José Julián Martí y Pérez (* 28. Januar 1853 in Havanna, Kuba; † 19. Mai 1895 in Dos Ríos, Kuba) gilt als kubanischer Nationaldichter und Symbol für den Unabhängigkeitskampf des Landes.

Martí begann bereits als Jugendlicher, Gedichte zu schreiben und mit dem Widerstand gegen die spanische Kolonialherrschaft zu sympathisieren. Dafür wurde 1871 zu Zwangsarbeit verurteilt und nach Spanien deportiert, wo er in Saragossa Jura studierte.
Er kehrte 1878 nach Kuba zurück, wurde aber bereits 1879 wieder ins Exil geschickt. 1881 zog er nach New York.
Im Exil in Mexiko und den USA verfasste er mehrere Schriften, darunter den Gedichtband versos sencillos ("einfache Verse"), aus dem der Text des bekannten Liedes Guantanamera stammt.
1895 kehrte José Martí nach Kuba zurück, um am Unabhängigkeitskrieg gegen Spanien teilzunehmen, am 19. Mai des Jahres fiel er in Kämpfen in der Provinz Oriente.
Das Grabmal von José Martí befindet sich in Santiago de Kuba auf dem Friedhof Cementerio Santa Ifigenia. Vor dem Grabmal wird von einer Ehrenwache regelmäßig ein Wachwechsel zelebriert, der von lautstarker Musik begleitet wird.

Eine Büste von José Martí steht vor jeder kubanischen Schule. Sie steht vor dem Gebäude oder auf dem Schulhof.
Das politische Denken
Das politische Denken Martís war geprägt von einer Vision eines neuen Cuba. Die Unterschichten sollten aktiv an der Regierung beteiligt sein, das Militär sollte Absicherung nach außen gewähren, jedoch nicht die Regierung überwache. Der Staat sollte die nationale Wirtschaft unterstützen, insbesondere die Landwirtschaft. Die Außenpolitik sollte sich auf eine Union der lateinamerikanischen Staaten stützen und den expansionistischen Interessen der USA entgegenwirken. Eine Regierung Cubas nach Martis Vorstellungen sollte die extreme soziale Ungleichheit -bedingt durch die Kolonialmacht Spanien- beseitigen und eine cubanische Identität und Kultur so weit festigen, dass eine vollkommene politische Unabhängigkeit geschaffen wird. Eine schönen Einblick in Martís Ideen und politisches Denken findet sich im Essay Nuestra América.
Werke
Gonzalo de Questa y Miranda (Hrsg.): Obras Completas La Habana, Editorial Trópico, 1936-1949, 70 Bände (diese Ausgabe ist allerdings nicht komplett; es fehlen noch viele Artikel aus südamerikanischen Zeitungen).