Hurtigruten (norweg. [hʉrtirʉtən], wörtlich übersetzt: „Die schnelle Linie“) ist die Bezeichnung für die norwegische Postschiffslinie.
Heute fahren die kombinierten Fracht-, Passagier- und Kreuzfahrtschiffe die Küstenlinie Norwegens zwischen Bergen und Kirkenes in sechseinhalb Tagen ab und passieren dabei viele landschaftlich reizvolle Küstengebiete (im Sommer auch einige Fjorde). Die Hurtigruten-Strecke ist heute neben ihrer eigentlichen Funktion als Transportmittel eine international bekannte Touristenattraktion.

Geschichte
Die Hurtigruten wurde von einer privaten Reederei, der Vesteraalens Dampskibsselskap (VDS) gegründet und fuhren erstmalig 1893 zwischen Trondheim und Hammerfest. Die erste regelmäßige Postverbindung zwischen Süd- und Nordnorwegen war dem Einsatz des erfahrenen Kapitäns Richard With zu verdanken. Zusammen mit einigen Lotsen hatte er über Jahre hinweg akribisch über die Fahrten durch die Gewässer entlang der norwegischen Küste Buch geführt. Er traute sich als erster zu, die Strecke bis nach Hammerfest auch bei Nacht zu fahren - ein Geschwindigkeitsgewinn, der Voraussetzung für die staatlichen Subventionen war, ohne die sich eine Postschiffverbindung nicht hätte finanzieren lassen.
Am 2. Juli 1893 machte sich die „D/S Vesteraalen“ unter Kapitän Richard With auf den Weg von Trondheim nach Hammerfest. Es wurden auf dieser ersten Route, die insgesamt 67 Stunden dauerte, unterwegs neun Orte angelaufen: Rørvik, Brønnøy, Sandnessjøen, Bodø, Svolvær, Lødingen, Harstad, Tromsø und Skjervøy. Damit änderte sich das Leben für die Bewohner in der unwegsamen Küstenregion Nordnorwegens gewaltig. Die Hurtigruten prägten und einten das Land. Der beschwerlichere Landweg durch die zerklüftete Landschaft konnte nun vermieden werden. Schon fünf Jahre später wurde die Strecke nach Süden bis Bergen verlängert, und 1911 wurde Kirkenes als nördlicher Endpunkt festgelegt. Auch heute noch trägt diese Linienverbindung die Ehrenbezeichnung „Riksvei Nr. 1“ (Reichsstraße Nr.1) .
Viele Jahrzehnte lang war die Hurtigruten vor allem im Winter für einige Ortschaften die einzige Versorgungsmöglichkeit und wurde deshalb staatlich subventioniert. Durch die Ausweitung des Straßennetzes und die bessere Erreichbarkeit durch Flugzeuge nahm die wirtschaftliche Bedeutung der Hurtigruten allerdings ab, so dass heute der Tourismus die größere Rolle spielt. Nach wie vor jedoch transportieren die Hurtigrutenschiffe auch Fracht und Pendler von Hafen zu Hafen. Da der norwegische Staat regelmäßig die Subventionen nur befristet gewährt und die Subventionierung seit Ende der 1990er Jahre jeweils auf das Winterhalbjahr reduziert hat, ist die Reederei bemüht, durch den Einsatz moderner Kreuzfahrtschiffe den Ansprüchen einer größeren Zahl von internationalen Touristen gerecht zu werden, um so die Einnahmeausfälle durch zusätzliche Passagiere zu kompensieren. In der Winterzeit ist die Auslastung der Schiffe jedoch noch immer so gering, dass die Hurtigruten jedes Jahr Verluste verzeichnet. Ende des Jahres 2004 wurde von der norwegischen Regierung ein Subventionspaket in Höhe von 1.9 Milliarden Norwegischen Kronen (=216 Mio €) bereitgestellt, dass den Linienbetrieb bis Ende des Winterhalbjahres 2011/12 sicherstellt. Eine ersatzlose Streichung nach Ablauf dieses Termins ist jedoch nicht zu erwarten, da der tägliche Liniendienst der Hurtigruten nach wie vor im Selbstverständnis der Norweger, insbesondere im Norden des Landes, einen zentralen Stellenwert besitzt, den sich das reiche Norwegen leisten sollte.
