Ferenc Gyurcsány
Ferenc Gyurcsány (*4. Juni 1961 in Pápa) ist ein ungarischer Unternehmer, Politiker und seit Ende September 2004 Ministerpräsident von Ungarn.
Gyurcsány studierte an der Universität von Pécs (Fünfkirchen) Pädagogik und Wirtschaftswissenschaften.
Er war von 1983 bis 1988 der Sekretär der Jugendorganisation der Ungarischen Sozialistischen Arbeiterpartei (Kommunistischer Jungbund, KISZ) von Pécs. 1988-89 war er der Präsident des Universitäts bzw. Hochschulrates der KISZ. 1989 war er kurze Zeit lang der Sekretär des Zentralrates der KISZ.
Nach der Wende arbeitete er als Mitarbeiter in diversen Finanzfirmen. 1992 gründete er seine Firma, die Altus AG, was sich zu einer der größten Firmen in Ungarn entwickelt hat. Er führte seine Firma bis 2002. Danach wurde er Chef des Aufsichtsrates (bis 2003).
Er galt als einer der engsten Mitarbeiter vom ex-Regierungschef Péter Medgyessy. 2002 wurde er strategischer Hauptratgeber von Medgyessy. Nach der ersten Regierungsumbildung von Medgyessy in 2003 wurde er Minister für Jungend, Familie und Sport.
Er ist Mitglied der Sozialistischen Partei Ungarns (MSZP). 2003 wurde er in den Ausschuss der Partei gewählt. 2004 wählte man ihn zum Präsidenten der Parteiorganisation im Komitat Győr-Moson-Sopron.
Im September 2004 entzog ihm Medgyessy sein Vertrauen. Danach gab er seinen Rücktritt als Minister bekannt. Ende des Monats brach die Medgyessy-Regierung zusammen. Die Partei durfte zwischen zwei Kandidaten wählen: Gyurcsány und Péter Kiss, dem Stellvertreter von Medgyessy. Die Partei wählte mit hoher Mehrheit Gyurcsány. Er wurde am 28. September vereidigt. Die Regierung legte am 4. Oktober seinen Eid ab. Gyurcsány trat deswegen als Parteichef von Győr-Moson-Sopron zurück.