Elektromagnetische Verträglichkeit (kurz EMV) ist ein Begriff aus der Elektrotechnik.
Die EMV macht eine Aussage über das Verhalten einer Geräteelektronik gegenüber künstlichen und natürlichen Einflüsse, welche von Störungen aus dem Stromnetz, von internen und externen elektromagnetischen Wellen oder elektromagnetischen Impulsen (Blitz) kommen können. Umgekehrt wird eine Aussage getroffen, welche Wirkungen bzw. Störungen von der Elektronik auf andere Elektrogeräte, das Stromnetz und Umwelt kommen.
Durch die hochfrequenten Schaltungen, welche bei mikroprozessorgesteuerten Elektronik üblich sind, entstehen bei Bauteilen und Leiterbahnen elektromagnetische Wellen (Sender). Da jeder Sender auch ein Empfänger sein kann, besteht nun die Gefahr, dass ein Bauteil oder eine Leiterbahn eine elektromagnetische Welle in Spannungen bzw. Ströme umwandelt. Diese können im einfachsten Fall zu einem Rauschen im Ferseher, im schlimmsten Fall zum Ausfall der Elektronik (Beispiele: Herzschrittmacher, Steuerelektronik von Flugzeug) führen. So verbieten deshalb auch, beispielsweise, Krankenhäuser Handtelefone in bestimmten Bereichen.
Der Einfluss der elektromagnetischen Wellen auf Mensch und die natürliche Umwelt spielt bei der EMV eine ernstzunehmende Rolle. Da der Verdacht besteht, dass elektromagnetische Wellen Änderungen im Erbgut (DNA) verursachen können.
Die Ernergieversorgungsunternehmen und der Gesetzgeber schreiben den Herstellern von Elektrogeräten vor, EMV-Tests durchzuführen, um allen Kunden und Bürgern eine störungsfreie Netzspannung zu garantieren und den so genannten Elektrosmog zu verringern.
Gegenmaßnahmen können Abschirmung bzw. andere Anordnung der betreffenden Elektronikteilen oder Einbau von Entstörgliedern sein.
Siehe auch: Antenne, Induktion, Elektromagnetismus, Desoxyribonukleinsäure