Interessante Einblicke in die Geschichte der Hurtigruten von den Anfängen bis zur Gegenwart bietet das 1993 in Stokmarknes eröffnete Hurtigrutenmuseum.
Passagierzahlen und Ausrichtung
Die Schiffe der Hurtigruten beförderten seit Ende des 2. Weltkrieges durchschnittlich pro Jahr etwas mehr 410.000 Passagiere. Dabei hat sich die Passagierstruktur in der Jahren erheblich verändert: Waren in den 1940er und 50er Jahren noch nahezu ausschließlich Distanzpassagiere an Bord, die die Schiffe über das gesamte Jahr weitgehend gleichmäßig verteilt als reines Transportmittel nutzten, so finden sich dort heute überwiegend Touristen, die die Hurtigruten in den Sommermonaten als Küstenkreuzfahrt bzw. als Teil ihrer Urlaubsreise nutzen. Ohne diese touristische Ausrichtung der Linie wäre ein auch nur annähernd kostendeckender Betrieb der Schiffe nicht mehr zu realisieren. Ende der 1980er Jahre waren die Passagierzahlen derart zurückgegangen, dass es ernsthafte Überlegungen gab, die Hurtigruten in ihrer bisherigen Form einzustellen. Durch die konsequente Ausrichtung auf touristische Anforderrungen, ohne dabei den Charakter der Postschiffe zu verlieren, konnten seit Anfang der 1990er Jahre wieder erheblich steigende Passagierzahlen verzeichnet werden. Mittlerweile haben sich die jährlichen Passagierzahlen auf 500.000 bis 550.000 Passagiere pro Jahr eingependelt; ca. 70% hiervon sind Rundreisen-Passagiere, also Touristen.
Eine Übersicht über die Passagierentwicklung:
Jahr | Fahrgastzahlen | Bemerkung |
---|---|---|
1946 | 376.563 | |
1962 | 569.579 | das bisher passagierstärkste Jahr |
1972 | 509.933 | |
1982 | 277.249 | |
1988 | 249.947 | das bisher passagierschwächste Jahr |
1992 | 268.516 | |
1997 | 409.594 | |
2002 | 547.407 |
Linienweg
Von Süd nach Nord werden folgende Häfen angelaufen:
Tag | Hafen | Einlaufend | Auslaufend | Bemerkungen |
---|---|---|---|---|
1 | Bergen | 20:00 Uhr | Im Winterfahrplan 22:30 Uhr | |
2 | Florø | 02:00 | 02:15 | Im Winterfahrplan 04:30 - 04:45 |
2 | Måløy | 04:15 | 07:15 | Im Winterfahrplan 07:15 - 07:30 |
2 | Torvik | 07:15 | 07:30 | Im Winterfahrplan 10:30 - 10:45 |
2 | Ålesund | 08:45 | 09:30 | Im Winterfahrplan 12:00 - 15:00 |
2 | Geiranger | 13:30 | 13:30 | (nur im Sommer) |
2 | Molde | 21:30 | 22:00 | Im Winterfahrplan 18:00 - 18:30 |
2 | Kristiansund | 01:30 | 01:45 | Im Winterfahrplan 22:45 - 23:00 |
3 | Trondheim | 08:15 | 12:00 | Im Winterfahrplan 06:00 - 12:00 |
3 | Rørvik | 20:30 | 21:30 | |
4 | Brønnøysund | 00:45 | 01:00 | |
4 | Sandnessjøen | 03:45 | 04:15 | |
