Echinopsis pachanoi (Syn.: Trichocereus pachanoi Britton & Rose), auch San-Pedro-Kaktus, ist eine Pflanzenart in der Familie der Kakteengewächse (Cactaceae). Sie stammt aus den südamerikanischen Anden von Peru (La Libertad, Lambayeque, Piura) und Ekuador (Azuay, Cañar, Chimborazo, Loja, Tungurahua). Echinopsis pachanoi wird häufig als Pfropfunterlage für andere Kakteen verwendet. Wegen ihrer bewusstseinsverändernden Wirkung diente sie in ihrer Heimat auch als Heilpflanze und Droge. Der Artname pachanoi ehrt Professor Abelardo Pachano, der den Erstautor Joseph Nelson Rose auf einer Forschungsreise in Ekuador begleitete.
Echinopsis pachanoi | ||||||||||
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Vorlage:Taxonomy | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Echinopsis pachanoi | ||||||||||
(Br. & R.) H.Friedrich & G.D.Rowley |
Beschreibung
Echinopsis pachanoi ist ein rasch wachsender, bis zu sechs Meter hoch werdender Säulenkaktus. Die Anzahl der Rippen variiert zwischen fünf und neun. An den weißlichen Areolen sitzen 3 bis 7 gelbliche bis dunkelbraune Dornen, die bis zu 2 cm lang sein können. Es gibt auch fast dornenlose Exemplare. Die Säulen können 20 bis 25 cm Durchmesser erreichen. Die trichterförmigen, weißen, duftenden Blüten öffnen sich nachts und erreichen einen Durchmesser von bis zu 20 cm. Aus ihnen entwickeln sich die etwa 6 cm langen und 3 cm dicken dunkelgrünen Früchte.
Kultur
Die Kultur von Echinopsis pachanoi ist relativ einfach, da sie nicht besonders anfällig für Fäulnis ist. Sie benötigt lockeres Substrat aus Kies (Korngröße 3-5mm), Sand und Gartenerde im Verhältnis 1:1:2. Sie gedeiht auch in handelsüblicher Kakteenerde. Man pflanzt sie am besten in ein großes, tiefes Pflanzgefäß. Im Sommer sollte man den San-Pedro-Kaktus ins Freie stellen, möglichst in die volle Sonne. Bei sonnigem Wetter muss jeden zweiten Tag reichlich gegossen werden, Staunässe ist aber zu vermeiden. Alle drei bis vier Wochen kann im Sommer etwas Flüssigdünger ins Gießwasser gegeben werden. In der Ruheperiode (Anf. November bis Ende März ) sollte er bei ca. 5 - 10°C stehen und nicht gegossen werden. Kurzzeitig (max. eine Woche) erträgt dieser Kaktus auch Temperaturen leicht um dem Gefrierpunkt.
Nutzung
Echinopsis pachanoi ist eine wüchsige und robuste Pfropfunterlage für Kakteen, die im Winter eine Ruhezeit durchmachen. Sie ist dafür insbesondere wegen ihrer geringen Bestachelung gut geeignet.
Der San-Pedro-Kaktus enthält etwa 0,8% Meskalin und damit deutlich weniger als der Peyote-Kaktus (Lophophora williamsii). Von den Schamanen einiger Indianerstämme Südamerikas wurde er bereits vor über 2000 Jahren als spirituelles Hilfsmittel und Heilmittel benutzt. Dazu wurde er getrocknet, in Scheiben geschnitten und in Wasser eingeweicht. Nach einigen Stunden wurde dann der Extrakt getrunken - oftmals zusammen mit den Extrakten anderer Pflanzen. Beim Wirkungseintritt kam es oftmals zu Übelkeit und Erbrechen.
Der Besitz des lebenden Kaktus ist legal, solange er nicht als Betäubungsmittel verwendet werden soll. Getrocknete und zubereitete Pflanzenteile jedoch sind illegal, da dies dem Tatbestand der Herstellung eines Betäubungsmittels bzw. von Zwischenprodukten entspricht. Deshalb ist jeder Kauf von getrockneten Teilen illegal.
Die Art ist geschützt nach CITES Appendix II.
Geschichte
Der San-Pedro-Kaktus hatte als bewusstseinserweiterndes Mittel der Schamanen schon früh eine gewisse Bedeutung bei den Kulturen des Andenraums. Er wurde dort bereits vor mindestens 2000 Jahren rituell benutzt. In den frühen Schichten der Formativen Periode von Chavín de Huántar“ findet man seine ältesten archäologisch belegten Beweise. Der San-Pedro-Kaktus wurde als schamanistisches Heilmittel und als Sakraldroge benutzt. Er wurde von 200 v. Chr. bis 600 n. Chr. an der peruanischen Küste angebaut. Aus der Kolonialzeit sind fast keine Berichte über die Anwendung durch die Indianer bekannt, sein Gebrauch wurde von der Inquisition verfolgt.