Die Polizei Nordrhein-Westfalen ist die Landespolizei des deutschen Bundeslandes Nordrhein-Westfalen mit 65 Polizeibehörden und Polizeieinrichtungen und etwa 50.000 Beschäftigten.
Polizei Nordrhein-Westfalen | |
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Staatliche Ebene | Land |
Stellung | Landesoberbehörde |
Aufsichtsbehörde | Innenministerium des Landes NRW |
Hauptsitz | Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen |
Bedienstete | 50.000 |
Netzauftritt | www.polizei.nrw.de |
Organisation
Das Innenministerium NRW ist die oberste Landesbehörde für diese Polizei. Die Polizei ist zweistufig aufgebaut. Die Basis bilden 47 Kreispolizeibehörden (KPB), wobei die KPB der kreisfreien Städte Polizeipräsidien sind. Die fünf Bezirksregierungen führten bis 30.06.2007 in ihrem Zuständigkeitsbereich die Aufsicht über die Kreispolizeibehörden. Die Autobahnpolizei gehörte bis 31. Dezember 2006 zu den Bezirksregierungen, wurde dann den fünf Polizeipräsidien Köln, Bielefeld, Münster, Dortmund und Düsseldorf zugeschlagen.
Landeskriminalamt
Das Landeskriminalamt mit Sitz in Düsseldorf (Völklinger Str. 49) ist mit über 900 Mitarbeitern eine übergeordnete Kriminalpolizei des Landes. Seit 1978 stellt das LKA die Geschäftsführung des „Beraterteams für Fälle schwerster Gewaltkriminalität“ des Bundes und der Länder. Es betreibt ferner seit 1991 für alle Polizeien der Länder und des Bundes die Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS).
Die Ausbildung von Polizeivollzugsbeamten des mittleren Dienstes fand zuletzt 2001 beim damaliigen Institut für Aus- und Fortbildung der Polizei Nordrhein-Westfalen (IAF NRW), dem heutigen LAFP mit Hauptsitz in Selm-Bork statt. Die Behörde betreibt nur noch Fortbildung. An der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen findet die theoretische Ausbildung für den gehobenen Polizeivollzugsdienst statt.
Für alle deutschen Polizeien betreibt NRW die Polizei-Führungsakademie (PFA) mit Sitz in Münster für die Ausbildung von Ratsanwärtern (höherer Dienst).
Bereitschaftspolizei
Zur Bereitschaftspolizei gehören drei Abteilungen, drei Technischen Einsatzeinheiten (TEE) und 18 Einsatzhundertschaften. Letztere sind auf 14 Polizeipräsidien verteilt. Insgesamt gehören der BePo 2400 Mitarbeiter an.
Landesreiterstaffeln
Die beiden Landesreiterstaffeln ("Rheinland" und "Westfalen") verfügen über 40 durch Leasing finanzierte Polizeipferde. Die Dienststelle hat eine Stärke von 50 Polizeibeamten.
Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste NRW
Das Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste NRW ist für die Ausstattung der Polizei in Bereichen wie Bekleidung, Waffen, Funk- und Sondertechniken, sowie für die Informations- und Kommunikationstechnik zuständig. Verschiedene Zweigstellen des LZPD sind verantwortlich für die freie Heilfürsorge, Bekleidungslieferung, Kfz- und Waffentechnik. Das Landesamt bietet in Duisburg eine Berufsausbildung zum Mechatroniker, zum Systeminformatiker (Funktechnische Systeme), Elektroniker für Geräte und Systeme sowie in den verschiedenen Liegenschaften die Berufsausbildung zum Kfz-Mechatroniker und zum Büchsenmacher an.
Das LZPD wurde am 01. Juli 2007 hauptsächlich aus den bisherigen Zentralen Polizeitechnischen Diensten und der Abteilung 4 des LKA neu gegründet. Zum Zeitpunkt der Neugründung waren 1022 Mitarbeiter beim LZPD beschäftigt, davon 62 bei der Polizeifliegerstaffel und mehr als 600 Mitarbeiter im Haupthaus in Duisburg. Die Zentralen Polizeitechnischen Dienste wurden 18 Jahre zuvor ebenfalls aus der Abteilung 4 (DV-Abteilung) des LKA und dem damaligen Fernmeldedienst FMD gegründet.
Polizeifliegerstaffel
Vormals Hubschrauberstaffel Rheinland u. Westfalen, heißt die fliegende Einheit seit 1998 Polizeifliegerstaffel NRW. Standorte sind zwei Flugeinsatzgruppen in Dortmund und Düsseldorf mit eigener Luftfahrzeugwerft und Pilotentrainingsstätte. Als Einsatzmittel betreibt die Staffel zwei Transporthubschrauber vom Typ Eurocopter 155, fünf so genannte Alarmhubschrauber MBB BK 117, die sich mit Suchscheinwerfern, Wärmebild- u. Videotechnik ausrüsten lassen, sowie zwei Beobachtungsflugzeuge Cessna 182 Skylane. Bis zum 30. Juni 2006 gehörte die Polizeifliegerstaffel organisatorisch zum LKA NRW, durch die Neuorganisation der nordrhein-westfälischen Polizei wurde sie dann in das LZPD (Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste) integriert.
Wasserschutzpolizei
Die für die Wasserschutzpolizei organisatorisch zuständige Behörde ist das Polizeipräsidium Duisburg. Das ehemalige Wasserschutzpolizeipräsidium liegt an der Moerser Straße 217-219. Die WSP hatte vor der Neuorganisation und Eingliederung in das PP Duisburg 295 Mitarbeiter und verfügt derzeit über 24 Boote.
Es bestehen folgende Dienststellen: Die Wasserschutzpolizeihauptwache Duisburg, die Wasserschutzpolizeiwachen Bergeshövede, Bonn, Datteln, Düsseldorf, Emmerich am Rhein, Essen, Köln, Minden, Münster, Wesel und die Zentrale Kriminalitätsbekämpfung (ZKB). Der Zuständigkeitsbereich umfasst vor allem den Rhein, die Weser, die Ems, die Ruhr bis Essen und die Norddeutschen Kanäle.
Rechtsgrundlagen
Es gilt folgendes Polizeirecht: Nordrhein-Westfälisches Polizeigesetz (PolG NRW) und das Ordnungsbehördengesetz (OBG NRW).
Ausrüstung
Die meisten Streifenwagen stammen von den heimischen Herstellern Opel oder Volkswagen. Bis 2004 trugen alle Streifenwagen die Kennzeichen des zuständigen Landkreises (z.b. DU - (X)XXXX). Standardmäßig wurden die Anfangszahlen 3XXXX bzw. 38XXX (Abweichungen möglich) vergeben. Seit 2004 werden die geleasten Streifenwagen auf das einheitliche Kennzeichen NRW 4 - XXXX umgerüstet (siehe Bild unten). Die „4“ im Kennzeichen steht für die Zuständigkeit des Innenministeriums. Gekaufte Fahrzeuge haben weiterhin das alte Kennzeichen.
Sonstiges
Die Polizei NRW betreibt eine Internetwache, bei der sogar Onlineanzeigen erstattet werden können.
Das Landespolizeiorchester mit Sitz in Wuppertal ist organisatorisch dem Institut für Aus- und Fortbildung zugeordnet.