DOSBox

freier DOS-Emulator
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DOSBox ist ein portabler Emulator, der das Betriebssystem DOS und die in dessen Ära gebräuchliche Hardware nachbildet. Ziel ist das Ausführen älterer, DOS-basierter Software, die mit modernen Computersystemen nur eingeschränkt oder gar nicht kompatibel ist.

DOSBox


Bldschirmfoto von DOSBox
Basisdaten

Erscheinungsjahr 31. Januar 2002
Aktuelle Version 0.70
(2. März 2007)
Betriebssystem Windows, Linux, FreeBSD, BeOS, OS/2, Mac OS X, Sega Dreamcast
Programmier­sprache C++[1], C[1]
Kategorie Emulator
Lizenz GPL (Freie Software)
deutschsprachig ja
http://dosbox.sourceforge.net

Merkmale

Im Gegensatz zu DOS-Fenstern in Windows oder Emulatoren wie DOSEMU auf anderen Betriebssystemen, emuliert DOSBox nicht nur die Hardwareumgebung eines IBM-PC, sondern auch den Prozessor (Real Mode und Protected Mode) und im Regelfall auch das Betriebssystem. Dies erlaubt eine bessere Kontrolle über den Ablauf des emulierten Programms. Des Weiteren ist es mit DOSBox möglich, auch auf Computern, die selbst über keinen x86-Prozessor verfügen (wie z. B. den vor 2006 gebauten Apple-Macintosh-Modellen), DOS zu emulieren. Zwar kann ein echtes DOS-Betriebssystem (z. B. MS-DOS oder DR-DOS) innerhalb von DOSBox ausgeführt werden, dies ist jedoch selten notwendig. Im Gegensatz zu vielen anderen Emulatoren werden auch keinerlei Firmware-Kopien benötigt.

Auch Erweiterungsspeicher und besondere EXE-Ladeprogramme (etwa bei dem Spiel Jazz Jackrabbit) werden seit Version 0.61 unterstützt. Zudem ist DOSBox portabel bzw. mobil, das heißt, es ist keine Installation in das bestehende Betriebssystem nötig, da der Emulator lediglich über eine Textdatei (im eigenen Programm-Verzeichnis) konfiguriert wird.

Die DOSBox-Entwickler hatten hauptsächlich das Emulieren älterer Computerspiele im Sinn, die unter Win32-Betriebssystemen entweder gar nicht oder nur fehlerhaft ausgeführt werden können. DOSBox ermöglicht das Ausführen von MS-DOS-Anwendungen selbst unter den 64-Bit-Versionen von Windows XP und Windows Vista. Bei einer Installation von Windows 3.1x innerhalb von DOSBox werden auch 16-Bit-Windows-Anwendungen lauffähig.

Da das Programm SDL (Simple DirectMedia Layer) verwendet, ist es vergleichsweise einfach zu portieren.

Ähnliche Projekte sind DOSEMU und der FreeDOS-Kern, welche im Gegensatz zu DOSBox auf Textmodus-Programme ausgerichtet sind. DOSBox ist bei Spielen DOSEMU häufig überlegen.

Einschränkungen

DOSBox benötigt eine deutlich höhere Rechenleistung, um das emulierte System in der originalen Geschwindigkeit nachzubilden. Abhängig von der eingesetzten Software sind Prozessoren mit Taktfrequenzen im Gigahertz-Bereich erforderlich, um ursprünglich für die 80486- oder Pentium-Familie geschriebene Programme flüssig ablaufen zu lassen.

Abhilfe kann der Einsatz des dynamischen CPU-Kerns von DOSBox schaffen, der den Programmcode direkt vom Prozessor des Hosts ausführen lässt, statt die einzelnen Befehle in Software nachzubilden. Bislang steht dieser Kern jedoch nur für x86-Prozessoren zur Verfügung und gilt als weniger ausgereift als die Software-Variante.

Eine weitere Möglichkeit zur teilweise drastischen Beschleunigung von Protected-Mode-Software ist das Ersetzen des häufig verwendeten DOS/4GW Protected Mode Memory Extenders durch das kompaktere und schnellere Open-Source-Derivat DOS/32A.

Des Weiteren fällt oft die fehlende Unterstützung der parallelen Schnittstelle auf. Die meisten Drucker und auch manche Steuergeräte, die in der produzierenden Industrie benutzt werden, laufen über diesen Anschluss, der aber von DOSBox nicht unterstützt wird. Im Support muss dann darauf hingewiesen werden, dass DOSBox eigentlich für Spiele ausgelegt ist, in denen diese Schnittstelle nur selten Verwendung findet. Man verweise in diesen Fällen auf Konkurrenzprodukte wie VMware oder Virtual PC.

Emulierte Systemeigenschaften und -funktionen

Front-ends

DOSBox selbst bietet für seine Konfiguration keine grafische Benutzeroberfläche, sondern lediglich eine zu bearbeitende Textdatei. Obgleich Diese intuitiv gestaltet und mit Hinweisen versehen ist, fühlen sich unerfahrenere Benutzer (vor allem aus dem Windows-Bereich) hiermit oft überfordert. Einige Programmierer schufen Abhilfe, indem sie die vermisste klickbare Oberfläche (Szenebegriff: Front-end) als externes Programm nachlieferten.

Auch für erfahrene Benutzer ist der Einsatz von Front-ends interessant da hiermit stellenweise einige Arbeitsschritte unnötig werden. Paradebeispiel ist das individuelle erstellen von Konfigurationen für verschiedene Spiele.

Inzwischen ist eine breite Masse an Front-ends für sämtliche Betriebssysteme verfügbar. Diese werden mittlerweile direkt auf der offiziellen Homepage von DOSBox zum Download angeboten.

Siehe auch

  1. a b In: Open Hub.