4 | Nesna | 05:25 | 05:30 | |
4 | Ørnes | 09:20 | 09:30 | |
4 | Bodø | 12:30 | 15:00 | |
4 | Stamsund | 19:00 | 19:30 | |
4 | Svolvær | 21:00 | 22:00 | |
5 | Stokmarknes | 00:55 | 01:00 | |
5 | Sortland | 02:30 | 03:00 | |
5 | Risøyhamn | 04:15 | 04:30 | |
5 | Harstad | 06:45 | 08:00 | |
5 | Finnsnes | 11:15 | 11:45 | |
5 | Tromsø | 14:30 | 18:30 | |
5 | Skjervøy | 22:30 | 22:45 | |
6 | Øksfjord | 02:00 | 02:15 | |
6 | Hammerfest | 05:15 | 06:45 | |
6 | Havøysund | 09:30 | 09:45 | |
6 | Honningsvåg | 11:45 | 15:15 | |
6 | Kjøllefjord | 17:30 | 17:45 | |
6 | Mehamn | 19:45 | 20:00 | |
6 | Berlevåg | 22:30 | 22:45 | |
7 | Båtsfjord | 00:45 | 01:00 | |
7 | Vardø | 04:00 | 04:15 | |
7 | Vadsø | 07:30 | 08:15 | |
7 | Kirkenes | 10:00 | 12:45 |
In Kirkenes ist der Wendepunkt der Hurtigruten-Schiffe. Ab hier geht es fast denselben Weg zurück. Allerdings werden die auf dem Hinweg in den Nachtstunden angelaufenen Häfen auf dem Rückweg vorwiegend tagsüber angelaufen, so dass alle Häfen bei gutem Licht erreicht werden können:
Von Nord nach Süd werden folgende Häfen angelaufen:
Tag | Hafen | Einlaufend | Auslaufend | Bemerkungen |
---|---|---|---|---|
7 | Kirkenes | 12:45 | ||
7 | Vardø | 16:00 | 17:00 | |
7 | Båtsfjord | 20:15 | 20:30 | |
7 | Berlevåg | 22:15 | 22:30 | |
8 | Mehamn | 01:00 | 01:15 | |
8 | Kjøllefjord | 03:15 | 03:30 | |
6 | Honningsvåg | 05:45 | 06:15 | |
8 | Havøysund | 08:15 | 08:30 | |
8 | Hammerfest | 11:15 | 12:45 | |
8 | Øksfjord | 15:40 | 15:45 | |
8 | Skjervøy | 19:15 | 19:45 | |
8 | Tromsø | 23:45 | 01:15 | |
9 | Finnsnes | 04:15 | 04:45 | |
9 | Harstad | 08:00 | 08:30 | |
9 | Risøyhamn | 10:45 | 11:00 | |
9 | Sortland | 12:30 | 13:00 | |
9 | Stokmarknes | 14:15 | 15:15 | Hier befindet sich das Hurtigrutenmuseum |
9 | Svolvær | 18:30 | 19:30 | |
9 | Stamsund | 21:00 | 21:30 | |
10 | Bodø | 01:30 | 04:00 | |
10 | Ørnes | 07:00 | 07:15 | |
10 | Nesna | 11:00 | 11:15 | |
10 | Sandnessjøen | 12:30 | 13:30 | |
10 | Brønnøysund | 16:15 | 17:00 | |
10 | Rørvik | 20:30 | 21:45 | |
11 | Trondheim | 06:30 | 10:00 | |
11 | Kristiansund | 16:30 | 17:00 | |
11 | Molde | 20:30 | 21:30 | |
11 | Ålesund | 23:45 | 00:45 | |
12 | Torvik | 02:00 | 02:15 | |
12 | Måløy | 05:00 | 05:45 | |
12 | Florø | 07:45 | 08:15 | |
12 | Bergen | 14:30 |
Die Liegezeit in den Häfen bemisst sich sowohl nach dem Zeitaufwand des Be- und Entladens, als auch nach der touristischen Bedeutung des Ortes oder der Stadt. So weisen touristisch bedeutende Häfen eine Liegezeit von bis zu 6 Stunden auf.
