Lorenz Vogel

deutscher Maler
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 12. Juli 2007 um 11:08 Uhr durch Manuel Heinemann (Diskussion | Beiträge) (typo). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Lorenz Vogel (* 10. August 1846 in Göggingen bei Krauchenwies, Grafschaft Hohenzollern-Sigmaringen; † 8. November 1902 in München) war ein deutscher Maler.

Leben

Am 10. August 1846 wurde Lorenz Vogel als sechstes Kind des Maurermeisters Gabriel und Cäcilie Vogel geborene Schlegel in Göggingen geboren. 1860, schon im Alter von noch nicht einmal vierzehn Jahren, spielte Lorenz Vogel in der von seinem Bruder Max geleiteten Tanzkapelle Flöte, Klarinette und Trompete. Später beherrschte er überdies die Instrumente Klavier, Violine und Zither. Um 1862 begann er seine Lehre bei einem Dekorations- und Flachmaler in Ravensburg. Zudem besuchte er eine private Zeichenschule. Um 1865 war er Malergehilfe und Zeichenschüler an der Gewerbeschule in Konstanz. Um 1867 machte er eine Wanderung durch die Schweiz und ging der Tätigkeit als Maler und Musikant in Tanzkapellen nach. 1870 hatte er eine Ausstellung in einem Malergeschäft in Karlsruhe. Desweiteren besuchte er den Abendunterricht an der Kunstgewerbeschule. Zwischen 1871 und 1874 war er Student an der Kunstakademie Karlsruhe bei Professor Ferdinand Keller. In dieser Zeit unterhielt er eine Freundschaft zum Maler Hans Thoma. 1875 erhielt er eine Reisestipendium. Seine Reise führte in die Künstlerstadt Paris. Ab 1875 hatte er wechselnde Aufenthalte in München, Stuttgart und Konstanz. Dort ging er der Tätigkeit des Porträtmalers nach. 1879 absolvierte er einen einjährigen Aufenthalt in Italien mit Hilfe eines stattlichen Stipendiums. 1880 kehrte er nach Konstanz zurück. Dort erkrankte er im selben Jahr ernsthaft. Vogel kommt bei der Ausmalung des Kreuzganges im Insel-Hotel nicht zum Zuge. Im Folgejahr, 1881, erfolgt die Heirat mit Laura Döring, Tochter des Anwaltes Dr. Göring in Baden-Baden, in Konstanz. Der Ehe entstammen drei Söhne. Ebenfalls 1881 übersiedeln er und seine Frau nach München. Es folgen Aufträge unter anderem von der Kunstanstalt Hanfstängel und vom Haus Wittelsbach. Ab 1882 hatte er Aufenthalte und Auftragsarbeiten in München, Regensburg, Augsburg, Stuttgart, Karlsruhe und Konstanz. Dies ermöglichtem ihm häufige Besuche in seinem Heimatdorf Göggingen. Am 8. November 1902 verstarb Vogel in München.

