit fantastischen Elementen mischt. Jackson sagte in einem Interview mit der Internetseite „aintitcollnews.com“, in der Vermengung von Historizität und Phantastik sehe er ganz deutlich ein prägendes Element seines filmischen Schaffens.
Obwohl Jackson großes Interesse an einer Verfilmung von Tolkiens The Hobbit bekündet hat, sah es zwischenzeitlich so aus, als bekäme ein anderer Regisseur den Zuschlag. Jackson befand sich in einem Rechtsstreit mit New Line Cinema, die die Filmrechte am Hobbit bis 2008 halten. Kürzlich ließ ihr Manager Robert Shaye Jackson jedoch verlauten, dass eine Verpflichtung Jacksons für das Projekt weiterhin möglich sei. [1]
Nach wie vor spielt er auch mit dem Gedanken, Bad Taste und The Frighteners fortzusetzen. Die geplante Verfilmung des Videospiels Halo sei vorerst auf Eis gelegt, teilte Jackson in einer Pressemitteilung mit. Weder Universal noch Fox hätten den Verträgen zur Finanzierung des Halo-Films zugestimmt. Zudem hat er einem Fotografen im westfälischen Werl einen Besuch abgestattet, um sich mit ihm ausführlich über die Katastrophe der Möhnesperrmauer während des Zweiten Weltkrieges zu unterhalten. Eine Verfilmung ist daher auch hier nicht auszuschließen.
Ab voraussichtlich Herbst 2007 wird Jackson zusammen mit Steven Spielberg an der Verfilmung von drei Tim und Struppi Filmen arbeiten. Jackson wird bei einem der drei Filme selbst Regie führen. Die Filme werden mit Motion Capture als CGI-Animationsfilme gedreht werden.
Filmografie
- The Valley (1976)
- Bad Taste (1987)
- Meet the Feebles (1989)
- Braindead (1992)
- Heavenly Creatures (1994)
- Forgotten Silver (1995)
- The Frighteners (1996)
- Der Herr der Ringe: Die Gefährten (2001)
- Der Herr der Ringe: Die zwei Türme (2002)
- Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs (2003)
- King Kong (2005)
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Jackson, Peter |
KURZBESCHREIBUNG | Neuseeländischer Regisseur, Produzent und Autor |
GEBURTSDATUM | 31. Oktober 1961 |
GEBURTSORT | Pukerua Bay, Neuseeland |
- ↑ herr-der-ringe-film.de: Shaye: „Der Hobbit“ wird kommen!, 13. Juli 2007