Ehemalige Hurtigrutenhäfen
Im Laufe der Jahre hat sich der Linienweg aus unterschiedlichen Gründen in Teilbereichen ein wenig verändert. Dies geschah vor allem aufgrund wirtschaftlicher oder nautischer Erfordernisse. So sind folgende Anlegestellen oder Häfen aus dem Linienplan der Hurtigruten ausgeschieden (Von nord nach süd):
Schiffsbegegnungen
Die nord- und südgehenden Schiffe begegnen sich auf dem Linienweg regelmäßig an folgenden Positionen:
(Die Zeiten sind Ca.-Werte und können in Ausnahmenfällen stark von den hier angegebenen abweichen)
Nordgehend | |
---|---|
2. Tag | Sommer: gegen 04.50 Uhr zwischen Måløy und Tørvik Winter: gegen 06:15 Uhr zwischen Florø und Måløy |
3. Tag | zwischen 06.30 Uhr und 10.00 Uhr im Hafen Trondheim, sowie zwischen 20.30 Uhr und 21.15 Uhr im Hafen Rørvik. |
4. Tag | gegen 08.15 Uhr zwischen Nesna und Ørnes, sowie gegen 20.15 Uhr zwischen Stamsund und Svolvær |
5. Tag | gegen 08.00 Uhr im Hafen von Harstad, sowie gegen 21.30 Uhr zwischen Tromsø und Skjervøy. |
6. Tag | gegen 09.15 Uhr vor der Insel Havøy, sowie gegen 23.00 Uhr bei Berlevåg |
Südgehend | |
---|---|
7. Tag | gegen 23.00 Uhr im Hafen von Berlevåg. |
8. Tag | gegen 09.15 Uhr an der Nordspitze der Insel Havøy, sowie gegen 21.30 Uhr zwischen Tromsø und Skjervøy. |
9. Tag | gegen 08.00 Uhr im Hafen von Harstad, sowie gegen 20.15 Uhr zwischen Svolvær und Stamsund |
10. Tag | gegen 08.15 Uhr zwischen Nesna und Ørnes,sowie zwischen 20.30 Uhr und 21.15 Uhr Im Hafen von Rørvik. |
11. Tag | zwischen 06.30 Uhr und 10.00 Uhr im Hafen Trondheim, sowie gegen 19.40 Uhr zwischen Kristiansund und Molde |
12. Tag | Sommer: gegen 04.50 Uhr zwischen Tørvik und Måløy Winter: gegen 06:15 Uhr zwischen Måløy und Florø |
Bei einer Begegnung der Schiffe werden folgende Signale gegeben: Das nordgehende Schiff gibt 2 x lang, 1 x kurz und das südgehende Schiff 2 x lang, 1 x kurz, 1 x lang. Die Begrüßung erfolgt am Tage per Signalhorn und bei Dunkelheit per Scheinwerfer, wobei das nordgehende Schiff in der Regel zuerst grüßt.
Entfernungen auf der Hurtigruten
Im Sommer betragen die nord- und die südgehende Strecke von Bergen über Geiranger nach Kirkenes und zurück jeweils 1460 nautischen Meilen (2705 Kilometer). Somit legen die Schiffe insgesamt für einen Umlauf 2920 nautische Meilen (5410 Kilometer) zurück. Im Winter wird der Geirangerfjord nicht angelaufen, was die zurückgelegte Gesamtstrecke auf 2670 nautische Meilen (4946 Kilometer) reduziert.
Reedereien der Hurtigruten
Seit der Gründung der Hurtigruten haben 9 Reedereien die Hurtigruten betrieben. Die TFDS und die OVDS fusionierten am 1. März 2006 zur HURTIGRUTEN GROUP ASA, die heute alle Schiffe auf dieser Linie betreibt; seit April 2007 unter dem Namen HURTIGRUTEN ASA.
