Das Multikulturhaus in Neu-Ulm war eine vom Multikulturhaus Ulm e.V getragene Einrichtung. Der Verein wurde zum Ende des Jahres 2005 verboten und das Multikulturhaus geschlossen. Das Multikulturhaus erlangte internationale Aufmerksamkeit als Knotenpunkt islamistischer Aktivitäten und Drehscheibe hochrangiger Terroristen in Deutschland. Im Multikulturhaus verkehrten unter anderem Reda Seyam, Yehia Yousif und Khaled al-Masri.
In einer Pressemitteilung des Bayerischen Staatsministeriums des Innern vom 6. April 2006 heißt es:
"Bei den Durchsuchungs- und Beschlagnahmeaktionen hat sich das Multikulturhaus in Neu-Ulm als wahrer Hort des islamistischen Extremismus herausgestellt. Aus den Vereinsräumen ist lastwagenweise belastendes Material abtransportiert worden, das belegt, dass Aktivisten im Multikulturhaus systematisch gegen unsere verfassungsmäßige Ordnung und gegen den Gedanken der Völkerverständigung agitiert haben. Die Tätigkeit des Multikulturhauses hat sich in ganz extremer Weise gegen das friedliche Zusammenleben von Deutschen und Ausländern und von verschiedenen Ausländergruppen in der Bundesrepublik Deutschland sowie die öffentliche Sicherheit und Ordnung gerichtet".
In der Bibliothek des Multikulturhauses lagen Schriften aus, die Christen und Juden als Feinde präsentieren, "die hingerichtet werden müssen, wenn sie nicht bereuen und zum Islam konvertieren". In dem Material wird offen für den Dschihad geworben und die Bedeutung des Dschihad erläutert: "Die spezielle Bedeutung von Djihad bedeutet: Die Ungläubigen töten, nachdem sie den Aufruf zum Übertritt zum Islam empfangen haben und mit seiner wahren Bedeutung bekannt gemacht worden sind". An anderer Stelle heißt es: "… sollten sich die Nicht-Muslime weigern dem Beispiel der Gläubigen zu folgen, bestehe die Pflicht, sie zu töten".
Im Multikulturhaus wurde intensiv für den radikalen Islam geworden und Jugendliche zum Islam bekehrt. In dem Buch “Die Kinder des Dschihad” ist dem Multikulturhaus ein ganzes Kapitel gewidmet.
Über dem vor dem Haus angebrachten Schrifzug "Multikulturhaus" stand der Schriftzug "Mekka" in arabischer Schrift, die für ungeschulte Augen wie ein Dekorationselement aussah.
Literatur
Souad Mekhennet, Claudia Sautter, Michael Hanfeld: Die Kinder des Dschihad, Piper 2006.
Links
- Islamisten aus der schwäbischen Provinz, Artikel in der NZZ
- Polizei verhindert Freitagsgebet in Multikulturhaus bei SWR.de
- Ulmer Multikulturhaus war auch im Visier der CIA, Artikel in der FAZ
- Pressemitteilung des Bayerischen Staatsministeriums des Innern vom 6. April 2006