Altpreußisches Infanterieregiment No. 11 (1806)
Das in Königsberg garnisonierte Grenadier-Regiment König Friedrich Wilhelm I. (2. Ostpreußisches) Nr. 3, war eines der ältesten Regimenter Preußens. Als ein Grenadierregiment der Preußischen, später Kaiserlich-Deutschen Armee, war es zu Beginn des Ersten Weltkrieges in Königsberg stationiert und der 1. Division unterstellt. Damit war es Teil des I. Armeekorps einen Teil der 8.Armee.

Regimentsgeschichte (1655–1919)
Das Regiment unter dem Großen Kurfürsten (Bis 1688)
Am 18.August 1665 (Stiftungstag) wurde das Ursprungsregiment unter dem Namen "Jung-Holstein" durch den Großen Kurfürsten in der Zitadelle Wesel gegründet. Anfangs waren sie mit Handgranaten, Degen, Musketen und Piken bewaffnet.
Im Pfälzischer Erbfolgekrieg wurde das Regiment in Holland unter das Kommando von Wilhelm von Oranien gestellt und verteidigte erfolgreich die Festung Charleroi und kämpfte am Rhein unter General Barfuf ín Uerdingen 1689.
Das Regiment unter König Friedrich I. (1688–1713)
1693 war das Regiment Bestandteil der Kaiserlichen Truppen im Großen Türkenkrieg und kämpfte in Serbien und Ungarn. In Belgrad fiel der Kommandeur Oberstleutnant v. Horn. Unter Prinz Eugen stritt es in Ungarn in der Schlacht bei Zenta.
1698 wurde die Garnison des Regimentes nach Königsberg i. Pr. verlegt, dass fortan der Stammsitz werden sollte.
Im Spanischen Erbfolgekrieg (1701–1714) nahm es unter Befehl des Fürsten Leopold von Dessau als Teil des Reichsheeres an Kämpfen in Italien bei Saffano und der Belagerung von Turin teil.
Das Regiment unter König Friedrich Wilhelm I. (1713–1740)
Vom Oktober bis Dezember 1715 wurde unter Führung des Königs Friedrich Wilhelm I., das Regiment bei der Belagerung von Stralsund und dem Sturm der Insel Rügen im Großen Nordischen Krieg erfolgreich eingesetzt. Nach dem Soldatenkönig wurde das Regiment nachfolgend benannt.
Das Regiment unter König Friedrich II. (1740–1786)
In den Schlesischen Kriegen kämpfte es 1742 in der Schlacht bei Chotusitz in Böhmen. 1744 dann in der Schlacht bei Hohenfriedeberg und bei der Schlacht bei Soor. 1757 erwehrte es in Groß-Jägerndorf gegen die Russen und einige Monate eroberte es die Peenemünder Schanze gegen die Schweden. In der Schlacht von Zorndorf halbierte sich Mannschaftstärke und 1759 in Kunersdorf kapitulieren es schließlich. Aber schon 1760 stritt es wieder in Torgau und 1762 in Freiberg.
Vom Tod Friedrich II. bis zu den Befreiungskriegen (1788–1815)
1794 nahm das Regiment als preußisches Kontingent gegen den Kościuszko-Aufstand in Polen teil und kehrte schon im darauf folgenden Jahr nach Königsberg zurück.
In den Napoleonische Kriege wurde das Regiment 1805 an der Weichsel stationiert und verteidigte Danzig. 1807 zeichnete es sich in Schlacht bei Preußisch Eylau aus. In den Befreiungskrieg kämpfte es unter York und Blücher bei Berlin, Wittenberg, Großgörschen, Bautzen, Löwenberg, Goldberg, Wartenburg, Leipzig, Metz, St. Dizier, Laon, Paris.
Von den Befreiungskriegen bis zur Reichseinigung (1815–1871)
Während des Deutschen Krieg von 1866, kämpfte das Regiment in Tschechien in der Schlacht bei Trautenau und der Schlacht bei Königgrätz.
Im Deutsch-Französischer Krieg von 1870–1871, wurde das Regiment an den verschiedensten Schauplätzen des Krieges eingesetzt. Unter anderen bei: Colombey, Noisseville und bei Servigny, Amiens, Rouen, Evreux, Maison Brulet und St. Duen.
Das Regiment im Deutschen Kaiserreich (1871–1914)
1901 ernannte sich Kaiser Wilhelm II. zum Regimentschef. Alle Soldaten erhielten Garde-Dekorationen, obwohl das Regiment nicht zur Garde gezählt wurde. Zusätzlich erhielt es eine neue Bezeichnung: Grenadier-Regiment König Friedrich Wilhelm I. ( 2. Ostpreußisches) Nr. 3.
Das Regiment im Ersten Weltkrieg (1914–1918)
Im Ersten Weltkrieg kämpfte das Regiment unter ihrem Kommandeur Oberst von Wedel sofort in den ersten Tagen des Krieges im Osten: Stallupönen, Gumbinnen, Tannenberg, Masurischen Seen, Suwalki, Polen, Karpaten, Galizien, Russland und in den Rokitnosümpfen. Dann im Westen: Bei Verdun und dort im Cailettewald, im Fuminrücken und im Fauxgrund. Es nahm an der Eroberung von Fort Souville teil. Ab 1916 wieder im Osten: Karpaten, Rumänien und in der Bukowina um 1917, nach dem Friedensvertrag von Brest-Litowsk, wiederum im Westen eingesetzt zu werden.
Im Januar 1919 wurde das Regiment nach 234 Jahren des Bestandes aufgelöst.
Stellung des Regiments in der Armeeorganisation 1914
- 8.Armee
- I. Armeekorps
- 1. Division
- 2. Infanteriebrigade in Königsberg
- Grenadier-Regiment König Friedrich Wilhelm I. (2. Ostpreußisches) Nr. 3
- 2. Infanteriebrigade in Königsberg
- 1. Division
- I. Armeekorps