Hier alle ehemaligen Reedereien:
- HURTIGRUTEN ASA - Umbenennung nach Gesellschaftsbeschluss im März 2007
- HURTIGRUTEN GROUP ASA - Fusion der TFDS und OVDS am 1. März 2006
- TFDS - Troms Fylkes Dampskibsselskap A / S (von 1979 bis 1. März 2006)
- ODS/OVDS - Ofotens og Vesteraalens Dampskibsselskap A / S (von 1936 bis 1. März 2006)
- VDS - Vesteraalske Dampskibsselskab (von 1893 bis 1988, Fusion mit ODS)
- BDS - Bergenske Dampskibsselskab (1894 - 1979)
- NFDS - Nordenfjeldske Dampskibsselskab (1895 - 1989)
- DSDS - Det Stavangerske Dampskibsselskab (1919 - 1979)
- NDS - Nordlandske Dampskibsselskab (1945 - 1958)
- FFR - Finnmark Fylkesrederi og Ruteselskap A / S
Schiffe der Hurtigruten
Für eine Abfahrt jeden Tag werden 11 Schiffe benötigt. Im Einsatz sind zur Zeit 13 Schiffe; die Schiffe der Traditionellen Generation sind vorwiegend im Winterhalbjahr auf der Hurtigrute eingesetzt; in dieser Zeit vertreten sie die regelmäßig Schiffe der Neuen Generation die in dieser Zeit als Kreuzfahrtschiffe in den Gewässern der Antarktis und vor Chile eingesetzt werden. In der Wintersaison 2005/2006 waren z.B.die Schiffe MS Nordnorge und MS Nordkapp nicht in der Hurtigrute eingesetzt. Im Sommerhalbjahr werden dagegen Schiffe der Traditionellen Generation, teilweise auch der Mittleren Generation zu Sonder- und Kreuzfahrten im Nordmeer und vor Svalbard eingesetzt, gelegentlich jedoch auch als Reserveschiff mit einer kleinen Besatzung bereitgehalten.
Aktuelle Schiffe der Hurtigruten:
Man unterscheidet bei den aktuell eingesetzten Schiffen drei Kategorien: Die Traditionelle Generation, die Mittlere Generation und die Neue Generation.
Die Traditionelle Generation (Etterkrigsflåten):
Diese Schiffsgeneration kann aus heutiger Sicht als sicher nicht mehr zeitgemäß und veraltet angesehen werden. Die Kabinenstandarts sind in Bezug auf Geräuschdämmung, Komfort und Ausstattung nicht vergleichbar mit den Schiffen der Neuen Generation. Auch das Be- und Entladen von Fracht mittels Bordkran ist zeitaufwendig und umständlich. Dennoch sind die beiden verbliebenen Schiffe dieser Generation vor allem bei Touristen sehr beliebt, spiegeln sie doch - wie kaum ein anderes Schiff in Europa - den nostalgischen Character der alten Postschiffe wieder. Ein Schwesterschiff der MS Lofoten, die im übrigen in Norwegen als Technisches Kulturdenkmal unter Denkmalschutz gestellt wurde, die alte MS Finnmarken, kann im Hurtigrutenmuseum in Stokmarknes besichtigt werden.
Noch eingesetzte Schiffe dieser Generation:
- MS Lofoten (Baujahr: 1964, BRZ: 2.621, 399 Passagiere, Länge 87,4 m, Breite 13,5 m, 5 Decks)
- MS Nordstjernen (Baujahr: 1956, BRZ: 2.568, 410 Passagiere, Länge 87,4 m, Breite 13,2 m, 5 Decks)
Die Mittlere Generation (Mellomgenerasjonen)
Die Indienststellung der Schiffe dieser, heute als Mittlere Generation bezeichnet, markierte einen Wendepunkt in der Flottenpolitik der Hurtigruten-Reedereien. erstmalig waren für den Frachttransport Stellplätze für Container am Heck der Schiffe vorgesehen. Dieses Konzept bewährte sich jedoch nicht, da man feststellen musste, dass die Frachtmengen Rückläufig waren, während die Kabinenkapazitäten nicht ausreichend konzipiert waren. So beschloss man im Jahr 1988 einen Umbau der drei Schwesterschiffe dieser Generation. Bei diesem Umbau erhielten sie anstelle der Containerstellplätze am Heck einen neuen Kabinenaufbau. Damit und mit dem zusätzlich mittschiffs aufgesetzten Panoramasalon konnten sowhl die Kabinenplätze nahezu verdoppelt, als auch der Komfort für die Passagiere erheblich verbessert werden. Die mit diesem neuen Konzept gesammelten guten Erfahrungen flossen in die Konzeption der folgenden Schiffsgeneration(en) maßgeblich ein. Mit dem Umbau dieser Schiffsgeneration begann die Umstrukturierung der gesamten Flottenpolitik der Hurtigruten von Transportschiff hin zum Kreuzfahrtschiff.
