Ulrich Beiger

deutscher Schauspieler und Regisseur
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 13. Juli 2007 um 15:53 Uhr durch César (Diskussion | Beiträge) (Weblinks: korr kat (hat "nur" an Edgar-Wallace-Film mitgewirkt)). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Ulrich Beiger (* 26. August 1918 in München; † 18. September 1996 in München) war ein deutscher Schauspieler und Regisseur.

Theater

Nach dem Abitur begann Beiger ein Studium der Zeitungs- und Theaterwissenschaften in München. Dort entdeckte ihn im Theaterseminar von Prof. Arthur Kutscher der renommierte Theaterintendant Otto Falckenberg, der den jungen Studenten ihn als Regie-Assistenten an die Münchner Kammerspiele holte. 1938 erhielt Beiger ebendort sein erstes Bühnenengagement als Schauspieler. Bis zur Zwangsschließung der deutschen Theater 1944 gehörte er zum Ensemble der Münchner Kammerspiele. Weitere Theaterstationen waren das Bayerische Staatsschauspiel in München und das Hebbel-Theater in Berlin. An letzterem war er vor allem als Bühnenregisseur tätig. Außerdem spielte er an vielen Tourneenbühnen, als Kabarettist an Kleinkunstbühnen und gab Operettengastspiele. Seit 1950 war er zudem als Schauspiellehrer tätig.

Film

1942 gab er neben Erik Ode in der Komödie Kleine Residenz sein Spielfilmdebüt. In einer über 50 Jahre umfassenden Kinokarriere spielte Beiger in Filmen der unterschiedlichsten Genres – in Musikfilmen (Im Weißen Rößl), Heimatfilmen (Die Försterchristl), Dramen (El Hakim), Literaturverfilmungen (Ludwig Ganghofers Schäfer vom Trutzberg), Komödien (Manöverball), Krimis (Fluchtweg St. Pauli – Großalarm für die Davidswache), Kriegsfilmen (Gesprengte Ketten mit Steve McQueen), aber auch seichteren Produktionen (wie Die unglaublichen Abenteuer des Guru Jakob mit Zachi Noy und Schulmädchenreport 9). Dem Publikum der Edgar Wallace-Filme war er zudem durch seine Verkörperung zwielichtiger und durchtriebener Charaktere vertraut (u.a. in Der Frosch mit der Maske und Die Bande des Schreckens). Seine letzten Kinorollen hatte er jeweils in Komödien mit Thomas Gottschalk: Zärtliche Chaoten (1987) und Trabbi goes to Hollywood (1991).

Fernsehen

Auch in Fernsehproduktionen war Beiger seit 1955 ein vielgesehener Gast. Er spielte im Durbridge-Straßenfeger Melissa, in Axel Eggebrecht Fernsehspiel Der Röhm-Putsch (in der Rolle des späteren Generalfeldmarschalls Walter von Reichenau), in Bernhard Sinkels Mehrteiler Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull nach Thomas Mann und absolvierte Gastauftritte in zahlreichen Fernsehserien und –reihen wie Dem Täter auf der Spur, Tatort, Der Kommissar, Derrick und Der Alte. Populär war auch sein Colonel Snyder in der Serie Percy Stuart, der als wohlwollendes Mitglied des Excentric-Clubs den Titelhelden (verkörpert von Claus Wilcke unterstützte.

Hörfunk und Synchronisation

Darüber hinaus arbeitete Beiger als Sprecher für zahlreiche Hörspielproduktionen, u. a. die Krimireihen Dickie Dick Dickens und Gestatten, mein Name ist Cox!, Klein Dorritt (BR 1960) nach Charles Dickens und als Inspector Lognon in Maigret und die Unbekannte (BR 1961) nach Georges Simenon. Als Synchronsprecher lieh er seine Stimme u. a. Maurizio Arena (Die Puppen).

Privates

Ulrich Beiger war mit der Schauspielerin Hannelore Schützler verheiratet. Aus dieser Ehe gingen zwei Kinder hervor. Die letzten Lebensjahre verbrachte er mit seiner Frau im bayerischen Gauting. Am 18. September 1996 starb er im Alter von 78 Jahren in München.

Filmografie (Auswahl)

Literatur

  • Hermann J. Huber: Langen-Müllers Schauspieler-Lexikon der Gegenwart: Deutschland, Österreich, Schweiz, München-Wien: Langen-Müller 1986.