Schock (Medizin)

Zustandsbild in der Medizin
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Ein Schock bezeichnet eine Minderversorgung des Gehirns mit Sauerstoff durch ein Missverhältnis zwischen der vom Körper benötigten und dem Blutkreislauf des Körper zur Verfügung stehender Blutmenge. Ursachen hierfür sind unter anderem großer Blutverlust, Flüssigkeitsverlust, Vergiftungen oder Störungen des Herz-Kreislauf-Systems.

Schockarten und Ursachen

 
Kein Schock (links), Neurogener Schock
mit Weitstellung der Blutgefäße (Mitte),
Volumenmangelschock durch Blutverlust
(rechts).

Erkennen

  • kalter Schweiß,
  • blasse oder bläuliche Hautfarbe,
  • Bewußtseinsstörungen bis hin zur Bewußtlosigkeit
  • schneller Puls (beim Erwachsenen über 100 Schläge pro Minute), gleichzeitig ist der Puls schwach und kaum tastbar (Blutdruck < 100 mmHG) systolisch

Sofortmaßnahmen

  • Ursachen beseitigen: Blutstillung; Kühlen oder Spülen bei Verbrennungen, Verbrühungen, Verätzungen, ...; Ruhigstellen von Knochenbrüchen
  • Notruf veranlassen
  • den Patienten beruhigen
  • den Patienten vom Unfallgeschehen und von Schaulustigen abschirmen
  • Schocklagerung
  • Wärmeerhalt
  • ständige Kontrolle der Vitalfunktionen (bspw. Atmung)
  • Betreuen des Patienten bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes

weitere Maßnahmen durch den Rettungsdienst

Schocklagerung

Bei allen Hilfeleistungen ist mit einem Schock zu rechnen, daher sollte der Patient immer möglichst flach gelagert werden. Beim Auftreten von Schockanzeichen muss der Helfer die so genannte Schocklage herstellen. Dabei werden die Beine des Patienten durch hochhalten und/oder unterlegen von geeigneten Materialien rund 20 bis 30 Zentimeter höher gelagert als der restliche Körper, um das in den Beinen befindliche Blut dem zentralen Kreislauf zur Verfügung zu stellen.

Ausnahmen

Die Schocklagerung wird nicht durchgeführt bei Erkrankung/Verletzung im Brustbereich (beispielsweise kardiogener Schock in Folge eines Herzinfarktes) sowie bei Verletzungen/Erkrankung an folgenden Körperteilen: Kopf, Wirbelsäule, Becken, Bauch und Beinen. Ebensowenig wird die Schocklagerung bei einer Unterkühlung angewandt.

Merkregel

Keine Schocklagerung bei Verletzung von Brust, Bauch, Beinen, Becken, Buckel (Rücken, Wirbelsäule), Birne (Kopf, Bewusstsein) und Bibbern (Unterkühlung).

Siehe auch:


Hinweis Gesundheitsthemen