Noch eingesetzte Schiffe dieser Generation:
- MS Vesterålen (Baujahr: 1983, BRZ: 6.261, 560 Passagiere, Länge 108,6 m, Breite 16,5 m, 7 Decks)
- MS Lyngen (Baujahr: 1982, BRZ: 6.167, 505 Passagiere, Länge 108,6 m, Breite 16,5 m, 7 Decks)
Die Neue Generation (De Nye Skipene)
Schon bei der Konzeption der ersten Einheiten dieser Neuen Generation der Hurtigrutenschiffe, setzten die Reedereien in Bezug auf Ausstattung und Komfort auf einen Schiffstyp, vergleichbar einem kleinen Kreuzfahrtschiff. Erstmalig wurden Suiten, Wellnessbereiche und Swimmingpools auf den Schiffen verwirklicht. So war es erstmalig möglich diese Schiffe - vor allem im passagierschwachen Winterhalbjahr - als so genannte Expeditionsschiffe außerhalb der Hurtigruten einzusetzen und so neue Geschäftsfelder zu erschließen. Der vorerst jüngste Neubau, die MS Fram basiert auch auf diesem Konzept, wird jedoch vorerst ausschließlich als Expeditionsschiff eingesetzt. Die Schiffe dieser Generation variieren trotz ihres gleichen Grundkonzeptes teilweise stark in Größe, Design und Ausstattung, so dass man sie nicht als "Schwesterschiffe" einstufen kann.
Im Liniendienst eingesetzte Schiffe dieser Generation:
- MS Midnatsol (Baujahr: 2003, BRZ: 16.000, 1.000 Passagiere, Länge 135,75 m, Breite 21,5 m, 9 Decks)
- MS Trollfjord (Baujahr: 2002, BRZ: 16.000, 896 Passagiere, Länge 135,75 m, Breite 21,5 m, 9 Decks)
- MS Finnmarken (Baujahr: 2002, BRZ: 15.000, 1.000 Passagiere, Länge 138,5 m, Breite 21,5 m, 8 Decks)
- MS Polarlys (Baujahr: 1996, BRZ: 12.000, 737 Passagiere, Länge 123,0 m, Breite 19,5 m, 8 Decks)
- MS Nordkapp (Baujahr: 1996, BRZ: 11.386, 691 Passagiere, Länge 123,3 m, Breite 19,5 m, 7 Decks)
- MS Nordlys (Baujahr: 1994, BRZ: 11.200, 691 Passagiere, Länge 121,8 m, Breite 19,2 m, 7 Decks)
- MS Richard With (Baujahr: 1993, BRZ: 11.205, 691 Passagiere, Länge 121,8 m, Breite 19,2 m, 7 Decks)
- MS Kong Harald (Baujahr: 1993, BRZ: 11.200, 691 Passagiere, Länge 121,8 m, Breite 19,2 m, 7 Decks)
- MS Nordnorge (Baujahr: 1997, BRZ: 11.386, 691 Passagiere, Länge 123,3 m, Breite 19,5 m, 7 Decks)
Derzeit nicht im Liniendienst eingesetzt:
- MS Fram (Baujahr 2007, BRZ: 11.647, 500 Passagiere, Länge 113,0 m, Breite 20,0 m, 7 Decks)
Ausgemusterte Einheiten der Hurtigruten:
Die Abkürzungen hinter den Jahreszahlen stehen für die jeweilige Reederei, die das Schiff auf den Hurtigruten betrieb.