Werke

  • Bildnis Müllermeister Dominikus Ott († 1897). Öl auf Leinwand. 58 x 46 cm. Privatbesitz Göggingen
  • Madonna. Öl auf Leinwand. Restauriert 1995 durch Frau Teppert, Heidelberg. Besitzer: Katholische Kirchengemeinde Göggingen
  • Bildnis Josef Anton Ritter, Markdorf. Schwiegervater von Vogels Bruder. Öl auf Leinwand. 66 x 58 cm. Privatbesitz.
  • Bildnis Maria Josepha Ritter, geb. Erne, Markdorf. Schwiegermutter vom Bruder Lorenz Vogels. Öl auf Leinwand. 66 x 58 cm. Privatbesitz.
  • Bildnis Maria Vogel, geb. Ritter. Schwägerin von Lorenz Vogel. Öl auf Leinwand. 66 x 52,5 cm. Privatbesitz.
  • Bildnis Felzin Vogel. Bruder von Lorenz Vogel. Bleistiftzeichnung. 20 x 16 cm. Bez. rechts unten: Vogel o.J. Privatbesitz.
  • Porträt eines Mannes. Öl auf Holz. 46 x 37 cm. Bez. rechts unten: Vogel o. J. Privatbesitz.
  • Die fünf Kinder der Familie Freytag. Öl auf Leinwand. 88 x 109 cm (1880). Besitzer: Stadtarchiv Stuttgart. Geschichte: Das Bild gelangte am 27. September 1997 in den Besitz des Stadtarchivs
  • Bildnis des badischen Gendarmerie-Majors Ferdinand Horchler. Öl auf Leinwand. 64 x 53 cm (mit Rahmen: 95 x 84 cm). Bez. rechts unten: L. Vogel 1879. Besitzer: Wehrgeschichtliches Museum Raststatt. Geschichte: Das Bild zeigt den Offizier Ferdinand Horchler als Major der Großherzoaglich Badischen Gendamerie und Kommandanten des I. Distrikts. Horchler stand von 1866 bis 1890 beim Gendarmerie-Corps vom Rittmeister bis zum Oberst. erworben durch die Kunsthalle Karlsruhe 1937 als Geschenk des Sohnes des Dargestellten, Dr. Horchler, Berlin. Noch im gliechen jahr wurde das Bild an das Badische Armee-Museum Karlsruhe abgegeben, jetzt Werhgeschichtliches Museum Raststatt.
  • Bildnis Frau Oberst Ferdinand Horchler, geb. Daampart aus Liverpool. Öl auf Leinwand. 65 x 54 cm. Bez. rechts unten: l. Vogel 1879. Besitzer: Kunsthalle Karlsruhe. Geschichte: Die Mutter der Dargestellten war eine geborene Gladstone, Cousine des englischen Premierministers William Ewart Gladstone. Erworben durch die Kunstahalle 1937 als geschenk des Sohnes der Dargestellten, Dr. Horchler, Berlin.
  • Die Eltern des Künstlers am Tage ihrere Goldenen Hochzeit: Gabriel Vogel, Maurer (1810-1894) und Zäzilia geb. Schlegel (1811-1895). Öl auf Holz. 88 x 102,5 cm. Bez. rechts unten: L. Vogel (Jahreszahl nicht mehr lesbar); recht oben: Aetatis S. Lxx um 1880. Besitzer: Kunsthalle Karlsruhe. Geschichte: Ausstellungen: Akademie Berlin 1880, Kat. Nr. 710; Internatiionale Kunstausstellung München 1883, S. 151, Kat. Nr. 2107; Kunstverein Karlsruhe, 1907; durch die Kunsthalle Karlsruhe erworben 1907 von den Erben des Malers Th. Schüz. Die durch die Kunsthalle erworbenen 1907 von den Erben des Malers th. Schüz. Die durch die Kunsthalle vorgenommene Identifizierung des Bildes mit dem 1880 bzw. 1883 genannten Bild “Goldenes Hochzeitspaar” ist nicht eindeutig. Der Hinweis “Aetatis S. Lxx” könnte sich auf das Alter des Vaters oder der Mutter beziehen.
  • Die Entstehung von Beethovens “Mondschein-Sonate”. “Der komponierende Beethoven” oder “Beethoven am Klavier”. Vermutlich Öl auf Leinwand. 82 x 65 cm (1886). Verbleib unbekannt. Geschichte: Eine Reproduktion des Bildes erschien 1896 in der Zeitschrift “Gartenlaube”, Nr. 25. Laut Kempf ist das Bild nach Amerika verkauft worden.
  • Bildnis Knabe in Uniform. Öl auf Leinwand. Bez. L. Vogel 1893. Besitzer: Wessenbereg-Galerie Konstanz, Inv.-Nr. 84/380. Geschichte: Das Bild gelangte 1963 als schenkung an die Wessenberg-Galerie. Der Vorbesitzer ist nicht mehr feststellbar.
  • Bildnis Gräfin Louise Douglas geb. Gräfin von Langenstein (1825-1900). Öl auf Leinwand. 1901. Besitzer: Axel Graf Douglas zu Langenstein
  • Bildnis Graf Karl Israel Douglas (1824-1898). Öl auf Leinwand. 1880. Besitzer: Axel Graf Douglas zu Langenstein
  • Portrait von Frederic Chopin. Öl auf Leinwand. 87 x 66 cm (1889). Geschichte: Besitzerwechsel bei einer Auktion von Michael Zeller am 6. Dezember 1996.

