Qualitätszirkel

Teamkonzept der Gruppenarbeit im Qualitätsmanagement einer Organisation
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Allgemeines

Qualitätszirkel sind innerbetriebliche Arbeitskreise, die das große Potential von Wissen, Ideenreichtum, Erfahrung und Verantwortungsbereitschaft der Mitarbeiter aktivieren. Dadurch lassen sich neben der Qualität der Produkte auch die Leistungspotentiale der Mitarbeiter und das Betriebsklima verbessern.


Geschichtlicher Überblick

Die Qualitätszirkel stammen ursprünglich aus Japan, was durch das dortige ausgeprägte Gruppen- und Familienbewusstsein zu erklären ist. In den sechziger Jahren wurden Qualitätszirkel auch in den USA und erst in den achtziger Jahren in Deutschland eingeführt. Das Konzept der Qualitätszirkel ist abzugrenzen von den Teilautonomen Gruppen, der Lernstatt und den Werkstattzirkeln.

Aufbau eines Qualitätszirkels

Im Qualitätszirkeln treffen sich 6 bis 9 Mitarbeiter - im medizinischen Bereich auch niedergelassene Ärzte - in regelmäßigen Abständen, um Fragen der täglichen Arbeit zu diskutieren und Verbesserungsvorschläge zu machen. Ziel ist ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess im Sinne eines Qualitätsmanagements.

Ein Moderator übernimmt dabei die Aufgabe, auf die Einhaltung definierter Zeiten (Beginn und Ende der Diskussion) und die interpersonellen Prozesse zu achten. Ein Protokollführer sorgt für die Niederschrift der gestellten Fragen und der erarbeiteten Lösungen, um die Arbeit des Qualitätszirkels validierbar zu machen. Die restlichen Mitglieder der Gruppe sind lediglich kreativ tätig. Da die Besetzung zumeist nicht mehr verändert wird, sollte bereits bei der Auswahl der Mitarbeiter darauf geachtet werden, dass alle Bereiche und Berufsgruppen angemessen vertreten werden.

Vorteile von Qualitätszirkel

Die Qualitätszirkelarbeit bringt zahlreiche Vorteile mit sich. In der Regel werden die Mitarbeiter in die Qualitätszirkel entsandt, die besonders engagiert sind und sich mit der Gruppenarbeit gut auskennen. Daher lassen Ergebnisse zumeist auch nicht lange auf sich warten. Wer diese besondere Maßnahme der Qualitätssicherung nutzt, der partizipiert an dem Wissen erfahrener Fachkollegen und dem Know-how qualifizierter Berater. Anders als in einem Seminar können hier bereits individuelle Lösungen erarbeitet werden.

Nachteile von Qualitätszirkel

Ein Qualitätszirkel neigt früher oder später dazu, von der Realität abzuheben. Es mangelt den Vorschlägen daher an Praxisnähe. Und da die Vorschläge "von oben" angeordnet werden, ist die Bereitschaft der Mitarbeiter zur Umsetzung recht gering.

Qualitätszirkel in Österreich

In Österreich wird die Ausbildung der Moderatoren von der ÖGAM organisiert. Die Teilnahme an einem Qualitätszirkel wird den Teilnehmern mit in der Regel 4 Fortbildungsstunden vergütet, somit dem doppelten der reinen Arbeitszeit von meist maximal 2 Stunden - einerseits weil eine gewisse Vorbereitungszeit zugestanden, andererseits der Effekt gemeinsam erarbeiteter Qualitätskriterien größer als der bei einer Teilnahme an einer konventionellen Fortbildungsveranstaltung im Sinne eines Frontalvortrags erachtet wird.

Siehe auch: Ishikawa Kaoru


[Link zu Q-M-A: http://www.q-m-a.de/5instrumente/0index/1qualitaetszirkel/0index/view]