In alphabetischer Reihenfolge:
- MS Alta 1950 NFDS
- DS Ariadne 1939 BDS
- DS Astreæa 1900 BDS
- DS Barøy (1) 1940 ODS, MS Barøy (2) 1953 ODS
- DS Capella 1898 NFDS
- DS Christiania 1944 DSDS
- DS Dronning Maud 1925 NFDS
- DS Dronningen 1945 VDS
- DS Erling Jarl (1) 1895 NFDS, MS Erling Jarl (2) 1949 NFDS
- DS Finmarken (1) 1912 VDS, MS Finmarken (2) 1956 VDS
- DS Hakon VII 1923 NFDS
- DS Håkon Adalstein 1902 NFDS
- DS Haakon Jarl (1) 1914 VDS, MS Håkon Jarl (2)1952 NFDS
- DS Hadsel 1941 NFDS
- MS Harald Jarl 1960 NFDS
- DS Hera 1913 BDS
- DS Irma 1931 BDS
- DS Jupiter 1896 BDS
- DS Kong Gudrød 1930 NFDS
- DS Kong Haakon 1919 NFDS
- DS Kong Halfdan 1898 NFDS
- DS Kong Harald (1) 1919 NFDS
- MS Kong Olav 1964 DSDS
- DS Lofoten (1) 1932 VDS,
- DS Lyngen 1948 VDS
- DS Lyra (1) 1905 BDS, (2) 1945 BDS
- MS Meteor 1955 BDS
- DS Midnatsol (1) 1910 BDS, MS Midnatsol (2) 1949 BDS, (3) 1982 TFDS
- DS Mira 1927 BDS
- MS Narvik 1982 HRG (BRZ: 6.257, 580 Passagiere, Länge 108,6 m, Breite 16,5 m, 7 Decks)
- DS Neptun 1919 BDS
- MS Nordlys (1) 1951 BDS
- DS Nordnorge (1) 1936 ODS, (2) 1944 ODS, MS Nordnorge (3) 1964 ODS
- DS Nordstjernen (1) 1937 BDS
- DS Olaf Kyrre 1895 NFDS
- DS Orion] 1898 BDS
- DS Oslo 1948 VDS
- DS Ottar Jarl 1947 NFDS
- DS Polarlys (1) 1912 BDS, MS Polarlys (2) 1952 BDS
- DS Prins Olav 1937 NFDS
- DS Prinsesse Ragnhild 1931 NFDS
- DS Ragnvald Jarl (1) 1942 NFDS, MS Ragnvald Jarl (2) 1956 NFDS
- DS Richard With (1) 1909 VDS
- DS Røst 1899 VDS
- DS Ryfylke 1940 NFDS
- DS Saltdal 1946 NDS
- MS Salten 1953 NFDS
- DS Sanct Svithun (1) 1927 DSDS, MS Sanct Svithun (2) 1950 DSDS
- DS Sigurd Jarl (1) 1899 NFDS, (2) 1942 NFDS
- DS Sirius 1894 BDS
- DS Skjerstad 1945 NDS
- MS Sørøy 1962 DSDS
- DS Tordenskjold 1946 NFDS
- DS Vesteraalen (1) 1893 VDS, MS Vesteraalen (2) 1950 VDS
Literatur
- Hurtigruten, mit dem Postschiff entlang der norwegischen Küste, 2003, DuMONT Reiseverlag Köln, ISBN 3-7701-6301-X
- Hurtigruten, die schönste Seereise der Welt, 2002, Reiselivsutvikling Reklame AS, Bergen, ISBN 82-993154-3-3
- Hurtigruten, in der 1. Reihe entlang Norwegens Küste, 2004, DVD 90 Minuten, Komplett Media GmbH, Grünwald, ISBN 3-8312-6627-1
- Hurtigruten, Mit dem Postschiff durch Norwegen, 2003, Tecklenborg Verlag, ISBN 3-9240-4447-3
- Steamers of the Fjords - The Ferry to the Top of the World, 1987, Conway Maritime Press, London, ISBN 0-85177-446-6
Weblinks
- Offizielle Webseite in norwegisch und englisch
- Offizielle Webseite der Generalagentur für Deutschland und Österreich
- Ausführliche private Webseite über die Hurtigruten
- Fotos und Daten zu Aktuellen und ausgemusterten Einheiten (schwedisch)