Passy (Paris)
Passy, früher eine eigenständige Gemeinde am rechten Ufer der Seine, die am 1. Januar 1860 gemeinsam mit anderen Randbezirken zu Paris eingemeindet wurde, gab dem 16. Arrondissement seinen Namen. Der heutige Stadtbezirk Passy, der weit über die Grenzen des früheren Dorfes hinausreicht, ist ein exklusiver Stadtteil, in dem vornehmlich das gehobene und wohlhabende Grossbürgertum angesiedelt ist.
Passy war Wohnort von Benjamin Franklin während seines neunjährigen Aufenthalts in Frankreich zur Zeit des Amerikanischen Unabhängigkeitskriegs, von wo aus er die französische Unterstützung des Unabhängigkeitskampfes am Leben erhielt. Seine kleine Druckerei, die so genannte Passy Press stellte Pamphlete her, aber auch Ausweise sowie die Abhandlung A Project for Perpetual Peace (1782). Diese bezog sich vor allem auf den Frieden in Europa. Franklin forderte einen gesamteuropäischen Rat, in dem die internationalen Themen diskutiert würden.
Als Franklin nach Amerika zurückkehrte, schrieb der neue amerikanische Botschafter in Frankreich, Thomas Jefferson: "When he left Passy, it seemed as if the village had lost its patriarch."
Auch Gioacchino Rossini wohnte ab 1863 bis zu seinem Tod 1868 in Passy in einer Villa, wo er seine letzte Komposition, die Petite Messe Solennelle, schuf.

Sehenswürdigkeiten
Der Place du Trocadéro auf dem höchsten Punkt des Chaillot-Hügels bietet zweifellos den schönsten Blick auf den jenseits der Seine gelegenen Eiffelturm. Dort erhebt sich das Palais de Chaillot mit dem Marinemuseum (Musée de la marine), dem Völkerkundemuseum (Musée de l'homme) und einem Museum für Architekturgeschichte (Cité de l'architecture). Im Südosten ist dem Chaillot-Palast ein grosszügig angelegter, von den beiden Grünflächen der Jardins du Trocadéro flankierter Springbrunnen vorgelagert. Der östliche Gartenteil birgt das versteckte unterirdische "Aquarium du Trocadéro".
Sehenswert ist auch der Friedhof Cimetière de Passy (2, rue du Commandant Schœlsing), der im Südwesten an den Place du Trocadéro grenzt. Er birgt unter anderem die Grabstätten von Pearl White (amerikanischer Stummfilmstar), den Malern Édouard Manet und Berthe Morisot sowie dem Komponisten Claude Debussy.