Schallplatte

analoger Tonträger für Schallsignale
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Eine Schallplatte ist eine runde Scheibe zur analogen Tonaufzeichnung. Die Schallsignale sind in einer spiralförmigen, zum Mittelpunkt der Platte verlaufenden Rille gespeichert, deren Auslenkung der Schallamplitude entspricht. Mit einem Tonabnehmer werden diese Auslenkungen in elektrische Spannung umgewandelt, die über einen Verstärker wieder zu hörbarem Schall werden. Eine normale Schallplatte aus PVC ist auf beiden Seiten abspielbar.

Geschichte der Schallplatte

 

Vorläufer der Schallplatte war der von Thomas Alva Edison 1877 zum Patent angemeldete Phonograph. Die Töne wurden dabei auf einer Walze mit wendelförmiger Tonspur gespeichert, wobei das Prinzip der Amplitudenauslenkung - zunächst unmittelbar akustisch ohne elektrische Umwandlung - schon damals genutzt wurde.

Die einfache Massenfertigung wurde jedoch erst zehn Jahre später möglich. Emile Berliner entwickelte ein Verfahren zur Tonspeicherung auf einer flachen Scheibe. Die ersten Schallplatten waren aus Hartgummi und hatten nur eine kurze Spielzeit.

Um die Jahrhundertwende kamen erstmals Schallplatten aus Schellack auf den Markt, die auf dem gleichzeitig entwickelten Grammophon mit einer Geschwindigkeit von 78 U/min. abgespielt wurden. Die Spielzeit war gegenüber den Hartgummi-Platten länger und die Platten waren haltbarer.

1948 wurden die ersten Schallplatten aus Polyvinylchlorid (PVC) gepresst. Hiermit wurde nochmals eine deutliche Steigerung der Tonqualität als auch der Spieldauer möglich. PVC-Schallplatten können bei 33 1/3 Umdrehungen pro Minute bis zu 30 Minuten Musik und Ton pro Seite speichern. Später wurde durch die Einführung der Stereoschallplatte eine weitere Steigerung der Hörqualität erzielt. Solche Schallplatten wurden Longplay oder Langspielplatten (LP) genannt. Darüber hinaus gibt es die kleinen Singles, die bei 45 U/Min. abgespielt werden und nur ein Lied pro Seite enthalten, sowie die mit gleicher Geschwindigkeit abgespielten Maxi-Singles (auch Extendend Play), deren Durchmesser dem einer LP entspricht.

Totgesagte leben länger

Mit der Einführung der Compact Disc (CD) gingen die Verkäufe und Produkionszahlen von Schallplatten rasch zurück. 1990 wurden doppelt so viele CDs verkauft, wie LPs. Anfang der 90er verkündeten die wichtigsten Konzerne der Phonoindustrie gemeinsam den Tod der Schallplatte. Fortan wurde nur noch auf die CD gesetzt.

Die Industrie hatte dabei allerdings nicht mit einer kleinen aber zähen Verbrauchergruppe gerechnet, die der Schallplatte nach wie vor die Treue hielt und sich weigerte, auf das neue so viel bessere Format umzustellen.

Unter DJs war und ist die Schallplatte vor allem wegen des Scratchens beliebt. Die Schallplatte wird dabei auf einem speziellen Plattenspieler von Hand abwechselnd in und gegen Abspielrichtung bewegt. Auch zahlreiche Musikliebhaber bevorzugen die Schallplatte wegen ihres "lebendigeren" Klangs.

In den letzten Jahren ist die Zahl der verkauften als auch neu veröffentlichten Langspielplatten und Singles wieder gestiegen, ganz im Gegensatz zur übrigen Entwicklung in der Phonoindustrie. Man darf auf die weitere Entwicklung gespannt sein.