Verschollene Gemälde

  • Georg Freidrich Händel, Jugendporträt
  • Felix Medelsohn-Bartholdy, Brustbild, 1889
  • Joseph Haydn, 1890
  • Frédéric Chopin, 1890
  • Prinz Ludwig von Bayern
  • Kronprinz Ruprecht von Bayern
  • Porträt eines Sohnes des Herzogs Karl Theodor in Bayern
  • Verwaist
  • Bankdirektor Schirmeister, Konstanz
  • Frau Dr. Gagg, Meßkirch
  • Die Eltern des Künstlers. Geschichte: Zuletzt im Besitz von Max Vogel, Göggingen
  • Hauptlehrer Jakob Vetter, Göggingen
  • Die Tochter des Hauptlehrers Vetter in Göggingen
  • Kronenwirt Josef Jäger, Göggingen
  • Kronenwirtin Katharina Jäger geb. Kugler, Göggingen
  • Adlerwirt Anton Jäger, Göggingen
  • Graf Zeppelin, Konstanz

Literatur

  • Hohenzollerische Volkszeitung Sigmaringen. 19. März 1881
  • Zeitschrift für Bildende Kunst. 18/1883. S. 549
  • Zeitschrift für Bildende Kunst. 21/1886. S. 280
  • Friedrich Boetticher: Malerwerke des 19. Jahrhunderts. Band II/2. Leipzig 1901. S. 936
  • Jahrbuch der bildenden Kunst 1903. S. 110
  • Konstanzer Zeitung. 4. März 1903
  • Oberbadischer Grenzbote Meßkirch. 7. Februar 1903
  • A. v. Oechelhäuser: Geschichte der Großherzoglichen Badischen Akademie der bildenenden Künste. Festschrift zum 50jähringen Stiftungsfest 1904. S. 169
  • Thieme, Becker: Allgemeines lexikon der bildenden Künstler. Band 34. Leipzig 1940. S. 485
  • Gustav Kempf: Das Gögginger Dorfbuch. Gemeinde Göggingen. Göggingen 1971. S. 340-342, Bildtafeln 29-32
  • Jan Lauts, Werner Zimmermann: Staatliche Kunstahalle Karlsruhe. Katalog neuer Meister 9. und 20. Jahrhundert. Karlsruhe 1971. S. 286, 494
  • Franz Götz, Alois Beck: Schloß und Herrshcfat Langenstein im Hegau. Singen/Htw. 1972. S. 282f., Abb. 75,76
  • Horst Ludwig (Hrsg.): Münchner Maler im 19. Jahrhundert. Band 4. München 1983
  • Armin Heim: Der Gögginger Kunstmaler Lorenz Vogel (1846-1902). In: Meßkircher Heimathefte. 9/2003. Heft 3. S. 45-47
  • Armin Heim: Zwei Brüder machen Geschichte. Lorenz und Max Vogel. Im Auftrag der Gemeinde Krauchenwies im hundersten Todesjahr der Künstlers 2002. Meßkirch 2002. In einer Festschrift der Gemeinde Krauchenwies / Göggingen zum Jubiläum 150 Jahre Musikverein Göggingen. Meßkirch 2004. S. 1-11
Commons: Lorenz Vogel – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien