Benutzer:Immanuel Giel/Anekdoten

Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 7. Juli 2007 um 21:13 Uhr durch Immanuel Giel (Diskussion | Beiträge) (Cäsar). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Archimedes entdeckt das spezifische Gewicht

Von Friedrich Nietzsche stammt die folgende Feststellung:

Aus drei Anekdoten ist es möglich, das Bild eines Menschen zu geben. [1]

Anhand dieses Zitats, das Andere dem österreichischen Kulturkritiker Egon Friedell zuordnen [2], soll hier versucht werden, skizzenhafte Einblicke in die Persönlichkeit berühmter Männer und Frauen gewinnen.

Anekdoten erzählen vom Menschlichen einer Person berichten Tatsachen, die jedoch nicht verbürgt sind. Deshalb kommt es auch vor, dass die gleiche Anekdote von verschieden Personen erzählt wird oder Details sich ändern.

Der Architekt, Kunsthistoriker und Grafiker David Macaulay wiederum vergleicht die Anekdote mit der Karikatur als er sagte:

Die besten Porträts sind vielleicht die, in denen sich eine leichte Beimischung von der Karikatur findet... Das bedeutet einen kleinen Verlust an Genauigkeit, aber einen großen Gewinn an Wirkung. Die schwächeren Linien sind vernachlässigt, aber die großen und charakteristischen Züge werden dem Geist für immer eingeprägt. [3]

Anekdoten bedürfen einer knappen Form mit einer Pointe, um richtig zu wirken. Sie müssen nicht unbedingt wahr sein, aber wie schrieb doch Giordano Bruno:

Se non è vero, è molto ben trovato.
(„Wenn es nicht wahr ist, ist es sehr gut erfunden“)

In diesem Sinne: Viel Spaß bei diesen Halb- und Dreiviertelwahrheiten!

A

Adenauer

 
Konrad Adenauer; Denkmal von Helga Tiemann in Berlin-Charlottenburg
Ja und Amen

Konrad Adenauer verhandelte so hitzig mit bayrischen Partnern, dass schließlich einer von ihnen meinte:

Mir san aber net herkommen, Herr Bundeskanzler, damit daß wir einfach zu allem Ja und Amen sagen."

Adenauer antwortete darauf in Kölsch:

Dat is auch janich nötich, meine Herren. Mir jenücht schon, wenn Se Ja sagen. [4]

Liebenswürdiges Fossil

Ein jüngerer Abgeordneter sagte bei einer Diskussion um die Nominierung des Bundespräsidenten:

Ach, der Heuß, das ist doch auch nur so ein liebenswürdiges Fossil aus der Weimarer Republik…

Daraufhin fragte ein anderer Abgeordneter, was dann denn Adenauer sei. Adenauer hörte dies zufälligerweise und rief dazwischen:

Das ist ja völlig neu, dass Sie mich für liebenswürdig halten…

Langlebigkeit

Adenauers Langlebigkeit war notorische. Einmal kehrte eine Bundestagsdelegation von einer Nordafrikareise zurück, und der Leiter berichtete Adenauer:

In Marokko habe ich einen Scheich kennengelernt. Der ist 105 Jahre alt und regiert noch immer!

Auf Adenauers Frage, was er damit sagen wolle, antwortete der Abgeordnete grinsend:

Genau das, was Sie eben gedacht haben, Herr Bundeskanzler! [5]

Alexander

 
Alexander mit Bukephalos
Boukephalos

Nach einer Erzählung des Plutarch soll Alexander in jungen Jahren sein Pferd Bukephalos, das ihn später bis nach Indien begleiten sollte, gezähmt haben, obwohl niemand sonst es bändigen konnte. Alexander erkannte, dass das Pferd vor dem eigenen Schatten scheute. Daraufhin sagte König Philipp zu ihm:

Geh, mein Sohn, suche dir ein eigenes Königreich, das deiner würdig ist. Makedonien ist nicht groß genug für dich

Eroberung Ägyptens

Ein bärtiger Krieger fragte Alexander den Großen, weshalb er so großen Wert darauf lege, Ägypten zu erobern. Alexander ergriff des Kriegers Bart und sagte:

Siehst du, dieser Bart ist für dich auch völlig ohne Nutzen, du trägst ihn, weil er dich schmückt. [6]

 
Alexander durchschlägt den Gordischen Knoten
Gordischer Knoten

Der Legende nach prophezeit ein Orakel, dass nur derjenige, der den Gordischen Knoten lösen könne, die Herrschaft über Persien erringen würde. Viele kluge und starke Männer versuchten sich an dieser Aufgabe. Im Frühjahr des Jahres 333 v. Chr. soll Alexander diesen Knoten einfach mit seinem Schwert durchschlagen und damit seinen darauffolgenden Siegeszug durch Asien eingeläutet haben.

Andersen

 
Hans Christian Andersen

Der dänische Märchendichter Hans Christian Andersen achtete nicht viel auf seine äußere Erscheinung und wurde deshalb einmal von einem jungen Mann gehässig gefragt:

Dieses jämmerliche Ding auf ihrem Kopf nennen Sie Hut?

Andersen antwortete gelassen:

Dieses jämmerliche Ding unter ihrem Hut nennen Sie Kopf? [7]

Angst

Andersen war ein ängstlicher Mensch und hatte auf seinen Reisen immer ein neun Meter langes Seil dabei, um sich bei einem Brand aus dem Fenster abseilen zu können. Aus dem selben Grund saß er auch gerne in der Nähe der Tür. Da er darüber hinaus stets Angst hatte, lebendig begraben zu werden, legt er Nachts einen Zettel neben sein Bett, auf dem stand:

Ich bin nur scheintot. [8]

Archimedes

Archimedes von Syrakus soll unbekleidet und laut Heureka! (altgr. ἡύρηκα}) rufend durch die Stadt gelaufen sein soll, nachdem er in der Badewanne das nach ihm benannte Archimedische Prinzip entdeckt hatte. Seitdem ist Heureka ein freudiger Ausruf bei der gelungenen Lösung einer schweren Aufgabe. Heureka ist Griechisch und heißt „Ich hab's (gefunden)“.

Der Ausruf ist nach einer von Plutarch und Vitruv überlieferten Anekdote berühmt geworden, derzufolge Archimedes von Syrakus unbekleidet und laut Heureka! rufend durch die Stadt gelaufen sein soll, nachdem er in der Badewanne das nach ihm benannte Archimedische Prinzip entdeckt hatte. Seitdem ist Heureka ein freudiger Ausruf bei der gelungenen Lösung einer schweren Aufgabe.

Armstrong

Als ein bekannter Hals-Nasen-Ohren-Arzt dem Jazz-Sänger Louis Armstrong anbot, ihn seiner Heiserkeit zu kurieren, wehrte dieser entsetzt ab:

Doktor, wollen Sie mich ruinieren? [9]

August II.

 
August der Starke

Das Pferd des sächsischen Kurfürsten Augusts des Starken verlor auf einem Ausritt ein Hufeisen. Er hielt an der nächsten Schmiede an, um ein neues Eisen auflegen zu lassen. Als der Schmied das Hufeisen brachte, zerbrach es der Kurfürst mit seinen Händen und sagte.

Das Eisen taugt nichts.

Der Schmied brachte ein neues Hufeisen, aber auch dass zerbrach er. Endlich wurde eins gefunden, das fest genug war und mit dem das Pferd beschlagen wurde. Als Lohn gab der Kurfürst dem Schmied einen Taler, den der Schmied krummbog und sagte:

Herr Kurfürst, der Taler taugt nichts. [10]

Auch weitere Taler bog er zusammen. Am Ende gab ihm der Kurfürst einen Louisdor, eine französische Goldmünze, erfreut darüber, jemanden gefunden zu haben, der ihm an Stärke gewachsen war.

August III.

König August III. von Sachsen dankte am 13. November 1918 auf Schloss Guteborn bei Ruhland ab und sprach dabei angeblich die berühmten Worte:

Macht Euch Euren Dregg alleene!

Als er auf den Dresdner Bahnhof kam, um sich ins Exil zu begeben, stand dort eine Menschenmenge, die ihn hochleben ließen. Darauf sagte König August zu seinen Landeskindern:

Na, Ihr seid mir scheene Rebubliganer ... [11]

Augustus

 
Augustus
Ähnlichkeit

Der römische Kaiser Augustus erfuhr von einem Mann aus der Provinz, der ihm ungewöhnlich ähnlich sah und ließ ihn zu sich bringen. Als er die Ähnlichkeit bestätigt sah, stellte er ihm folgende Frage:

Sag mir, junger Mann, war deine Mutter einmal in Rom?

Der so angesprochene junge Mann erwiderte schlagfertig:

Nein, aber mein Vater oft. [12]

Kristallbecher

Als Augustus bei dem reichen Römer Vedius Pollio zum Abendessen eingeladen war, ließ ein Sklave versehentlich einen Becher aus Bergkristall fallen. Vedius ließ den Sklaven ergreifen und wollte ihn den Muränen zum Fraß vorwerfen, die er in einem Becken hielt. Der Sklave aber warf sich dem Kaiser zu Füßen und bat darum, nicht als Fischfutter sterben zu müssen. Augustus war so empört über die Grausamkeit seines Gastgebers, dass er befahl, den Sklaven freizulassen, sämtliche Kristallbecher zu zerschlagen und das Fischbecken zuzuschütten.

B

Bach

Eine Anekdote von der Hilflosigkeit Johann Sebastian Bachs überliefert Heinrich von Kleist:

Bach, als seine Frau starb, sollte zum Begräbnis Anstalten machen. Der arme Mann war aber gewohnt, alles durch seine Frau besorgen zu lassen; dergestalt, daß da ein alter Bedienter kam, und ihm für Trauerflor, den er einkaufen wollte, Geld abforderte, er unter stillen Tränen, den Kopf auf einen Tisch gestützt, antwortete: „sagts meiner Frau.“ [13]

Balzac

Datei:Honore de balzac.jpg
Honore de Balzac
Einbrecher

Der französische Schriftsteller Honore de Balzac wurde eines Nachts durch einen Einbrecher geweckt, der sich bemühte, seinen Schreibtisch zu öffnen und lachte laut auf. Der Einbrecher fragte erschrocken:

Warum lachen Sie?

Balzac antwortete:

Weil Sie bei Nacht, mit falschem Schlüssel und unter Gefahr dort Geld suchen, wo ich bei Tag mit dem richtigen Schlüssel und ganz gefahrlos keines finde! [14]

Handwerkerrechnung

Als ein Handwerker nach seinem Lohn verlangte und ihn Balzac bat ein anderes Mal zu kommen wurde der Handwerker wütend und schrie:

Wenn ich zu ihnen komme sind Sie nie zu Hause, und wenn ich Sie endlich treffe, haben Sie kein Geld.

Balzac antwortete gelassen:

Das ist doch selbstverständlich, wenn ich Geld hätte, wäre ich nicht zu Hause. [15]

Beethoven

 
Ludwig van Beethoven von Joseph Karl Stieler
Missratene Söhne

Zu Ludwig van Beethoven kam ein Freund, der über seine Familie klagte. Beethoven tröstete ihn mit den folgenden Worten:

Es gibt Leute, mein lieber, die Schwereres erdulden müssen als du.

Und er nannte die drei Söhne eines gemeinsamen Bekannten von denen er sagte:

Siehst du, der Vater dieser drei Söhne könnte jammern und klagen, denn er hätte reichlich Grund dazu. Alle drei Söhne mißraten! Der eine spielt und der andere stiehlt ...

Auf den Einwand seines Freundes, dass der dritte doch Komponist sei, erwidertet Beethoven lakonisch:

Stimmt, der tut beides! [16]

Uraufführung

Beethoven besuchte eines Abends die Uraufführung einer Oper des heute vergessenen Komponisten Ferdinand Paer, der damals sehr geschätzt wurde. Nachdem der Vorhang unter großem Beifall gefallen war, ging Beethoven zu Paer, drückte ihm die Hand und sagte:

Ihre Oper gefällt mir - daher werde ich sie in Musik setzen! [17]

Die Nachwelt kennt das Werk als Fidelio.

Ergreifendes Konzert

Beethoven bemerkte einmal, dass in einem seiner Konzerte eine junge Dame zu Tränen gerührt war. Er näherte sich ihr und fragte nach dem Grund ihrer Tränen. Die junge Dame, die ihn nicht kannte, erwiderte:

I woan halt wegen der zwo Gulden, die i für dös zuwidere Zeug g'opfert hab!
(„Ich wein halt wegen der zwei Gulden, die ich für das widerliche Zeug geopfert habe.“) [18]

Benz

Berta Benz
 
Patent-Motorwagen Nr. 1

Bertha Benz holte im August des Jahres 1888 den „Patent-Motorwagen" ihres Mannes aus dem Schuppen, um mit ihren beiden Söhnen, ihre Mutter zu besuchen. Von Mannheim bis Pforzheim waren es immerhin 120 Kilometer und so musste sie ereits in Wiesloch die erste Tankpause einlegen. Der dortige Apotheker hatte glücklicherweise drei Liter Benzin vorrätig. In Bruchsal musste Frau Benz wieder tanken und fragte in der Apotheke, ob sie zehn Liter Benzin haben könne. Als der Apotheker bejahte lief ihr Sohn Eugen zum Wagen, um eine Flasche zu holen, doch der Apotheker sagte:

Aber doch nicht gleich! Soviel Benzin muß ich erst bestellen. Sie können in zehn Tagen wiederkommen! [19]

Carl Benz

Carl Benz war der Prototyp eines unermüdlich arbeitenden Erfinders. Als man ihn im hohen Alter fragte, ob es nicht schön sei, auf ein so reiches Lebenswerk zurückzublicken, antwortete er:

Wissen Sie „erfinden“ ist halt doch viel schöner als ‚erfunden haben. [20]

Erster Käufer

Als der erste Käufer eines Benz-Wagens den Kauf abgeschlossen hatte, traf bei Benz ein Brief ein, in dem dessen Vater erklärte, dass sein Sohn unzurechnungsfähig sei. Rose, einer der Teilhaber der Firma Benz, wollte sich daraufhin aus dem Geschäft zurückziehen. Um ihn wieder zu ermutigen, lud ihn Benz zu einer Probefahrt ein. Doch es reihte sich Panne an Panne und schließlich sagte Rose zu Benz:

Wissen Sie, welchen Rat ich Ihnen auf Grund dieser Probefahrt gebe? Bauen Sie um Gottes willen keinen Wagen mehr! [21]

Bernhardt

 
Sarah Bernhardt um 1860
Königlicher Besuch

Der spätere Eduard VII. besuchte als Prinz von Wales bei einem seiner zahlreichen Aufenthalte in Paris die Schauspielerin Sarah Bernhardt in ihrer Garderobe und behielt dabei den Hut auf dem Kopf. Die Schauspielerin belehrte ihn daraufhin:

Königliche Hoheit, die Krone behält man auf. Den Hut nimmt man ab! [22]

Lampenfieber

Sarah Bernhardt litt auch auf dem Höhepunkt ihrer Karriere an Lampenfieber. Als eine junge Kollegin ihrer Verwunderung darüber äußerte, sagte sie:

Warte nur, mein Kind! Du wirst schon sehen! Das Lampenfieber kommt mit dem Talent! [23]

USA

Sarah Bernhardt wurde ein ausschweifender Lebenswandel nachgesagt. Als sie eine Gastspielreise durch die USA unternahm, wetterte der Bischof von Chicago so heftig gegen sie von der Kanzel, dass ihm der Manager der Schauspielerin folgendes Schreiben sandte:

Monseigneur! Wenn ich in Ihre Stadt komme, pflege ich vierhundert Dollar für Reklamezwecke auszugeben. Da Sie mir jedoch diesmal die Arbeit abgenommen haben, sende ich Ihnen zweihundert Dollar für Ihre Armen. [24]

Bismarck

Otto von Bismarck stand als Student mit dem alten Nachtwächter Wockenffuß auf Kriegsfuß. Eines Nachts wurde er nach ausgiebigem Zechen wegen Randalierens in das Spritzenhaus von Eldena eingesperrt. Die wackelige Tür gab aber nach und Bismarck entwich nach Greifswald und verdrosch den Nachtwächter, dem er einige Anzeigen verdankte. Dann ging er ins Spritzenhaus zurück und ließ die Tür hinter sich wieder in die Angeln setzen. Der Anzeige des Nachtwächters gegen Bismarck konnte nicht stattgegeben werden, da dieser ein unwiderlegbares Alibi nachweisen konnte. Beim nächsten Zusammentreffen sagte er zum Nachtwächter Wockenffuß:

Wieder einmal ist der Beweis erbracht, daß nichts über einen hellen Kopf geht." [25]

Bokuden

Der berühmte Samurai Tsukahara Bokuden 塚原卜伝 setzte eines Tages auf einem Fährboot über den Biwa-See. Das Boot war voller Pilger, mit Ausnahme eines jungen Mannes mit zwei Schwertern. Versehentlich berührte ein Händler ein Schwert des jungen Samurai. Der brüllte ihn an und griff nach seinem Kurzschwert. Bokuden wollte den jungen Samurai beruhigen, der aber brüllte weiter und forderte ihn zum Duell heraus. Bokuden antwortete ruhig:

Zwar ist es belanglos, bin ich doch nur ein mit Mängeln behafteter Schüler der Lehre ,Sieg ohne Hände'. Aber wie könnt Ihr über ein Duell hier auf dem überfüllten Boot sprechen? Wir werden früh genug ein Ufer erreichen.

Nun fuhr die Fähre gerade an einer kleinen Insel vorbei, und Bokuden bat die Ruderer, dorthin zu steuern. Als der Bug die Insel berührte, sprang der junge Samurai an Land und brüllte Bokuden zu, er solle folgen. Bokuden aber nahm eine lange Stange, als ob er an Land springen wollte und stieß jedoch die Fähre wieder von der Insel weg. Der junge Samurai tobte, aber Bokuden sagte zu den Ruderern:

Laßt euch von jenen leeren Flüchen nicht beeindrucken. Fahrt weiter zu eurem Ziel. Und damit ihr sicher seid, dass ich allein aus Gnade mit dem Prahlhans gehandelt habe, wisset: Mein Name ist Bokuden.

Als dies die Passagiere hörten - Bokuden war der berühmteste Schwertkämpfer -, verbeugten sie sich und verbreiteten die Begebenheit als Beweis für die Lehre des Bushido, dass die größten Siege mit dem Schwert gewonnen werden, ohne eine Hand an den Griff zu legen. [26]

Brecht

Zu Bertolt Brecht kam ein junger Mann, der meinte, dass er so viele Ideen in seinem Kopf habe und einen guten Roman schreiben könnte. Er wüsste nur nicht wie er anfangen solle. Brecht antwortete lächelnd:

Das ist sehr einfach. Am besten fangen Sie in der linken, oberen Ecke des Blattes an. [27]

Briand

Der französische Staatsmann Aristide Briand erhielt zusammen mit Gustav Stresemann wegen seiner Verdienste um die europäische Verständigung den Friedens-Nobelpreis. Nach dem Besuch eines Stierkampfs in Spanien, wurde er gefragt, wie es ihm gefallen habe. Briand antwortete:

Sehr gut. Aber schicken Sie den Torero fort, geben Sie mir ein Bündel Heu und lassen Sie mich in die Arena. Sie werden sehen, in einer Viertelstunde habe ich mit dem Stier Frieden geschlossen! [28]

C

Caligula

 
„Soldatenstiefelchen“

Der römische Kaiser Caligula bestand darauf, dass zum Tod Verurteilte mit vielen schwachen Hieben vom Leben zum Tode gebracht wurden und richtete dabei immer wieder an den Henker die Mahnung:

Triff ihn so, daß er spürt, wie er stirbt!

Als auf Grund einer Namensverwechslung einmal der falsche Mann hingerichtet wurde, meinte Caligula, der habe es ebenfalls verdient. Gern zitierte er den Satz des tragischen Dichters Accius:

Oderint, dum metuant.
Sollen sie mich hassen, wenn sie mich nur fürchten. [29]

Der Name Caligula (lateinisch: „Soldatenstiefelchen“, Diminutiv zu caliga) ist von den genagelten Soldatenstiefeln der Legionäre abgeleitet, den caligae, welche die Rheinlegionen für den mitreisenden Sohn ihres Oberbefehlshabers Germanicus anfertigen ließen, und war zu Lebzeiten ungebräuchlich.

Callas

Datei:Gobbi Callas Barbiere.jpg
Maria Callas

Der Komponist Gian Carlo Menotti bat die griechische Sopranistin Maria Callas 1958, auf dem „Festival beider Welten" in Spoleto zu singen. Sie nahm den Vorschlag an und erklärte, dass ihr Engagement aus folgenden Gründen nicht viel kosten würde:

Erstens werden Sie keinen bedeutenden Tenor engagieren müssen, denn die Leute kommen ohnehin nur, um mich zu hören.
Zweitens brauchen Sie keinen bedeutenden Dirigenten, denn wie ich zu singen habe, weiß ich.
Drittens ist die Ausstattung unwesentlich, denn sie würde nur von meinen Auftritten ablenken.

Als sie, viertens, vom Regisseur sprechen wollte, unterbrach sie Menotti und erklärte ihr, dass er bereits Lucchino Visconti engagiert habe. Doch die Callas war damit nicht ganz zufrieden:

Er ist ein ausgezeichneter Mann. Es fehlt ihm nur leider eines.

Auf Menottis Frage, was ihm denn fehle, antwortete die Primadonna:

Es fehlt ihm die Bescheidenheit. [30]

Caruso

Der Sänger Enrico Caruso wurde einmal, gegen eine hohe Gage gebeten, im Haus eines amerikanischen Multimillionärs zu singen. Als er gerade anfing, eine Arie zu singen, begann der Hund des Hausherrn fürchterlich zu heulen. Dieser brach daraufhin die Privatvorstellung ab, drückte Caruso einen Scheck in die Hand und sagte:

Vielen Dank, Maestro! Ich wollte nur wissen, ob mein Hund auch heult, wenn Caruso singt. [31]

Cäsar

 
Gaius Julius Cäsar
Glück

Als Gaius Julius Cäsar auf stürmischer See an Illyriens Küste unterwegs war und der Kapitän am Verzweifeln war, sagte er:

Du trägst den Cäsar und sein Glück.
(lateinisch: „Caesarem vehis eiusque fortunam.“) [32]

Immer Erster

Als Caesar auf dem Weg nach Spanien die Alpen durchquerte, passierte er auch ein kümmerliches Barbarendorf. Da meinten seine Begleiter lachend:

Ob man wohl auch hier um Staatsämter streitet, sich gegenseitig aus dem Feld zu schlagen versucht und neidisch ist auf die Mächtigen. Caesar jedoch erwiderte mit großem Ernst:

Ich möchte lieber der Erste hier als der Zweite in Rom sein.
(lateinisch: „Malo hic esse primus quam Romae secundus.“) [33]

Seeräuber

Unweit der Insel Pharmakussa wurde Caesar von Seeräubern gefangengenommen. Als Lösegeld forderten sie zwanzig Talente, Cäsar aber lachte sie aus und versprach ihnen fünfzig Talente. Dann sandte er seine Begleiter aus, um das Geld aufzutreiben, er selbst blieb bei den Seeräubern. Dabei benahm er sich arrogant und befahl ihnen, ruhig zu sein, wenn er schlafen wollte. Achtunddreißig Tage war er in ihrer Gewalt, benahm sich aber, als ob er nicht ihr Gefangener, sondern sie sein Gefolge wären. Auch drohte er ihnen häufig damit, er werde sie allesamt ans Kreuz bringen, und die Räuber amüsierten sich darüber, denn sie hielten ihn für einen harmlosen Witzbold. Doch als endlich das Lösegeld eingetroffen und Cäsar freigelassen war, bemannte er in Milet einige Schiffe und ließ sie gegen die Seeräuber auslaufen. Da sie immer noch an dem Ort, an dem sie ihn gefangengenommen hatten, ankerten, konnte er die meisten von ihnen festnehmen. Dann holte er die Räuber aus dem Kerker und ließ sie allesamt kreuzigen. [34]

Castro

Fidel Castro hatte einst gelobte, seinen Kampfanzug erst dann abzulegen, wenn der Sozialismus auf Kuba unwiderruflich gesiegt hätte. Nun trug er aber bei einem Staatsbesuch in Paris einen Designer-Anzug. Auf die Frage einer Journalistin, ob denn der Sozialismus auf Kuba inzwischen gesichert sei, schüttelte er den Kopf und antwortete:

Meine Uniform ist in der Reinigung. [35]

Chesterton

Datei:G K Chesterton.jpg
Gilbert Keith Chesterton
Streit unter Kollegen

Der magere George Bernhard Shaw stritt sich mit seinem fülligen Kollegen, dem Schriftsteller Gilbert Keith Chesterton und sagte zu ihm:

Wenn ich einmal so dick würde wie Sie, würde ich mich aufhängen.

Chesterton sah auf sein Bäuchlein und erwiderte:

Und wenn ich einmal die Absicht haben sollte, mich aufzuhängen, würde ich gern Sie als Strick benutzen. [36]

Chruschtschow

Als Nikita Chruschtschow im Jahr 1956 in einer Geheimrede auf dem XX. Parteitag der KPdSU die Verbrechen Stalins aufdeckte, wurde ihm nach seiner Rede ein Zettel gereicht. Chruschtschow kehrte noch zum Rednerpult zurück und sagte:

Soeben wurde mir ein Zettel gereicht, auf dem steht: „Genosse Chruschtschow, was tatest Du, als Stalin seine Verbrechen beging?“ Ich bitte den Genossen Fragesteller, sich zu erheben!

Als sich niemand erhob und eisiges Schweigen im Saal herrschte, fuhr Chruschtschow fort:

Genau das, Genossen, habe ich auch getan, solange Stalin an der Macht war. [37]

Churchill

 
Tschiang Kai-shek, Roosevelt und Winston Churchill in Kairo

Winston Churchills Tochter Sarah diente während des Zweiten Weltkriegs im Stab der britischen Armee. In der Nacht vom 7. auf den 8. November 1942, in der die Alliierten in Nordafrika landeten, befand sie sich auf einem Kurzaufenthalt in Chequers, dem Landsitz des Premierministers. Um Mitternacht sagte ihr Vater pathetisch:

In diesem Augenblick nähern sich 643 Schiffe, die unsere tapferen Truppen tragen, den Ufern Nordafrikas.

Sarah korrigierte ihn:

Es sind 644.

Auf die Frage, woher sie das wüsste, antwortete die Tochter, dass sie seit vier Monaten an der Planung des Unternehmens mitarbeite. Auf die weitere Frage, warum sie davon nie etwas gesagt habe, antwortete Sarah, dass sie zu strengster Geheimhaltung verpflichtet wurden. Winston Churchill endete lächelnd:

Ich verstehe. „Du hast wohl angenommen, ich weiß nichts von dem Unternehmen. [38]

Clemenceau

Als der französische Politiker und Arzt Georges Clemenceau bereits Ministerpräsident war, wurde er von seinen Parteifreunden gefragt, ob er nicht für das Amt des Präsidenten der Republik kandidieren wolle. Clemenceau lehnte dankend ab:

Nein, danke. Es gibt zwei völlig unnütze Dinge auf der Welt: die Prostata und das Amt des französischen Staatspräsidenten. [39]

Curie

 
Marie Curie
Persönliches

Albert Einstein sagte über die Chemikerin Marie Curie:

Marie Curie ist der einzige berühmte Mensch, den ich kenne, den der Ruhm nicht korrumpiert hat.

Und dieses Lob war begründet. Ein Reporter, der von ihr Einzelheiten über ihr Leben erfahren wollte, erhielt von ihr die Antwort:

In der Wissenschaft interessieren wir uns nur für Sachen, nicht aber für Personen! [40]

Desinteresse

Bei einem Empfang, den der Präsident der Republik im Elysee-Palast gab, kam die Frau des Präsidenten zu ihr und fragte sie, ob sie mit dem König der Hellenen bekannt machen dürfe. Curies Antwort war klar und bestimmt:

Ich wüßte nicht wozu.

Erst als Madame Curie das verdutzte Gesicht der Präsidentengattin sah, lenkte sie ein:

Ja, wenn ich Ihnen eine Freude damit machen kann... [41]

Schule

Marie Curie hatte eine denkbar schlechte Meinung vom französischen Schulsystem. Als ihre Tochter Eve ins schulpflichtige Alter kam, schrieb sie an ihre Schwester Hela:

Manchmal habe ich den Eindruck, es wäre besser, die Kinder zu ertränken, als sie in die Schulen, so wie sie heute aussehen, zu schicken. [42]

D

Dahn

Der Germanendichter Felix Dahn hatte einen Vortrag in Hamburg gehalten und wurde anschließend zu einem Abendessen eingeladen. Dies lehnte er mit der Begründung ab, dass er schon einmal sechs Wochen in Hamburg gewesen sei und seine Zeit nur mit Trinken und Schlafen verbracht habe. Jetzt aber habe sich vorgenommen, seine Tage sinnvoll zu nutzen. Auf die Frage, wann das gewesen sei, antwortete Dahn:

Das war in den ersten sechs Wochen meines Lebens. [43]

Diogenes

 
Diogenes in der Tonne
Dionysios

Platon sah, wie Diogenes von Sinope seinen Kohl an einem Brunnen spülte, trat an ihn heran und flüsterte:

Hättest du den Tyrannen Dionysios ein bißchen hofiert, dann bräuchtest du jetzt keinen Kohl zu waschen.

Diogenes antwortete ebenso leise:

Und wenn du es über dich gebracht hättest, Kohl zu spülen, hättest du keinen Dionysios hofieren müssen. [44]

Kyniker

Leuten, die wissen wollten, warum man ihn „den Hund“ (den Kyniker) nenne, erklärte Diogenes:

Wenn mir einer was schenkt, dann wedle ich mit dem Schweif; wer mir nichts gibt, wird angebellt, und die Schufte, die heiße ich.

Als er sein Frühstück auf dem Marktplatz verzehrte und die Umstehenden „Du Hund, du Hund!“ riefen, entgegnete er:

Ihr seid die Hunde, weil ihr mich umdrängt, während ich frühstücke! [45]

Disraeli

Benjamin Disraeli war ständig mit dem Problem konfrontiert, Menschen gegenüberzustehen, an die er sich nicht erinnern konnte. Er fand dafür die folgende Lösung:

Wenn ich jemanden treffe, dessen Name mir nicht einfällt, dann gebe ich mir zwei Minuten Zeit. Wenn mir dann der Name noch immer nicht eingefallen ist, frage ich ihn, was sein altes Leiden macht. Das garantiert eine sofortige, angeregte Konversation. [46]

Dschingis Khan

Datei:Dschingiskhan.JPG
Dschingis Khan
Yelü Chucai

Als Dschingis Khan 1218 einen großen Teil Nordchinas erobert hatte, berief er einen Kitan-Aristokraten Yelü Chucai 耶律楚材 an seinen Hof. Dschingis Khan hatte von seinen Ratgebern über die Chinesen gehört:

Es wäre das beste, alle zu töten und das Land in eine einzige Weide für unsere Tiere zu verwandeln.

Doch Yelü Chucai war anderer Meinung.

Nachdem Ihr alles unter dem Himmel und innerhalb der vier Meere erobert habt, könnt Ihr haben, was Ihr wollt, wenn Ihr's nur richtig plant. Ihr könnt Steuern erheben für Landbesitz und Handel, aber auch mit Wein, Salz, Eisen und den Erzeugnissen der Berge und Sümpfe läßt sich Profit erzielen. Auf diese Weise gewinnt Ihr in einem einzigen Jahr 500 000 Unzen Silber, 80 000 Ballen Seide und 400 000 Getreidesäcke. Wie kann man nur behaupten, daß die Chinesen Euch nichts nützen! [47]

Dieses Argument überzeugte Dschingis Kahn, und so kolonialisierte er China, statt es zu vernichten.

David

Der französische Hofmaler Jacques-Louis David, später ein überzeugter Jakobiner, skizzierte den König Ludwig XVI. so ausgiebig, dass es diesem lästig wurde und er fragte, wann er denn endlich mit dem Porträt fertig sei. David antwortete:

Nur der Kopf fehlt noch, aber den male ich erst, wenn ich ihn im Sack vor mir liegen sehe. [48]

Dumas

 
Alexandre Dumas der Ältere
Abstammung

Der französische Schriftsteller Alexandre Dumas der Ältere wurde von einem Journalisten interviewt, der sich über die Abstammung des Dichters mokierte.

Ist es wahr, daß Ihre Mutter eine Mulattin war?
Ja, so ist es.
Dann war also Ihr Herr Vater...?
Ein Neger!
Und Ihr Herr Großvater ...?
War ein Affe? Mein Stammbaum beginnt dort, wo der Ihre endet. [49]

Gerichtsvollzieher

Alexandre Dumas wurde einmal von einem alten Gerichtsvollzieher aufgesucht, der ihn bat für seinen Freund, ebenfalls Gerichtsvollzieher, zwanzig Franc zu spenden, damit sein Kollege in Ehren beerdigt werden konnte. Dumas dachte an die Zeit zurück, als er oft zum Umgang mit Gerichtsvollziehern genötigt war und entnahm seiner Brieftasche rasch vier Zehnfranc-Scheine und händigte sie dem Bittsteller mit der folgenden Bemerkung aus:

Hier haben Sie den doppelten Betrag, lassen Sie doch gleich zwei Gerichtsvollzieher beerdigen! [50]

E

Edison

 
Thomas Alva Edison
Drehkreuz

Thomas Alva Edisons Sommersitz in Florida war mit allerlei sinnreichen Einrichtungen ausgestattet, die hervorragend funktionierten. Eine Ausnahme machte ein Drehkreuz, das nur mit großem Kraftaufwand zu passieren war. Schließlich sprach ein Gast Edison daraufhin an, wie es käme, dass alles andere so gut funktioniere, nur dieses Drehkreuz nicht. Edison erwiderte mit einem Augenzwinkern:

Das will ich Ihnen gerne sagen, jeder, der das Drehkreuz bewegt, pumpt dabei 35 Liter Wasser in den Tank auf meinem Dachboden. [51]

Lösungsmittel

Ein junger Mann kam zu Edison und erzählte ihm von seiner Idee, ein universelles Lösungsmittel zu entwickeln, das jeden Stoff löst. Ihm fehlten nur die Mittel, um die Idee zu realisieren. Edison fragte ihn verwundert:

Ein universelles Lösungsmittel. In welchem Gefäß würden Sie es denn halten? [52]

Medikamente

Edison lag mit 82 Jahren schwer krank im Bett und verärgerte seine Angehörigen weil er seine Medikamente in den Abfalleimer geworfen hatte. Edison erklärte warum er so gehandelt hatte:

Nun, der Arzt hat mir die Medikamente verschrieben, er will davon leben. Und der Apotheker hat mir die Medikamente verkauft, der will auch davon leben. Und ich, ich will auch leben, deshalb schmeiß’ ich die Medikamente weg. [53]

Interessen

Bei einem Besuch sollte sich Edison im Gästebuch eintragen. In diesem Gästebuch gabe es Spalten für den Namen, für die Adresse, für den Beruf und eine Spalte, über die „Interessiert sich für ...“ stand. In diese Spalte schrieb Edison, ohne zu zögern:

Alles. [54]

Edward

 
Wallis, Nixon und Edward, 1970

Der zurückgetretene britische König Edward erhielt von seine Frau Wallis, die in Paris ein Perlenkollier entdeckte, das sie unbedingt haben wollte, einen Brief in roter Tinte, in dem sie schrieb:

Schenk mir die Perlen! Und damit du siehst, wie sehr ich sie mir wünsche, habe ich diesen Brief mit meinem Blut geschrieben.

Edward fand zwar den Preis des Perlenkolliers zu hoch, schickte aber dennoch den erbeteten Scheck und einen Brief in blauer Tinte:

Auch ich habe den Scheck mit meinem Blut ausgeschrieben. Beachte bitte den Farbunterschied. [55]

Ehrenburg

Der russische Schriftsteller Ilja Ehrenburg kam kurz nach dem Ersten Weltkrieg nach Paris und war der Auffassung an, man bekämpfe die bürgerliche Gesellschaft am besten durch demonstrative Verletzung ihrer Konventionen. Deshalb zog er sich eines Herbstmorgens auf dem Boulevard Montparnasse, direkt neben einem Polizisten, nackt aus. Der Polizist beobachtete Ehrenburg eine Weile aus dem Augenwinkel und fragte schließlich:

Na, Alter, Ist dir nicht kalt? [56]

Einstein

Datei:Stamp Albert Einstein 2005.jpg
Albert Einstein auf einer deutschen Sonderbriefmarke zum Jahr der Physik 2005
Relativitätstheorie

Als Albert Einstein im Jahr 1916 seine Allgemeine Relativitätstheorie vorlegte, fragten ihn Freunde, mit welchen Reaktionen er rechne. Einstein antwortete:

Das ist einfach vorherzusagen. Werde ich recht behalten, werden die Deutschen sagen, ich sei Deutscher, die Franzosen, ich sei Europäer und die Amerikaner, ich sei Weltbürger. Werde ich nicht recht behalten, werden die Amerikaner sagen ich sei Europäer, die Franzosen, ich sei Deutscher, und die Deutschen, ich sei Jude. [57]

Violine

Ein Freund lud den Komponisten Hanns Eisler und Einstein zum Abendessen ein. Nach dem Essen spielte Einstein so unrhythmisch auf der Violine, dass ihn Eisler fragte:

Herr Professor, Sie werden doch bis drei zählen können! [58]

Seit diesem Abend behauptete Eisler, Mathematiklehrer Einsteins gewesen zu sein.

Eisenhower

Ruhestand

Als Eisenhower 1948 als Vorsitzender der Vereinigten Stabschefs zurückgetreten war, fragte ihn ein Reporter nach seinen Zukunftsplänen. Eisenhower hatte geantwortet:

Ich werde einen Schaukelstuhl auf die Veranda stellen. Dann werde ich sechs Monate ruhig sitzen. Und dann werde ich ganz langsam zu schaukeln beginnen. [59]

Qualifikation

Dwight D. Eisenhower, wurde 1942 Oberbefehlshaber der US-Truppen in Europa, von 1950-1952 war er NATO-Oberbefehlshaber. Als gemäßigter Republikaner war Eisenhower eher ein unpolitischer Mensch. Das kürzeste Urteil über Eisenhowers Präsidentschaft stammt vom demokratischen Führer des Repräsentantenhauses, Sam Rayburn:

Geht nicht. Guter Mann. Falscher Job. [60]

Erhard

Ludwig Erhard, der so genannte Vater des Wirtschaftswunders war kein Mann der großen Worte. Als sein inoffizielles Regierungsprogramm kann ein Ausspruch gelten, den er nach dem Abschluß schwieriger Wirtschaftsverhandlungen prägte:

Ein Kompromiß ist die Kunst, einen Kuchen zu teilen, daß jeder überzeugt ist, das größte Stück bekommen zu haben ... [61]

Euripides

Zum griechischen Tragödiendichter Euripides kam ein junger Dichter und las ihm aus seinen Gedichten und Schauspielen vor. Er sagte auch, dass es sich nur um kümmerliche Kostproben handele und fragte, welche Verse die besten gewesen seien. Euripides antwortete:

Wahrscheinlich sind die besten Verse diejenigen, welche du heute fortgelassen hast. [62]

F

Faraday

 
Michael Faraday in seinem Labor

Nach einer der Vorlesungen über die elektromagnetische Induktion fragte ein Minister den Physiker und Chemiker Michael Faraday, welchen praktischen Nutzen diese Entdeckung habe. Faraday antwortete:

Das weiß ich noch nicht. Aber ich versichere Ihnen, dass Sie bald davon Steuer beziehen werden. [63]

Fernandel

Der französische Komiker Fernandel erzählte in seinem Bekanntenkreis, dass er beschlossen habe, Vegetarier zu werden. Kurz darauf ertappte ihn ein Bekannter, wie er in einem Restaurant ein großes Stück Fleisch verspeiste und sprach ihn auf den Widerspruch an. Fernandel redete sich mit der folgenden Bahauptung heraus:

Das bin ich auch, lieber Freund, das bin ich! Aber heute ist Dienstag – Dienstag haben wir Vegetarier Fastentag. [64]

Fleming

Den ersten Nobelpreis nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt Alexander Fleming, der Entdecker des Penicillins. Schwer verschnupft, traf Fleming in Stockholm ein. Der Offizielle, der ihn am Flughafen abholte, meinte nachdenklich:

Gegen Schnupfen hilft es also nicht. [65]

Foch

Als die deutsche Delegation am Ende des Ersten Weltkrieges zu Marschall Ferdinand Foch kam, um die Waffenstillstandsbedingungen zu erfahren, nahm Foch ein Blatt von seinem Schreibtisch und las eine Reihe von Bedingungen vor. Der Leiter der deutschen Delegation war entsetzt:

Das sind Bedingungen, die keine zivilisierte Nation einer anderen auferlegen kann!

Auf diesen Einwand erwidert Foch:

Das höre ich gern. Nein, meine Herren, es sind die Bedingungen, die der deutsche Kommandant der Stadt Lille auferlegt hat, als diese Stadt sich ergab. [66]

Fontane

Der Dichter Theodor Fontane wurde einmal von einem Maler gebeten, sich bei einer Gemäldeausstellung dessen Bilder anzusehen. Als Fontane die Ausstellung wieder verließ, wartete der junge Künstler bereits. Fontane sagte ihm:

Ihre Bilder waren die einzigen, die man sich ansehen konnte.

Der Maler fühlte sich geschmeichelt und bedankte sich für das wohlwollende Urteil, doch Fontane holte ihn mit der folgenden Bemerkung wieder auf den Boden zrück:

Sie irren, mein Lieber. Ihre Bilder waren die einzigen, welche man sich ansehen konnte, weil vor den anderen immer zu viel Menschen standen. [67]

G

de Gaulle

Datei:Degaulle b.jpg
Charles de Gaulle, 1961

General Charles de Gaulle war Chef der französischen Exilregierung, nach dem Krieg Ministerpräsident und provisorisches Staatsoberhaupt. 1953 zog er sich auf dem öffentlichen Leben zurück. Fünf Jahre später beauftragte ihn der Staatspräsident mit der Bildung einer neuen Regierung. Er ließ eine Verfassung der Präsidialdemokratie ausarbeiten und wurde 1958 zum Präsidenten gewählt. Nach dem negativen Ausgang eines Plebiszits kehrte er 1969 der Politik den Rücken.

Notfallration

Als der Amtsantritt de Gaulles unmittelbar bevorstand, wurde Francois Mauriac gefragt, was er von der Entwicklung der Ereignisse halte. Mauriac drückte sich folgendermaßen aus:

Gewisse Politiker sind wie eiserne Rationen. Man sollte sich ihrer nur im äußersten Notfall bedienen. [68]

Tischgespräch

Dem Journalisten Pierre Viansson-Ponte der Zeitung Le Monde hatte die Ehre, de Gaulle in seinem Landhaus zu besuchen und berichtete darüber:

Ein Tischgespräch bei de Gaulle verläuft ungefähr folgendermaßen, Madame de Gaulle erkundigt sich, ob man eine gute Fahrt gehabt hat, dann spricht sie über das Wetter und hernach ausführlich über den General. Der General erkundigt sich, ob man eine gute Fahrt gehabt hat, dann spricht er über das Wetter und hernach ausführlich über sich. [69]

Gauss

Gauss im Konzert

Carl Friedrich Gauss hatte nicht viel Sinn für die Musik, wurde aber von seinem Freund Johann Friedrich Pfaff überredet ins Konzert zu gehen, um sich die Neunte von Beethoven anzuhören. Nach dem Konzert fragte ihn Pfaff um seine Meinung. Gauss antwortete:

Und was ist damit bewiesen? [70]

Der kleine Gauss

Im Alter von neun Jahren kam Gauss in die Volksschule. Dort stellte sein Lehrer Büttner seinen Schülern die Aufgabe, die Zahlen von 1 bis 100 zu summieren, um diese zu beschäftigen. Gauß hatte sie allerdings nach kürzester Zeit gelöst, indem er 50 Paare mit der Summe 101 bildete (1 + 100, 2 + 99, ..., 50 + 51) und 5050 als Ergebnis erhielt. Die daraus resultierende Formel wird gelegentlich auch als „der kleine Gauß“ bezeichnet.

Goethe

 
Friederike Brion
Sesenheim

Ein Goetheforscher kam nach Sesenheim unn befragte eine alte Frau, die noch Friederike Brion gekannt hatte. Diese sagte:

Riekchen war ein liebes Mädchen, jeder hatte sie gern.

Auf die Frage, was sie von Goethe wüsste fuhr sie fort:

Ja, richtig, der Goethe, das war ein Student, der mal hier war. Wir dachten alle, er und Riekchen würden ein Paar werden. Aber eines Tages war er auf und davon, und kein Mensch hat wieder etwas von ihm gehört. [71]

Er saß auf ihres Bettes Rand

Johann Wolfgang Goethe musste einmal bei einem Besuch Schillers eine Weile warten und entdeckte dabei auf dem Schreibtisch ein Blatt mit zwei Versen:

Er saß auf ihres Bettes Rand
und spielte mit den Flechten.

Umgehend ergänzte er diese Verse um zwei weitere, die Schiller erst hinterher entdeckte:

Das tat er mit der linken Hand —
Was tat er mit der rechten? [72]

H

Hegel

Ein Seminarist machte den Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel darauf aufmerksam, dass er in seiner Vorlesung Folgerungen aus einigen angeblichen Tatsachen gezogen habe, die so nicht zuträfen. Darauf erwiderte Hegel:

Um so schlimmer für die Tatsachen. [73]

Heine

 
Heinrich Heine von Moritz Daniel Oppenheim
Onkel Salomon

Heinrich Heine war zeitlebens auf die finannzielle Unterstützung durch seinen Onkel Salomon angewiesen. Bei einem Besuch im Haus seines Onkels entdeckte er ein Gästebuch, in das Besucher Sprüche schreiben konnten. Heinrich Heine schrieb folgende Widmung:

Lieber Onkel, leih mir hunderttausend Taler und erinnere Dich nie mehr Deines Dir zärtlich ergebenen Neffen. [74]

Junker

Als Heine nach langer Zeit im Exil wieder einmal durch Deutschland reiste, fragte man ihn, welchen Eindruck die Junker Hannovers auf ihn gemacht hätten. Heine antwortete:

Die sind wirklich ein sonderbarer Fall, es sind Esel, die nur von Pferden sprechen. [75]

Sterbebett

Einer der beiden Ärzte fragte ihn, ob er bei seinem Lebenswandel und seiner Spottlust nicht Angst habe, vor das Angesicht Gottes zu treten. Heine verneinte dies und sagte:

Gott wird mir das schon vergeben, das ist schließlich sein Geschäft. [76]

Hemingway

 
Ernest Hemingway
Nobelpreis

Als Ernest Hemingway 1954 erfuhr, dass er den Nobelpreis für Literatur erhalten sollte, rief er umgehend seinem Freund General Lanham an. Dabei entwickelte sich folgender Dialog:

Buck, hör zu, ich habe das Ding bekommen.
Was für ein Ding?
Das schwedische Ding. Du weißt schon.
Den Nobelpreis?
Ja. Du bist der erste, den ich anrufe.
Herzlichen Glückwunsch, Hem.
Das verdammte Ding hätte ich schon längst haben müssen. Ich denke, ich gehe hin und sage ihnen, wo sie es sich hinstecken sollen!
Hem, laß den Blödsinn, das geht nicht.
Na gut, Buck, vielleicht hast du recht. Es ist fünfunddreißig Tausender wert, und damit können wir beide uns einen Mordsspaß gönnen! [77]

Plagiator

Hemingway ärgerte sich über einen Schriftsteller, der ihn hemmungslos kopierte. Doch eines Tages hatte er eine Idee und sagte:

Dem Schuft habe ich das Handwerk gelegt. Ich habe einfach zwei Jahre nichts mehr geschrieben. Da war er pleite. [78]

Herschel

 
Nachtseite des Uranus, aufgenommen von der Raumsonde Voyager 2 am 25. Januar 1986
Uranus

Als der Astronom Wilhelm Herschel, der Entdecker des Planeten Uranus im Sterben lag, sagte einer seiner Freunde ein Gedicht auf, in dem die Freuden des jenseitigen Lebens geschildert wurden. Als er geendet hatte, sprach Herschel:

Vortrefflich gesprochen! Aber sehr schön wird's auch sein, daß ich nun meinen Planeten Uranus auch von der anderen Seite zu sehen bekomme. [79]

Heuss

Bewachung

Theodor Heuss behielt auch als Bundespräsident seine volkstümlichen Umgangsformen nicht ab und steckte einmal einem vor seinem Amtssitz aufgestellten Ehrenposten einen Brief zu und bat auf Schwäbisch:

Werfet Se mir den doch gschwind in den Postkaschten drüben – ich pass' solange selber auf mich auf. [80]

Staatsbesuch

Der erste Staatsbesuch in London war für Heuss und die Bundesrepublik ein großer Erfolg, wenn auch der Empfang durch die Bevölkerung eher kühl war. Nach der Fahrt durch London erwähnte die Begleitung des Bundespräsidenten, dass die Bevölkerung begeistert gejubelt habe. Heuss aber antwortete:

Unsinn, achtzig Prozent haben der Königin zugejubelt, zehn Prozent den Pferden und zehn Prozent mir – und das waren deutsche Touristen! [81]

Hindenburg

 
diese Hindenburg.Briefmarke hätte Adolf H. ablecken dürfen

Als Paul von Hindenburg 1932 zum zweiten Mal zum Reichspräsidenten gewählt wurde, war er bereits 84 Jahre alt. Deshalb werden viele seiner Fehlentscheidungen seinem hohen Alter zugeschrieben, so auch die Ernennung Hitlers zum Reichskanzler. Noch kurz vor der „Machtergreifung" soll er über Hitler gesagt haben:

Reichskanzler will der werden? Höchstens Postminister. Dann kann er mich von hinten auf den Briefmarken. [82]

Machtergreifung

Am Abend des 30. Januar 1933 marschierten lange Kolonnen von Braunhemden an der Reichskanzlei vorbei. Plötzlich soll Hindenburg zu einem neben ihm stehenden General gesagt haben:

Ich habe gar nicht gewußt, daß wir so viele Russen gefangen haben ... [83]

Unterschrift

Einer nicht bestätigten Geschichte zufolge faltete eine Dame, die von Hindenburg empfangen werden sollte, das Einwickelpapier des mitgebrachten Blumenstraußes im Vorzimmer sorgfältig zusammen. Bestürzt eilt Staatssekretär Meißner herbei und ruft:

Lassen Sie um Gottes willen kein Papier herumliegen; der alte Herr unterschreibt es sonst sofort! [84]

I

Ibsen

Der norwegische Dramatiker Henrik Ibsen wurde im hohen Alter von einer jungen Dame über sein Werk Peer Gynt ausgefragt, das er schon vor Jahrzehnten geschrieben hatte. Ibsen hörte sich die Fragen geduldig an, holte dann tief Luft und antwortete:

Mein liebes Kind, was dieser Peer Gynt darstellt, wußten stets nur der liebe Gott und ich. Aber was mich betrifft, so bin ich heute schon so alt, daß ich es längst vergessen habe. [85]

J

Jackson

US-Präsident Andrew Jackson legte sein Veto gegen die besonderen Privilegien der Nationalbank ein, da er befürchtete, dass dadurch die Macht der Geldaristokratie überhand nähme, und. Gegen die empörten Vorhaltungen der Finanzleute, Fabrikbesitzer und Kaufherren verteidigte er sich mit den folgenden Worten:

Wenn ich ehrgeizig wäre, hätte ich mich mit der mächtigen Bank verbündet. Wenn bestechlich, hätte ich mich ihr verkauft. Wenn bequem, hätte ich die Dinge treiben lassen. Ich bin aber ein alter Mann, der bald Gott Rechenschaft ablegen muß. Dann möchte ich mit reinem Gewissen vor ihn hintreten. [86]

Jannings

Der Schauspieler Emil Jannings spielte als Anfänger am Stadttheater zu Glogau. Die Gage war sehr niedrig und reichte nie für einen ganzen Monat. Deshalb ging er zum Direktor, um einen Vorschuss zu erbitten. Doch kaum hatte er seine Bitte ausgesprochen, schoss unter dem Schreibtisch des Direktors eine Bulldogge hervor und verjagte ihn aus dem Büro. Ein Kollege klärte Jannings auf:

Der Alte hat den Köter „Vorschuß“ getauft. Mit dessen Hilfe gelingt es ihm, unangenehme Diskussionen über dieses Thema schnell zu beenden. [87]

Johannes XXIII.

 
Johannes XXIII. in seinem gläsernen Sarkophag
S.P.Q.R.

Papst Johannes XXIII. soll in einer Unterhaltung einen Bischof gefragt haben, was S.P.Q.R. (Senatus Populusque Romanus = „Der Senat und das Römische Volk“) auf dem päpstlichen Wappen rückwärts gelesen bedeute. Dieser wusste das natürlich nicht, so beantwortete der Papst die Frage

Rideo Quia Papa Sum.
(lateinisch: „Ich lache, weil ich Papst bin.“)

Nuntius

Über seine Zeit als Nuntius in Paris erzählte Johannes XXIII.:

Wenn ich zu einem Bankett eingeladen war, und es erschien dort auch eine tief dekolletierte Dame, dann hat alles zuerst immer mich und dann sie angeschaut. [88]

Johnson

Autotelefon

Der US-amerikanische Präsident Lyndon Baines Johnson verewigte seine Initialen (LBJ) nicht nur im Namen seiner Töchter und seines Hundes, sondern auch auf seiner Hausfahne und galt als sehr eitel. Dies hatte er mit dem republikanischen Senatsführer, Everett Dirksen gemeinsam. Johnson hatte bereits als demokratischer Senatsführer ein Telefon in seinem Dienstwagen. Nachdem Dirksen endlich durchgesetzt hatte, dass auch in seinem Dienstwagen ein Telefon installiert wurde, rief er vom Auto aus Johnson, der ebenfalls im Auto saß, an:

Hallo, Lyndon. Hier ist Everett. Ich spreche von meinem Auto aus mit meinem neuen Telefon.

Zu seiner Enttäuschung antwortete Johnson aber:

Bitte, einen Augenblick, Everett. Mein anderer Apparat läutet... [89]

Ruhestand

Kurz vor dem Ende seiner Amtszeit gaben einflussreiche Mitglieder des Repräsentantenhauses und des Senats einen Empfang zu Ehren des scheidenden Präsidenten Johnson. Dieser sagte in seiner Tischrede:

Ich habe mich über Ihre Einladung sehr gefreut und sie gern angenommen. Ich habe mir gedacht, es ist sicher für einen baldigen Privatmann von Vorteil, ein paar einflußreiche Senatoren zu kennen. [90]

K

Kafka

Als 1912 Franz Kafkas Erzählung „Die Betrachtung“ veröffentlicht wurde, gab ihm der Verkauf Rätsel auf:

In der Buchhandlung Andre haben sie dreizehn Bücher abgesetzt, zwölf habe ich selbst für meine Freunde gekauft. Jetzt möchte ich wissen, wer das dreizehnte hat. [91]

Kant

Die Studenten des Philosophen Immanuel Kant waren im Kolleg stets bemüht, jedes seiner Worte aufzuschreiben. Das Kratzen der Schreibfedern war jedoch so laut, dass es ihn störte. Kant unterbrach seinem Vortrag und sagte unmutig:

Meine Herrn! Kritzeln Sie doch nicht so viel. Ich bin ja kein Orakel. [92]

Karajan

Herbert von Karajan war gerade dabei die Berliner Philharmoniker zu dirigieren, da knallte eine Logentür. Karajan ließ den Dirigentenstab sinken und setzte nach kurzer Konzentration erneut an. Da bekam ein Zuschauer einen Hustenanfall. Erneut ließ Karajan den Stab sinken und schüttelte den Kopf. Als er zum dritten Mal ansetztet, rief ein Spaßvogel aus dem Zuhörerraum:

Nu aba Mut, Meesta! [93]

Katharina

Als Denis Diderot 1769 als Gast der Zarin Katharina nach Russland reiste, wunderte er sich über das schmutzige Aussehen der Leibeigenen. Die Zarin erwiderte:

Warum sollen die Leute einen Körper pflegen, der ihnen nicht gehört? [94]

Kennedy

Stimmenkauf

Senator Humphrey, der bei den ersten Vorwahlen als Anwalt der kleinen Leute auftrat, beschuldigte Kennedy, dass er mit dem Geld seiner Familie Stimmen kaufte. Kennedy reagierte auf diese versteckten Angriffe indem er auf einer Versammlung in Manhattan erklärte:

Ich habe soeben ein Telegramm von meinem Vater erhalten. Es lautet: „Lieber John. Kaufe nicht eine Stimme mehr als nötig. Ich denke nicht daran, einen Erdrutsch zu finanzieren!“ [95]

Nepotismus

John F. Kennedy wurde im Senat kritisiert, weil er seinen Bruder Robert zum Justizminister ernannt hatte. Kennedy entgegnete:

Ich kann nichts Unrechtes daran finden, wenn Robert als Justizminister ein bißchen Erfahrung sammelt, bevor er eine Anwaltspraxis aufmacht. [96]

Kipling

 
Rudyard Kipling
Jugendlicher Fan

Der englische Schriftsteller Rudyard Kipling erhielt eines Tages Besuch von einem schwärmerischen Mädchen, das plötzlich in Tränen ausbrach. Besorgt fragte Kipling nach dem Grund. Die Verehrerin antwortete schluchzend:

Und Sie habe ich mir doch immer so groß und schön vorgestellt! [97]

Honorar

Kipling galt für einen der bestbezahlten Schriftsteller Englands. Eine Dame schrieb ihm folgenden Brief:

Mein Herr! Ich habe gehört, daß Sie der am besten honorierte Schriftsteller der Welt sind und daß ein Wort von Ihnen mit 5 Francs bezahlt wird. Ich sende Ihnen gleichzeitig eine Anweisung über diesen Betrag. Wollen Sie mir bitte ein Wort zukommen lassen, damit ich sehe, daß ich wirkdich etwas für mein Geld bekomme.

Kipling ging auf den Scherz ein, schrieb der Dame ein einziges Wort „Danke“ und behielt die eingesandten 5 Francs.

Koch

Der Forscher Robert Koch bekam eines Tages Besuch von einem jungen Arzt in seinem Laboratorium. Dieser sah, wie sich der Bakteriologe intensiv mit einem zugedeckten Topf auf einem Spirituskocher beschäftigte. Koch ließ ihn raten, was in diesem Topf kocht. Der junge Arzt riet:

Kugelbakterien!
Nein!
Streptokokken!
Nein!
Spirochäten!
Nein!
Dann bin ich am Ende meiner Weisheit, Herr Professor.

Darauf lüftete Robert Koch den Deckel und sagte:

Würstchen, mein Lieber, Würstchen! [98]

L

La Fontaine

Der französische Fabeldichter Jean de La Fontaine wollte einen Freund besuchen und wunderte sich, dass dieser nicht öffnete, obwohl es die Zeit war, zu der sie immer ihren gemeinsamen Spaziergang machten. Er blieb einige Minuten vor der Tür stehen, bis ihm die Haushälterin sagte, dass der Freund doch vor genau einem Monat gestorben sei und er selbst die Trauerrede gehalten habe. Jetzt fiel es La Fontaine wieder ein:

Stimmt ja, ich kann mich sehr gut daran erinnern. Die Rede könnte ich Wort für Wort wiederholen. [99]

Lenin

 
Lenin

Der britische Journalist Arthur Ransome, der sich längere Zeit in der Sowjetunion umgesehen hatte, fragte einmal Lenin:

Woher Mister Lenin, nehmen Sie nur die Kraft zu Ihrem Lachen?

Lenin dachte ein wenig nach, dann sagte er schließlich:

Aus dem Lachen unseres Volkes.

Ransome entgegnete:

Es lacht aber noch nicht oft Ihr Volk, sozusagen erst mit halber Kraft. Woher nehmen Sie die andere Hälfte?

Diesmal antwortete Lenin sofort und lachte dabei:

Aus dem Weinen unserer Gegner. [100]

Lessing

Ehrlichkeit

Der Dichter Gotthold Ephraim Lessing wollte die Ehrlichkeit eines Diener prüfen und ließ absichtlich Geld auf einer Kommode liegen. Als er einem Freund von dieser Idee erzählt, stellt dieser die Frage, wie hoch die Summe, sei die er hingelegt haben. Das aber wusste Lessing nicht.

Manuskript

Lessing bekam einmal ein Paket von einem jungen Schriftsteller mit dessen Manuskript „Warum lebe ich?“ und die Bitte um eine Einschätzung der Erzählung. Lessing antwortete nach der Lektüre:

Sie leben nur, weil Sie ihre Erzählung mit der Post geschickt, und nicht persönlich bei mir abgegeben haben. [101]

Li Bai

Der chinesische Dichter Li Bai schwänzte als Kind oft die Schule. Eines Tages sah er eine alte Frau auf, die einen Eisenstab mit einem Schleifstein bearbeitete. Auf seine Frage, was sie da mache, sagte sie: „Ich mache mir eine Nadel." Li Bai fragte, wie das gehen solle. Die alte Frau erklärte ihm, dass dieser Eisenstab zwar groß sei, aber da sie täglich daran schleife würde er doch irgendwann zu einer Nadel. Li Bai verstand die Lektion und lernte fortan eifrig.

铁棒磨成针 (tie bang mo cheng zhen = „einen Eisenstab zur Nadel schleifen“) ist seitdem das chinesische Sprichwort für rastlose Arbeit.

Lichtenberg

Der deutsche Physiker und Aphoristiker Georg Christoph Lichtenberg wurde einmal gefragt, ober den Unterschied zwischen Zeit und Ewigkeit erklären könne. Lichtenberg antwortete:

Es ist leider nicht möglich. Ich habe zwar genug Zeit zum Erklären, aber Ihnen hätte selbst die Ewigkeit nicht gereicht, um das zu verstehen. [102]

Liebig

Nach dem Sieg über Frankreich lud der Chemiker Justus von Liebig einige Soldaten zum Mittagessen ein. Einer von ihnen schaute sich Liebigs große Büchersammlung an und sagte:

Sie müssen sicherlich ein Buchbinder sein, wenn Sie so viele Bücher besitzen. [103]

Lincoln

Datei:Hodgenville Lincoln Birthplace.jpg
Nachbau der Blockhütte in Hodgenville, in der Abraham Lincoln geboren wurde
Schmutzfink

Der US-Präsidenten Abraham Lincoln stammte aus sehr einfachen Verhältnissen. Als er noch die Volksschule Hodgenville besuchte, wollte der Lehrer eines Morgens die Reinlichkeit der Schüler prüfen und ließ sich die Hände vorzeigen. Lincoln wischte rasch die rechte Hand an der Hose ab und zeigte sie zaghaft vor. Der Lehrer war empört:

Du bist ein Schmutzfink und hast zehn Stockschläge auf die Finger verdient. Doch ich will dir die Strafe erlassen, wenn du mir eine Hand hier in der Klasse zeigen kannst, die noch schmutziger ist als diese! [104]

Lincoln streckte die linke Hand aus, die noch schmutziger war und der lachende Lehrer erließ ihm die Strafe.

Wechsel

Lincoln wurde von einem Nachbar gebeten, einen Wechsel für ihn zu unterschreiben. Aber der vorsichtige Lincoln weigerte sich. Als ihm das Drängen schließlich zuviel wurde, sagte Lincoln:

Schaut einmal her, John, und laßt Euch die Sache begreiflich machen. Wenn ich meinen Namen unter dieses Papier setze, so werdet nicht Ihr es bezahlen, sondern ich werde es tun müssen, und dann werden wir in Streit geraten. Wenn es Euch daher recht ist, tun wir dies lieber gleich, während ich das Geld in der Tasche behalte. [105]

Sklavenfrage

Schon vor der Wahl Lincolns zum Präsidenten drohte die Sklavenfrage das Gefüge der Vereinigten Staaten zu sprengen. Die Baumwollkönige im Süden erklärten:

Wir wollen nichts anderes sein als die Athener, Spartaner und Römer. Sie hielten Sklaven, und wir halten sie auch, und dabei bleibt es. [106]

Als einer dieser Sklavenhalter seinen Standpunkt erläuterte, hörte ihm Lincoln geduldig an und fragte am Ende, ob er Sklave sein möchte. Auf die erwartete Ablehnung dieses Ansinnens antwortet Lincoln:

Seltsam, trotz Ihrer vielen Argumente habe ich noch nie einen Menschen gefunden, der den Wunsch äußerte, Sklave zu sein. [107]

Löns

Kritiker

Der Heidedichter Hermann Löns unterbrach einen Kritiker, der an seinem Werk etwas auszusetzen hatte, unwirsch und sagte:

Schade, daß Sie nicht schon Goethe verbessern konnten. Faust hätte dann sicher die Margarete geheiratet, und das Unsittliche an diesem Stück wäre uns erspart geblieben. [108]

Zitate

Weil Hermann Löns als Gymnasiast mit seinen dichterischen Versuchen, nicht die rechte Anerkennung fand, sah er sich gezwungen, zu mogeln. Für einen Hausaufsatz wurde er wegen seiner selbständig erworbenen Belesenheit sehr gelobt, denn er hatte eine ganze Reihe von Zitaten angeführt, für die er Jean Paul als Verfasser angab. Diese „Zitate" stammten aber alle von ihm selbst. Zu seiner Schwester sagte er:

Die Pauker merken das ja doch nicht, die haben den Jean Paul sicher nicht so genau gelesen. [109]

Loren

Die italienische Filmschauspielerin Sofia Villani Scicolone (Sophia Loren) antwortete auf die Frage, warum hübsche Frauen so viel mehr Erfolg bei Männern hätten als kluge Frauen:

Nur wenige Männer sind blind. Aber viele Männer sind dumm... [110]

Lorenz

Als der junge Albert Lorenz sein Freiwilligenjahr beim Militär abdiente, war seine vierzigjährige Mutter bei dem Gynäkologen Professor Chroback wegen eines Myoms in Behandlung, der ihr erklärte:

Frau Professor, sie nähern sich dem Klimakterium, da gehen dann erfahrungsgemäß Myome von selbst zurück. Wir brauchen nicht an Operieren zu denken.

Die Patientin war anderer Ansicht:

Von Zurückgehen kann keine Rede sein; ich beobachtete das Gegenteil.

Chrobadt beruhigte sie jedoch und forderte sie auf, in zwei Monaten zur Kontrolle wiederzukommen. Nach zwei Montaen erschien Frau Lorenz und erklärte dem Professor, dass das Myom rapid gewachsen sei und fragte ihm, ob es gar keine andere Möglichkeit als ein Myom gebe. Als dieser das gänzlich ausschloss, fragte ihn Frau Lorenz:

Würde es Ihnen vielleicht helfen, Herr Professor, wenn ich Ihnen sage, daß mein Myom ausgesprochene Eigenbewegungen zeigt?

Chroback war fassungslos und sagte schließlich:

Wie? Was? Das wäre ja...

Frau Lorenz gebar einen gesunden Knaben, den späteren Verhaltensforscher und Nobelpreisträger Konrad Lorenz, der seinen Lebenslauf mit den Worten begann:

Am Anfang hat man geglaubt, ich sei ein Myom. [111]

Ludwig XIV.

 
Ludwig XIV. von Hyacinthe Rigaud
Schlacht von Ramillies

Die Schlacht von Ramillies war eine der bedeutendsten Schlachten im Spanischen Erbfolgekrieg. Bei dieser Schlacht 1706 die Franzosen durch englische und niederländische Truppen unter der Führung des Dukes von Marlborough geschlagen. Dieser Sieg führte zum Rückzug der Franzosen aus den Spanischen Niederlanden und zur Einnahme von Brügge, Antwerpen und Gent. Nach dieser Niederlage sagte Ludwig XIV.:

Ja, hat denn Gott alles vergessen, was ich für ihn getan habe? [112]

Mansart

Als der junge König Ludwig XIV. an einem heißen Sommertag mit dem nicht mehr ganz so jungen Architekten François Mansart im Park von Schloss Versailles spazieren ging, brannte die Sonne heiß auf den Kopf des barhäuptigen Architekten. Ganz gegen die strenge Hofetikette reichte der Sonnenkönig ihm daraufhin seinen Hut. Als seine Höflinge ihn verwundert fragten, warum er das getan habe, antwortete Ludwig:

Wenn ich will, kann ich an einem einzigen Tag eintausend neue Herzöge machen; aber in eintausend Jahren nicht einen einzigen neuen Mansart.

Cassini

Im späten 17. Jahrhundert erfand Giovanni Domenico Cassini eine Methode zur Bestimmung der geografischen Länge, die auf Beobachtungen der Jupitermonde beruhte. Damit gelang es Landvermessern, eine genauere Karte Frankreichs anzufertigen. König Ludwig war darüber nicht sehr erfreut, denn er musste feststellen, dass sein Reich kleiner war, als er gedacht hatte und rief:

Eure Arbeit hat mich einen großen Teil meines Staates gekostet. [113]

M

Mann

Zu Thomas Mann kam einmal ein junger Schriftsteller, um ihm einige seiner Erzählungen vorzulesen und um seine Meinung darüber zu erbitten. Mann sagte dem jungen Mann:

Sie sollten viel lesen, lesen, lesen und noch mal lesen.

Auf die Frage, warum er so viel lesen solle, antwortete Mann:

Wenn Sie viel lesen, haben Sie keine Zeit um zu schreiben. [114]

Maria Theresia

Obwohl Erzherzogin Maria Theresia von Österreich ihren Mann liebte, hatte sie keine Illusionen über seinen Lebenswandel. So gab sie einer ihrer Kammerfrauen den folgenden Rat:

Meine Liebe, lassen Sie sich warnen und heiraten Sie nie einen Mann, der nichts zu tun hat! [115]

Marie Antoinette

 
Hinrichtung der Marie Antoinette
Revolutionskuchen

Die französische Königin Marie Antoinette soll auf die Bemerkung, die Armen könnten sich nicht einmal mehr Brot leisten, geantwortet haben:

Dann sollen sie eben Kuchen essen!
S’ils n’ont pas de pain, qu’ils mangent de la brioche![116]

Kerker

Als Marie-Antoinette in die Conciergerie, einen Kerker, den nur selten ein Gefangener lebend verließ, gebracht wurde, stieß sie sich an der niedrigen Pforte heftig an einem Balken. Ihr Begleiter fragte sie, ob sie sich wehe getan habe, doch Marie-Antoinette antwortete lakonisch:

Nein, mir kann nichts mehr wehe tun. [117]

Schafott

Als Marie-Antoinette vor einer Menge von zweihunderttausend Menschen zum Schafott gebracht wurde, spach sie die prophetischen Worte:

Meine Leiden, enden jetzt, aber eure beginnen erst." [118]

Mark Twain

 
Mark Twain im Alter von 72 Jahren
Todesmeldung

Als sich Mark Twain auf einer Vortragstournee durch Europa befand, verbreitete sich das Gerücht, er sei plötzlich gestorben. Mark Twain kabelte daraufhin die folgende Richtigstellung nach Amerika:

Nachricht von meinem Tode stark übertrieben. [119]

Zwillingsbruder

Eines Tages fragte ein Reporter Mark Twain nach seiner Familie aus und ob er das einzige Kind seiner Eltern sei. Auch fragte er, ob das Bild an der Wand das Bild seines Bruders sei. Mark Twain antwortete darauf, dass dies sein verstorbener Bruder Bill sei:

Es ist da ein Geheimnis. Wir waren nämlich Zwillinge, der verstorbene Bill und ich. Wir waren kaum zwei Wochen alt, vertauschte man uns im Bade. Einer von uns ist dann gestorben, aber wir wissen nicht, wer es war. Und dann ein weiteres Geheimnis: Einer von uns trug ein Muttermal auf dem linken Handrücken. Das war ich, und dieses Kind ist - gestorben. [120]

Während er so fabulierte schlich sich der Reporter unauffällig zur Tür hinaus.

Gastgeber

Mark Twain lud oft Gäste die er mit seinen Scherzen gut unterhielt. Als einmal ein Gast zu Mark Twains Tochter sagte, dass ihr Vater ungeheuer amüsant sei, erwidertet diese:

Ja, wenn wir Gäste haben. [121]

Marx

Das Kapital

Karl Marx überarbeitet das Manuskript für den ersten Band seines Hauptwerks „Das Kapital, Kritik der politischen Ökonomie“ so oft, dass sich der Fertigstellungstermin ständig verschob. Schließlich schrieb ihm der Verleger:

Ihr Manuskript für Das Kapital ist seit 18 Monaten fällig. Falls wir das Manuskript nicht innerhalb der nächsten sechs Monate erhalten, sehen wir uns leider genötigt, einen anderen Autor mit seiner Abfassung zu beauftragen. [122]

Todesmeldung

Im September 1871 verbreitete die Pariser Presse die Nachricht, das Karl Marx, unerwartet verstorben sei. Es erschienen daraufhin lange Nachrufe, die Marx mit Vergnügen las. Nur seine Angehörigen waren betroffen. Jenny Marx vermutete irgendeinen Hinterhalt, doch er tröstete sie:

Wer schon zu Lebzeiten begraben wird, der überlebt seine Zeit! [123]

Maugham

Der britische Schriftsteller Somerset Maugham war unzufrieden, dass sich sein Erstlingswerk so schlecht verkaufte und der Verleger auch wenig unternahm, um den Absatz zu steigern. In dem Roman „Liza Of Lambeth“ verarbeitete Maugham Erfahrungen, die er als angehender Arzt in den Armenvierteln Londons gemacht hatte. Das Bürgertum sah es als unpassend an, die Welt der Arbeiter derart naturalistisch darzustellen. Er ließ nun eine Anzeige in einer Zeitung schalten, die folgenden Wortlaut hatte:

Junger Millionär, sportliebend, kultiviert, musikalisch, verträglicher, empfindsamer Charakter, wünscht ein junges hübsches Mädchen, das in jeder Hinsicht der Heldin des Romans von W. Somerset Maugham gleicht, zu heiraten. [124]

Nun dauerte es nur eine Woche bis die erste Auflage des Romans vergriffen war.

Maupassant

Der französische Schriftsteller Guy de Maupassant klagte er einmal einem Freund sein „Leid“ mit den Frauen:

Ah, diese Frauen, wenn ich das Geld hätte, das ich mit den Frauen ausgegeben habe...

Der Freund fragte ihn daraufhin:

Angenommen du hättest es noch: Was würdest du damit machen?

Maupassants Antwort war eindeutig:

Da fragst du! Ich würde es wieder mit Frauen ausgeben, aber mit anderen! [125]

Mendelssohn

Abraham Mendelssohn war der Sohn des Philosophen Moses Mendelssohn und der Vater des Komponisten Felix Mendelssohn. Er hatte das Talent seines Sohnes früh erkannt und ihn entsprechend gefördert. Wurde später sein Sohn gelobt, sagte er:

Nun ja, als ich jung war, bin ich der Sohn von Moses Mendelssohn gewesen. Jetzt, im Alter, bin ich der Vater von Felix Mendelssohn. Was bin ich selber nun eigentlich? Nichts als ein Bindestrich zwischen zwei Generationen. [126]

Menzius

Der altchinesische Philosoph Menzius (孟子 Mèngzǐ) wuchs unter der Obhut einer klugen Mutter heran, die mehrfach Sie den Wohnsitz wechselte, als sie sah, daß die Nachbarschaft einen schlechten Einfluss auf die Spiele des Knaben ausübte. Als er eines Tages von Unterricht nach Hause kam, ohne etwas gelernt zu haben, durchschnitt sie das Gewebe, das sie auf ihrem Webstuhl begonnen hatte. Das machte auf ihn einen solchen starken Eindruck, dass er von da an eifrig lernte.

Metternich

 
Elefantenorden
Der Elefantenorden

Als sich der dänische Gesandte bei Fürst Metternich angesagt hatte, wollte Metternich ihm zu Ehren die Insignien des dänischen Elefantenordens anlegen. Da sie aber in seiner Ordenskassette nicht zu finden waren, lieh er ihn sich bei einem befreundeten Diplomaten aus. Der dänische Gesandte war jedoch sehr bestürzt und sagte:

Im Auftrage des Königs sollte ich Ihnen die Insigniendes Elefantenordens zum Neujahrstag überreichen. Jetzt sehe ich aber, daß Sie dieselben schon besitzen.

Metternich war bei seinen vielen Orden nicht auf den Gedanken gekommen, dass er diesen Orden noch nicht besaß. [127]

Bismarck bei Metternich

Otto von Bismarck besuchte den alten Staatsmann Metternich. Dieser war so sehr von ihm angetan, dass Graf Thun fragte:

Wie haben Sie es bloß geschafft, diesen alten Fuchs so für sich einzunehmen.

Bismarck erwiderte:

Sehr einfach, ich habe mir alle seine Geschichten angehört und stets in das gleiche Horn getutet, indem ich bei jeder Pointe mit ihm anstieß. Nichts gefällt redseligen Leuten mehr. [128]

Mitchell

Als Margaret Mitchells Roman Vom Winde verweht erschien, war sie eine völlig unbekannte Hausfrau. Da wurde sie von einer neidischen Bekannten, mit den folgenden Worten beglückwünscht:

Es ist ein wundervolles Buch! Wer hat es eigentlich für dich geschrieben?

Milde lächelnd erwiderte Margaret Mitchell:

Es freut mich, daß es dir gefallen hat! Wer hat es denn für dich gelesen? [129]

Mommsen

Datei:Theodor mommsen 2.jpg
Theodor Mommsen um 1900
Busfahrt

Der Historiker Theodor Mommsen saß im Bus und hatte vergessen, dass er seine Brille rechts abgelegt hatte, anstatt, wie gewöhnlich links. Er begann hektisch zu suchen, bis sie ihm ein kleines Mädchen höflich überreichte. Mommsen bedankte sich bei dem Mädchen, indem er sagte:

Danke, meine liebe Kleine. Wie heißt du denn?
Aber ich bin doch deine Tochter Anna. [130]

Der zerstreute Professor Mommsen hatte ganz vergessen, dass er mit seiner Tochter unterwegs war.

Einladung

Als Mommsens Frau im Wochenbett lag, wurde er von Freunden und Kollegen zum Essen eingeladen. Einmal nahm er geistesabwesend seine Serviette ab und sagte zu den Gastgebern:

Bitte entschuldigt das miserable Essen, aber solange meine Frau im Wochenbett liegt, kann sie sich natürlich nicht auch noch um die Küche kümmern. [131]

Widerlegung

Mommsen erhielt zu Weihnachten von Freunden eine umfangreiche historische Abhandlung. Er wog das dicke Buch nachdenklich in seiner Hand, blätterte es flüchtig durch und meinte:

Das wird Monate dauern, bis ich das alles widerlegt habe. [132]

Monroe

 
Marilyn Monroe vor US-Infanteristen

Die Schauspielerin Norma Jean Baker, bekannnt unter ihrem Künstlerinnennamen Marilyn Monroe, wurde von Millionen von Männern bewundert und gleichzeitig von anderen Männern verachtet. Der Regisseur Otto Preminger bezeichnete sie als „Vakuum mit Brustwarzen" und sagte nach den Dreharbeiten für den Film Fluß ohne Wiederkehr („River of no return“):

Mit Marilyn zu drehen ist wie mit Lassie zu arbeiten; man muß jede Einstellung vierzehnmal wiederholen, bis sie an der richtigen Stelle bellt. [133]

Marilyn Monroe sagte übrigens, dass dies der schlechteste Film ihrer Karriere war und sie in keinem weiteren Western mehr mitspielen würde.

Montessori

Die Pädagogin und Ärztin Maria Montessori hatte als erste Medizinstudentin Italiens mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen. So wollte man ihr aus Gründen der Schicklichket verweigern zusammen mit den anderen Studenten im Seziersaal zu arbeiten. Souverän erklärte sie:

Laßt mich nachts mit den Leichen allein! Wir genieren uns nicht voreinander! [134]

Mozart

 
Theaterzettel der Uraufführung der Zauberflöte
Zauberflöte

Der Komponist Wolfgang Amadeus Mozart hatte nicht immer Glück bei der Auswahl seiner Librettisten, die zuweilen dem Werk in arroganter Ignoranz gegenüberstanden. Bei der Uraufführung der Zauberflöte stand auf dem Programm groß vermerkt: „Eine große Oper in zwei Akten von Emanuel Schikaneder". Der Name Mozarts war in kleiner Schrift ganz unten vermerkt. Als man Schikaneder nach der Aufführung beglückwünschte, sagte er:

Die Oper war wirklich ein Erfolg. Aber der Erfolg wäre doppelt so groß gewesen, wenn dieser Mozart nicht soviel hineingepfuscht hätte! [135]

Kurfürst

Als Mozart sieben Jahre Alt war, sollte er vor einem Kurfürsten musizieren. Dieser wollte dem kleinen Mozart Mut machen und sagte ihm, dass er sich vor ihm nicht zu fürchten brauche. Der kleine Wolfgang anwortete gelassen:

Tu` ich eh nicht. Ich habe schon vor der Kaiserin gespielt! [136]

Pompadour

In Versailles sollten Wolferl und Nannerl vor Madame Pompadour spielen. Als Wolfgang sie küssen wollte, wehrte die Pompadour jedoch erschrocken ab. Darauf rief er laut:

Wer ist denn die da, dass sie mich nicht küssen will? Hat mich doch schon die Kaiserin geküsst! [137]

N

Napoleon

 
Napoleon, 1792
Akzeptanzprobleme

Napoleon Bonaparte war ziemlich klein. Da er schon relativ jung General wurde, fand er bei seinen Unterbefehlshabern, die älter und größer waren als er, nicht immer den nötigen Gehorsam. Als sich einmal General Kleber widerspenstig zeigte, trat Napoleon an ihn heran und sagte:

General, Sie sind um einen Kopf größer als ich. Aber noch einmal nicht bedingungslos gehorcht, und dieser Unterschied wird verschwinden! Hoffmeister: „Anekdotenschatz“</ref>

Das half, und General Kleber gehorchte.

Rückzug aus Russland

Bei seinem Rückzug aus Russland hatte es Napoleon sehr eilig, nach Frankreich zurückzukommen. Verkleidet fuhr er mit seinem Adjutanten in einem armseligen Schlitten zum Njemen, über den er mit einer Fähre übersetzte. Er fragte den Fährmann neugierig:

Sind schon viele Deserteure vorbeigekommen?

Der Fährmann antwortete:

Nein, Sie sind der erste. [138]

Rückkehr von Elba

Aufschlussreich ist, wie die Pariser Zeitungen 1815 über Napoleons Rückkehr aus der Verbannung berichteten:

28. Februar Das Ungeheuer, der bluttriefende Menschenwürger ist seiner Höhle entsprungen.
7. März Der korsische Menschenfresser, die nimmersatte Hyäne ist im Golf von Juan gelandet.
9. März Der Tiger, das Untier, der Mörder ist in Gap angekommen.
11. März Der Kannibale, der alles verschlingende Löwe ist zur Zeit in Grenoble.
16. März Dem Tyrannen hat Lyon die Tore geöffnet. – In Auxerre ging Ney zum Usurpator über.
17. März Bonaparte rückt in Eilmärschen nach der Hauptstadt, wird aber niemals in Paris einziehen.
19. März Napoleon wird morgen vor unseren Toren sein.
20. März Der Kaiser ist in Fontainebleau angekommen.
21. März Ihre Kaiserliche und Königliche Majestät haben gestern in Höchstihrem Schlosse, den Tuilerien, mitten unter Ihren treuen Untertanen Rast gehalten. [139]

Nero

 
Nero
Sänger

Wenn der römische Kaiser Nero als Sänger auftrat, durfte niemand das Theater verlassen. So sollen angeblich etliche Frauen während der Vorstellung Kinder geboren haben. Viele Männer, die vom Applaudieren genug hatten stellten sich tot und ließen sich hinaustragen. [140]

Wagenrennen

Als Wagenlenker trat Nero in Olympia mit einem Zehnspänner an. Dabei wurde er allerdings vom Wagen geschleudert. Man setzte ihn zwar wieder in seinen Wagen, aber er konnte nicht mehr durchhalten und erhielt trotzdem den Siegespreis. [141]

O

Oskar II.

König Oskar II. von Schweden besuchte eine Dorfschule und fragte die Schüler die Frage, wer die größten Könige Schwedens gewesen seien. Die Schüler nannten ihm Gustav Wasa, Gustav Adolf und Karl XII.. Da meldete sich noch ein Schüler, dem der Lehrer etwas ins Ohr geflüstert hatte, und sagte:

Und König Oskar!

Auf die Frage des Königs, was er denn so Außergewöhnliches getan habe, musste der Junge zugeben, dass er das nicht wüsste. König Oskar sagte ihm aber lachend:

Tröste dich, mein Junge", ich weiß es nämlich auch nicht! [142]

P

Pasteur

 
Louis Pasteur in seinem Labor
Bier

Die Entdeckung des französischen Wissenschaftlers Louis Pasteurs, dass bei der Alkoholgärung Mikroorganismen mitwirken, war von großer Bedeutung für die Brauindustrie. Als man im Laboratorium Versuche anstellte, probierte einer seiner Mitarbeiter das selbst hergestellte Bier und sagte:

Jetzt ist es perfekt.

Pasteur, der kein Bier mochte, ließ einige Tropfen auf einen Objektträger fallen und betrachtete sie unter dem Mikroskop. Dann erklärte er nach sorgfältiger Beobachtung:

Ja, Sie haben recht. Es ist wirklich perfekt. [143]

Vaterland

Nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 schickte Pasteur der Bonner Universität die Urkunde der Promotion zum Doktor honoris causa zurück und schrieb:

Die Wissenschaft hat kein Vaterland, aber der Wissenschaftler sehr wohl. [144]


Pettenkofer

Der Mediziner Max von Pettenkofer besuchte einmal ein Bankett, bei dem frische Kirschen serviert wurden. Pettenkofer wusch jede Kirsche einzeln in einem Glas Wasser. Dann begann er einen Vortrag über die Notwendigkeit der Hygiene. Seine euphorische Rede beendete er mit dem folgenden Trinkspruch:

Und so erhebe ich das Glas auf den Fortschritt und die Zukunft der wissenschaftlichen Hygiene. [145]

Dann griff er nach dem Glas, in dem er soeben die Kirschen gewaschen hatte und trank es aus.

Picasso

Neuer Briefträger

Der Postbeamte, der Pablo Picasso jahrelang die Post gebracht hatte, wurde pensioniert. Der neue Zusteller sah sich erstaunt in Picassos Atelier um und meinte anerkennend:

Ich wußte gar nicht, daß Ihr kleiner Sohn auch schon malt. [146]

Portrait

Eine Spanierin war nach Paris gereist, um sich von Picasso malen zu lassen. Danach reiste sie wieder nach Spanien, bekam aber an der Grenze Schwierigkeiten, da die Zollbeamten ihr nicht glauben wollten, dass es sich bei dem Gemälde um ihr Portrait handelte. Die Zollbeamten ließen einen Maler als Sachverständigen kommen, der erklärte, dass es sich keinesfalls um das Bildnis eines Menschen handeln könnte, sondern um die Darstellung einer Maschine. Nun wurde ein Ingenieur herbeigerufen, der sich das Bild lange betrachtet, um dann festzustellen:

Ob das ein Bildnis ist, es möglicherweise sein. eine Maschine darstellt, vermag ich nicht zu sagen. Eine Maschine kann Aber eins ist über jeden Zweifel sicher: wenn es dann funktioniert sie nicht. [147]

Platon

Mensch

Da Platon den Menschen als „zweibeiniges Lebewesen ohne Federn“ definierte, rupfte Diogenes einen Hahn, brachte ihn in Platons Hörsaal und sagte:

Das ist also Platons Mensch! [148]

Aus diesem Grunde wurde die Definition noch um den Begriff „mit flachen Nägeln“ erweitert.

Puccini

Der italienische Komponist Giacomo Puccini besuchte einmal in Deutschland einen Dirigenten nach einer stümperhaften Tosca-Aufführung in der Künstlergarderobe und fragte ihn ob er Italienisch spreche. Als der Provinzdirigent verneinte, ergriff Puccini seine Hand, schaute ihm lächelnd in die Augen und sagte auf Italienisch:

Sie sind der größte musikalische Dummkopf, dem ich je begegnet bin. Ein Schurke, ein Nichtskönner, ein Betrüger, ein Mörder – und wenn wir in Italien wären, würde ich Sie erschießen lassen wie Cavaradossi!

Der Dirigent strahlte und erwiderte auf Deutsch:

Ich danke Ihnen, ich danke Ihnen von ganzem Herzen für Ihre ermutigenden Worte. [149]

Pückler-Muskau

Der Landschaftskünstler, Schriftsteller und Reisende Fürst Hermann von Pückler-Muskau war von seiner Frau geschieden und lebte dennoch wieder mit ihr zusammen. Wenn seine Besucher nun nicht wussten, wie sie die Exgattin anzureden hatten, kam ihnen Fürst Pückler, der damals noch Graf war, zu Hilfe.

Bitte, keine langen Tiraden und Umstände, meine Verflossene hat soviel adliges Blut und angeheirateten Adel an sich, daß Sie ruhig in Summa dieser Tatsachen Frau Königin zu ihr sagen könnten. Das ist neutral und verwischt die Schwierigkeit. [150]

Von da ab hieß sie in Bekanntenkreisen nur noch die Königin von Muskau.

R

Reger

 
Max Reger
Papp!

Der Komponist Max Reger war bei einer adeligen Dame eingeladen, die für ihrer Steifheit berüchtigt war. Bei Tisch ging es feierlich zu und niemand sprach. Da sagte Reger vernehmlich:

Papp.

Auf die erstaunte Miene der Gastgeberin erklärte Reger:

Durchlaucht, man hat mir erzählt, daß es bei Ihnen so steif ist, daß man nicht einmal „Papp“ sagen kann; das habe ich eben probiert. [151]

Forellenquintett

Reger bekam für den Klavierpart in Franz Schuberts Forellenquintett von einer begeisterte Verehrerin fünf Forellen. Reger bedankte sich und schrieb:

Gnädige Frau, darf ich Sie darauf aufmerksam machen, daß ich in vierzehn Tagen das Ochsenmenuett von Haydn spiele? [152]

Gästebuch

Ein örtlicher Musikverein bat Reger sich in sein Gästebuch einzutragen. Reger blätterte zurück, wer sich vor ihm eingetragen habe und las die Eintragung:

F. Wernike. Tonkünstler

Reger schrieb auf die nächste Seite:

Max Reger. Akkordarbeiter. [153]

Reis

 
Nachbau des Telefons von Philipp Reis

Um die Übertragungsqualität des von ihm entwickelten ersten Telefonapparates zu testen, nahm Philipp Reis Verbindung mit einem Freund auf. Die Worte sollten, für den Fall, dass sie nur unvollkommen ankämen, nicht zu erraten sein. Die Geschichte geht zurück auf einen Lehrer-Kollegen, der in seinen Erinnerungen eine Vorführung im Hause Reis schildert: Reis’ Schwager las am Telefon im Garten ein Buch vor, Reis wiederholte dem Publikum laut den Text, den er dem Empfänger abgelauscht hatte. Der Kollege konterte, er kenne vielleicht das Buch auswendig:

Deshalb ging ich selbst in den Raum, in dem das Telefon stand, und sprach einige Sätze wie „Die Sonne ist von Kupfer“ oder „Das Pferd frisst keinen Gurkensalat“.

Reis verstand zwar nicht genau, was das Pferd frisst und dachte, die Sonne sei aus Zucker, aber der Kollege war dennnoch überzeugt.

Reuter

Der Regierende Bürgermeister von Berlin Ernst Reuter trug immer eine schwarze Baskenmütze. Zur Eröffnung der Grünen Woche trug er aber einen Hut. Einer der Arbeiter, die noch herumwerkelten, konnte es sich nicht verkneifen, dem Bürgermeister hinterherzurufen:

Na Ernste, Jehaltserhöhung jekricht? Hut jekooft, wa? [154]

Richelieu

 
Richelieu

Der französische Kardinal und Staatsmann Richelieu war wegen seiner Gleichgültigkeit Damen gegenüber bekannt. Eines Tages erschien die Marquise de Reveillon bei ihm und trug ihr Anliegen vor:

Ich möchte, daß Sie meinem Gatten die Steuerpächterei überlassen.

Richelieu sah sie lange an und fragte:

Warum eine so fette Pfründe, Madame?
Ich möchte ihn ablenken, denn ... denn ich habe einen Geliebten.
Ich verstehe Sie nicht, Madame.
Mein Mann soll den ganzen Tag über beschäftigt sein.

Richelieu antwortete geringschätzig:

Ich habe mir sagen lassen, daß die Nacht in Frankreich die günstigere Zeit für die Liebe sei. Deshalb ist es schon besser, ich ernenne den Marquis zum Nachtwächter. [155]

Ringelnatz

Nur für Sie

Joachim Ringelnatz musste oft seine Gedichte in zweitrangigen Kabaretts vortragen. In der Garderobe sagte er dann:

Heute wieder 99,96 % leichte Mädchen mit ihren „Herrn“ und sonstiges Gelichter.

Eines Tages stellte er fest, dass eine junge Frau seinen Vorträgen aufmerksam folgte. Ringelnatz rief das Blumenmädchen herbei, kaufte ein Veilchensträußchen und übergab es der aufmerksamen Zuhörerin mit folgenden Worten:

Es genügt mir völlig, wenn mich nur ein Mensch versteht. Ich werde heute nur für Sie sprechen. [156]

Suppenspende

Als Ringelnatzeinmal von einem reichen Gönner zum Mittagessen war, schlug das Dienstmädchen vor dem ramponierten Matrosen die Tür wieder zu. Dann brachte sie ihm, den sie für einen Bettler hielt, einen Teller Suppe. Als der Gastgeber die Treppe hochkam, sah er Ringelnatz auf den Stufen sitzen und Suppe löffeln:

Ihr Mädchen hat gemeint, ich sollte mich ein wenig aufwärmen. [157]

Robespierre

Höchstes Wesen

Auf dem Gipfel seiner Macht dekretierte Maximilien de Robespierre die Existenz eines „Höchsten Wesens". Bei dem Fest, das er aus diesem Anlaß gefeiert wurde, trug er einen himmelblauen Frack, weiße Kniehosen, blauweißrote Seidenschärpe und eine Straußenfeder am Hut. Da meinte ein Arbeiter:

So ein Kerl! Es ist ihm nicht genug, daß er der Herr ist. Jetzt will er noch der liebe Gott sein. [158]

 
Robespierres Hinrichtung
Hinrichtung

Am 9. Thermidor des Jahres 11 wurde Robespierre vom Konvent gestürzt und auf das Schafott geschleppt. Aber einer Mutter, die beide Söhne durch die Guillotine verloren hatte, war das nicht genug und rief dem Henker hasserfüllt zu:

Noch einmal! Noch einmal! [159]

Roosevelt

Zwischenrufer

Als Theodore Roosevelt im Jahr 1901 für die Republikaner kandidierte, wurde er bei einer Wahlversammlung durch einen Zwischenrufer unterbrochen:

Mich überzeugen Sie nicht. ich bin Demokrat.

Freundlich fragte Roosevelt, warum der Störer Demokrat sei. Dieser antwortete, dass schon sein Großvater und sein Vater Demokraten waren. Darauf sagte Roosevelt:

Schön, also gesetzt den Fall, Ihr Großvater war ein Esel und Ihr Vater war auch ein Esel. Was wären Sie dann?

Mit dieser Frage hatte Roosevelt die Lacher auf seiner Seite, doch da kam eine Antwort, mit der er nicht gerechnet hatte:

Dann wäre ich ein Republikaner. [160]

Teddybär
 
Karikatur von Clifford Berryman

Während eines tagelang Jagdtrips ließ sich einfach kein Bär blicken; als dann einer seiner Jagdhelfer doch auf einen eher kleinen Bären stieß (etwas mehr als 2 Zentner), band er diesen an einen Baum und gab ihn zum Abschuss frei. Roosevelt (Spitzname: Teddy) allerdings verzichtete auf den Abschuss (der Bär wurde dann von einem seiner Helfer mit einem Messer erlegt). Die Geschichte regte die Phantasie des Karikaturisten Clifford Berryman von der Washington Post an, der den Bären in einer Karikatur runder und niedlicher darstellte. Die Leser schlossen den Bären ins Herz und wollten mehr davon sehen. Berryman ließ den Bär in den folgenden Karikaturen immer kleiner, runder und niedlicher werden und brachte ihn auf jeder Abbildung mit dem Präsidenten unter. Zufälligerweise hatte genau in diesem Winter die Fa. Steiff in Giengen mit der Produktion von kleinen Bären mit beweglichen Gelenken und einem Knopf im Ohr begonnen, von denen eine New Yorker Firma 3.000 Stück bestellte. So begann der weltweite Siegeszug des Teddybären.

Eleanor

Am Familientisch im Weißen Haus ließ Eleanor Roosevelt, die Frau des Präsidenten Franklin D. Roosevelt, eine Zeitlang die gleichen Speisen servieren, die von der Arbeitslosenfürsorge in den Notstandsgebieten ausgegeben wurden. Eines Tages sagte ihr Sohn James beim Mittagessen:

Mama, wenn ich fünf Cent extra zahle, kann ich dann ein Glas Milch mehr haben? [161]

In Washington erzählte man sich, Präsident Roosevelt bete jeden Abend:

Herr, gib, daß sie einen Tag lang müde ist. Nur einen Tag lang, Herr! [162]

Rubinstein

Üben

Der Pianist Artur Rubinstein wurde eine Tages gefragt, ob er bei seiner ausgefeilten Technik eigentlich immer noch üben müsse. Rubinstein antwortete:

Wenn ich auch nur einen Tag nicht übe, merke ich es sofort. Übe ich zwei Tage nicht, merken Sie es. Drei Tage ohne Üben, und das gesamte Publikum würde es merken. [163]

Weck-Akkord

Rubinstein war ein Langschläfer, den seine Frau kaum zum Aufstehen bewegen konnte, bis sie auf die Idee kam, auf dem Flügel eine unaufgelöste Dissonanz anzuspielen. Rubinstein stand sofort auf, eilte zum Flügel und löste die Dissonanz auf.

S

Sauerbruch

Unruhe

Der bedeutende Chirurg Ferdinand Sauerbruch kehrte eines Tages nach anstrengender Arbeit heim und als er es im Haus zu laut fand, begann er zu toben:

Das ist ja zum Verrücktwerden! Den ganzen Tag hat man in der Klinik nicht einen Augenblick Ruhe, und kommt man dann endlich nach Hause und freut sich auf Ruhe und Frieden, dann ist zu Hause Lärm und Radau!

Darauf antwortete sein ältester Sohn Hans in aller Ruhe:

Wenn du nicht da bist, Vater, ist es ganz ruhig! [164]

Pflicht

Kurz nach der Machtergreifung im Jahr 1933 wurde Propagandaminister Joseph Goebbels in die Charité eingeliefert, um von Sauerbruch wegen einer Blinddarmentzündung operiert zu werden. Goebbels war kaum im Haus, als Sauerbruch zwei Telegramme ohne Absender erhielt. Das erste lautete:

Ferdinand, du weißt, was wir von dir erwarten.

Das zweite umfasste nur vier Worte:

Ferdinand, tu deine Pflicht.[165]

Schiller

Die oft kolportierte Geschichte von den faulen Äpfeln in Friedrich Schillers Schublade wird von Goethe bestätigt:

Ich besuchte ihn eines Tages, und da ich ihn nicht zu Hause fand ..., so setzte ich mich an seinen Arbeitstisch ... Ich hatte aber nicht lange gesessen, als ich von einem heimlichen Übelbefinden mich überschlichen fühlte, welches sich nach und nach steigerte, so dass ich endlich einer Ohnmacht nahe war. Ich wusste anfänglich nicht, welcher Ursache ich diesen elenden, mir ganz ungewöhnlichen Umstand zuschreiben sollte, bis ich endlich bemerkte, dass aus einer Schublade neben mir ein sehr fataler Geruch strömte. Als ich sie öffnete, fand ich zu meinem Erstaunen, dass sie voll fauler Äpfel war ... Indes war seine Frau ... hereingetreten, die mir sagte, dass die Schublade immer mit faulen Äpfeln gefüllt sein müsse, indem dieser Geruch Schillern wohltue und er ohne ihn nicht leben und arbeiten könne. [166]

Schönlein

Der Pathologe Johann Lukas Schönlein trat für exakte naturwissenschaftliche Beobachtung ein. In diesem Zusammenhang soll er angeblich eines Tages seinen Schülern erklärt haben, dass Ärzte gut beobachten können müssen, wobei er erzählte, dass die Ärzte früher den Zuckergehalt des Urins durch Lecken mit der Zunge festgestellt hätten. Dann tauchte er einen Finger in ein Glas mit Harn und leckte ihn ab. Anschließend forderte er seine Schüler auf, seinem Beispiel zu folgen. Nachdem dies alle getan hatten, sagte er:

An Ihrer Bereitschaft, zu beobachten, kann kein Zweifel bestehen. Weniger gut ist es um Ihre Fähigkeit, zu beobachten bestellt. Sonst hätten Sie nämlich merken müssen, daß ich den Zeigefinger in den Urin gesteckt und den Mittelfinger abgeleckt habe. [167]

Shaw

Absage

Der irische Schriftsteller George Bernard Shaw antwortete auf eine Einladung der Lady Longfellow mit folgendem Telegramm:

Bin leider verhindert. Die Lüge, weshalb, folgt brieflich, da billiger. [168]

Sokrates

 
Xanthippe leert den Nachttopf über Sokrates aus
Fußtritt

Es kam oft vor, dass Sokrates, wenn er sich öffentlich zu irgendwelchen Fragen äußerte, geschlagen wurde. Deswegen lachten die Leute meist über ihn. Er aber ertrug es mit Gleichmut. Einmal bekam er von jemandem sogar einen Fußtritt versetzt und ließ es sich gefallen. Als jemand darüber staunte, sagte er zu ihm:

Und wenn mich jetzt ein Esel getreten hätte, würde ich den wohl verklagen? [169]

Xanthippe

Sokrates sagte, nachdem ihn seine schimpfende Frau Xanthippe mit dem Nachttopf übergossen hatte:

Sagte ich's nicht, daß Xanthippe auf den Donner gleich den Wolkenbruch folgen läßt?[170]

Warenangebot

Wenn sich Sokrates das reichhaltige Warenangebot in Athen ansah, sagte er oft zu sich selbst:

Wie viele Dinge gibt es doch, die ich nicht brauche. [171]

de Stael

Emanzipation

Die französische Schriftstellerin Anne Louise Germaine de Staël erklärte, warum die Frauen nicht mehr so leicht zu lenken waren. Auf einer Bemerkung Napoléon Bonapartes, er möge keine Frauen, die in die Politik hineinreden, antwortete sie:

Sire, in einer Zeit, in der man den Frauen die Köpfe abschneidet, kann man es ihnen nicht verargen, daß sie fragen, warum das geschieht... [172]

Stifter

Grabinschrift

Die Witwe des Dichters Adalbert Stifter verfügte, dass auf ihrer Grabplatte die folgende Inschrift angebracht wurde:

Hier ruht die wohlgeborne Frau Amalie
Stifter, geb. Mohaupt, mit ihrem Gatten,
dem k. k. Hofrathe, Ritter des Franz Joseph-
Ordens, Besitzer der großen goldenen Me-
daille für Kunst und Wissenschaft, Ritter
des großherzoglich Sachsen - Weimar'schen
Falken-Ordens, geboren 10. Juli 1811, gestor-
Ben 3. Februar 1883. [173]

Nur eines hatte sie vergessen, dass ihr Mann ein bekannter Dichter war.

T

Talleyrand

Verlorener Zahn

Der französische Diplomat Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord war bekannt dafür, ein verschlagener Fuchs zu sein. Auf einer Gesellschaft des Fürsten Talleyrand war die Marquise Eleonore de Cadignan zugegen, eine ehemals berühmte Schönheit, die das Mißgeschick hatte, einen künstlichen Zahn zu verlieren. Einige Tage später schrieb ihr Talleyrand, man habe den Zahn gefunden, und schickte ihr einen Pferdezahn zu. Die Marquise bedankte sich mit folgenden Zeilen:

Mein lieber Fürst! Wir, die wir das Glück haben, noch aus den schönen Zeiten vor der Revolution zu stammen, wissen, was Höflichkeit und Liebenswürdigkeit ist. Aber daß Sie es sogar fertigbrachten, sich einen Zähn ziehen zu lassen und ihn mir als Ersatz zu schicken - das ist mehr als Liebenswürdigkeit, das ist die vorbildliche Opferfreude eines Kavaliers vom besten Stil, und ich danke Ihnen mit bewegtem Herzen für diesen Edelsinn.
Mit der Versicherung meiner unwandelbaren Zuneigung Eleonore de Cadignan. [174]

 
Talleyrand
Julirevolution

Als während der Julirevolution die Straßenkämpfe tobten, saß Talleyrand beim Whist-Spiel und lauschte zuweilen dem Lärm von draußen. Nach einer Weile sagte er:

Hört doch! Wir siegen!

Doch als seine Spielpartner fragten, wer siege, legte Talleyrand den Finger an die Lippen und sagte:

Pst, das werde ich euch morgen sagen. [175]

Eid

Talleyrand war ein außergewöhnliches Beispiel für Anpassungsfähigkeit an die jeweiligen Machtverhältnisse. Vor der Französischen Revolution hatte er es zum Bischof von Autun gebracht, dann diente er der Revolution und dem Direktorium als Außenminister. Die gleiche Funktion hatte er unter Napoleon und bei den Bourbonen innne. Nach einem erneuten Wechsel im Jahr 1830 wurde er Botschafter in London.

Als er vor König Louis Philippe stand, um den Treueid zu leisten, hielt er einen Augenblick inne und lächelte:

Sire, es ist mein Siebenter. [176]

Dann sprach er die Eidesformel nach.

Thales

 
Satz des Thales
Weltfremdheit

Laut Platon („Theaitetos“) berichtete Sokrates, wie weltfremd der Philosoph Thales von Milet gewesen sei:

Wie man erzählt, beobachtete Thales die Sterne und fiel, weil er den Blick nach eben gerichtet hatte, in einen Brunnen. Da machte sich eine Magd aus Thrakien, ein witziges und reizvolles Mädchen, über ihn lustig, weil er darauf aus sei, das zu wissen, was am Himmel vorgehe, und dabei das, was in seiner Nähe, ja vor seinen Füßen sei, nicht bemerke. Diese spöttischen Worte passen auf alle, die sich mit Philosophie beschäftigen... [177]

Spekulation

Anderes berichtet Aristoteles in seiner „Politeia“:

Man hielt ihm seine Armut vor, vermutlich um zu beweisen, dass man mit der Philosophie nicht sehr weit komme. Wie der Erzähler fortfährt, wusste Thales aus seiner Kenntnis der Sternenwelt, obwohl es noch Winter war, dass im kommenden Jahr eine reiche Olivenernte zu erwarten sei; da er ein wenig Geld besaß, mietete er alle Olivenpressen in Chios und Milet; er bekam sie preiswert, da niemand ihn überbot. Als plötzlich zur Erntezeit alle Pressen gleichzeitig benötigt wurden, lieh er sie zu jedem in seinem Belieben stehenden Betrag aus und verdiente eine Menge Geld daran. So bewies er der Welt, dass auch Philosophen leicht reich werden können, wenn sie nur wollen, dass das aber nicht ihr Ehrgeiz ist.

Thatcher

Als Margaret Thatcher noch Oppositionsführerin war, warnte sie energisch vor dem Rüstungspotential der Sowjetunion. Die sowjetischen Medien nannten sie daraufhin die „Eiserne Lady der westlichen Welt". Bald darauf erschien Margaret Thatcher in ihrem Wahlkreis hei einer Abendversammlung im langen Kleid, mit geschminktem Gesicht und gelocktem Haar und fragte

Sieht so eine eiserne Lady aus? [178]

Truman

 
Truman mit Frau und Tochter, 1948

Als die Tochter des amerikanischen Präsidenten Harry S. Truman öffentlich für ihren Vater sang, erhielt sie stürmischen Beifall. Trotzdem fragte sie nach der Gesellschaft ihren Vater, ob ihre Stimme, wirklich gut sei. Ihr Vater sagte ihr:

Mein liebes Kind, solange ich mein Amt bekleide, funktionieren deine Stimmbänder vorzüglich.

... und dann?

Dann wirst du in erster Linie erfahren, wie die Menschen funktionieren. [179]

U

Uhland

 
Ludwig Uhland
Beten in der Kammer

Der Schriftsteller Ludwig Uhland gehörte mehrere Jahre lang als Abgeordneter der württembergischen Kammer an. Einmal stellte ein Geistlicher in seiner Eigenschaft als Abgeordneter den Antrag, jede Sitzung mit einem Gebet zu eröffnen. Darauf erwiderte Uhland:

Es stehet geschrieben, so du beten willst, gehe in dein Kämmerlein, aber nicht in die Kammer! [180]

Unter der allgemeinen Heiterkeit wurde der Antrag abgelehnt.

Uhland lebe hoch!

Im Jahr 1853 gaben die Naturforscher in Bad Niedernau bei Tübingen ein Festmahl, an dem auch Uhland teilnahm. Als ein Fremder ihn in einem Trinkspruch feierte, erhob sich Uhland und sprach:

Das Fest gilt den Naturforschern und nicht den Dichtern!

Darüber wurde ein Norddeutscher zornig und rief:

Werft den Kerl zur Tür hinaus! Unser Uhland lebe hoch! [181]

Darauf brach die größte Heiterkeit aus und Uhland lachte Tränen.

V

Valentin

Wegbeschreibung

Karl Valentin wurde am Stachus in München von einem Fremden gefragt:

Sie, wie weit ist es denn von hier bis zum Hauptbahnhof?

Valentin antwortete:

Wenn Sie so weitergenga wie bisher, nacha san's 40000 Kilometer. Aber wenn's Eahna umdrahn, ham's bloß fünf Minuten zum gehn. [182]

Hausschlüssel

Als Karl Valentin von einem Bekannten hörte, dass dieser seine Hausschlüssel vergessen habe, bietet er ihm seine eigenen an mit den Worten:

Nehmen`s meine, i geh heut so net hoam.
Nehmen Sie meine, ich gehe heute sowieso nicht heim. [183]

Victoria

 
Königin Victoria am Tag ihrer Thronbesteigung, 1837
Tee und Zeitung

Die britische Königin Victoria stand als Mädchen und Thronfolgerin unter der Obhut einer strengen Erzieherin, die ihr nicht erlaubte, Tee zu trinken, weil der das Herz angreifen würde und durfte die Times nicht lesen, damit sie kein ungebührliches Wort gegen die Regierung lese. Kaum hatte sie den Thron bestiegen, da befahl sie einem Diener, eine Tasse Tee mit Rum und die neueste Nummer der Times zu bringen. Als ihr Befehl ausgeführt wurde, ließ sie lächelnd beides wieder forträumen und sagte zu ihrer Umgebung:

Ich wollte nur einmal sehen, ob ich nun tatsächlich die Macht habe. [184]

Private Stunden

Als bejahrte Dame saß Königin Victoria oft bei einem Glas Whiskey mit ihrem Kammerdiener zusammen im Schloss zu Osborne und ließ sich allerlei Klatsch erzählen. Einmal kam ein Eilbote vom Premierminister mit einer wichtiger Nachricht und wollte sofort empfangen werden. Die Königin reagierte erbost:

Wenn der einfältige Premierminister nicht imstande ist, einen Tag die Geschichte von England aufzuhalten, soll er meinetwegen Rikschaläufer in Indien werden. Ich habe hier noch privat zu tun. [185]


Virchow

Virchow konnte sehr verletzend sein. Einen Kandidaten ließ er mit den Worten durchs Examen kommen:

Es laufen schon so viele dumme Ärzte herum, da kommt es auf einen mehr oder weniger auch nicht mehr an! [186]

Voltaire

Voltaire musste im Jahr 1727 in England feststellen, dass die Volksstimmung so arg gegen die Franzosen eingestellt war, dass er eines Tages im Hyde Park von einer Menschenmenge bedroht wurde, die brüllte:

Hängt den Kerl! Er ist Franzose!

Voltaire blieb stehen und rief der wütenden Menge zu:

Engländer, ihr wollt mich umbringen, weil ich Franzose bin. Bin ich denn, weiß Gott, nicht gestraft genug, kein Engländer zu sein? [187]

Darauf hin brach die Menge in Beifallsstürme aus und geleitete ihn feierlich nach Hause.

W

Wagner

Als Richard Wagner in Sorrent spazieren ging, setzte einer der Drehorgelspieler, der ihn kannte, eine Walze mit dem Brautzug aus Lohengrin ein und drehte so schnell, dass die Musik kaum wieder zu erkannen war. Zornig packte Wagner selbst die Drehorgel und drehte sie so, dass der Chor im richtigen Tempo erklang. Dann gab er dem Drehorgelspieler ein Trinkgeld mit der Weisung, immer in diesem Tempo zu spielen. Am anderen Morgen hing an der Drehorgel ein Schild:

Schüler von Richard Wagner. [188]

(Diese Anekdote wird auch von anderen Komponisten erzählt.)

Washington

Ehrlichkeit

Bewunderer Washingtons zitierten gerne eine unbelegte Anekdote über dessen Ehrlichkeit als Kind. In dieser Geschichte wollte er seine neue Axt ausgerechnet an einem Kirschbaum seines Vaters ausprobieren und fällte den Obstbaum. Vom Vater zur Rede gestellt, soll er geantwortet haben:

I can not tell a lie. It was me who chopped down the cherry tree.
(„Ich kann nicht lügen. Ich war es, der den Kirschbaum gefällt hat.“)

Heeresstärke

Bei den Verhandlungen über die amerikanische Verfassung in Philadelphia 1787 wurde der Antrag gestellt, die Heeresstärke für alle Zeit auf fünftausend Mann zu begrenzen. George Washington lobte diesen Vorschlag ironisch:

Vortrefflich „nur muß man noch einen kleinen Zusatz machen, daß nämlich eine feindliche Armee, die uns angreift, nie mehr als dreitausend Mann zählen darf. [189]

Zuspätkommen

Ein Sekretär Washingtons verspätete sich um eine halbe Stunde bei seinem Dienst und versuchte dann sich eifrig zu entschuldigen. Washington schnitt ihm das Wort ab und machte ihm Folgendes klar:

Zweierlei ist möglich, entweder beschaffen Sie sich eine neue Uhr oder ich mir einen neuen Sekretär. [190]

Werfel

Datei:AlmaMahler.jpeg
Alma Mahler-Werfel
Alma

Nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten in Osterreich emigrierte Franz Werfel in die USA. Zurück blieb Alma Mahler-Werfel, die vor ihm mit Gustav Mahler und Walter Gropius verheiratet gewesen war. Nach Werfels Tod erzählte der Schriftsteller Robert Neumann eine Geschichte, die angeblich von Hermann Broch stammte:

Der liebe Gott erscheint Broch im Schlaf und sagt ihm: „Broch? Du heiratest jetzt Alma!“
Broch: „Nein, Herr!“
Der Herr: „Das ist ein Befehl! Du heiratest sie!“
Broch: „Nein!“
Der Herr: „Ist das dein letztes Wort?“
Broch: „Mein letztes Wort!“
Der Herr, aufseufzend: „Dann bleibt nur eines. Ich muß es selber tun.“ [191]

Kafka

Als Franz Kafka in einem Sanatorium in Klosterneuburg bei Wien im Sterben lag, schrieb Franz Werfel dem behandelnden Arzt, Professor Hajek, er möge alles tun, um den Dichter zu retten. Hajek quittierte den Empfang des Briefes mit den Worten:

Da schreibt mir ein gewisser Werfel, ich soll etwas für einen gewissen Kafka tun. Wer der Kafka ist, das weiß ich. Das ist der Patient auf Nummer 12. Aber wer ist der Werfel? [192]

Whistler

 
Arrangement in Grau und Schwarz: Porträt der Mutter des Künstlers

Ein wohlhabender Mann, der sich vom US-amerikanischen Maler James McNeill Whistler porträtieren gelassen hatte, bemerkte kritisch zum fertigen Bild:

Sie müssen zugeben, Whistler, daß ich Ihnen nicht sehr gut gelungen bin.

Daraufhin sah ihn Whistler genau an und meinte:

Aber Sie müssen auch zugeben, daß Sie der Natur nicht sehr gut gelungen sind. [193]

Wiener

Norbert Wiener wurde auf dem Campus von einem Studenten auf ein mathematisches Problem angesprochen. Als sie fertig waren, fragte Wiener:

Bin ich aus dieser Richtung oder aus der entgegengesetzten Richtung gekommen, als sie mich ansprachen?

Der Student nannte ihm die Richtung. Darauf sagte Wiener:

Aha, dann habe ich noch nicht gegessen.

Und setzte seinen Weg in Richtung der Mensa fort. [194]

Wilde

 
Oscar Wilde, 1882
100 beste Bücher

Als der irische Dramatiker Oscar Wilde von einer Zeitschrift gebeten wurde, sein Verzeichnis der hundert besten Bücher aller Zeiten aufzustellen, lehnte er dieses Ansinnen mit folgenden Worten ab:

Es ist mir leider unmöglich, die hundert besten Bücher aufzuzählen, da ich erst fünf geschrieben habe. [195]

Lebenshaltungskosten

Oscar Wilde verdiente mit seinen Werken zeitweise eine Menge Geld. Als kultivierter Snob brauchte er das Geld jedoch immer wieder schnell auf und sagte:

Die Einkünfte aus meinen Büchern reichen inzwischen für Kaviar und Champagner. Eines Tages werde ich so weit sein, davon auch meine Wohnung bezahlen zu können.[196]

Wilhelm II.

Als Kaiser Wilhelm II. wieder mal eine Parade auf dem Tempelhofer Feld angesagt hatte, säumten Tausende von kaisertreuen Berliner die Straßen, um ihn zu sehen. Ein Schusterjunge war auf einen Baum geklettert und rief erbost:

Det Aas kommt ja doch nich!

Ein Polizist brüllt ihn erbost an:

Du verdammter Lausebengel, wen meenste denn?

Meinen Bruder, Herr Wachtmeester!

Na, dat wollt ich dir ooch jeraten ham!

Nach einer Weile klettert der Schusterjunge vom Baum und ruft:

Herr Wachtmeester, wen meenten Sie denn vorhin? [197]

X

Xenokrates

Während eines Gesprächs, in dem viele böse Worte fielen, schwieg der griechische Philosoph Xenokrates. Man fragte ihn nach dem Grund, und er erklärte:

Es hat mich schon manchmal ein Wort gereut, aber noch nie mein Schweigen. [198]

Z

Zhuge Liang

Der altchinesische Stratege Zhuge Liang war mit 5.000 Soldaten nach Xicheng gezogen als der feindliche General Sima Yi mit einem Heer von 150.000 Mann gegen die Stadt vorrückte. Zhuge Liang ließt die vier Staddttore öffnen und setzte sich mit einer Zither auf die Stadtmauer. Sima Yi nahm Abstand von einem Angriff, denn er betrachtete Zhuge Liang als so vorsichtig, dass er kein Risiko auf sich nahm und sicher einen Hinterhalt vorbereitet hatte. Nach dem Abzug des Feindes sagte Zhuge Liang:

Hätten wir die Stadt aufgegeben und die Flucht ergriffen, dann wären wir bestimmt nicht weit gekommen.

Diese List ist als „List der offenen Stadttore“ (空城計 kōng chéng jì) in die Sammlung der 36 Strategeme eingegangen.

Zille

 
Heinrich Zille
Auf dem Sessel Friedrichs des Großen

Der „Pinselheinrich“ genannte Maler Heinrich Zille ließ sich bei einer Besichtigung des Schlosses Sanssouci auf einem Barocksessel nieder, um einige Skizzen anzufertigen. Sofort kam ein Wärter und herrschte ihn an:

Sie sitzen auf dem Sessel Friedrichs des Großen!

Zille antwortete seelenruhig:

Reg dir ab, Männecken, wenn Majestät kommt, mach' ick die Flieje. [199]

Zille im Smoking

Zille ging in einem grauen, nicht mehr ganz neuen Anzug zu einer vornehmen Abendgesellschaft. Der Hausherr bugsierte ihn in einen Nebenraum und machte Zille mit einem Smoking gesellschaftsfähig. Als Zille den Anzug wieder zurückgab, sagte er zu seinem Gastgeber:

Wenn der jewisse Weinjeist erst die Leute animiert, denn machen 'se im Smoking jenauso dreckige Witze wie im Jackett. [200]

Zuckmayer

Als der Theaterautor Carl Zuckmayer mit seinen Werken bekannt geworden war, erhielt er viel Fanpost und Bewerbungen. Eine junge Frau bewarb sich mit folgenden Worten als Privatsekretärin:

Ich bin als Sekretärin perfekt und gewandt und bereit, alles für Sie zu tun. Und wenn ich schreibe „alles“, dann meine ich auch wirklich alles!

Dieser Brief fiel seiner Frau in die Hände, die der Bewerberin schrieb:

Vielen Dank für Ihr freundliches Angebot, aber mein Mann hat bereits eine sehr tüchtige Sekretärin. Im übrigen tue ich selbst alles für meinen Mann, und wenn ich schreibe „alles“, dann meine ich auch tatsächlich „alles“! [201]

Literatur

  • Walther Birkenmayer / Gottfried Heindl: „Der liebe Gott ist Internist oder Der Arzt in der Anekdote“. Wien: Paul Neff Verlag, 1978. ISBN 2-7014-0146-2
  • Gerhard Fink: „Spötter, Götter und Verrückte“. Anekdoten und andere kurze Geschichten aus der alten Welt. Zürich / München: Artemis Verlag, 1987. ISBN 3-7608-09720-8
  • Ulrich H. Frey: „Lexikon der treffenden Anekdoten“. Ott Verlag Thun, 1983. ISBN 3-722-6169-8
  • Heinz Grothe: „Anekdote“. Stuttgart: Metzler, 1984. ISBN 3-476-12101-1
  • Gottfried und Marianne Heindl: „Himmlische Rosen ins irdische Leben oder Die Frau in der Anekdote'“. Wien: Paul Neff-Verlag, 1981. ISBN 3-7014-0176-4
  • Heribert Hoffmeister: „Anekdotenschatz“. Von der Antike bis auf unsere Tage. Berlin: Verlag Praktisches Wissen F. W. Peters, 1974
  • Doris Kunschmann (Hg.): „Das große Anekdoten-Lexikon“. Die witzige Würze für Rede, Vortrag und Konversation. Niedernhausen/Ts.: W. Möller Verlag, 1996. ISBN 3-8159-0100-6
  • Matthias Nöllke: „Anekdoten, Geschichten, Metaphern für Führungskräfte“. Freiburg / Berlin / München: Haufe Mediengruppe, 2002. ISBN 3-448-05216-7
  • Wolfgang W. Parth: „Geschichten vom Herrn Goethe“. München: Kindler Verlag GmbH, 1981. ISBN 3-463-00831-9
  • Friedrich Torberg: „Die Tante Jolesch oder Der Untergang des Abendlandes in Anekdoten“. München: Dtv, 1977. ISBN 3423012668
  • Peter Ustinov: „Sir Peters kleines Welttheater“. Staatsmänner, Stars und andere Kollegen. Kiepenheuer & Witsch, 2004. ISBN 3462034340
  • Eva-Bettina Krems: „Der Fleck auf der Venus“. 500 Künstleranekdoten von Apelles bis Picasso. München: Beck, 2003. ISBN 3406494684
  • Erwin Ronelt: „Glück am Volant oder Das Automobil in Anekdoten“.Bergis-Gladbach: Bastei-Lübbe, 1978. ISBN3-404-10629-6

Quellennachweis

  1. http://www.zum.de/Faecher/kR/BW/bibellit/texte/t084.htm
  2. http://www.hqmedia.de/buecher/sachbuch/austriaca/einzelansicht/browse/8/product/austriaca/typisch-oesterreich.html
  3. http://www.connection.de/cms/cms/index.php?option=content&task=view&id=1030
  4. http://www.zum.de/Faecher/kR/BW/bibellit/texte/t084.htm
  5. http://209.85.135.104/search?q=cache:jBJNVQBMIO0J:www.g-geschichte.de/EX/Extra/docAdenauer.doc+%E2%80%9EWas+k%C3%BCmmert+mich+mein+Geschw%C3%A4tz+von+gestern%3F%E2%80%9C+Adenauer&hl=de&ct=clnk&cd=4&gl=de&lr=lang_zh-CN%7Clang_zh-TW%7Clang_en%7Clang_de%7Clang_ja
  6. Hoffmeister: „Anekdotenschatz
  7. http://www.versus-online.de/dt/anekdoten.html
  8. http://www.radiobremen.de/magazin/kultur/literatur/andersen/lebensgeschichte.html
  9. Kunschmann: „Das große Anekdotenlexikon
  10. http://ftp4.de.freesbie.org/pub/misc/Gutenberg-DE/gutenberg.spiegel.de/anekdote/august.htm
  11. Niemetz: „Anekdoten und Karikaturen für den Geschichtsunterricht
  12. Fink: „Spötter, Götter und Verrückte
  13. http://gutenberg.spiegel.de/kleist/anekdote/anekdo10.htm
  14. http://www.bibliomaniac.de/abc/lz/litan.htm
  15. http://www.versus-online.de/dt/anekdoten.html
  16. Hoffmeister: „Anekdotenschatz
  17. Hoffmeister: „Anekdotenschatz
  18. Hoffmeister: „Anekdotenschatz
  19. Ronelt: „Glück am Voilant
  20. Ronelt: „Glück am Voilant
  21. Ronelt: „Glück am Voilant
  22. Heindl: „Die Frau in der Anekdote
  23. Heindl: „Die Frau in der Anekdote
  24. Heindl: „Die Frau in der Anekdote
  25. Hoffmeister: „Anekdotenschatz
  26. Rene Wagner: „Japan-Reportagen
  27. http://www.versus-online.de/dt/anekdoten.html
  28. Niemetz: „Anekdoten und Karikaturen für den Geschichtsunterricht
  29. Fink: „Spötter, Götter und Verrückte
  30. Heindl: „Die Frau in der Anekdote
  31. Doris Kunschmann: „Das große Anekdotenlexikon
  32. Büchmann: „Geflügelte Worte
  33. Büchmann: „Geflügelte Worte
  34. Fink: „Spötter, Götter und Verrückte
  35. Doris Kunschmann: „Das große Anekdotenlexikon
  36. Hoffmeister: „Anekdotenschatz
  37. Doris Kunschmann: „Das große Anekdotenlexikon
  38. Heindl: „Die Frau in der Anekdote
  39. Birkenmayer / Heindl: „Der liebe Gott ist Internist
  40. Heindl: „Die Frau in der Anekdote
  41. Heindl: „Die Frau in der Anekdote
  42. Heindl: „Die Frau in der Anekdote
  43. Hoffmeister: „Anekdotenschatz
  44. Fink: „Spötter, Götter und Verrückte
  45. Fink: „Spötter, Götter und Verrückte
  46. Birkenmayer / Heindl: „Der liebe Gott ist Internist
  47. http://www.blubie.de/ming.html
  48. Niemetz: „Anekdoten und Karikaturen für den Geschichtsunterricht
  49. Kunschmann: „Das große Anekdotenlexikon
  50. Niebling: „Das große Buch der Anekdote
  51. Kunschmann: „Das große Anekdotenlexikon
  52. http://www.versus-online.de/dt/anekdoten.html
  53. http://www.hendess.net/Ganzheitliches%20Therapiekonzept%20bei%20Multipler%20Sklerose.htm
  54. http://www.versus-online.de/dt/anekdoten.html
  55. Kunschmann: „Das große Anekdotenlexikon
  56. Kunschmann: „Das große Anekdotenlexikon
  57. Kunschmann: „Das große Anekdotenlexikon
  58. http://www.to-the-point.ch/anekdoten.php
  59. Niemetz: „Anekdoten und Karikaturen für den Geschichtsunterricht
  60. Niemetz: „Anekdoten und Karikaturen für den Geschichtsunterricht
  61. Niemetz: „Anekdoten und Karikaturen für den Geschichtsunterricht
  62. Hoffmeister: „Anekdotenschatz
  63. http://www.versus-online.de/dt/anekdoten.html
  64. Kunschmann: „Das große Anekdotenlexikon
  65. Kunschmann: „Das große Anekdotenlexikon
  66. Frey: „Lexikon der treffenden Anekdoten
  67. Hoffmeister: „Anekdotenschatz
  68. Niemetz: „Anekdoten und Karikaturen für den Geschichtsunterricht
  69. Niemetz: „Anekdoten und Karikaturen für den Geschichtsunterricht
  70. http://www.tfh-berlin.de/~mathe/Humor/anekdote.html
  71. Hoffmeister: „Anekdotenschatz
  72. Parth: „Geschichten vom Herrn Goethe
  73. Frey: „Lexikon der treffenden Anekdoten
  74. Kunschmann: „Das große Anekdotenlexikon
  75. Kunschmann: „Das große Anekdotenlexikon
  76. Kunschmann: „Das große Anekdotenlexikon
  77. Kunschmann: „Das große Anekdotenlexikon
  78. Kunschmann: „Das große Anekdotenlexikon
  79. Hoffmeister: „Anekdotenschatz
  80. Kunschmann: „Das große Anekdotenlexikon
  81. Niemetz: „Anekdoten und Karikaturen für den Geschichtsunterricht
  82. Niemetz: „Anekdoten und Karikaturen für den Geschichtsunterricht
  83. Niemetz: „Anekdoten und Karikaturen für den Geschichtsunterricht
  84. Niemetz: „Anekdoten und Karikaturen für den Geschichtsunterricht
  85. Kunschmann: „Das große Anekdotenlexikon
  86. Niemetz: „Anekdoten und Karikaturen für den Geschichtsunterricht
  87. Kunschmann: „Das große Anekdotenlexikon
  88. Kunschmann: „Das große Anekdotenlexikon
  89. Niemetz: „Anekdoten und Karikaturen für den Geschichtsunterricht
  90. Kunschmann: „Das große Anekdotenlexikon
  91. Kunschmann: „Das große Anekdotenlexikon
  92. Kunschmann: „Das große Anekdotenlexikon
  93. Kunschmann: „Das große Anekdotenlexikon
  94. Frey: „Lexikon der treffenden Anekdoten
  95. Niemetz: „Anekdoten und Karikaturen für den Geschichtsunterricht
  96. Kunschmann: „Das große Anekdotenlexikon
  97. Hoffmeister: „Anekdotenschatz
  98. Birkenmayer / Heindl: „Der liebe Gott ist Internist
  99. http://www.versus-online.de/dt/anekdoten.html
  100. Niemetz: „Anekdoten und Karikaturen für den Geschichtsunterricht
  101. http://www.versus-online.de/dt/anekdoten.html
  102. http://www.versus-online.de/dt/anekdoten.html
  103. http://www.versus-online.de/dt/anekdoten.html
  104. Niebling: „Das große Buch der Anekdote
  105. Niemetz: „Anekdoten und Karikaturen für den Geschichtsunterricht
  106. Niemetz: „Anekdoten und Karikaturen für den Geschichtsunterricht
  107. Niemetz: „Anekdoten und Karikaturen für den Geschichtsunterricht
  108. Hoffmeister: „Anekdotenschatz
  109. Niebling: „Das große Buch der Anekdote
  110. Heindl: „Die Frau in der Anekdote
  111. Birkenmayer / Heindl: „Der liebe Gott ist Internist
  112. Frey: „Lexikon der treffenden Anekdoten
  113. http://www.luftrettung-hamburg.de/html/die_anfange___.html#Das%20Argernis%20von%20Konig%20Ludwig%20XIV.
  114. http://www.versus-online.de/dt/anekdoten.html
  115. Heindl: „Die Frau in der Anekdote
  116. http://www.zeit.de/2006/46/Stimmts-Revolutionskuchen
  117. Niemetz: „Anekdoten und Karikaturen für den Geschichtsunterricht
  118. Niemetz: „Anekdoten und Karikaturen für den Geschichtsunterricht
  119. Hoffmeister: „Anekdotenschatz
  120. Hoffmeister: „Anekdotenschatz
  121. Frey: „Lexikon der treffenden Anekdoten
  122. Doris Kunschmann: „Das große Anekdotenlexikon
  123. Niemetz: „Anekdoten und Karikaturen für den Geschichtsunterricht
  124. Doris Kunschmann: „Das große Anekdotenlexikon
  125. Doris Kunschmann: „Das große Anekdotenlexikon
  126. Doris Kunschmann: „Das große Anekdotenlexikon
  127. Hoffmeister: „Anekdotenschatz
  128. Hoffmeister: „Anekdotenschatz
  129. Heindl: „Die Frau in der Anekdote
  130. Kunschmann: „Das große Anekdotenlexikon
  131. Kunschmann: „Das große Anekdotenlexikon
  132. Kunschmann: „Das große Anekdotenlexikon
  133. Heindl: „Die Frau in der Anekdote
  134. Heindl: „Die Frau in der Anekdote
  135. Kunschmann: „Das große Anekdotenlexikon
  136. http://www.tamino-klassikforum.at/thread.php?threadid=415
  137. http://www.tamino-klassikforum.at/thread.php?threadid=415
  138. Hoffmeister: „Anekdotenschatz
  139. Niebling: „Das große Buch der Anekdote
  140. Fink: „Spötter, Götter und Verrückte
  141. Fink: „Spötter, Götter und Verrückte
  142. Hoffmeister: „Anekdotenschatz
  143. Birkenmayer / Heindl: „Der liebe Gott ist Internist
  144. Birkenmayer / Heindl: „Der liebe Gott ist Internist
  145. Kunschmann: „Das große Anekdotenlexikon
  146. Kunschmann: „Das große Anekdotenlexikon
  147. Niebling: „Das große Buch der Anekdote
  148. Fink: „Spötter, Götter und Verrückte
  149. Kunschmann: „Das große Anekdotenlexikon
  150. Hoffmeister: „Anekdotenschatz
  151. Niebling: „Das große Buch der Anekdote
  152. Niebling: „Das große Buch der Anekdote
  153. Kunschmann: „Das große Anekdotenlexikon
  154. Kunschmann: „Das große Anekdotenlexikon
  155. Hoffmeister: „Anekdotenschatz
  156. Hoffmeister: „Anekdotenschatz
  157. Kunschmann: „Das große Anekdotenlexikon
  158. Niemetz: „Anekdoten und Karikaturen für den Geschichtsunterricht
  159. Niemetz: „Anekdoten und Karikaturen für den Geschichtsunterricht
  160. Niemetz: „Anekdoten und Karikaturen für den Geschichtsunterricht
  161. Niemetz: „Anekdoten und Karikaturen für den Geschichtsunterricht
  162. Heindl: „Die Frau in der Anekdote
  163. Kunschmann: „Das große Anekdotenlexikon
  164. Birkenmayer / Heindl: „Der liebe Gott ist Internist
  165. Birkenmayer / Heindl: „Der liebe Gott ist Internist
  166. http://www.wienerzeitung.at/Desktopdefault.aspx?TabID=3946&Alias=wzo&lexikon=Literatur&letter=L&cob=181930
  167. Birkenmayer / Heindl: „Der liebe Gott ist Internist
  168. Hoffmeister: „Anekdotenschatz
  169. Fink: „Spötter, Götter und Verrückte
  170. Fink: „Spötter, Götter und Verrückte
  171. Fink: „Spötter, Götter und Verrückte
  172. Heindl: „Die Frau in der Anekdote
  173. http://gutenberg.spiegel.de/stifter/anekdote/anekdote.htm
  174. Hoffmeister: „Anekdotenschatz
  175. Niemetz: „Anekdoten und Karikaturen für den Geschichtsunterricht
  176. Niemetz: „Anekdoten und Karikaturen für den Geschichtsunterricht
  177. Fink: „Spötter, Götter und Verrückte
  178. Heindl: „Die Frau in der Anekdote
  179. Hoffmeister: „Anekdotenschatz
  180. Hoffmeister: „Anekdotenschatz
  181. Hoffmeister: „Anekdotenschatz
  182. http://www.schaepp.de/valentin-anekdoten/in.html
  183. http://www.spruecheportal.de/anekdoten.php
  184. Hoffmeister: „Anekdotenschatz
  185. Hoffmeister: „Anekdotenschatz
  186. Birkenmayer / Heindl: „Der liebe Gott ist Internist
  187. Hoffmeister: „Anekdotenschatz
  188. Niebling: „Das große Buch der Anekdote
  189. Niemetz: „Anekdoten und Karikaturen für den Geschichtsunterricht
  190. Niemetz: „Anekdoten und Karikaturen für den Geschichtsunterricht
  191. Heindl: „Die Frau in der Anekdote
  192. Birkenmayer / Heindl: „Der liebe Gott ist Internist
  193. Kunschmann: „Das große Anekdotenlexikon
  194. http://www.tfh-berlin.de/~mathe/Humor/anekdote.html
  195. Kunschmann: „Das große Anekdotenlexikon
  196. Kunschmann: „Das große Anekdotenlexikon
  197. Hoffmeister: „Anekdotenschatz
  198. Fink: „Spötter, Götter und Verrückte
  199. Kunschmann: „Das große Anekdotenlexikon
  200. Kunschmann: „Das große Anekdotenlexikon
  201. Kunschmann: „Das große Anekdotenlexikon